Notizen zu dieser Person
"geb. 1663, gest. 1741. Herr auf Juckstein mit Neusorge, Mikehnen, Akmenischken und Giberlauken, sodann auf Breitenstein (Ragnit) und dann auf Gr. Warkau (Insterburg). - Verweser zu Ragnit, Kurfürstl. Brandenb. Kapitän. Verm. in 1. Ehe 1700 mit Anna Dorothea von Gaudecker, des Philipp Ernst v. G., Herrn auf Laserkeim und der Anna Dorothea von Mudschiedler a. d. Hause Pomehnen, Tochter. Geb. 16. Sept. 1671, gest. 1708. Verm. in 2. Ehe mit Barbara Luise von Proeck. Verm. in 3. Ehe 16. Okt. 1710 mit Katharina Elisabeth von Geßler, des Obersten Konrad v. G., Herrn auf Schwägerau und der Gertrud von Gattenhofen a. d. Hause Norkitten, Tochter. Geb. 1685. Ihr Bruder war der berühmte Generalfeldmarschall Friedrich Leopold Graf von Geßler, geb. 1688, gest. 1762 zu Brieg, woselbst sich in der evang. Nikolaikirche sein marmornes Epitaph befindet. In der Schlacht bei Hohenfriedberg rollte er mit den Baireuth=Dragonern 20 Bataillone auf und eroberte 67 Fahnen. Nach ihm heißt das heutige (1907) 8. Kürassier=Regiment in Deutz. Diesem ursprünglich schweizerischen Geschlechte gehörte auch der bekannte Landvogt aus der Tellsage an.
Friedrich Wilhelm v. M. war Kapitän im Infanterie=Regiment Graf Dönhoff (Heute (1907) 1. Grenadier=Regt) (Garnison Bartenstein). Er machte den Krieg in Ungarn mit, focht in der Schlacht bei Salancement unter dem Kommando des Prinzen Louis von Baden, sowie in der Schlacht von Peterwardein und wohnte der Belagerung von Ofen bei, hier wurde er zweimal verwundet. Ferner machte er den Feldzug in Brabant gegen die Franzosen, sowie auch die Belagerungen von Bonn, Kaiserswert und Namür mit. (Sämtliche militärische Dienstlaufbahnen sind zusammengsellt nach den Aufzeichnungen des Geheimen Archivs und der Geheimen Kriegskanzlei im Kriegsministerium in Berlin.)
1697, 3. Dezember (Ragnit) wird Adam von Parthein zum Landtagsdeputierten gewählt - Unterschrift und Siegel des Friedrich Wilhelm v. M. (Landtagsakten 87e St. A. Kgb.)
1708, 17. März berichtet er dem König, daß er die Absicht habe eine zweite Ehe einzugehen und bringt für seine Kinder erster Ehe seinen Bruder Konrad von Manstein Kapitän, sowie Adam von Parthein, Hauptmann von der Landmiliz, als Vormünder in Vorschlag.
1712, 23. März kaufte er von Johann Albrecht von Ragutzki das Gut Breitenstein für 14000 Floren, verkaufte es jedoch bereits am 5. Oktob. 1715 für 18000 Gulden an Kapitän Melchior Dietrich von Hülsen.
1721, 11. Dezemb. verkaufte er 9 Hufen Wald zu Stenelauken für 8600 Gulden an Generalmajor George Lewin von Winterfeld.
1732, 18. Dezemb. vertauschte er Juckstein mit Mikehnen, Neusorge und Akmenischken gegen Groß Warkau und 25000 Fl. - Gr. Warkau, das dem Major Johann von Bronikowski gehört hatte, wurde am 3. Mai 1743 subhastiert.
Friedrich Wilhelms Haupterbe war sein Schwiegersohn Hauptmann Mathias von Bieberstein=Pilchowski. Das alte Stammgut Juckstein kam jedoch wieder in Manstein'schen Besitz, da Friedrich Wilhelms Sohn es 1743 zurückerwarb."
("Chronik des Geschlechts von Manstein", E. von Manstein 1907, S.37ff)