Notizen zu dieser Person
"geb. 1701 gest. 30. April 1750. Herr auf Juckstein mit Neusorge, Mikehnen, Akmenischken und Giberlauken. 1743 bis zu seinem Tode Verweser zu Tilsit; Königl. Preuß. Major.
1737 verm. mit Charlotte Renata Freiin von Hoverbeck, des Ludwig Frhrn. v. H. Herrn auf Baranowen, Domkau, etc. etc. Tribunalrats, Domherrn zu Havelberg und der Charlotte Louise von Jaronowski, Tochter. Geb. 11. Juli 1701, gest 1757.
1738, 6. Oktob. (Heiligenbeil) bittet George Christoph v. M., Kapitän beim Lehwald'schen Regiment zu Fuß, den König um das zu Juckstein gehörige Lehn Kleinsorge - "welches bereits von anno 1512 bey unserer Familie gewesen."
1740, 27. Septemb. (Friedland) wird er bei dem König vorstellig, daß ihm das Gut Juckstein (vom Vater 1732 veräußert) zugesprochen werden möge. - "Euer Königl. Majestät muß in aller Untertänigkeit vorstellen, wie der Fürst Zartorinsky vor einem Jahre durh seinen Gevollmächtigten, den von Nineykow ein gewisses Gut Jucksein vor 20000 fl. zu Kauff gesetzet, und ich auch mit selbigem doppieret, daß aber gedachter Gevollmächtigter von Nineykow, dieses Guth Juckstein an den Amts=Rath Rochau gleichfallß vor den Preis nehmlch vor 20000 fl. verkaufet. Dieses Gut ist das Stamm=Hauß unserer Familie und über 300 Jahre dabeygewesen; also flehe E. K. M. Gnade in aller Unterthänigkeit an, der Preuß. Regierung zu befehlen, daß mir das Gut gegen Erlegung derer 20000 fl. möchte zugesprochen werden, indem es dem Fürsten Zartorinsky gleich viel gelten wird, wer ihm die 20000 fl. bezahlet."
Hierauf erhielt er folgendes Allerhöchstes Handschreiben: "Mein lieber Capitain Manstein. Ich ertheile euch auf euer Schreiben vom 27. Sept. die Freyheit das Guth Juckstein, wenn es ein würkliches Stammguth ist, zu reluiren und habe deswegen die beykommende ordre, deren Inhalt die Copey erweiset, ergehen lassen. Ich bin Euer wollaffectionirter König. Ruppin den 13. Okt. 1740 Friedrich.
An den Capitain von Manstein v. Lehwaldschen Regiments
Kaufkonrackt des Capitain George Christoph von Manstein über die Jucksteinschen Güter Am 8. Mai 1743.
Kund und zu wißen sey hiemit jedermänniglich insonderheit aber denen, so daran gelegen und solches zu wissen vonnöthen daß in untern gesetztem dato zwischen des Fürsten Czartoryski, Cantzlern des Groß=Hertzogthums Litthauen, Durchlauchten Spezial-Bevollmächtigten Tit.: Herrn von Niewstroy, Starowidensischen Jäger und Fähnrich bey dem Pethihorischen Chor, als Verkäuffern an einem, dann des Herrn Hauptmann George Christoph von Manstein Hochwohlgeboren als Käuffern am andern theil nachfolgender Kauff wohlbedächtig verabredet beliebet und unwiederruflich geschlossen worden. Es verkauft nehmlich wohlgemeldeter Herr Ober=Commissarius von Niewstroy Krafft der ihm sub Acto Warschau d. 4ten Februar a.c. gerichtlich ertheilten Specialen Vollmacht, welche er dem jetzigen Herrn Käuffer in Originali extradieret, die gesamte in dem Haupt=Amte Ragnit gelegene, hoch gemeldetem Fürsten zugehörige Jucksteinsche Gütter, als das Guth Juckstein, das Vorwerck Neusorge, die Dörffer Mickehnen und Ackmenischken und das Land Giberlaucken etc. frey von allen Schulden und Ansprüchen, an wohlgemeldeten Herrn Hauptmann George Christoph von Manstein vor und umb eine verabredete Kauff Summe von zwanzig Tausend floren zu 30 flün gerechnet welche derselbe sofort bey unterschrift des Contracts an den Herrn Bevollmächtigten Ihro Durchlauchten, Herrn OberComissarium von Niewstroy baar und auf einem Brett in Gutten und gangbahren zwey gutte groschen Stücke bezahlet."
1746 erhält er folgendes Kabinetsschreiben: "Unser lieber Getreuer. Auf Euer vor einiger Zeit an mich abgelassenes Schreiben ist euch hierdurch in Antwohrt, daß da bey dem Ambte Tilsit kein apartes Verweser=Gehalt ausgemacht, euch ein solches auch nicht ausgezahlet werden könne und ihr euch also mit denen andren emolumenten behelfen müsset. Übrigens habe ich euch einen schriftlichen Abscheidt und zwar als Major accordiret, welchen ihr nun bey der Krieges Cantzeley abfordern könnet. Ich bin Euer woll affectionirter König Berlin, den 17. Martii 1746 ab extra Au Major de Manstein à Tilsit Friedrich."
1749, 7. Juli verkaufte er wiederum die Juckstein'schen G+ter für 25500 fl. an den Polnischen Starosten George von Komarsi. George Christoph v. M. hattte keine Nachkommen, 2 Söhne und 1 Tochter waren früh verstorben, welcher Umstand ihn wohl zum Verkaufe Jucksteins, das durch 6 Generationen hindurch im Manstein'schen Besitz gewesen ist, veranlaßt haben mag.
("Chronik des Geschlechts von Manstein", E. von Manstein 1907, S.42ff)
Claus
Bernhard
