Notizen zu dieser Person
"geb. 16. Oktob. 1729 zu Juckstein, gest. 26. Aug. 1800 in Oppeln.
Königl. Preuß. Generalleutnant, Chef des Kürassier=Regiments von Manstein Nr. 9 in Oppeln. Verm. in 1. Ehe mit Philippine Charlotte von Normann, des Kaspar Ernst v. N. Herrn auf Ilmersdorf (Niederlausitz) und der Johanna Louise von Barfuß a. d. Hause Reichenow, Tochter. Geb. 3. Aust 1745 zu Ilmersdorf; gest. 1782. Verm. in 2. Ehe mit Helene Josepha von Skrbensky des Erdmann v. S., Herrn auf Goldmannsdorf (Oberschlesien), und der Johanna Konstanze Ludovica von Gordon, Tochter. Geb. 3. Novemb. 1766, gest. 15. November 1793 in Oppeln
Johann v. M. wurde im Jahe 1739 Page bei dem Generalfeldmarschall und Chef des Kürassierregiments Nr. 4, Leopold Grafen Geßler (dem Bruder seiner Mutter) und machte als solcher den 1. ud 2. Schlesischen Krieg mit. 1745 trat er in Königl. Polnische= und Chursächsische Dienste und avancierte dort im Prinz Albrecht Dragoner=Regiment am 18. Mai 1763 zum Major. Auf Verlangen König Friedich's des Großen quittierte er den Sächsischen Dienst und kam 1777 als ältester Major von der Kavallerie nach seinen Patent in Preußische Dienste, blieb bis zum 1. Mai 1778 in der Königl. Suite und kam dann als Major zu dem von Dallwig'schen Kürassier=Regiment Nr. 12 nach Ratibor. (Leobschütz, Oberglogau, Katscher.)
Am 30. Aug. 1780 wurde er Oberstleutnant, 29. Mai 1782 Oberst, 24. Mai 1787 Generalmajor, 14. Okt. 1787 Chef des Kürassier=Regiments Nr. 9 in Oppeln. (Neustadt, Krappitz Falkenberg.) Am 4. Jan. 1794 zum Generalleutnant befördert, erhielt er am 23. Jan. 1797 den nachgesuchten Abschied. Er machte die Schlachten von Collin, Breslau, Leuthen und Torgau, sowie die Belagerung von Schweidnitz und die Einahme von Breslau mit.
Im Geh. Staatsarchiv in Berlin befindet sich folgendes Schreiben: "Ew. Königlichen Majestaet Allerhöchste Ungnade, welche mir Höchstdieselbe durch Vorziehung meines sechsten Hintermannes des Obristen von Gilsa zum Commandeur des hiesigen Regiments zu erkennen geben, rührt mich um so mehr, da es mein Zutrauen, welches sich auf Ew. Königl. Majestaet allerhuldreichste Versprechungen gründete, völlig übern Haufen wirfft. Ich habe Ao. 1777 auf Ew. Königlichen Majestaet Allergnädigsten Befehl sogleich die Chur=Sächsischen Militär Dienste verlassen, um denen allerhöchst gnädigen Versprechungen, zu Beförderung meines Glücks in Höchst Dero Krieges Diensten, zu folgen. Und da ich seiher dieser Zeit mir auf keine Art diese Königlichen Versprechngen, wie ich mich auf alle Genrals der Armee berufen kann, verlustig gemacht habe, so nehme ich meine Zuflucht zu Ew. Königl. Majestaet allerhöchster Gnade, mit der allerunterthänigsten Bitte, mir diesen meinen Ehrenkränkenden Tort allergnädigst zu ersetzen, in welcher Hoffnung ich in tiefster Devotion ersterbe Ew. Königlichen Majestaet allerunterthänigst treu gehorsamster Knecht von Manstein, Obrister des von Dalwigschen Kürassier=Regiments. Ratibor 10. Oktob. 1782."
("Chronik des Geschlechts von Manstein", E. von Manstein 1907, S.46ff)
Claus
Bernhard
