Notizen zu dieser Person
Pauline arbeitete beim Rechtsanwalt beim Landgericht Otto Langer (* um1880, nicht verwandt mit Karl Langer) als Haushaltshilfe in der Tauentzienstraße 54 und wurde dort von ihm geschwängert. Das gezeugte Kind Hildegard wurde von Ihrem Ehemann wie ihre Geschwister behandelt.
Sie selbst wohnte in dieser Zeit, als ihr Ehemann an der Front war, bei ihrer Mutter in der Viktoriastraße.
Zu Besuch bei Oma - von Marlies
Ich bin ungeheuer gern bei Oma und, als er noch lebte, Opa zu Besuch gewesen. Ich durfte länger aufbleiben - wunderbar, und wir haben Würfelspiele gespielt. Das hat sehr viel Spaß gemacht! Besonders war auch die heimelige Atmosphäre dort. Es war immer kuschelig warm und geborgen. Geschlafen habe ich im Schlafzimmer oder, wie das Zimmer genannt wurde, in der Kammer. Dort gab es ein großes Bett für Oma und ein schmaleres - da habe ich geschlafen. Opa schlief im Bett in der Wohnküche. An der Wand im Schlafzimmer hing übrigens, was ich aber erst später mitbekommen habe, ein Zeitungsbild von Willy Brandt. Sie hat ihn sehr verehrt - und er hatte am selben Tag Geburtstag wie sie. Darauf war Oma sehr stolz.
Nachdem Opa gestorben war, schlief Oma in der Wohnküche und ich in der Kammer im großen Bett. Morgens, nachdem Oma aufgestanden war, durfte ich in ihr Bett gehen. Das war besonders schön. Das Bett war warm, es gab viele Kissen und Oma hantierte in der Küchenecke und machte Feuer im alten großen Herdofen. Das konnte ih gut verfolgen, denn das Bett war ziemlich hoch, so dass ich einen guten Überblick hatte. Kaum etwas konnte damals schöner für mich sein!
Als Oma am Ende ihres Lebens pflegebedürftig wurde und im Bett liegen musste, nahm sie immer mal wieder Daumen und Mittelfinger und führte sie Richtung Mund. Als wir sie fragten, was sie da tue, meinte sie: "Ick roche!"...
Zum Geburtsort Markt-Bohrau:
Markt -Bohrau wurde 1202 als Boriow erstmals urkundlich erwähnt.
Nach dem ersten schlesischen Krieg fiel Bohrau mit dem größten Teil Schlesien 1741/42 an Preußen.
Von 1818 bis 1945 gehörte Bohrau zum Landkreis Strehlen. 1828 zählte Bohrau 105 Gebäude, 469 Einwohner (334 evangelisch, 135 katholisch), ein Schloss mit Ziergarten, ein herrschaftliches Vorwerk, eine katholische und eine evangelische Pfarrkirche, eine katholische und eine evangelische Schule mit je einem eigenen Schulhaus.
1939 lebten im Ort 909 Einwohner. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Bohrau 1945 mit dem größten Teil Schlesiens an Polen. Nachfolgend wurde es in Borów umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden – soweit sie nicht schon vorher geflohen waren – vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.
Karteausschnitt: Markt-Bohrau.jpg
Orginalkarte: DK_50K_450_Ohlau_1937.jpg
Quelle: http://igrek.amzp.pl/11777354
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