Hildegard Erna LANGER

Hildegard Erna LANGER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Hildegard Erna LANGER
Beruf Schneiderin

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 14. März 1919 Breslau, Schlesien, Preußen heute Wroclaw, Polen nach diesem Ort suchen
Tod 18. Oktober 2008 Garbsen, Niedersachsen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 25. Juli 1939 Breslau, Schlesien, Preußen heute Wroclaw, Polen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
25. Juli 1939
Breslau, Schlesien, Preußen heute Wroclaw, Polen
Edmund Bernhard GALLER

Notizen zu dieser Person

Hildegards Mutter Pauline Langer, geb. Koschney, arbeitete beim Rechtsanwalt Otto Langer (nicht verwandt mit Karl Langer) als Haushaltshilfe und wurde dort von ihm geschwängert. Das gemeinsame Kind Hildegard wurde vom Ehemann Karl Langer als seins anerkannt und auch so behandelt.

Erinnerungen von Tochter ElkeUrsula:
Mein Vater Edmund lernte meine Mutter Hildegard in einem Versehrtensportverein in Breslau kennen. Mutti hatte seit ihrem 4. Lebensjahr Kinderlähmung und durch unzählige Operationen, von fähigen jüdischen Ärzten durchgeführt, konnte sie wieder ohne Hilfe laufen und auch Sport treiben.
Vati war mit 16 Jahren durch eine Verkehrsunfall, den er beim Brötchenausfahren mit dem Fahrrad erlitt, rechtseitig gelähmt. Die Ärzte hatten ihn schon abgeschrieben, aber er hat sich mit ungeheuerem Willen ins Leben zurück gekämpft und der Sport, besonders das Schwimmen, war ihm wichtig. Er beieindruckte seine Auserwählte mit seinen excellenten Schwimmkünsten.
Das Element Wasser zeigte sich im Laufe seines Lebens in vielen Varitionen:
Ein Waschzuber nicht sehr erfolgreich als Boot genutzt - Verlust eines Exemplars von mühsam ergatterten orthopädischen Schuhen in einem Teich - Überquerung eines kleinen Flusslaufes ("so müsst ihr das machen") endete als lebende Staumauer, einer vor Lachen umgefallenen Ehefrau, der schreienden Tochter und dem nach Hause eilenden Sohn trockene Sachen zu bringen - immer wieder Wassersparmaßnahmen in unterschiedlichster Weise - Wasser sammeln, um Pflanzen zu gießen, versteht sich da von selbst.
Überhaupt zog Sammeln sich durch sein Leben ... Sammeln bei der AWO, später dann auch als Kassenwart.
Mit dem "Kackexpress" (Fahrrad mit zwei Eimern am Lenker und einer Kiste auf dem Gepäckträger) sammelten wir auf Spaziergängen Pferdeäpfel für seine kostbaren Erdbeeren, und hinten in die Kiste kamen "Fiemerle" (handliche Holzstücke zum Anzünden des von der Elisabeth Galler gesponserten Badeofens).
Eigentlch sollten wir ja ein Klavier von der Großmutter bekommen, aber wegen Platzmangels in der Wohnung, wurde daraus das erste "Badezimmer" in der Herrenweide.
Durch äußerst sparsame Lebensweise "Brinkel bringen Brot", kaufmännische Begabung und dem Verein für Hirngeschädigte gelang es Vati, für seine Familie ein Haus zu bauen. RESPEKT! So konnten wir 1966 in unser Eigenheim nach Garbsen ziehen,
Meine Mutter Hildegard hat mit ihrer Nähkunst die kleine Familie nach der Flucht ernährt, indem sie mit der auf Pump gekauften Nähmaschine für Menschen in Bahrenborstel Kleidung genäht und ausgebessert hat. Manchmal ist sie mit Nähmaschine und klein Elke auch zu den Kunden, vornehmlich Bauern, ins Haus gegangen.
Außerdem war sie die phantasievolle Regisseurin der Theatergruppe Bahrenborstel, wo schon mal eine riesige Knoblauchwurst zu den Requisiten gehörte.
Für Nachbarn war sie eine geduldige Zuhörerin, und wenn Not am Mann war, betreute sie auch deren Kinder
Auf jeden Fall muss erwähnt werden, dass Mutti leidenschaftlich gerne strickte...zu Beispiel für mich ein Kleid, das nicht "glockelte". :-( und später alle Wolle, die sie in die Hände bekam, verhäkelte. Es gibt etliche schöne Patchworkdecken und Kissen in meinem Besitz, die ich zusammengenäht habe und sehr in Ehren halte.
Sie konnte so herrlich ansteckend gackern, bis die Tränen liefen - eine Erbmasse, die sich stark durchgesetzt hat.
Sie sorgte dafür, dass Traditionen gepflegt wurden - zusammen singen - Adventssonntage feiern - Weihnachten mit dem leckeren schlesischen Essen - Pfefferkuchen backen - Ostereier und Ostergeschenke verstecken, die manchmal erst Weihnachten gefunden wurden.

Es gäbe noch viel zu erzählen, aber vielleicht sind durch diese Zeilen Erinnerungen geweckt, die an die Nachfahren mündlich weiter gegeben werden, damit diese großartige Generation nicht vergessen wird.

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Titel Galler-Gallinat+2023
Beschreibung Endstand+Dezember+2023
Hochgeladen 2023-12-16 14:57:45.0
Einsender user's avatar Gerhard Richard Gallinat
E-Mail richard@gallinat-galler.de
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