Władysław I. Ellenlang VON POLEN

Władysław I. Ellenlang VON POLEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Władysław I. Ellenlang VON POLEN
Beruf König von Polen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1260
Tod 2. März 1333 Krakau, PL nach diesem Ort suchen
Heirat 1293

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1293
Hedwig VON KALISCH

Notizen zu dieser Person

WÅ‚adysÅ‚aw I. Ellenlang (polnisch WÅ‚adysÅ‚aw I Łokietek, lateinisch Ladislaus; * 1260; †  2. März 1333 in Krakau, Polen), war als WÅ‚adysÅ‚aw IV. ab 1306 Princeps von Polen (dux Regni Poloniae), und ab 1320, als WÅ‚adysÅ‚aw I., König von Polen (rex Poloniae); aus der Dynastie der kujawischen Piasten.

Vor seiner Krönung zum polnischen König 1320 stand Herzog WÅ‚adysÅ‚aw mit anderen männlichen Vertretern der Piastenlinie und dem böhmischen Königshaus der Přemysliden bei der Einigung des Königreichs Polen in Konkurrenz. Den Beinamen Ellenlang oder der Ellenlange (polnisch Łokietek, Diminutiv von Å‚okieć, zu deutsch Elle oder Ellenbogen) erhielt er aufgrund seinerkurzen Statur.

Wladyslaw war der Sohn von Herzog Kasimir von Kujawien. Seit 1267 befand sich der minderjährige WÅ‚adysÅ‚aw unter der Vormundschaft seiner Mutter, dann der älteren Brüder Leszek und SiemomysÅ‚aw. Bei seiner Volljährigkeit, 1275, erhielt WÅ‚adysÅ‚aw Südkujawien mit Brześć Kujawski als Teilherzogtum. 1288 erbte WÅ‚adysÅ‚aw nach dem Tod des Halbbruders Leszek, der seit1279 die Seniorherzogswürde Trug, das Land von Sieradz und nahm am Krieg um Kleinpolen gegen Heinrich IV., Herzog von Schlesien-Breslau, auf der Seite BolesÅ‚aws, des Herzogs von Masowien-PÅ‚ock teil. 1289 besetzte WÅ‚adysÅ‚aw vorübergehend Krakau, musste in Kleinpolen schließlich Heinrich IV. weichen, behielt aber das Land von Sandomir. Nach dem Tod Heinrichs IV., 1290,begann der Kampf um Krakau erneut. König Wenzel II. von Böhmen besetzte 1291 Kleinpolen, verdrängte 1292 WÅ‚adysÅ‚aw aus Sandomir und zwang ihn zur Lehnshuldigung. Als 1294 Kasimir II., Herzog von Łęczyca, starb, erbte Wladyslaw sein Herzogtum.

Die Ermordung des Königs PrzemysÅ‚aw von Polen, des Herrn über die Herzogtümer Großpolen und Pommerellen, Anfang 1296, verursachte Kämpfe um die Nachfolge in Polen. WÅ‚adysÅ‚aw wurdezwar zum Herzog und Nachfolger dieser Gebiete gewählt, verlor aber im Abkommen von Krzywin vom 10. März 1296 einen Teil Großpolens an der Netze mit den Hauptburgen Santok, Drezdenko und WaÅ‚cz an die Mark Brandenburg, während die südwestlichen Gebiete Großpolens zwischen MiÄ™dzyrzecz und GostyÅ„ an Herzog Heinrich von Glogau fielen. 1297 verzichtete WÅ‚adysÅ‚aw auf seineAnsprüche auf Krakau und huldigte 1299 in KÅ‚Ä™ka erneut König Wenzel II., der ihn nach seiner Krönung zum polnischen König, 1300, aufgrund der ständigen Vertragsbrüche ganz ausPolen vertrieb.

1304 kehrte Wladyslaw mit Hilfe des ungarischen Magnaten Aba zurück in die Heimat. Mit dem Tod Wenzels II. 1305 und der Ermordung seines Sohns Wenzel III. 1306, war das böhmische Königsgeschlecht der Přemysliden im erbberechtigten Mannesstamm erloschen. Der Tod beider böhmischer Herrscher erleichterte nun die Durchsetzung von WÅ‚adysÅ‚aws Herrschaft in Kleinpolen, im Land von Sieradz und Łęczyca, sowie in Kujawien und Pommerellen, während man in Großpolen Heinrich von Glogau herbeirief. WÅ‚adysÅ‚aw konnte 1308 Pommerellen nicht vor einem Angriff der Markgrafen von Brandenburg schützen, die bestrebt waren, von Einer im Dezember 1231 in Ravenna durch Kaiser Friedrich II. (HRR) erfolgten Belehnung mit Pommern Gebrauch zu machen, die noch 1295 in Mühlhausen bestätigt worden war. Er bat den Deutschen Orden um Hilfe gegen Entgelt. Das Ausbleiben der für den Hilfsdienst vereinbarten Entschädigung führte zur Übernahmevon Danzigdurch den Deutschen Orden, und 1309 von GanzPomerellen. Im Vertrag von Soldin (1309) kaufte der Orden den Markgrafen ihre Rechte ab, die sie außerdem noch aus dem Vertrag vonArnswalde Geltend machen konnten. Die Übernahme Pommerellens einschließlich Danzigs durch den Deutschen Orden verursachte langwierige Auseinandersetzungen mit Polen, die das deutsch-polnische Verhältnis für mehrere Jahrhunderte belastete. Im Winter 1311 führten Interessenunterschiede Zwischen Krakau, im Bündnis mit einigen anderen kleinpolnischen Städten, und dem Adel zum sog. Aufstanddes Vogtes Albert, den WÅ‚adysÅ‚aw niederschlug. Seine Niederlage verhinderte langfristig die Realisierung der politischen Ansprüche insbesondere des deutschsprachigen Bürgertums in Polen. 1314 rebellierte der großpolnische Adel gegen die Herrschaft der Herzöge von Glogau und rief WÅ‚adysÅ‚aw zu Hilfe, der diese Provinz seinem Reich angliederte. Im Jahr 1315 schloss Polen mit den slawischen Herrschern von Mecklenburg und Pommern, sowie den skandinavischen Mächten Dänemark und Schweden, ein gegen die Mark Brandenburg gerichtetes Bündnis. Es brach ein Krieg aus, der allerdings ohne Erfolg für WÅ‚adysÅ‚aw endete und in der brandenburgischen Neumark nur ein verwüstetes Gebiet hinterließ. In der nun eingeleiteten Wiedervereinigung Polens errang der Adel eine dominierende Stellung. Obwohl Johann von Luxemburg, der neue König von Böhmen, Ansprüche auf den polnischen Thron erhob, erlangte WÅ‚adysÅ‚aw die Zustimmung Papst Johannes' XXII. in Avignon zu seiner Krönung am 20. Januar 1320 in Krakau. 1321 verurteilte ein Kurialgericht in InowrocÅ‚aw und Brześć Kujawski den Deutschen Ordenzur Herausgabe Pommerellens und zur Zahlung einer Entschädigung; der Urteilsspruch blieb jedoch wirkungslos.

Die polnisch-ungarische Allianz wurde 1320 durch die Heirat Elisabeths, einer Tochter WÅ‚adysÅ‚aws, mit Karl Robert von Anjou bekräftigt. 1323 setzten polnisch-ungarische Hilfstruppen den Sohn des Piasten Trojden, Herzog von Masowien-Czersk, BolesÅ‚aw-Trojdenowicz (als Fürst der westlichen Rus, Georg bzw. Jurij II. genannt), auf den Thron von Halytsch-Wolhynien, der über seine Mutter Maria, Prinzessin und Erbin von Halytsch-Wolhynien, aus dem Haus Roman, einer männlichen Seitenlinie der Rurikiden, abstammte. 1325 führte der Bündnisvertrag mit Gedimin,Großfürst von Litauen, zur Heirat von Dessen Tochter Aldona-Anna mit dem polnischen Thronfolger Kasimir. 1326 verwüstete WÅ‚adysÅ‚aw mit litauischer Unterstützung die Neumark. ImWinter 1327 zog König Johann von Böhmen gegen Krakau. Zwar kehrte er unter ungarischem Druck zurück, doch huldigten ihm viele Piasten-Herzöge Schlesiens, und bis 1329 erkannten fast alle Herzöge die böhmische Lehnshoheit über Schlesien an. Im Sommer 1327 brachen offene Kämpfe WÅ‚adysÅ‚aws mit dem Deutschen Orden aus, der mit König Johann verbündet war. Die gegnerischen Truppen besetzten das Land von Dobrin, währenddessen sah sich Herzog Wenzel von Masowien-PÅ‚ock gezwungen dem böhmischen Herrscher für sein Teilherzogtum 1329 zu huldigen (böhmische Lehnsabhängigkeit bis 1351). Bei neuen Kämpfen 1330 und 1331 verwüsteten Truppen des Deutschen Ordens Großpolen und besetzten trotz einer unentschiedenen Schlacht bei Plowce am 27.September 1331 im folgenden Jahr ganz Kujawien. Während des Waffenstillstands, der im Sommer 1332 auf Vermittlung des päpstlichen Legaten Peter von Alvernia für ein Jahr zustande Kam, starb König WÅ‚adysÅ‚aw. Er hinterließ seinem Sohn und Nachfolger Kasimir nur zwei alte Herrschaftsregionen der Piasten, Großpolen mit der Hauptburg Posen und Kleinpolen mit der Hauptstadt Krakau, sowie einige mittelpolnische Länder um Sieradz und Łęczyca.

Der Machtbereich WÅ‚adysÅ‚aws unterlag in seinem Kampf um die politische Selbstbehauptung gegen konkurrierende Zweige der Piastendynastie, das böhmische Königshaus, sowie den Deutschen Orden einem stetigen Wandel. Es war eine Zeit in der sich die neuen Grenzen des erneuerten polnischen Königreichs herausbildeten.

1267†“1300 Herzog von Kujawien in Brześć Kujawski und Dobrin, bis 1275 unter Vormundschaft der Mutter, 1275†“1288 gemeinsam mit seinen Brüdern, ab 1288 allein in Brześć Kujawski;
1288–1300 Herzog in Sieradz;
1289–1292 Herzog von Kleinpolen in Sandomir;
1294†“1300 Herzog in Łęczyca;
1296–1300 Herzog von Großpolen und Pommerellen;
1300–1304 durch König Wenzel von Böhmen entmachtet, dem er 1292 und 1299 huldigte, im Exil bis 1304;
1304†“1333 Herzog von Kleinpolen in WiÅ›lica;
1305†“1333 Herzog von Kleinpolen in Sandomir, Herzog in Sieradz und Łęczyca;
1305†“1332 Herzog von Kujawien in Brześć Kujawski, 1332 Annexion durch den Deutschen Ritterorden;
1306–1333 Herzog von Kleinpolen in Krakau;
1306–1309 Herzog von Pommerellen, 1309 Annexion durch den Deutschen Ritterorden;
1306–1329 Herzog von Dobrin, 1329 Annexion durch den Deutschen Ritterorden;
1306†“1332 Herzog von Kujawien in InowrocÅ‚aw, 1332 Annexion durch den Deutschen Ritterorden;
1314–1333 Herzog von Großpolen;

König WÅ‚adysÅ‚aw war seit 1293 mit der Prinzessin Hedwig von Kalisch verheiratet. Das Paar hatte insgesamt fünf Kinder:

Kunigunde (ca. 1295–1331/33), Prinzessin von Polen, verheiratet ca. 1310 mit dem schlesischen Herzog Bernard von Schweidnitz, ab 1328 mit Herzog Rudolf von Sachsen-Wittenberg
Stefan (1296/1300–1306), Prinz von Polen
WÅ‚adysÅ‚aw (1297†“1311/1312), Prinz von Polen
Elisabeth (1305–1380), Prinzessin von Polen, als Gattin von König Karl I., Königin von Ungarn
Hedwig (1306/1309–1320/1325), Prinzessin von Polen
Kasimir (1310–1370), Prinz von Polen, ab 1333 König von Polen

Quellenangaben

1 http://de.wikipedia.org/wiki/W%C5%82adys%C5%82aw_I._Ellenlang

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Titel Ackermann-Ahnen
Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
Hochgeladen 2024-01-01 13:36:39.0
Einsender user's avatar Thomas Wolfgang Ackermann
E-Mail ackermann.fuldatal@googlemail.com
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