Franz Heinrich BROCKMEYER

Franz Heinrich BROCKMEYER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Franz Heinrich BROCKMEYER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 24. September 1780 Glane-Visbeck, Haus Harkotten nach diesem Ort suchen
Bestattung 10. Oktober 1827 Glane-Visbeck, Hannover nach diesem Ort suchen
Tod 8. Oktober 1827 Glane-Visbeck, Hannover nach diesem Ort suchen
Heirat 26. September 1802 Glandorf (St. Johannis) nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
26. September 1802
Glandorf (St. Johannis)
Anna Maria Christina GERDING

Notizen zu dieser Person

Brockmeyer, Franz Heinrich: 03.12.1803 neuer 12jähriger Stillstand der Schulden wird bewilligt 1804 Franzosenkriege in Glane-Visbeck um 1806 Markenteilungen in Glane-Visbeck 29.06.1810 Forderung von 3720 Franken des Gutsherrn 11.08.1811 Neue Klage des Freiherrn in Schloß Harkotten 07.12.1814 Prozeß wg. einer Schuld von 141 Talern 20.04.1816 neuer 12jähriger Stillstand der Schulden wird beantragt 31.05.1816 neuer 12jähriger Stillstand der Schulden wird bewilligt 04.06.1816 Der Brockhof wird für Kreditlos erklärt in Glane-Visbeck

Die Geschichte des Hofes und der Familie Brockmeyer zu Glane-Visbeck: Inzwischen hatte am 6. November 1800 Franz Heinrich den Hof übernommen, obwohl er erst 20 Jahre alt war. Sein Vater starb im April 1816. Erwar nicht mehr im stande gewesen, den Hof oder besser die wenigen Ländereien, die ihm noch zur Bearbeitung überlassen waren, zu bewirtschaften. Seine Frau war ihm 7 Jahre im Tode voraufgegangen. Franz Heinrichheiratete am 26. September 1802 im Alter von 22 Jahren Maria ChristinaGerding aus Glandorf, die 8 Jahre älter als er war. Die Trauung fandin Glandorf statt. Der Ehe entstammten 6 Kinder, 4 Knaben und 2 Mädchen: 1. Johannes Franz, geb. 1804; 2. Maria Katharina, geb. 1805; 3. Katharina Elisabeth, geb. 1807, gest. 1807; 4. Johann Heinrich, geb. 1809, gest. 1809; 5. Johann Heinrich, geb. 1810; 6. Johann Theodor (gnt. Dirk), geb. 6. Juni 1813, der später der Anerbe war. Maria Katharina verheiratete sich am 19. Oktober 1829 mit Johann Heinrich Nauber zu Glane-Visbeck, wo sie am 11. August 1872 verstarb. Johann Heinrich übernahm 1856 als Mahljahrswirt Rethmanns Stätte in Hagen, kehrte aber später zum Hofe zurück und starb daselbst am 2. Juli1886. In den Jahren 1803-1804, in der so ungeheuren Not der Franzosenkriege,mußte der Bauer zahlreiche Kriegsfuhren leisten. Da seine Pferde wohlnicht im besten Zustand waren, übernahm Heringhaus oft diese Last. Infolge der Markenteilungen in Glane-Visbeck fielen Brockmeyer um 1806 einige Grundstücke in Größe von 1103 Quadratruten (= 2,5 ha) zu. Da diese sehr weit vom Hofe ablagen, bei Große Hartlage und Schwöppe, wurdensie später verkauft. Am 29. Juni 1810 wurde in Iburg über eine Forderung des Gutsherrn von3720 Franken und 16 Cent. Verhandelt. Da kein Geld vorhanden war, wurde der Ertrag aus den Wiesen gefändet. Erst Johann Theodor Brockmeyer hat diese Schuld am 4. Nov. 1859 mit 957 Talern 13 guten Groschen und 9Pfennig eingelöst. Die Prozesse indeß um die rückständigen Gelder nahmen kein Ende. Am 11. August 1811 reichte der Freiherr eine neue Klageein, die fruchtlos blieb. Am 7. Dezember 1814 wurde ein Prozeß wegeneiner Schuld von 141 Talern geführt, die der Bauer in jährlichen Terminen mit 20 Talern abzahlen soll. Aus dem Jahre 1815 ist ein Verzeichnis der von Brockmeyers Stätte zu erhebenden Landpacht erhalten. Das Land ist an 21 Pächter verpachtet. Die Gläubiger drängten zu einem Abäußerungsprozesse, dem die Gutsherrschaft nicht stattgeben wollte. Dr. Engelen von Oedingberge war den Gläubigern ein geflissentlicher Advokat,der in seinen Äußerungen über den Bauern um so auffälliger wurde, alsdie Geldbeträge stiegen, die ihm von seinen Klienten zustanden. Dieseaber hofften auf die Erträge des Brockmeyerschen Hofes. Wohl oder übelmußte Engelen soch den einen Ausgleich suchenden Vorschlägen des Gutsherrn fügen. Die Gutsherrschaft will trotz allem den Bauern auf dem Hofe belassen, allerdings als Zeitpächter. Folgende Gründe bewogen den Freiherrn zu seinem besonnenen Vorgehen, ?um nicht den alten blinden Vatter aller Unterstützung völlig zu berauben, um die Kinder, welche durch das gegenseitige mißliche Verhältnis der Eltern bereits unglücklichgenug sind, eine schlechte Erziehung erhalten, durch die Abäußerung einst in einen noch härteren verwahrlosten Zustand zu versetzen, um dasInteresse der Gläubiger soviel möglich zu schonen, um endlich den Kolonus selbst Mittel und Wege zur Besserung offen zu halten?. Dieser Vorschlag war am 20. April 1816 kurz vor dem Tode des Altbauern Georg Heinrich eingereicht. Am 31. Mai 1816 wurde er von den Parteien angenommen und der neue zwölfjährige Stillstand wurde im Juni desselben Jahresbewilligt und veröffentlicht. Die Schuldenmasse war auf 3300 Taler angewachsen. Auch der Vogt Reinert aus Iburg beschwerte sich in einem Briefe über den Lebenswandel desBauern Franz Heinrich: ?Er lebt so wild in den Tag hinein, daß er keinen Monat die Steuern ohne Pfändung abträgt, um sein Haus kümmert er sich nicht im geringsten. Es entspricht in keiner Weise den feuerpolizeilichen Vorschriften. Seinen Heuerleuten mutet er zu, daß sie ihre Wohnungen selber Instand setzen. Andernfalls hat er gedroht, daß er sie abbrechen lasse.? Reinert vertrat die Ansicht, den Bauern entweder gänzlich von dem Erbe zu entfernen, oder ihn doch so sicherzustellen, daß er das Erbe nicht weiter ruinieren könne. Er habe einen Mann ? und da liegt der Hase im Pfeffer ? mit Namen Klackerberg an der Hand, der denHof gerne in Pacht nehmen würde. Der Vorschlag verlief sich im Sande. Mögen die Quellen auch parteiisch sein, so bleibt doch bei ruhiger Prüfung des Sachverhaltes kein gutes Bild des Franz Heinrich. Er hatte von den Eltern keine ordentliche Wirtschaftsführung gelernt nnd brachteselbst nicht die Tatkraft auf, das Steuer energisch herumzuwerfen. Noch vor Ablauf des dritten Stillstandabkommens schied er aus dem Leben.Er fand am 10. Oktober 1827 auf dem Friedhofe zu Glane nach einem Leben voll Kummer und Sorge seine letzte Ruhe. Sein Vater war 75 Jahre altgeworden und erst elf Jahre tot. Mit dem frühen Ableben des Bauern hatte die Kurve des Niedergangs ihren tiefsten Punkt erreicht. Es schien, als wenn sich der Hof, von den Schicksalsschlägen getroffen, nicht wieder erholen könne. Die Gefahr der Abmeierung war größer denn je. In diesen Tagen der äußersten Not und Verzweiflung aber zeigte sich das Verantwortungsbewußtsein der verwitweten Bäuerin in einem hellen Lichte. Obwohl sie während ihrer Ehezeit zeitweise infolge der Unverträglichkeit ihres Mannes den Hof hatte verlassen müssen, setzte sie sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit für die Erhaltung der Stätte ein. IhreAufgabe war sehr schwer; denn vier Kinder waren unversorgt und der Anerbe war erst vierzehn Jahre alt. Die Gläubiger aber wurden in ihren Forderungen nach Bezahlung immer aufdringlicher. Am 14. Dezember 1827 sprach sie bei ihrem Gutsherrn vor und bat um Aufschub des Zahlungstermines bis zum Frühjahr 1828. Dieser konnte nicht sofort einwilligen, dadie Gläubiger zuerst gehört werden müßten. Die Hausbesichtigung im Januar 1828 zeigt grell die trostlosen Zustände, die sich seit 1796 nochverschlechtert haben, so ist z. B. die ?Leibzucht 8-Fach groß, mit Stroh hin und wieder zwar bedeckt, aber so mangelhaft, daß die Bewohner darin gegen Wind und Wetter nicht geschützt sind?. Außer den bisher bekannten Abgaben mußte der Hof jährlich eine Fuhre Heu aus der Kummerteichswiese und 15 Bunde Sammelstroh zum Königlichen Amte in Iburg bringen. Hier fand am 18. Februar 1828 die letzte und größte Gläubigerversammlung statt. Sie war in dem 13. Stück der Osnabrückischen Anzeigen, zuIburg, Glane, Laer, Dissen, Glandorf und in den Stadtkirchspielen vonden Kanzeln verkündet worden. Nach dem im v. Kettlerschen Archive aufbewahrten Protokolle war die Witwe mit ihrem Notar Brücher erschienen.Den Gutsherrn vertrat der Prokurator Kellinghausen. Dr. Engelen, dessen Forderung bereits auf 494 Taler angestiegen war, fühlte sich als Anführer der Gläubiger, die in einer Anzahl von 40 Personen angetreten waren. Die Gesamtschuld ist auf 3300 Taler angegeben. Kaufleute, ein Arzt, ein Apotheker finden sich unter den Gläubigern. Der Gutsherr aberkonnte die Schuld, die nach 1816 aufgenommen war, nicht anerkennen, dader Bauer am 4. Juni 1816 für kreditlos erklärt war.

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Titel Brockmeyer - Vorfahren von Thilo und Luisa Brockmeyer
Beschreibung ein kleiner Stammbaum mit den Vorfahren von Thilo und Luisa Brockmeyer
Hochgeladen 2013-04-10 17:40:25.0
Einsender user's avatar Dirk Brockmeyer
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