Boto VON POTTENSTEIN (BOTENSTEIN)

Boto VON POTTENSTEIN (BOTENSTEIN)

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Boto VON POTTENSTEIN (BOTENSTEIN)

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1028
Tod 1. März 1104
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Judith VON SCHWEINFURT

Notizen zu dieser Person

Boto von Pottenstein

 

Boto von Pottenstein (* 1028; † 1. März 1104), auch Graf Poto, Poto Fortis oder Domnus Bodo genannt, war der letzte männliche Vertreter der pfalzgräflichen Linie des hochfreien bayerischen Adelsgeschlechtes der Aribonen und Bruder des 1055 abgesetzten Pfalzgrafen Aribo II.

 

LebenBearbeiten

Boto war der jüngere Sohn des Pfalzgrafen Hartwig II. von Bayern und der Friderun. Der Vater starb gegen Ende des Jahres 1027, als Botos Bruder Aribo noch ein kleines Kind und seine Mutter mit ihm schwanger war.[1]

Boto und Aribo, die in den Quellen als pfalzgräfliches Brüderpaar häufig in einem Atemzug genannt werden, hatten Besitzungen im gesamten damaligen bayerischen oder bayerisch beeinflussten Raum: an der Grenze zu Ungarn, in der Steiermark und Kärnten, im Salzburggau, dem Freisinger Raum, um Regensburg und im Nordgau (Oberpfalz).

1053/54 schlossen sich Aribo und Boto dem Aufstand Herzog Konrads von Bayern und Herzog Welfs von Kärnten gegen Kaiser Heinrich III. an. 1055 wurde Aribo deswegen abgesetzt und gemeinsam mit Boto geächtet. Beide verloren Lehen und Teile ihrer Eigengüter, z.B. an die Diözesen Salzburg und Eichstätt Güter bei Straßgang in der Steiermark und im Innviertel, den Ort bzw. die Burg Pottenburg in Niederösterreich sowie weitere Güter um Eichstätt und im Nordgau sowie Weinberge bei Regensburg. Boto heiratete kurz darauf Judith, eine Schweinfurter Erbin, die junge Witwe des verstorbenen bayerischen Herzogs, und kam durch sie zu Besitzungen im östlichen Franken. Unter anderem das nach ihm benannte Pottenstein in der Fränkischen Schweiz, das zuseinem Hauptsitz wird, denn 1074 nennt er sich in einer Kaiserurkunde Graf Boto von Botenstein. Sein Bruder ließ sich nach seiner Absetzung und späteren Begnadigung in einer ihm verbliebenen norgauischen Besitzung nieder, die nahe am fränkischen Pottenstein lag, denn schon im Jahr 1059 fungiert er unter dem Namen "Erbo de Wizenaha" (Weißenohe) als Zeuge einer Bamberger Bistumssynode.

Den Lobeshymnen des zeitgenössischen Chronisten Ekkehard von Aura nach zu schließen, war Boto von beeindruckender körperlicher Gestalt.[2] Wohl mit dem Tod Heinrichs III. 1056 wurde seine Ächtung aufgehoben, so dass er sich in den Ungarnkriegen von 1060 durch seine Stärke und Tapferkeit besonderen Ruhm erwerben konnte.[3] Mitte der 1070er Jahre finden sich im Kontext der Sachsenkriege von König Heinrich IV. einige Erwähnungen eines Boto. Bislang ist noch nicht gesichert, ob jeweils die gleiche Person gemeint ist, und vor allem weiß man nicht, ob es sich um Boto von Pottenstein handelt.[4] Sollte dies jedoch der Fall sein, wäre der in seiner Jugend rebellische Aribone mit den Jahren zu einer wichtigen Stütze des Königs geworden.

Nachdem die beiden Brüder um das Jahr 1070 bereits das Kloster Millstatt in Kärnten gegründet hatten, richteten sie vor ihrem Tod zu ihrem Seelenheil weitere Stiftungen ein. Aribo gründete das Kloster Weißenohe, Boto leistete erheblichen Zustiftungen an das Kloster Theres, wohin seine sterblichen Überreste nach seinem Tod 1104 bei Regensburg auch übertragen wurde. Mit Boto stirbt die pfalzgräfliche Linie der Aribonen aus. Seine einzige Tochter, Adelheid von Pottenstein, heiratete Heinrich I., Herzog von Niederlothringen und Graf von LimburgBurg Pottenstein fiel an den Bischof von Bamberg.

 

NotizenBearbeiten

1055: Kaiser Heinrich III. macht Salzburg und Eichstätt umfangreiche Schenkungen aus den Gütern der geächteten Brüder Aribo und Boto (Monumenta Germaniae historicaMGH: DD H III, 454-459).

1060: Dankdes heldenhaften Kampfes von Graf Boto können sich die Frau und der Sohn des ungarischen Königs Andreas beim Aufstand von dessen Bruder Béla ins Reich retten (Regesta Imperii OnlineRI: III,2,3 n. 202).

Um 1070: Aribo und Boto gründen das Kloster Millstatt (MGH Necrologia Germaniae 2: Salzburg,457).

1071: Bei der Übertragung von Kloster Banz an Bamberg treten Boto und Erbo (Aribo) als Zeugen auf (Erich von Guttenberg: Die Regesten der Bischöfe und des Domkapitels von Bamberg. Würzburg 1932, Reg. 418).

1074 (1070?): Traditionsnotiz Heinrichs IV.; Zeugen sind u.a.Graf Aribo von Haigermoos und sein Bruder Graf Boto von Pottenstein (RI III, 2, 3, n. 714).

[1073-1075: In den Annalen des Lampert von Hersfeld (vgl. MGH) und in einer Schenkungsurkunde Heinrichs (RI III, 2,3, n. 685) tauchen ein „Goslariae praefectus Bodo nomine“, ein „miles Boto“ sowie ein Graf Boto, Gesandter des Königs in Sachsen auf. Die Identitäten der drei Nennungen sind nicht geklärt].

1087: Ein "domnus Bodo" unterzeichnet zusammen mit Erbo (Aribo) das Protokoll der zweiten Bamberger Diözesansynode (Guttenberg, Reg. 545).

1094: Der unter bayerischem Recht lebende Boto von Pottenstein und seine Frau Judith machen umfangreiche Zustiftungen an Kloster Theres, Zeuge ist u.a. Aribo (Guttenberg, Reg. 572).

Todesnotiz zum Jahr 1104 bei Ekkehard von Aura (MGH SS 6, 225f.) und dem Annalista Saxo (MGH SS 37, 512f.), mit ausführlichen Kommentaren zu Herkunft und Person Botos.

 

Ehen und NachkommenBearbeiten

Boto war seit ca. 1056 verheiratet mit Judith, Tochter des Schwabenherzogs Otto III., Nichte der Judith von Schweinfurt, Enkelin des mächtigen Grafen Heinrich von Schweinfurt, die in erster Ehe mit dem aufständischen Herzog Konrad von Bayern vermählt war.

Kinder: Adelheid von Pottenstein

 

 

Burg Pottenstein

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Burg Pottenstein
Burg Pottenstein – Gesamtansicht aus südlicher Richtung

Burg Pottenstein – Gesamtansicht aus südlicher Richtung

Entstehungszeit: zwischen den Jahren 1057 und 1070
Burgentyp: Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand: Teilweise erhalten
Ständische Stellung: Edelfreie, später bischöflich-Bambergische Amtsburg
Ort: Pottenstein
Geographische Lage 49° 46′ 11,8″ N, 11° 24′ 29,3″ OKoordinaten: 49° 46′ 11,8″ N, 11° 24′ 29,3″ O

OSM

Höhe: 410 m ü. NN
Burg Pottenstein (Bayern)
Burg Pottenstein

Burg Pottenstein ist eine der ältesten Burgen der Fränkischen Schweiz und beherbergt ein Burgmuseum. Sie erhebt sich auf einem Felsen über der gleichnamigen Stadt Pottenstein im oberfränkischen Landkreis Bayreuth in Bayern.

Die Burg und das Burgmuseum sind gegen Eintrittsgebühr zu besichtigen.

Geographische Lage[Bearbeiten

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Die Spornburg befindet sich im Naturpark Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst in ungefähr 410 Metern Höhe auf einem nach Westen vorgeschobenen Bergsporn zwischen den Tälern der Püttlach und des Weihersbaches, unmittelbar südöstlich über der Stadt Pottenstein, etwa 22 Kilometer südwestlich von Bayreuth.

In der Nähe befinden sich noch weitere Burgen: Westlich die Burg Gößweinstein, die Burg Kohlstein und die beiden Burgruinen in Tüchersfeld, östlich die Burgruine Hollenberg und die Burgställe Wartberg und Böheimstein.

Die Felsburg der Burg Pottenstein ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt als bedeutendes Geotop (Geotop-Nummer: 472R157) ausgewiesen.[1]

Geschichte der Burg[Bearbeiten

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Die Gründung der Burg Pottenstein[Bearbeiten

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Der Ort Pottenstein war um das Jahr 1050 im Besitz des Markgrafen Otto von Schweinfurt und kam nach seinem Tode im Jahr 1057 an seine dritte Tochter Judith. Judith war in ihrer ersten Ehe mit Herzog Kuno von Bayern verheiratet. Nachdem Kuno 1055 gestorben war,heiratete Judith um das Jahr 1057 Boto, den jüngeren Bruder des Pfalzgrafen Aribo II. aus dem edelfreien Geschlecht der Aribonen. Er nannte sich 1070 comes de Potensteine, also Graf von Pottenstein.

Die Gründung der Burg Pottenstein, die seinen Namen trägt (Steindes Boto), wird also zwischen den Jahren 1057 und 1070 von Boto erfolgt sein. Die Burg diente vermutlich ursprünglich zur Sicherung des Gebietes zwischen Obermain und Pegnitz nach Südosten.

Für die Gründung der Burg durch König Konrad I. schon in den Jahren um 918 gibt es keine eindeutigen urkundlichen Nachweise.

Die bischöflich-bambergische Amtsburg[Bearbeiten

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Burg Pottenstein aus nordwestlicher Richtung, Lithografie (um 1840) von Theodor Rothbarth nach einer Zeichnung von Carl Käppel
 
Burg Pottenstein aus nördlicher Richtung
 
Burg Pottenstein aus südlicher Richtung
 
Burg Pottenstein aus östlicher Richtung (Naturschutzgebiet)

Boto starb 1104 ohne eigene Erben und wurde im Kloster Theres begraben. Judith war bereits im Jahre 1066 gestorben.

Aus der Tatsache, dass sich die Burg nicht unter den Erwerbungen von Otto I., dem Heiligen, der vom Jahr 1102 bis 1139 den Titel eines Bischofs trug, befand, lässt sich schließen, dass Boto die Burg noch zu seinen Lebzeiten vor oder in dem Jahr 1102 an das Bistum Bamberg verkauft hat. Die Burg war in den Jahren um 1118 und 1121 Aufenthaltsort von Bischof Otto I.

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg Pottenstein von einem bischöflich-bambergischen Ministerialengeschlecht betreut, das sich auch nach der Burg benannte. Der älteste bekannte Angehörige des Geschlechtes war ein Wezelo von Pottenstein um das Jahr 1121; 1169 gab es einen Rapoto von Pottenstein. Ihm folgte Erchenbert oder Erchenbrecht von Pottenstein von 1185 bis 1221, er war auch ab etwa 1207 bischöflich-bambergischer Truchsess. Auch sein Bruder Heinrich nannte sich von Pottenstein. Es folgten noch weitere Mitglieder des Geschlechtes, unter anderem ein Konrad von Pottenstein zwischen 1240 und 1248, er war ab 1242 Domkanoniker.

Die Burg Pottensteindiente der Heiligen Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, 1227 bis 1228 vorübergehend als Aufenthaltsort.

 

 

Das Wappen von Pottenstein

Stadtwappe transparentAmtliche Wappenbeschreibung

In Silber auf goldenem Steinsockel kniend ein barhäuptiger, rot gekleideter Mann, der mit der Linken einen abwärts gerichteten goldenen Stab, mit der Rechten einen goldenen Schild hält; darin ein mit einer silbernen Schrägleiste überdeckter, rot bewehrter schwarzer Löwe.

Wappengeschichte

Pottenstein wird 1323/27 Stadt genannt. Im ältesten überlieferten Siegel aus dem 14. Jahrhundert kniet im Schild ein Mann in langem Gewand mit dem Bamberger Löwenschildund einem Stab in der Hand. Es handelt sich um den Pfalzgrafen Botho von Kärnten, der um 1084 die Burg Pottenstein errichtete. Der Name bedeutet Burg des Boto. Der Löwenschild weist auf dieHerrschaft Bambergs seit 1108 hin.

Seit dem 16. Jahrhundert wird das Bild missverstanden. In der Vasallentafel von 1603 ist ein für den Ortsnamen redender Bote mit geschultertem Botenstabund mit einem Brief in der Rechten zu sehen.

Im 18. Jahrhundert erscheint der Bamberger Löwe allein im Schild. In einer Zeichnung von 1811 steht im Schild ein modisch gekleideter Bürger.

Bei der Wappenrevision von 1819 wurde der Bamberger Löwe in dem kleinen Schild durch einen silbernen Schräglinksbalken in blauem Feld ersetzt. Die Wiederannahme des alten Wappenserfolgte 1836.

Quellenangaben

1 KELLER WENDELER Web Site, https://www.myheritage.de/person-1002784_74625621_74625621/botho-von-bothenstein
Autor: Lothar Keller
 

MyHeritage-Stammbaum

Familienseite: KELLER WENDELER Web Site

Stammbaum: 386722222-1

Datenbank

Titel KELLER+WENDELER+2021
Beschreibung KELLER: Ründeroth; Gladenbach (Hessen) WENDELER: Lindlar DREYDOPPEL u.a.in Neuwied: BIRKELBACH uj KUCKELSBERG  in Elberfeld/Barmen,  Verbindung in Adelsfamilien über RETZ von MELGES (MALGASS) SEVENICH QUAD
Hochgeladen 2021-02-02 16:57:14.0
Einsender user's avatar Lothar Keller
E-Mail lothar.keller@infonetwork.de
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