Elsa WEITBRECHT

Elsa WEITBRECHT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Elsa WEITBRECHT
Beruf Arbeiterin 23. November 1925 Łódź, woj. Łódź, Polen-Zweite Republik nach diesem Ort suchen
Beruf Köchin 1926 Herzfelde, Krs. Templin, RBez. Potsdam, Brandenburg, Preußen, Deutsches Reich nach diesem Ort suchen
Religionszugehörigkeit Evangelisch-Augsburgisch

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 10. Dezember 1903 Ruda Pabianicka, miasto (Stadt) Łódź, gubernia piotrkowska, Prov. Weichselland, Russisches Reich nach diesem Ort suchen
Bestattung Herzfelde, Krs. Templin, Bez. Neubrandenburg, DDR nach diesem Ort suchen
Taufe Stara Sobótka, gm. Sobótka (Grabów), pow. Leczycki, woj. Lódz, Polen-Zweite Republik nach diesem Ort suchen
Tod 4. Februar 1976 Templin, Krs. Templin, Bez. Neubrandenburg, DDR nach diesem Ort suchen [2]
Auswanderung Dezember 1925 Łódź, woj. Łódź, Polen-Zweite Republik nach diesem Ort suchen
Einbürgerung Dezember 1925 Berlin-Oberschöneweide, Berlin, Preußen, Deutsches Reich nach diesem Ort suchen [3]
Wohnen 3. November 1925 Wygorzele, gm. Sobótka (Grabów), pow. Łęczycki, woj. Łódź, Polen-Zweite Republik nach diesem Ort suchen
Umzug 23. November 1925 Łódź, woj. Łódź, Polen-Zweite Republik nach diesem Ort suchen
Umzug Dezember 1925 Herzfelde, Krs. Templin, RBez. Potsdam, Brandenburg, Preußen, Deutsches Reich nach diesem Ort suchen
Heirat NOT MARRIED
Trennung
Heirat Januar 1926 Herzfelde, Krs. Templin, RBez. Potsdam, Brandenburg, Preußen, Deutsches Reich nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
NOT MARRIED
Rudolf WEITBRECHT
Heirat Ehepartner Kinder
Januar 1926
Herzfelde, Krs. Templin, RBez. Potsdam, Brandenburg, Preußen, Deutsches Reich
Karl August Hermann GIESEMANN

Notizen zu dieser Person

BIOGRAPHIE:
NAME:
[1] Laut polnischem Personalausweis Seria B Nr.240147 No dowodu /090/12063/1 vom 03.11.1925:
Gemäß polnischer Schreibweise heißt sie hier Elza Weitbrecht.
Elsa wurde im deutschsprachigen Raum Else gerufen.
Alle deutschen Dokumente lauten auf Elsa.
Alle polnischen Dokumente sind auf Elza ausgestellt. Grund: im slawischen Sprachbereich erhalten alle Frauen die Endung "a", aus "s" wird im Polnischen "z".

WOHNORT:
[1] Laut polnischem Personalausweis Seria B Nr.240147 No dowodu /090/12063/1 vom 03.11.1925:
polnischer Wortlaut:
Miejsce osiedlenia (miejsce zapisu do ksiąg stałej ludności, przynależność gminna, miejsce zapisu do ksiag organizacil stanowych): Wygorzele gm. (gmina) Sobotka pow. (powiat) Łęczycki , T. (tom) III. No i str. (strona) 7
deutsche Übersetzung:
Ort der Ansiedlung (Ort der Eintragung in das ständige Bevölkerungsregister, kommunale Zugehörigkeit, Ort der Eintragung in das Register staatlicher Organisationen): Wygorzele Gemeinde Sobotka Bezirk Łęczycki , Bd. (Band) III. Nummer und Seite 7
[2] Laut polnischem Personalausweis Seria B Nr.240147 No dowodu /090/12063/1 vom 03.11.1925:
polnischer Wortlaut:
Miejsce zamieszkania (faktycznego stałego pobytu): wieś Wygorzele gm. (gmina) Sobotka
deutsche Übersetzung:
Wohnort (tatsächlicher ständiger Wohnsitz): Dorf Wygorzele Gemeinde Sobotka

UMZUG:
[1] Laut polnischem Personalausweis Seria B Nr.240147 No dowodu /090/12063/1 vom 03.11.1925 erfolgte die polizeiliche Anmeldung in der Ulica Sokola Nr 13, Łódź, Woiwodschaft Łódź, Polen (heute Sokola 13, 93-515 Łódź, Polen), am 23.11.1925.
polnischer Wortlaut:
tr. No 64
Zameldowany dn. 23/11 1925 r. (rok)
w domu no 7 prz ul. (ulica) Sokola 13
Kom. sarjatu (Kommissarjatu) Pol. (policja) Państw. (państwo) m. Łódź
Właściciel domu L. Wilhelm
Kom. Sarjatu P. P. XIII 23.11.1925
deutsche Übersetzung:
Eintragungsnummer 64
Registriert auf 23.11.1925 Jahr
zu Hause nr. 7 von Straße Sokola 13
Das Kommissariat der Staatspolizei der Stadt Łódź
Besitzer des Hauses L. Wilhelm
Das Kommissariat der Staatspolizei 23.11.1925

GEBURT:
GEBURTSORT:
Ruda Pabianicka ist eine ehemalige Stadt, die heute zum Stadtteil Górna der zentralpolnischen Großstadt Łódź gehört. Ruda Pabianicka wurde im Jahre 1470 erstmals urkundlich erwähnt. Am 14. Februar 1923 erhielt der Ort das Stadtrecht. Von 1939 bis 1945 hieß die Stadt Litzmannstadt-Erzhausen. Im Jahre 1945 erhielt die Stadt den polnischen Namen Ruda Pabianicka.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ruda_Pabianicka

GEBURT:
GEBURTSDATUM:
Geburtsdatum lt. polnischen Personalausweis Nr. 090/12063/1 der Woiwodschaft Lodskie, Powiat Łęczycki: 20.12.1903 (gregorianischer Kalender). Es kann sich nur um einen sprachlichen Übermittlungsfehler des Austellenden auf Grund falsch verstandener Zahlenangabe handeln.
Geburtsdatum laut deutschem Personalausweis: 10.12.1903
Geburtsdatum lt. Sterbeurkunde: 10.12.1903
Um eine Angabe lt. julianischem Kalender kann es sich auch nicht handeln, da um von einem Ausgangsdatum im julianischen Kalender auf das entsprechende Datum im gregorianischen Kalender zu kommen, hinzuzuzählen sind :
13 Tage vom 17. Februar 1900jul. / 1. März 1900greg. bis 15. Februar 2100jul. / 28. Februar 2100greg.
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Umrechnung_zwischen_julianischem_und_gregorianischem_Kalender

TOD:
Verstorben im Kreiskrankenhaus Templin.

BESTATTUNG:
Friedhof Herzfelde, Templin OT Herzfelde, Kreuzburger Straße, Uckermark, Brandenburg, Deutschland.
Der Friedhof wird von der Stadt Templin, Uckermark, Brandenburg, Deutschland verwaltet und gehört zum Evangelischen Kirchenkreis Oberes Havelland. Seit 2024 wird er nicht mehr betrieben. (https://www.kirchenkreis-oberes-havelland.de/start/kirchengemeinden/gemeinden/herzfelde/friedhof-herzfelde/)

KLEINKINDTAUFE:
Evangelische Kirche Stara Sobótka (erbaut 1879), heute Kościół Rzymskokatolicki pw. św Mateusza, Oczyszczalnia ścieków w Starej Sobótce, Stara Sobótka 35, 99-150 Grabów, Polen (römisch-katholische Pfarrkirche),
Geographische Koordinaten: 52.18432 N, 19.03373 E
Internetpräsenz:
[1] https://pl.wikipedia.org/wiki/Stara_Sob%C3%B3tka
[2] https://ahoqnwxtrp3rbrvkgosh4dz7xi--www-gminagrabow-pl.translate.goog/dla-turystow/zabytki/
[3] https://diecezja.lowicz.pl/parafia/sw-mateusza-i-sw-rocha-w-sobotce/

Quellenangaben

1 "Deutschland - Die Berliner Holzhandelsfirma David Francke"
Autor: Kompilation: Burkhard Hohensee
 Die Berliner Holzhandelsfirma David Francke und der Holzhandel im Osten im 19. und 20. Jahrhundert Seite 250-252 In einem Aufsatz zum Ausbau der Wasserstraßen zwischen Havel und Weichsel habe ich 2005 darauf hingewiesen, welche Bedeutung das galizische und russische Holz für die Holzversorgung Berlins vor dem Ersten Weltkrieg hatte. 35 1901 stellte eine »Denkschrift, betreffend den Ausbau der Wasserstraße zwischen Oder und Weichsel« die Geschichte des Kanals aus der Netze oberhalb Nakels bis nach Bromberg zur Brahe und von dort in den Weichselraum dar. Der Verfasser unterstreicht u.a. die Bedeutung dieses Kanals für die Flößerei und die Holzversorgung des stetig wachsenden Berlin, wenn er schreibt: „Während aber in den ersten 20 Jahren fast ausschließlich Kähne verkehrten, Flöße dagegen nur selten zu sehen waren, hat die Flößerei sowohl von der Weichsel wie von der Oberbrahe her nach der Oder im Laufe der Zeit einen immer größeren Umfang angenommen, so dass die Wasserstraße den Anforderungen des Verkehrs stellenweise nicht mehr gerecht zu werden vermochte.“ 36 Diese Entwicklung des Holzhandels in den östlichen Teilen des Deutschen Reiches präzisiert Richard Winkel mit seinen genaueren Angaben zur Flößerei auf der Weichsel aus dem Jahr 1913. Er schreibt: „Zu diesem Güterverkehr auf der unteren Weichsel hat sich in der Vorkriegszeit ein zeitweilig sehr bedeutsamer Floßholzverkehr gesellt. Holztraften aus Galizien und Kongreßpolen, vor allen Dingen aber aus den Gebieten am Oberlauf des Bug und des Narew, haben in jenen Jahrzehnten die Grenze zwischen Rußland und dem Deutschen Reich auf der Weichsel stromab passiert. In einer Statistik 37 führt er die Tonnenmengen an Floßholz für Thorn wie folgt an: 1875: 986 301 t, 1881: 1 485 215 t, 1889: 980 265 t, 1907: 892 749 t. Eine andere Statistik unterstreicht den im 19. Jahrhundert gewaltig steigenden Holzbedarf der Stadt Berlin, der nur durch die guten Bedingungen für den Floßholztransport aus den waldreichen Gebieten im Raum der oberen Weichsel wirklich befriedigt werden konnte: Im Zeitraum von1840 bis 1873 war die Floßholzmenge, die nach Berlin kam, von 507 600 Ctr. auf 3 867 850 Ctr. angestiegen, also um das 7½-Fache. 38 An dieser Entwicklung hatte die Holzhandlung Francke einen wesentlichen Anteil bzw. sie hat von dem sprunghaft steigenden Holzbedarf stark profitiert. 2008 fand ich im Internetportal www.luise-berlin.de im »Lexikon von A-Z zur Berlingeschichte und Gegenwart« nähere Angaben zur Geschichte der Firma David Francke Söhne, die als Erklärung zu Berliner Straßennamen unter dem Stichwort David-Francke-Straße in Berlin-Spandau eingestellt waren.39 Die Seite erwähnte den Unternehmer und Kaufmann Johann Gottfried David Francke, der 1787 als Sohn des 1786 eingebürgerten Johann Friedrich David Francke geboren wurde und im Jahr 1817 Begründer der Firma David Francke war. In dem Betrieb wurden Möbelnutzholz und Furniere verarbeitet. 1853 errichtete Johann Gottfried David Francke in Hakenfelde eine Dampfschneidemühle, ein Sägewerk mit sechs Vollgattern (die einen großen, runden Baum mit zehn Sägen gleichzeitig zu zehn Brettern schneiden konnten) und drei einfachen vertikalen Sägen. 1846 wurde Francke zum stellvertretenden Stadtverordneten gewählt. Den Betrieb führte der Sohn Ernst Carl Francke fort. Am 13. Juni 1823 in Berlin geboren, erhielt er im väterlichen Geschäft, »J.G.D. Francke, Holzhandlung und Dampfsägemühle für Fournier und Bauhölzer, Mahagoniholz und Elfenbein, Holzmarktstr. 67/68«, seine Ausbildung. Dieses Unternehmen expandierte und erwarb ab 1845 die nahe gelegenen Grundstücke Mühlenstraße 40 und 52 sowie 1855 das Gelände Mühlenstraße 39. Um 1860 übernahm Ernst Carl Francke die Holzhandlung David Francke Corp. und führte diese unter dem Namen Dav. Francke Söhne erfolgreich fort. Bei seinem Tod hinterließ er seinen Söhnen Max, geboren 1866, und Arthur, geboren 1867, die traditionsgemäß den Holzhandel beim Vater erlernt hatten, ein gesundes Unternehmen. Um 1900 erweiterten sie es um Filialen am Maybachufer (heute Neukölln) und an der Hoffmannstraße (heute Treptow - Köpenick). Seiner Kirchengemeinde stiftete der zum Geheimen Kommerzienrat ernannte Ernst Carl Francke Geld zur Errichtung eines Pfarrhauses, das heute Evangelisches Gemeindehaus von St. Andreas ist. Ein Medaillon aus Metall mit den Porträts des Stifterehepaares und der Unterschrift Ernst Carl u. Alwine Francke erinnert noch heute an den erfolgreichen Holzunternehmer. Die denkmalgeschützte Grabkapelle der Familie Francke auf dem Georgen-Parochial-Friedhof II in Friedrichshain belegt mit ihrer besonderen künstlerischen Qualität deren Bedeutung. Das aufwendige Bauwerk wurde um 1898 von Werner Lundt (1859-1929) und Georg Kallmorgen (1862-1924) geschaffen. Zur Innenausstattung gehörten stattliche Bronzeskulpturen in Lebensgröße von Johann Bossard (1874-1950), die vier Leuchterengel sind nur Kapellenschmuck, schilderte das erwähnte Internetportal. Neben den Sägewerken in Berlin unterhielt die Firma David Francke Söhne auch ein Sägewerk in Marienwerder am Finowkanal. Unterlagen im Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde belegen, dass diese Firma z.B. 1937 von Stettin Floßholz über den Weg auf dem Hohenzollernkanal (heute Oder-Havel-Kanal) bezog.40 Das Kreisarchiv Barnim teilte mir auf Anfrage mit Schreiben vom 31. Januar 2008 mit, dass die Firma »Dav. Francke Söhne« 1927 einige Grundstücke in Marienwerder zum Bau eines Sägewerkes aufkaufte. Man nimmt an, dass das Sägewerk 1928/1929 in der Klandorfer Straße 29/30 seine Produktion aufnahm. Laut Internetportal www.luise-ber-lin.de soll der letzte Francke’sche Holzbetrieb 1938 stillgelegt worden sein. Das Schreiben des Barnimer Kreisarchivs belegt jedoch, dass das Sägewerk in Marienwerder fortgeführt wurde. Dieses Werk wurde wahrscheinlich von den Nationalsozialisten nicht stillgelegt, sondern enteignet. Das Schreiben des Kreisarchivs erwähnt für die Zeit nach Ende des Zweiten Weltkrieges, dass der Betrieb 1947 durchschnittlich 80 Betriebsangehörige beschäftigte. Eigentümer zu dieser Zeit war ein Rittmeister Karl Francke mit Wohnsitz in Hamburg. Das Sägewerk leiteten die Prokuristen Harnack, wohnhaft in Berlin, und Harry Liebelt. 1951 wurden das Werk an den Rat des Kreises Niederbarnim, Abteilung örtliche Industrie, und die Ufer-, Hafen- sowie Deichanlagen an das Wasserstraßenamt Eberswalde verpachtet. Ab 1952 erfolgte die vorläufige Verwaltung nach § 6 der Verordnung zur Sicherung von Vermögenswerten vom 17. Juli 1952 durch die Gemeinde Marienwerder. Dem Bescheid zur vorläufigen Verwaltung ist zu entnehmen, dass damals 132 Beschäftigte angestellt waren. Der Rat der Gemeinde Marienwerder verpachtete die Anlagen 1953 an den VEB Sägewerk Marienwerder. Unter dem Dach des VEB (B) Vereinigte Holzindustrie Schorfheide wurde das Sägewerk bis nach der Wiedervereinigung fortgeführt, bevor es schließlich seinen Betrieb einstellte. Das Gemälde »Flöße auf der Weichsel« von Friedrich Kallmorgen und seine Entstehungsgeschichte beleuchten Details der Flößerei im Weichselraum und machen zugleich den Stellenwert des Holzhandels für den Großraum Berlin ebenso deutlich wie das damit verbundene Selbstwertgefühl der Holzhandelsdynastie Francke. Damit hat das vom Deutschen Schiffahrtsmuseum aus Privatbesitz erworbene Gemälde einen hohen Quellenwert. Die Wälder und Sägemühlen der Holzhandlung David Franke & Söhne in Polen Im März 2006 erwarb das Deutsche Schiffahrtsmuseum aus Privatbesitz ein Ölgemälde auf Leinwand »Flöße auf der Weichsel« des Malers Friedrich Kallmorgen. Das 33 cm x 48 cm große Gemälde ist in dem von Irene Eder erstellten und von Hans Knab, dem Enkel des Malers, herausgegebenen Werkverzeichnis der Gemälde und Druckgraphik Kallmorgens aus dem Jahr 1991 unter der Nummer G 427 aufgeführt. ... Das kleine Gemälde entstand laut Werkverzeichnis im Jahr 1901 und zeigt Flöße auf der Weichsel. Menschen, d.h. Flößer, sind auf dem Bild nicht dargestellt; vielmehr wird mit dem Gemälde ein Eindruck von Aussehen und Konstruktion dieser Wasserfahrzeuge vermittelt. Auf Seite 243 steht unter der Überschrift Kallmorgens Gemälde »Flöße auf der Weichsel«, seine Entstehungsgeschichte und der Bildzusammenhang: Friedrich Kallmorgen, 1856 in Altona (heute Hamburg-Altona) geboren und 1924 in Grötzingen gestorben, ist vor allem als der bedeutendste Schilderer des Arbeitslebens im Hamburger Hafen neben Leonhard Sandrock bekannt. Auf Seite 246 heißt es: Im »Führer auf den deutschen Schiffahrtsstraßen«, der in seinem sechsten Teil das Weichselgebiet und die östlichen Wasserstraßen beschreibt, finden sich in der … Folgeausgabe aus dem Jahr 1920 für den Stromkilometer 2,9- Privathafen Brahnau- die ergänzende Bemerkung: Holzhafen. Eigentum der Firma David Franke Söhne, Berlin. Erläuterung: Brahnau - heute Stadtteil von Bydgoszcz, deutsch Bromberg, eine der beiden Hauptstädte der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern , (1815 bis 1920 preußische Provinz Posen ), Polen. Die durch das Zentrum fließende Brda (deutsch Brahe) mündet im östlichen Stadtgebiet in die untere Weichsel . Über den Kanał Bydgoski und die Noteć besteht eine Verbindung nach Westen zu Warthe und Oder . Auf Seite 247 heißt es: In ihrer Aufstellung der biographischen Daten Kallmorgens erwähnt Irene Eder für das Jahr 1901: Am 30. Mai Reise nach Berlin; von dort begibt er sich am 3. Juni mit dem Holzfabrikanten Max Franke an die untere Weichsel. In Thorn, Bromberg und Karlsdorf entstehen nun erste Studien für den 1903 vollendeten Zyklus »Vom Walde bis zur Mühle«. Rückkehr nach Altona am 20. Juni. Mit dieser knappen Notiz hält sie für das Gemälde drei wichtige Fakten fest: (1) Kallmorgen hielt sich im Jahr der Entstehung des Bildes an der unteren Weichsel auf, und zwar an den drei Orten: Thorn, Bromberg und Karlsdorf; (2) Kallmorgen arbeitete an einem Gemäldezyklus »Vom Walde bis zur Mühle«, für den auf dieser Reise erste Studien entstanden; (3) Kallmorgen war in Begleitung des Holzfabrikanten Max Francke an die untere Weichsel gereist. Nähere Aufschlüsse über diese Reise und die Verbindung zum Holzfabrikanten Max Francke finden sich in dem Kapitel »Bilder der Studienreisen von 1901-1911. Bilder aus Polen und Russland« (Eder, Irene: Friedrich Kallmorgen 1856-1924. Monographie und Werkverzeichnis der Gemälde und Druckgraphik. Hrsgg. von Hans Knab. Karlsruhe 1991), in dem aus den fast lückenlos vorhandenen Tagebuchaufzeichnungen von Friedrich Kallmorgen zitiert wird. Diese Tagebuchaufzeichnungen des Malers lagen Irene Eder als unveröffentlichte Maschinenschrift vor, die der Enkel Kallmorgens, Hans Knab, und dessen Lebensgefährtin Gisela Nehring geringfügig überarbeitet hatten. Erläuterung: Thorn - polnisch Toruń, ist - neben Bydgoszcz (Bromberg) - eine der beiden Hauptstädte der polnischen Woiwodschaft Kujawien-Pommern. Karlsdorf - polnisch Kapuściska Dolne, Stadtteil von Bromberg, Polen Kallmorgen erläutert in diesen Lebenserinnerungen die Umstände der Reise und schreibt: „Meines Bruder Georgs Frau ist eine geborene Francke aus Berlin ... [Ihr Bruder] Max ... hatte vielerlei Interessen und war auf den Gedanken gekommen, die große Halle seines Hauses mit Bildern von meiner Hand schmücken zu lassen. Das große Franckesche Holzgeschäft mit seinen Wäldern im Osten und den verschiedenen Mühlen bot Stoff genug für den Maler. Schon im Juni 1901 war ich mit Max Francke in Thorn gewesen, hatte 8 Tage lang die Stadt und die großen Flöße - Traften - studiert, die von Russland her die Weichsel herunterschwammen. In der Nähe von Bromberg, in Karlsdorf, hatte ich ein Interieur von Franckes Sägemühle und in Spandau die alte Sägemühle gemalt. So war schon ein Teil des zu bearbeitenden Stoffes vorhanden.“ Diese Ausführungen machen deutlich, dass Kallmorgen den Aufenthalt in Thorn zum Studium der Flößerei auf der Weichsel genutzt hat. Einen Beleg für das Ergebnis dieses Studiums finden wir in zwei Bleistiftzeichnungen, die in dem Katalog zu der Ausstellung »Mit Kallmorgen unterwegs. Zeichnungen und Gemälde von 1880 bis 1920«, die 1991/1992 in der Städtischen Galerie in Karlsruhe gezeigt wurde, abgebildet sind. Auf Seite 247 heißt es mit Blick auf das Jahr 1903: In der Biographie heißt es: Am 1. Januar Reise nach Galizien zu den zwischen Weichsel und San gelegenen Frankeschen Wäldern. Orte, wie, Mokryzyszow und Bilgoraj werden besucht. Von dieser eindrucksvollen Reise kehrt Kallmorgen am 8. Februar nach Berlin zurück. Detaillierter als Eder in der Biographie geht Kallmorgen selbst in seinen Lebenserinnerungen auf diese Reise ein: „... Jetzt wollten wir in die Wälder ziehen, in denen die Stämme gefällt werden, die bis Karlsdorf herunterschwimmen. Wir machten uns am 1. Januar 1903 auf die Reise,... nach Mokrzyszow, wo wir an dem schloßartigen Gebäude abstiegen, das der Mittelpunkt des großen Franckeschen Waldgebietes war. Die Landschaft bei -8° mit Rauhreif und Sonnenschein war stimmungsvoll, malerische Bäume, viel Schwarzpappeln, ferne Wälder, stroh- und schneebedeckte, niedrige Häuser aus Stämmen, Holzzäune. ... In den nächsten Tagen hatten wir bis zu-20° Frost, da es aber windstill war, konnte ich in der Sonne malen, die Füße im Sack mit Spreu. Wir fuhren in den Wald, wo Ruthenen Bäume fällten, und nachmittags durch Tarnobrzeg an die Weichsel, wohin es steil hinabging, sodaß die Bauern auf der vereisten Straße mit ihren Langstämmen auf den Wagen große Mühe hatten. Jenseits des Flusses dehnte sich das heilige russische Reich.“ Erläuterung: Biłgoraj [b?iw'g?raj ] ist eine Stadt in Polen in der Woiwodschaft Lublin , zirka 90 km südlich von Lublin . Tarnobrzeg ist eine kreisfreie Stadt in Polen in der Woiwodschaft Karpatenvorland . Sägewerk am Hauptsitz in Berlin-Spandau Auf Seite 248 heißt es: Die Bilder, die auf den beiden Reisen 1901 und 1903 an die Weichsel und nach Galizien zu denThemen Waldarbeit, Flößerei und Holzverarbeitung entstanden, waren demnach ganz offen-sichtlich Studien für den Gemäldezyklus für das Francke’sche Holzgeschäft in Berlin. DiesemZyklus gab Kallmorgen selbst den Namen »Vom Walde bis zur Mühle« und stellte darin denWeg des Holzes aus den Wäldern Galiziens, wo die Familie Francke große Waldbesitzungenhatte, über die Weichsel bis in das Francke’sche Sägewerk in Berlin-Spandau, wo dieses Holzverarbeitet wurde, dar. Auf Seite 250 heißt es: Die beiden Bilder »Die Mühle in Spandau« (G 445) und »Inneres der Mühle in Karlsdorf bei Bromberg« (G 446), die den Zyklus vervollständigen, sind leider ohne Dokumentation verschollen, und ich habe auch keine Studien ermitteln können, die eine ungefähre Anschauung vermitteln. Eindeutig ist angesichts der Titel nur, dass sie die im Besitz der Familie Francke befindlichen Holzsägemühlen zeigten. Mit der Analyse der drei dokumentierten monumentalen Gemälde sowie mit den gewählten Bildthemen wird deutlich, welchen Anspruch Max Francke und die Berliner Holzhändlerfamilie an das Gesamtwerk stellten. Sie führten Besuchern des Hauses von Max Francke, das laut Berliner Adressbuch aus dem Jahr 1901 in der Herthastraße 21 in Berlin-Grunewald stand34, vor Augen, in welchem Umfang der Holzhandel betrieben wurde, und dass man auf dieses Geschäft, das die Familie traditionell mit Schlesien und dem Weichselraum verband, sehr stolz war. Quelle: HANS-WALTER KEWELOH, Die Gemälde »Flöße auf der Weichsel«von Friedrich Kallmorgen, Ein Dokument zur Weichselflößerei und zur Geschichte des Holzhandels, Deutsches Schiffahrtsarchiv 31, 2008, S. 239-254, ] Sägewerk der Holzhandlung David Franke & Söhne, Berlin in Marienwerder bei Eberswalde Nach der Inflationskrise eröffneten einige Sägewerke neu. Zu diesen wenigen Sägewerken, die zu diesem Zeitpunkt ein erhebliches wirtschaftliches Risiko eingingen, gehörte das Sägewerk Marienwerder bei Eberswalde. Seit 1928 produzierte die Firma David Franke & Söhne vor allem Schnittholz. Willy Blum, ein ehemaliger Arbeiter erinnert sich: "In Fachkreisen galt dieser kapitalistische Betrieb als ein modernes Sägewerk, aber bei den dort beschäftigten Werktätigen hieß es sehr bald nur noch die "Frankesche Knochenmühle". ... Ich kam im Januar 1929 nach Marienwerder und fing auf dem Rundholzplatz zu arbeiten an, ehe ich dann später in der Gatterhalle als Gatterschneider eingesetzt wurde. Auf dem Rundholzplatz musste jeder Stamm unter den Rufen "Alle Mann" und "Hau ruck" mit allen Kräften herumgekantet und mit der Schrotsäge bzw. einem maschinellen Fuchsschwanz auf Maß geschnitten werden. Die Klötzer wurden dann auf Loren gekantet über die Drehscheibe ausgefahren und auf die "Polter" der jeweiligen Sortimente verteilt. Von den Poltern wurden die Klötzer wieder manuell auf Loren geladen und in die Gatterhalle gefahren. An jedem Sägegatter mussten zwei kräftige Arbeiter die Klötzer auf den Gatterwagen kante, mit primitiven Spindeln festspannen und dem Gatter zuführen. Danach waren die Förderwalzen hoch und runter zu drehen, der Durchlauf des Holzes zu sichern, das Schnittholz auf Loren zu laden oder auf den Schultern zum Pendeln zu transportieren. Dort wurde das Material von kräftigen Männern nach Qualität und Sortiment ausgependelt, auf Loren geladen bzw. zum Säumer getragen, um dort besäumt zu werden. Alle hierbei beschäftigten Kollegen schoben dann die vollgeladenen Loren zur gatterhalle hinaus, wo sie dann mit Pferdekraft zu den entsprechenden Stapelfeldern gefahren wurden. Kräftige Männer waren auch auf dem Schnittholzplatz erforderlich, die das Schnittholz abladen, vermessen, stapeln und verladen mussten. Alle Arbeiten konnten nur von Männern verrichtet werden und erforderten den vollen körperlichen Einsatz, was sich unzweifelhaft negativ auf den Gesundheitszustand auswirkte." Dieses Beispiel macht offensichtlich, wie schwer Sägewerksarbeiter ihre Arbeit verrichten mussten. Trotz der vielen revolutionären Erfindungen in einem Sägewerksbetrieb, beschränkte sich der Mechanisierungsgrad nur auf das eigentliche Sägen. Der ganze Holztransport auf dem Sägewerksgelände geschah vorwiegend mit Muskelkraft. Wenn hier von einem „modernen Sägewerk“ gesprochen wurde, werden die Unterschiede zwischen einem „modernen Sägewerk“ von 1870, 1930 und von heute im o.g. Beispiel sehr deutlich dargestellt. Quelle: Historische S„geindustrie in Brandenburg: Entwicklung von 1850 bis 1990, Ivo Franz, S. 35.
2 Standesamtliche Sterbeurkunde Weitbrecht, Elsa, Reg.-Nr. 39/1976
Autor: Standesbeamtin Spitznagel
Angaben zur Veröffentlichung: Standesamt Templin, Krs. Templin, Brandenburg, Deutschland
 Deutsche Demokratische Republik Standesamt Templin Nr. 39/1976 Elsa Giesemann geb. Weitbrecht wohnhaft in Herzfelde, Kr. Templin ist am 04. Februar 1976 um 07 Uhr 00 Minuten in Templin verstorben. Die Verstorbene war geboren am 10. Dezember 1903 in Ruda, Kr. Pabjanicka und war verheiratet mit Karl August Hermann Giesemann. Templin, den 4. Februar 1976 Unterschrift Spitznagel Stempel: DDR-Rat der Stadt Templin, Standesamt
3 Weitbrecht, Jacob 1867 und seine Familie
Autor: Olga Lieselotte Weitbrecht
 Quelle: Persönliche Erzählung Olga Lieselotte Hohensee, geb. Weitbrecht Jakob Weitbrecht (1867) war Industriearbeiter in Łódź und wohnte 1903 mit seiner Familie in Ruda Pabianicka, Łódź, Woiwodschaft Łódź, Polen (Geburtsort von Elsa Weitbrecht), da sein Bruder Wilhelm den Hof in Wygorzele, (Dabie), Krs. Kolo, Powiat Leczycki (Leczyka), Wojewodschaft Lotz, Polen, als ältestes männliches Familienmitglied übernommen hat. [Erläuterung Burkhard Hohensee: Ruda Pabianicka ist eine ehemalige Stadt, die heute zum Stadtteil Górna der zentralpolnischen Großstadt Łódź gehört. Ruda Pabianicka wurde im Jahre 1470 erstmals urkundlich erwähnt. Am 14. Februar 1923 erhielt der Ort das Stadtrecht. Von 1939 bis 1945 hieß die Stadt Litzmannstadt-Erzhausen. Im Jahre 1945 erhielt die Stadt den polnischen Namen Ruda Pabianicka. [Geschichtliche Ergänzung - Polnische und weltwirtschaftliche Situation Am 11.11.1918 wurde die Zweite Polnischen Republik durch den Versailler Vertrag vom 28. Juni 1919 errichtet. In der preußischen Provinz Posen kam es vom 27. Dezember 1918 bis zum 16. Februar 1919 zum militärischen Aufstand von Polen - Posener Aufstand (oder Großpolnische Aufstand 1918-1919, polnisch powstanie wielkopolskie). Die Polen kämpften für eine Eingliederung der mehrheitlich polnischsprachigen Provinz und damit der Region Großpolen in den nach dem Ersten Weltkrieg wiedererstandenen polnischen Staat. Es drohte eine Eskalation und die Gefahr bewaffneter Auseinandersetzungen auch in anderen zwischen Deutschland und Polen umstrittenen Gebieten. Der Aufstand endete mit einem militärischen und politischen polnischen Sieg. Der Hauptteil der bisherigen Provinz Posen wurde noch vor Inkrafttreten der Bestimmungen des Versailler Vertrages faktisch vom Deutschen Reich abgetrennt. Gemäß dem Friedensvertrag, der am 10. Januar 1920 in Kraft trat, wurde u. a. der größte Teil der Provinz Posen ohne Volksabstimmung an Polen abgetreten. Dies betraf auch einige Gebiete, so z. B. die Städte Bromberg und Lissa, die sich auf der deutschen Seite der Demarkationslinie befunden hatten. 1919 kam es in mehreren Städten Polens zu teilweise pogromähnlichen antisemitischen Ausschreitungen. Im Osten war Polens Grenze durch den Versailler Vertrag ungeklärt und umstritten. Einige Verfechter eines Wiedererstehens Polens ergriffen die militärische Initiative und griffen unter Führung Marschall Józef Piłsudskis Sowjetrussland an. So begann der Polnisch-Ukrainische Krieg (1918-1919) und ging in den Polnisch-Sowjetischen-Krieg (1919-1921) über. Im August 1920 stand die Rote Armee vor den Toren Polens und konnte nur durch eine Zangenoperation der polnischen Armee geschlagen werden. Zwischen 1919 und 1921 kam es zu drei bewaffneten Aufständen im zum Deutschen Reich gehörenden Oberschlesien. Erklärtes Ziel der polnischen Aufständischen war es, Oberschlesien an das neugegründete Polen anzuschließen. Die Aufständischen erhielten keine offene militärische Unterstützung durch den polnischen Staat, der sich im Krieg gegen Sowjetrussland befand. Es kam zur Teilung und Ostoberschlesien wurde 1922 an Polen abgetreten. Das Klima für Deutsche in Polen war also alles andere als gut. Das Jahr 1923 war geprägt von der weltweiten Hyperinflation. Die Leute verloren ihr Erspartes und ihre Arbeit. Lebensmittel wurden knapp und damit unbezahlbar. Dazu kamen innenpolitische Unruhen in der Zweiten Polnischen Republik. Der seit Juli 1925 andauernde deutsch-polnische Zollkrieg und mit ihm verbundene Wirtschaftsprobleme trugen zur Begünstigung des Maiputsches bei. Nachdem im November 1925 die zweite Władysław-Grabski-Regierung gestürzt worden war, führte Marschall Józef Piłsudski vom 12. bis 15. Mai 1926 einen Staatsstreich durch. Der Putsch kostete 215 Soldaten und 164 Zivilisten das Leben und forderte ca. 900 Verletzte auf beiden Seiten. Nach dem Putsch wurde Piłsudskis Vertrauter Kazimierz Bartel neuer Ministerpräsident, Piłsudski selbst, der bereits von 1918 bis 1922 Staatschef (Naczelnik Państwa) Polens gewesen war, begnügte sich mit dem Posten des Verteidigungsministers. Am 31. Mai 1922 wurde er allerdings von der Nationalversammlung auch zum Staatspräsidenten gewählt, nahm jedoch die Wahl nicht an und empfahl Ignacy Mościcki, der dann auch Präsident wurde und es bis 1939 blieb.] Quelle: Olga Lieselotte Hohensee Jakob Weitbrecht hatte starke Diabetes mellitus und ist daran wahrscheinlich Anfang 1925 verstorben. [Geschichtliche Ergänzung: Die erste Behandlung eines Menschen mit Diabetes mellitus mit Insulin fand erst 1922 in Toronto (Kanada) statt.] Quelle: Olga Lieselotte Hohensee Da die Einkünfte, durch Jacobs frühen Tod und die gesellschaftlichen Umstände, eine Ernährung der Familie nicht mehr zuließen war die Mutter Marianne Weitbrecht, geb. Schmidt gezwungen, Erwin in ein Kinderheim nach Augsburg, Bayern, Deutschland, zu geben. Da Robert von Beruf Weber war und in Hannover, Niedersachsen, Deutschland, Arbeit fand, verließ er als erster die Familie und arbeitete in Hannover in einer Weberei. Hannover verließ er bis zu seinem Tod nicht mehr. Elsa und Alfred gingen zu Jakobs Bruder Wilhelm nach Wygorzele in Stellung. Hier verliebte sich Elsa in ihren Cousin Rudolf, Sohn von Wilhelm. Nach eingetretener Schwangerschaft aus diesem Verhältnis (Olga Lieselotte Weitbrecht), mußte sie, und damit auch Alfred, die Wirtschaft in Wygorzele verlassen, da Rudolf bereits an eine wohlhabende Bauerntochter aus dem Dorf versprochen war. Mit dieser hatte er nach seiner Heirat noch 2 Töchter. Über den Verbleib dieser Familie besteht keine Kenntnis, da aller Kontakt zu Elsa Weitbrecht und ihrer Familie durch die Familie Wilhelm Weitbrecht unterbrochen wurde. Der Rest der Familie von Jacob Weitbrecht war gezwungen zurück nach Deutschland zu gehen. Olga Weitbrecht ging nach Berlin- Oberschöneweide, Deutschland. Marianne und Wanda Weitbrecht gingen, auf Empfehlungen ihrer Stammfamilie in Wygorzele, 1922 nach Herzfelde, Krs. Templin (Uckermark), Brandenburg, Deutschland in Dienst beim Industriellen Komerzienrat Max Franke in Herzfelde, Krs. Templin (Uckermark), Brandenburg. [Ergänzung: Wygorzele, Gmina Sobótka (Grabów), Powiat Łęczycki, Województwo łódzkie (Łódź), Polen] [Geschichtliche Ergänzung: Am 1.Juli 1907 übernimmt Kommerzienrat Max Franke (Besitzer der Berliner Holzfirma David Franke & Söhne) das Gut Herzfelde. Danach begann ein rasanter Aufschwung auf dem Gut und somit auch im Dorf. Das Gut Herzfelde wird zu einem Mustergut der Provinz Brandenburg ausgebaut. Von 1908-1911 ließ sich die Familie Franke eine Sommerresidenz nach den Bauplänen der Architekten Risse und Lessing errichten. Insgesamt fielen 400 Bauleute (auch Italiener) über die kleine Gemeinde her. Die Bauern sollen aus Angst ihre Töchter weggeschlossen haben. Das Schloss verfügte über insgesamt 85 Räume sowie umfangreiche Nebengelasse und Wirtschaftsräume. Gleichzeitig wurde durch die Berliner Gartenbaufirma Späth eine großflächige Garten- und Parkanlage geschaffen. Die Gestaltung und Pflege der Parkanlage lag Herrn Francke sehr am Herzen. Von seinen ausgedehnten Reisen als Holzfachmann brachte er sich seltene Pflanzen und Gehölze mit. Für den Materialtransport zum Bau des Schlosses wurde extra eine Schmalspurbahn vom Gut Herzfelde nach Kreuzkrug errichtet. Im Jahre 1928 wurden aus Dorf und Gut Herzfelde die Gemeinde Herzfelde gebildet. Sie zählte damals insgesamt 372 Einwohner. Max Franke hatte um 1900 ein größeres Waldgebiet bei Nisko am San [Powiat Niżański, Woiwodschaft Karpatenvorland, Polen] erworben. Neben anderen Waldbesitzen zwischen der unteren Weichsel und San, hatte die Holzhandlung David Francke & Söhne noch mehrere Sägewerke und Sägemühlen, sowohl in Deutschland als auch in Polen (siehe dazu die Ausführungen in der Quelle "Die Berliner Holzhandelsfirma David Francke")]. [Annahme Burkhard Hohensee: Es ist anzunehmen, dass Jacob Weitbrecht in einem Łódź-er Textilbetrieb gearbeitet hat, der Zulieferbetrieb für die Holzhandlung David Franke & Söhne war. Die Holzhandlung Franke war, der vorgenannten Quelle nach, auch in der Zeit der Inflationskrise ein stabiles Unternehmen, das sich nach den internationalen Produktions- und Absatzmärkten ausrichten konnte und damit ein lukrativer Arbeitgeber.] [Geschichtliche Ergänzung: 1897 lebten 314.000 Menschen in Łódź, 40 % davon waren Deutsche. 1904 gab es 546 Fabriken in der Stadt, die 70.000 Arbeiter beschäftigten, vor allem in der Textilindustrie. Weit verbreitet war das Arbeiterelend in Łódź. Die Kinder- und Säuglingssterblichkeit lag zeitweise bei 70 %, unter anderem weil es in der Stadt lange keine Kanalisation gab. Um 1900 waren immer noch 80 % der Łódźer Analphabeten. Während des Ersten Weltkrieges wurde die Stadt Łódź zum Kampfgebiet. Die Schlacht um Łódź endete unentschieden, jedoch mussten die russischen Armeen die Stadt am 6. Dezember 1914 den Deutschen überlassen. Der Krieg bedeutete für die Stadt einen schweren wirtschaftlichen Schlag. Zum einen brach der wichtige russische Markt weg, zum anderen demontierten die Besatzer große Teile der Fabriken ohne Rücksicht auf die überwiegend deutschen Besitzer. In der nach Ende des Weltkrieges 1918 neu gegründeten Zweiten Polnischen Republik begann auch in Łódź der mühevolle Wiederaufbau der Industrie. 1931 waren ca. neun Prozent der Łódźer deutschsprachig. Das Verhältnis von Juden und Deutschen war durch die sprachliche Nähe begünstigt. 1930 gab es sogar einen Deutsch-Jüdischen Wahlblock. Trotzdem war der Antisemitismus in Łódź unter Deutschen wie Polen weit verbreitet.] Quelle: Olga Lieselotte Hohensee Auf Empfehlung der Weitbrechts aus Wygorzele sollte Marianne Weitbrecht bei Max Franke um Hilfe in ihrer ausweglosen Situation bitten. [Anmerkung Burkhard Hohensee Über welche Verbindungen dies geschehen ist entzieht sich meiner Kenntnis. Es ist auch durchaus möglich, dass Max Franke über Anzeigen zuverlässige und erfahrene deutschsprachige Arbeitskräfte für sein gut in Herzfelde gesucht hat. In jedem Fall ist es diesem Mann zu verdanken, dass die Familie von Jacob Weitbrecht nicht verhungert ist.] Ausgehend vom Geburtsdatum Frieda Giesemanns, Tochter von Wanda Weitbrecht, muss der Umzug nach Herzfelde Ende 1921 oder Anfang 1922 geschehen sein. Marianne Weitbrecht arbeitete hier in der Gärtnerei und im Park, Wanda Weitbrecht in der Küche des Schlosses Herzfelde. Quelle: Hartmut Hohensee Fritz Giesemann beschloss, dass es für Karl an der Zeit war, sich eine Frau zu suchen, da Karl in diesen Dingen sehr schüchtern war. Da Fritz bereits mit Wanda Weitbrecht liiert war, beschlossen sie auf Drängen von Wanda, deren Schwester Elsa Weitbrecht und Bruder Alfred Weitbrecht, die zu der Zeit noch in Polen und polnische Staatsbürgerin war, zu ihrer Familie nach Herzfelde zu holen und Elsa mit Karl zu verheiraten. Elsa war zu der Zeit bereits von Rudolf Weitbrecht hochschwanger mit Olga Lieselotte Weitbrecht (meiner Mutter). Elsa und ihr Bruder Alfred befanden sich zu dieser Zeit bei Wilhelm Weitbrecht in Wygorzele in Stellung. Beide waren polnische Staatsbürger der Zweiten Polnischen Republik. Die Giesemann-Brüder holten Alfred und Elsa über die polnische Grenze und regelten die Einbürgerung in das Deutsche Reich. So kam es zur Doppelhochzeit zwischen Friedrich Giesemann und Wanda Weitbrecht sowie Karl August Herrmann Giesemann und Elsa Weitbrecht. Quelle: polnischer Personalausweis Elsa Weitbrecht Laut polnischem Personalausweis Seria B Nr.240147 No dowodu /090/12063/1 erfolgte die polizeiliche Anmeldung ihrer Wohnung in der Ulica Sokola Nr 13, Łódź, Woiwodschaft Łódź, Polen (heute Sokola 13, 93-515 Łódź, Polen), am 23.11.1925. Demnach ist das Datum der Auswanderungstermin für Elsa und Alfred Weitbrecht mit Dezember 1925 anzunehmen. Einen Nachweis dafür liegt nicht vor. Die Reise nach Berlin- Oberschöneweide mit zugerechnet, erfolgte dann in Berlin die Einbürgerung in das Deutsche Reich. Quelle: Olga Lieselotte Hohensee Elsa und Alfred gingen in Folge ihrer Vertreibung aus Wygorzele zu Olga Weitbrecht nach Berlin- Oberschöneweide. Erwin Weitbrecht wurde aus Augsburg nach Herzfelde zurückgeholt. In der Folge gingen dann Elsa und Alfred nach Herzfelde. Alfred verließ später Herzfelde und fand Arbeit in Einbeck bei Hannover. Olga Liselotte Weitbrecht kam dann am 01.02.1926 in Herzfelde zur Welt. Hier heiratete Elsa ihren Karl August Herrmann Giesemann, der Olga Lieselotte an Kindesstatt annahm. Aus dieser Ehe ging am 30.03.1930 Heinz Giesemann hervor. Marianne Weitbrecht verstarb in Herzfelde und ist auf dem örtlichen Friedhof bestattet. Nach Aussage von Olga Lieselotte Weitbrecht wurde Rudolf Weitbrecht durch Marianne Weitbrecht ein Foto seiner Tochter zugesandt. Als Antwort kam ein Brief, der mitteilte, dass Rudolf gefallen war. Als Bestätigung wurde ein amtliches Schreiben über den Tod von Rudolf Weitbrecht mit beigelegt. [Anmerkung Burkhard Hohensee: Das Hochzeitsdatum Elsa/Karl + Fritz/Wanda, das Sterbedatum/Bestattungsdatum Marianne Schmidt und die zugesandte Gefallenmitteilung Rudolf Weitbrecht sind unbekannt.]

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Titel Stammbaum von Burkhard Hohensee
Beschreibung Family Tree of Burkhard Hohensee, Templin, Uckermark, Brandenburg, Germany If you happen to find yourself or your ancestor in my family tree, please contact me. You can see the same family tree in better quality on www.geneanet.org (https://gw.geneanet.org/bhohensee)
Hochgeladen 2024-04-26 17:12:22.0
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