Muhammad ibn Hâshim

Muhammad ibn Hâshim

Eigenschaften

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Name Muhammad ibn Hâshim

Ereignisse

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Geburt 25. April 571 Mekka nach diesem Ort suchen
Tod 8. Juni 632 Medina nach diesem Ort suchen
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Khadîjah al-Qurayshiyya
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Notizen zu dieser Person

Mohammed oder arab. Muhammad (* um 570 in Mekka; † 8. Juni 632 in Medina), eigentlich Mohammed ibn 'Abd Allah ibn 'Abd al-Muttalib ibn Haschim ibn 'Abd Manaf al-Quraschi, ist der Religionsstifter des Islam. Mohammed wird von den Muslimen in der Reihe der Propheten als der historisch letzte angesehen, dem mit dem Koran die letzte Offenbarung Gottes (Allahs) herabgesandt wurde. Er ist folglich nach islamischer Auffassung „Das Siegel der Propheten", das heißt, der Beglaubiger der früheren Propheten oder der letzte Prophet in der Geschichte der Menschheit. Mohammed wurde in der arabischen Stadt Mekka als verarmtes Familienmitglied der Haschemiten aus dem bedeutenden vorherrschenden Stamm der Quraisch (Quraysh) nach dem Tod seines Vaters Abdullah geboren. Viele Muslime feiern Mohammeds Geburtstag – nach dem islamischen Mondkalender – am 12. Rabi' al-Awwal (25. April 571. Die meisten Schiiten hingegen gehen vom 17. Rabi' al-Awwal 52 v.d.H. aus. Demnach wäre Mohammed am 30. April 571 n.Chr. geboren. Die Datierung von Mohammeds Geburt auf das sogenannte Jahr des Elefanten ist im Islam weit verbreitet. Wichtige historische Befunde sprechen jedoch dagegen. Der Feldzug von Abraha fand vermutlich 552– 554 n. Chr. statt. Im Alter von sechs Jahren verlor Mohammed seine Mutter Amina. Anschließend lebte er bei seinem Großvater Abd al-Muttalib, nach dessen Tod kam er unter den Schutz seines Onkels Abu Talib (jüngerer Bruder seines Vaters) und seiner Cousins (u. a. Ali ibn Abi Talib, der später Kalif wurde). In jungen Jahren arbeitete Mohammed als Schafhirte, später nahm er angeblich an zwei Reisen der Handelskarawanen in den Norden (Syrien) teil. Auf einer Handelsreise in den Norden soll er – gemäß einer Prophetenlegende in seiner Biographie aus dem frühen 8. Jahrhundert – dem Mönch Bahira begegnet sein, der das Siegel des Prophetentums zwischen Mohammeds Schultern gesehen haben will und die Zeichen in ihm sah, die angeblich auch Juden und Christen in ihren Schriften hatten. Der Hinweis auf seine Handelsreisen, die die islamische Historiographie nicht eindeutig definiert, dient offensichtlich als „Rahmengeschichte" zu seiner mysteriösen Begegnung mit Bahira, die dann in den islamischen „Prophetenlegenden" (qi?a? al-anbiya?') ebenfalls Erwähnung findet. Gegen 595 bot ihm seine damalige Arbeitgeberin, die 15 Jahre ältere zweifache Kaufmannswitwe Chadidscha bint Chuwailid (555?– 619) aus dem angesehenen quraischitischen Geschlecht ?Abd al-?Uzza, die Heirat an. Mit ihrer Hilfe erlangte Mohammed seine finanzielle Unabhängigkeit und soziale Sicherheit, eine Wende in seinem Leben. Chadidscha war im Übrigen die erste Person, die an Mohammeds Botschaft geglaubt hat; die islamische Geschichtsschreibung betrachtet sie daher als die erste Muslimin in Mekka. Aus ihrer Ehe ging u. a. seine Tochter Fatima hervor, die als einziges seiner Kinder selbst Nachkommen hatte. Von ihr stammen alle Nachfahren Mohammeds ab. Chadidscha, Ali ibn Abi Talib und Abu Bakr, der erste Kalif nach Mohammeds Tod, waren gemäß islamischer Tradition die ersten Muslime. Anfangs, bis etwa 614 – so heißt es im eingangs erwähnten Bericht des 'Urwa an den Kalifen ?Abd al-Malik ibn Marwan – , haben die einflussreichen Vertreter der Quraisch keine Einwände gegen Mohammeds Lehren gehabt, die er sowohl öffentlich als auch insgeheim („sirran") verbreitete. Erst als er die Idolatrie und den Polytheismus der Vorfahren angriff, bildete sich eine starke Opposition gegen Mohammed und seine Anhänger. Dies äußerte sich in einer Reihe von gewalttätigen Übergriffen auf die ersten Muslime in Mekka wie auch auf die Person Mohammeds selbst. Viele, so heißt es in diesem alten Bericht, distanzierten sich damals von Mohammed und nur „wenige" seien „standhaft" geblieben. Untersuchungen über diese frühmekkanische Periode der Prophetie haben aufgezeigt, dass die ersten Anhänger Mohammeds aus den niedrigen Sozialschichten der Stadt Mekka hervorgingen; die sog. „musta??afun", der sozial schwache Teil der handeltreibenden Bevölkerung Mekkas. Im späteren Verlauf der Ereignisse versuchten die Mekkaner den Muslimen durch einen Handelsboykott die Existenzgrundlage zu entziehen. Damit waren die öffentlichen Auftritte Mohammeds in Mekka beendet: er erhielt – nach den arabischen Stammesgesetzen – im Haus des Arqam ibn Abi Arqam in Mekka Schutz (um 614) und befahl – gemäß Darstellungen der Historiographie – einem Teil seiner Anhänger, nach Abessinien, damals Handelsplatz der Mekkaner, auszuwandern (um 615). Die Geschichtsschreiber klassifizieren die ersten Muslime der mekkanischen Periode nach diesen Ereignissen: Muslime, die sich „vor" Mohammeds Einzug in das Haus von Arqam bekehrten, Muslime, die während Mohammeds Aufenthalt in jenem Haus den Islam annahmen und die „Auswanderer" nach Abessinien. Die sozialen oder gar wirtschaftlichen Gründe für die Auswanderung von Mekkanern nach Abessinien werden in den arabischen Quellen der Frühzeit nicht oder nur in vagen Konturen als isoliert stehende Fakten beschrieben. Die islamische Geschichtsschreibung reichert die mekkanische Periode der Prophetie mit zwei wichtigen Ereignissen an, die für die Nachwelt das gesamte Wirken Mohammeds nachhaltig charakterisieren sollten: die Himmelfahrt (al-mi?rag) vom Ka?ba-Heiligtum in den Himmel am 27. Ramadan, 18 Monate vor der Umsiedlung nach Yathrib und die sog. nächtliche Reise (al-isra?) nach Jerusalem, die 17 Tage vor der Higra nach Yathrib stattgefunden haben soll. Die Historiographie bleibt nicht nur bei den Datierungsfragen ungenau, sondern ist bestrebt, beide Ereignisse zusammenzulegen und sie in der nächtlichen Reise Mohammeds nach Jerusalem zusammenzufassen. Denn von dort, vom Jerusalemer Tempelberg, auf dem später der Felsendom (qubbat a?-?a?ra?) errichtet wurde, soll Mohammed in den Himmel aufgefahren sein. Zuvor habe er, der Legende folgend, hier ein Gebet mit allen biblischen Propheten einschließlich Jesus geleitet. Nach kurzer ermahnender Begegnung mit Gott soll sich Mohammed anschließend zusammen mit dem Erzengel Gabriel zurück nach Mekka begeben haben. Jerusalem (al-bayt al-muqaddas; Var. al-maqdis) mit der Al-Aqsa-Moschee (al-masgid al-aq?a; siehe Sure 17, Verse 1– 2) rückt bereits in dieser Spätphase seines mekkanischen Wirkens vor der Auswanderung nach Yathrib in den Mittelpunkt der Gestaltung einer neuen monotheistisch geprägten Religion. Neben der Historiographie werden beide Episoden auch von der Traditionsliteratur (hadith) und der Koranexegese eingehend und kontrovers abgehandelt, um die zahlreichen Überlieferungen, die bereits im ersten muslimischen Jahrhundert im Umlauf gewesen sind, im Lichte von Sure 17, Vers 1 nach Möglichkeit miteinander zu harmonisieren. at-Tabari hat in seinem monumentalen Korankommentar (tafsir) die wichtigsten Varianten dieser Episode zusammengestellt. Die Identifizierung „der fernen Kultstätte" in Sure 17, Vers 1 mit Jerusalem ist erstmalig in der frühen Koranexegese nachweisbar, als der Umayyaden-Kalif ?Abd al-Malik ibn Marwan Interesse an dem sowohl für die Christen als auch für die Juden heiligen Ort gezeigt und mit dem Bau des Felsendoms begonnen hatte. Es ist anzumerken, dass unter den ausschließlich aus Koranzitaten bestehenden Bauinschriften des Felsendoms Sure 17, Vers 1 nicht enthalten ist. Selbst in der Aqsa-Moschee wird dieser Koranvers erst in einer Inschrift aus dem 11. Jahrhundert erwähnt. Yathrib, nach arabischem Sprachgebrauch nunmehr al-Madina, hatte zum Zeitpunkt der Hidschra andere Gesellschaftsstrukturen als Mekka. Die Bevölkerung setzte sich aus rivalisierenden Stämmen und Unterstämmen der Aus und Chasradsch zusammen. Ebenso gab es mehrere jüdische Sippen, unter ihnen waren die Banu n-Nadir, Banu Quraiza und Qaynuqa' die einflussreichsten. Ferner hatte die Stadt auch Bewohner, die schon vor der Hidschra Muslime geworden waren. Die medinensischen Anhänger nannte man die „Helfer"/„Unterstützer" (al-Ansar). Hinzu kamen die mekkanischen Anhänger Mohammeds, die „Auswanderer" (Muhadschirun). Weitere jüdische Siedlungen gab es nördlich von Medina bei Khaibar. Schon aus eigenem Interesse war es Mohammeds Aufgabe, alle Stämme und Unterstämme der Aus und Chasradsch, ferner die Juden und die Auswanderer aus Mekka in einer einzigen Gemeinschaft (Umma) zusammenfassen. Hierfür diente der sog. „Vertrag von Medina", der im Wortlaut in der Prophetenbiographie des Ibn Ishaq erhalten ist und dessen Authentizität von der Islamwissenschaft – trotz Datierungsproblemen – nicht angezweifelt wird. Nicht nur allen namentlich angeführten Vertretern von Islam und Judentum stehen die gleichen Rechte und Pflichten zu, sondern auch die Religionen werden anerkannt; die Juden bilden eine Umma mit den Gläubigen (d. h. den Muslimen): „Die Juden haben ihre Religion (din) und die Muslime ihre Religion". Die „Ansar" und „Muhadschirun" genießen untereinander Gleichstellung. Mohammed definiert in diesem Vertrag auch seine Position deutlich: er ist „der Gesandte Gottes" und „der Prophet", nennt sich aber auch mit seinem Namen einfach „Mohammed", der bei Streitigkeiten zu Rat gezogen wird. Hier zeichnen sich die theokratischen Züge der medinensischen Umma ab. Die erwähnten Stämme und Sippen gewähren untereinander Schutz; die Täler um Yathrib sind für alle Vertragspartner heiliges Gebiet. Ausdrücklich ausgeschlossen sind aus dem Vertrag die Polytheisten („al-mušrikun"). Wie die in der islamischen Historiographie erwähnten Verträge mit den Juden in und um Medina im einzelnen abgefasst waren, weiß man heute nicht genau, da die betreffenden Vertragsbedingungen recht unterschiedlich überliefert worden sind. Die Forschung geht aber grundsätzlich davon aus, daß es solche Verträge bzw. Nichtangriffspakte zwischen Mohammed und der ansässigen jüdischen Bevölkerung gegeben hat. Die Verbreitung der neuen Religion wurde entscheidend durch die Schwäche der beiden spätantiken Großmächte Byzanz und Persien begünstigt, die in den Jahrhunderten zuvor die Araber politisch und militärisch kontrolliert hatten, nun aber durch jahrzehntelange Kriege gegeneinander abgelenkt und angreifbar waren und die Ereignisse in Arabien erst dann bemerkten, als es für sie bereits zu spät war. Der Sieg über die Mekkaner bei Badr hat Mohammeds Position in Medina zweifelsfrei gestärkt; bereits im April desselben Jahres erfolgte die Vertreibung der jüdischen Banu Qaynuqa?, die als Goldschmiede und Händler in der Stadt lebten, zunächst nach Wadi al-Qura – nördlich von Medina – , später nach Syrien. Die jüdischen Banu ?l-Na?ir haben nach erfolglosen Verhandlungen mit ihrem Anführer ?uyayy b.A??ab und nach langer Belagerung ihrer Siedlungen und der Vernichtung ihrer Palmenhaine durch die muslimischen Truppen im August 625 die Umgebung von Medina mit rund sechshundert Kamelen endgültig geräumt und siedelten zunächst in der Oase von ?aibar an, von wo sie dann im Jahre 628 nach Syrien vertrieben wurden. Damals heiratete Mohammed ?afiyya, die Tochter des ?uyayy b.A??ab, die ihm als Beute zufiel und Muslimin wurde. In dieser Schlacht wurde Mohammed von einem Stein getroffen und verlor einen Schneidezahn. Seine Anhänger retteten ihn in letzter Minute vor den Angreifern. Die Belagerung von Medina durch die mekkanische Opposition im April 627, die in der Geschichte als der „Grabenkrieg" (gazwat al-?andaq) genannt wird, endete nicht nur mit der vernichtenden Niederlage der Mekkaner, sondern führte auch zur Vernichtung der jüdischen Banu Qurai?a, die südöstlich der Stadt schon in der vorislamischen Zeit Landwirtschaft betrieben haben und – wie die Banu ?l-Na?ir – Verbündete des arabischen Stammes der Banu Aus gewesen sind. Der islamischen Historiographie, wie Ibn Ishaq, zufolge war die Verletzung eines Vertrages mit Mohammed – den die Geschichtsschreiber allerdings näher nicht beschreiben – der Anlass für die Belagerung der Festungen der Banu Qurai?a durch Mohammeds Truppen. Die Banu Aus, nunmehr als einflussreiche Helfer (An?ar) Mohammeds, appellierten an ihn, ihren alten Verbündeten aus der vorislamischen Zeit gegenüber Milde walten zu lassen. Die Banu Qurai?a ergaben sich bedingungslos und verließen ihre Festungen. Mohammed überließ die Entscheidung über das Schicksal der B. Qurai?a dem Stammesführer der Banu Aus selbst: Sa?d b. Mu?a?. Er befahl, alle Männer zu töten, Frauen und Kinder in Gefangenschaft zu nehmen und sie mit ihrem Hab und Gut unter den Muslimen als Beute aufzuteilen. Mohammed erhielt aus der Beute u. a. Raiy?ana, die er als Konkubine bei sich aufnahm. Sie soll, einigen Berichten zufolge, den Islam angenommen haben. Die Vernichtung der Banu Qurai?a, dargestellt zunächst in der Historiographie des frühen 2. muslimisichen Jahrhunderts, hat sogar in der islamischen Jurisprudenz, in der Erörterung der Behandlung von Kriegsgefangenen und ihren Nachkommen ihre Spuren hinterlassen. Mit der Vernichtung der Banu Quraiza sind auch die Angehörigen der arabischstämmigen Banu Kilab ibn 'Amir, die Verbündeten der Banu Quraiza, hingerichtet worden. Eine ihrer Frauen, al-Naschat (Variante: al-Schat) bint Rifa'a, hat Mohammed geheiratet, aber nach kurzer Zeit verstoßen. Während die Frauen und Kinder der Banu Quraiza versklavt werden durften, liegen keine Berichte darüber vor, dass al-Naschat bint Rifa'a ebenfalls Sklavin war. Man vermutet deshalb, dass Arabischstämmige zur Zeit des Propheten im allgemeinen nicht versklavt wurden. In der zeitgenössischen Islamforschung wird indes der Versuch unternommen, dieses dunkle Kapitel in der medinensischen Zeit der Prophetie zu relativieren und die Glaubwürdigkeit der Informationen der muslimischen Historiographie anzuzweifeln. Arafats Ausführungen sind dann von Meir J. Kister überzeugend widerlegt worden. Die Juden in und um Medina sind nicht wegen ihres Glaubens bekämpft, vertrieben und umgebracht worden, sondern weil sie im islamischen Gemeinwesen von Medina in sich geschlossene Gruppen bildeten und sogar mit arabischen Stämmen – vor allem mit den B. Aus – im Bündnis standen. Im Jahre 6 nach der Auswanderung nach Medina kam es zu den ersten Kontakten Mohammeds mit Vertretern der Quraisch aus Mekka; im März 628 trat der Religionsstifter mit seinen Anhängern die Reise nach Mekka an, um dort die kleine Pilgerfahrt ('umra) zu vollziehen, woran ihn aber die Mekkaner zu hindern wussten und einen bedeutsamen Vertrag mit ihm in der Nähe der Grenzen des heiligen Bezirkes von Mekka, bei al-Hudaibiya, aushandelten. Der Vertrag enthielt fünf wesentliche Punkte: Waffenstillstand für zehn, nach anderen Berichten für zwei Jahre; Sicherheit für die Muslime, die in der Zukunft die Pilgerfahrt vollziehen wollen oder sich auf den Handelswegen in den Süden befinden; Sicherheitsgarantie Mohammeds für die Quraisch auf ihren Handelswegen in den Norden; Auslieferung derjenigen Muslime an die Mekkaner, die ohne Erlaubnis ihrer Schutzpatronen nach Medina fliehen sollten; Verzicht auf die kleine Pilgerfahrt im Jahr des Vertragsabschlusses, mit Garantie der Pilgerfahrt im darauf folgenden Jahr. Durch diesen Vertrag haben die Quraisch von Mekka Mohammed als vollwertigen Verhandlungspartner, allerdings nicht als Propheten anerkannt. Die überlieferte Urkunde trägt den Namen Muhammed b. 'Abdallah und enthält keine islamischen Formeln. Allerdings sorgte die Bereitschaft Mohammeds, alle muslimischen Flüchtlinge nach Medina an die Mekkaner auszuliefern, für Unruhen (weiteres hierzu siehe: Der Fall von Abu Basir und seiner Anhänger nach al-Hudaibiya). Der Rückzug Mohammeds mit seinem Verzicht auf die 'Umra war ein weiterer Grund für Unzufriedenheit in den Reihen seiner Anhänger. Die gesamte Sure 48 (al-Fath = Der Erfolg) behandelt diese historischen Ereignisse. Hier spricht die Offenbarung allerdings von einem klaren Erfolg/Sieg („fath") der Muslime, der nicht nur als Mohammeds diplomatischer Erfolg bei al-Hudaibiya, sondern – in der Retrospektive der islamischen Geschichtsschreibung und Koranexegese – auch als Hinweis auf die darauf folgende Eroberung der Oase von Khaibar, auf die Vertreibung der jüdischen Banu al-Nadir (Mai-Juni 628) und auf die Verteilung der Beute unter den seit al-Hudaibiya unzufriedenen Muslimen verstanden wird. Die Grundlagen für die Eroberung Mekkas zwei Jahre später sind bereits bei al-Hudaibiya gelegt worden. Den wohlhabenden Juden von Khaibar und ihren arabischen Verbündeten hatte Mohammed zwar erlaubt, die von den Muslimen in Besitz genommene Oase weiterhin zu kultivieren, jedoch wurde ihnen auferlegt, die Hälfte der Ernte an die rund 1.600 Muslime, die an der Expedition beteiligt waren, abzugeben. Mohammeds Anteil war 1/5 der Gesamtbeute. Da die von Mohammed vorgeschriebenen Auflagen, die der politischen und wirtschaftlichen Entmachtung der jüdischen Gruppen in und um Khaibar gleichkam, nicht erfüllt wurden, kam es zu ihrer endgültigen Vertreibung aus der Region. Die Vertreibung aller Juden aus dem Hidschas (Higaz) war dann eine der zentralen Aufgaben des zweiten Kalifen Umar. Nach der Eroberung von Khaibar (Mai 628) trat Mohammed mit seinen nunmehr 2.000 Anhängern im März 629 seine Reise nach Mekka an, um dort – wie im Vertrag von al-Hudaibiya festgeschrieben – die kleine Pilgerfahrt ('umra) durchzuführen. Die Mekkaner haben sich aus der Stadt für drei Tage zurückgezogen, um eventuelle Zwischenfälle am Heiligtum zu vermeiden. Nachdem einige Mitglieder einflussreicher Großfamilien den Islam angenommen hatten, unter ihnen zwei militärische Talente wie Chalid ibn al-Walid und 'Amr ibn al-'As, die sich in den Eroberungszügen nach Mohammeds Tod einen Namen machten, war die endgültige Einnahme Mekkas nur eine Frage der Zeit. Im Januar 630 brach die gut durchorganisierte muslimische Armee in Richtung Mekka auf. Mohammed garantierte jedem, der in die Kämpfe nicht eingreift, allgemeine Amnestie. Daher wurde Mekka fast ohne Blutvergießen durch die Muslime eingenommen; 28 Mekkaner fielen in den Kämpfen, die anderen flüchteten. Mohammed blieb zwei bis drei Wochen in Mekka, reinigte das Heiligtum (Kaaba), ließ alle Götterstatuen sowohl aus dem Heiligtum als auch aus den Privathäusern entfernen und vernichten. In der Umgebung der Stadt ließ er die Heiligtümer der Götter al-Manât und al-'Uzza zerstören und forderte die Beduinenstämme auf, dem Islam beizutreten. Die stärksten Stämme um Mekka und al-Ta'if – Thaqif bzw. Hawâzin – wurden gegen Ende Januar 630 entmachtet. Letztere konnten bei al-Hunain auf dem Weg nach al-Ta'if nur mit größter Mühe durch muslimische Truppen besiegt werden. Die Zerstörung der Hauptgöttin al-Lât in Ta'if übernahm ein früher Feind Mohammeds: Abu Sufyân, der im Vorfeld der Eroberung Mekkas mit anderen Sippen- und Stammesführern den Islam annahm. Auf die militärischen Siege im Süden folgte eine weniger erfolgreiche Expedition in den Norden, bis an die Südgrenze des Byzantinischen Reiches, nach Tabuk, die als fehlgeschlagener Beutezug unentschieden endete. Das Auftreten Mohammeds im Norden hatte zur Folge, dass einige Gemeinden, christliche und jüdische, sich ihm unterwarfen: der christliche Fürst Yuhannâ in Aila – heute: Aqaba -, die Bewohner in Adhruh und die Juden der Hafenstadt Makna. Ibn Ishaq, der bekannteste Verfasser der Prophetenbiographie im 2. muslimischen Jahrhundert, berichtet, dass Mohammed auf dem Karawanenweg von Medina nach Tabuk 18 Moscheen hinterließ, die damals wohl kleine Gebetstätten gewesen waren. Damit war die gesamte nördliche Region als islamisches Gebiet und als Teil der medinensischen Umma – auch de jure – ausgewiesen. Die Opposition gegen Mohammed und seine mekkanischen Anhänger bildeten sowohl die Juden, die in und um Medina angesiedelt waren, als auch einflussreiche arabischstämmige Familien der Banu Aus Allah, die im Gegensatz zu ihren Stammesgenossen Mohammed einige Jahre Widerstand leisteten. Zwar wird in der Forschung auf die schnelle Ausbreitung des Islams noch vor Mohammeds Ankunft in der Stadt hingewiesen, doch verkennt man nicht, daß es auch einflussreiche Gruppen in den Reihen der Medinenser gab, deren Bekehrung zum Islam erst Jahre später erfolgte. Neben entsprechenden Nachrichten der sira- und maghazi-Literatur bestätigen ferner die frühislamischen Genealogen die engen Kontakte der Aus Allah zu den jüdischen Stämmen der Banu 'n-Nadir und Banu Qainuqa', die bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber den Islam ausschlaggebend gewesen sein dürfte. Sie haben bis 626– 627 den Islam nicht angenommen. Die gegen die jüdischen Stämme geführte Politik manifestierte sich in der angedrohten Enteignung von Land und Eigentum, die sowohl in der Historiographie als auch in den authentischen Hadith-Sammlungen von al-Buchari und Muslim ibn al-Haddschadsch überliefert und dann in den Rechtsbüchern juristisch begründet wird. Das neunte Jahr nach der „Hidschra" (630– 631) nennt man in der Prophetenbiographie Mohammeds das „Jahr der arabischen Delegationen" an den Propheten nach Medina, die sich dem Islam angeschlossen haben. Ende Januar 632 trat Mohammed die große Pilgerfahrt nach Mekka an, die in die Geschichte als die „Abschiedswallfahrt" eingehen sollte; Anfang März 632 erreichte er Mekka und vollzog mit seinen Anhängern die Wallfahrt, in deren Verlauf alle Einzelheiten der Wallfahrtszeremonien und die damit verbundenen ritualrechtlichen Verpflichtungen, einschließlich der Integrierung vorislamischer Gebräuche, festgelegt worden sind. Die Abschiedswallfahrt auch „die Wallfahrt des Islam" genannt – war der Kulminationspunkt in Mohammeds Wirken. Nach seiner Rückkehr nach Medina übernahm er die Führung der Feldzüge gegen arabische Stämme der Halbinsel bis in das Ostjordantal nicht mehr persönlich, sondern übertrug sie seinen Gefährten (sahaba). Eine plötzliche Erkrankung führte zu seinem unerwarteten Tod im Haus seiner Frau ?A'ischa am 8. Juni 632. Die Todesnachricht löste in Medina große Verwirrung aus, so dass sein Leichnam – wie mehrere Historiographen berichten – einen ganzen Tag vernachlässigt blieb, bis er dann unter dem Haus von ?A'ischa begraben wurde. Sein Grab – mit dem von Abu Bakr und Umar ibn al-Chattab – befindet sich heute innerhalb der „Moschee des Propheten", der Hauptmoschee von Medina. Wie unvorstellbar sein Tod für die Muslime gewesen sein muss, schildert Ibn Is?aq in seiner Prophetenbiographie sehr eindrucksvoll; der spätere Kalif ?Umar ibn al-?a??ab soll, der Überlieferung zufolge, deren Entstehung bis in das frühe erste muslimische Jahrhundert zurückverfolgt werden kann, sogar auf Elemente der jüdischen Prophetengeschichte zurückgegriffen und damit den Tod Mohammeds infrage gestellt haben. (Quelle: Wikipedia.de)

Quellenangaben

1 Bernd Josef Jansen Genealogy, 7.1.2006
Angaben zur Veröffentlichung: http://www.berndjosefjansen.de/ u. Homepage auf www.rootsweb.com: http://worldconnect.rootsweb.com/cgi-bin/igm.cgi?db=bernd-jansen Geneanet: https://gw.geneanet.org/bjjansen
Kurztitel: Bernd Josef Jansen Genealogy

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Titel Familienforschung Peters
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Hochgeladen 2023-04-12 20:31:06.0
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