Carsten (Kersten) (??) URBROCK

Carsten (Kersten) (??) URBROCK

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Carsten (Kersten) (??) URBROCK
Beruf Hufner und Bauermeister in Worth (1544)
Religionszugehörigkeit rk. / ev.-luth.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1510 Worth, Hzgt. Sachsen-Lauenburg, Hlg. Römisches Reich nach diesem Ort suchen
Tod Worth, Hzgt. Sachsen-Lauenburg, Hlg. Römisches Reich nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Die in dieser Datei angegebenen Nachkommen des Vogts Carsten Urbrock zu Worth lassen sich derzeit nur vermuten! Das Problem: In Worth waren im Jahre 1544 mehrere Hufner mit dem Namen Urbrock ansässig. Es gab neben dem Bauernvogt Carsten Urbrock,der der Nachfolger von Heine Urbrock (1513) war, noch die Hufner Claus Urbrock und Henneke Urbrock. Es ist aber auffallend, dass die Vornamen Hein und Carsten überdurchschnittlich oft vertreten sind bei den Nachkommen des um 1550 in Worth geborenen und in Geesthacht ansässigen Hufners Carsten Urbrock (Uhrbrock). Dies lässt darauf schließen, dass entsprechend der in dieser Region nachweislich angewandten Erbnamenregel auch in diesem konkreten Fall die Nachkommen nach den Groß- und Urgroßvätern benannt wurden und diese Vornamen quasi als Leitnamen fungierten. Somit kämen als Vorfahen von Carsten Urbrock zu Geesthacht durchaus die Hufner Carsten und Heine Urbrock zu Worth in Betracht. Nebenbei sei bemerkt, dass bei den Uhrbocks inDassendorf (Bauernvogtfamilie!), die wohl auch von Carsten Urbrock zu Worth abstammen, die Vornamen Carsten und Frantz dominieren. Zum anderen aber ist der soziale Status der Geesthachter Uhrbrocks ein Indiz für eine Herkunft aus der oberen bäuerlichen Schicht. Zu bedenken ist etwa, dass Margaretha Uhrbrock sich in Geesthacht mit dem Bauernvogt zu Geesthacht Jochim Kien verheiratete und dass der Sohn von Carsten Urbrock zu Geesthacht, nämlich Schweder oder Schwerius Uhrbrock, Bürgermeister zu Bergedorf war. Weiter gilt es zu bedenken, dass der Urenkel von Carsten Urbrock zu Geesthacht, nämlich Hein Uhrbrock, durch Heirat mit der Witwe Kiens im Jahre 1668 Bauernvogt in Geesthacht wurde. Beachte auch die Eheschließung am 16.7.1733 in Geesthacht, wo der Bauernvogt Jolrich Carl Uhrbrock zu Dassendorf die Jungfrau Catharina Uhrbrock, Tochter des Bauernvogts Carsten Uhrbrock zu Geesthacht, heiratete. Es scheint also so, als ob die Uhrbrocks in Geesthacht (und wohl auch in Worth, vgl. die Besetzung der Bauernvogtstelle durch Franz Uhrbrock zu Worth in der Mitte des 17. Jhdts.) seit Generationen sich bemühten, das Amt des Bauernvogts in der Familie zu erhalten oder durch Heirat in den nachfolgenden Generationen wiederzuerlangen. Als Indiz gelten auch die offensichtlichen verwandtschaftlichen Beziehungen der Bauernvogtfamilie Uhrbrock in Dassendorf mit der Familie Hein Uhrbrock zu Geesthacht und mit einigen Familien Uhrbrocks in Worth. Diese Beziehungen lassensich durch Auswertung der vorhandenen Kirchenbücher (=Auswertung der in den Taufregistern genannten Taufpaten) der Gemeinden Brunstorf, Hohenhorn und Hamwarde (Worth) aus der Mitte des 17. Jahrhunderts belegen! Jedoch sind die einzelnen genealogischen Beziehungen zwischen den zahlreichen Uhrbrock Familien in Worth untereinander und deren Verbindungen nach Dassendorf und Geesthacht größtenteils unklar! Bewiesen ist, dass im 17. Jahrhundert in zahlreichen Fällen Mitglieder der Uhrbrocks aus Geesthacht als Paten bei den Uhrbrocks in Dassendorf und Worth zu finden sind. Auch eine entfernte Verbindung zwischen den Dassendorfer, Worther und Hohenhorner Uhrbrocks lässt sich belegen. Es ist daher möglich, dass der im Register von 1544genannte Kersten Urbrock zu Worth der Ahnherr zahlreicher Uhrbrocks war, die später gegen Ende des 16. Jahrhunderts auch in den Dörfern Geesthacht, Besenhorst, Hohenhorn und Dassendorf anzutreffen sind und dort als Neulinge erschienen (vgl. die älteren Register über die ansässigen Hufner in den genannten Dörfern, wo der Name Uhrbrock oder Urbrock noch nicht gelistet ist).

Quellenangaben

1 1) Scheele, H. (1935): Die Lauenburgische Bauernschaft in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts nach den Geldheberegistern im Kieler Staatsarchiv, Ratzeburg 1935; 2) Zu den möglichen (aber nicht bewiesenen) Nachkommen von Carsten Urbrock siehe Anmerkung und Vermutung von Andree Peterburs.

Datenbank

Titel Niederdeutsche Sprache, OFB Geesthacht (1570 bis 1800), Genealogie und Prosopographie in ausgewählten historischen Dialektgebieten des niederdeutschen Sprachraumes
Beschreibung
Beiträge und Quellen zur Bevölkerungsgeschichte, Sozialgeschichte, Lokalgeschichte und zur Linguistik

von Andree Peterburs aus Hamburg

Si vis pacem, para bellum! Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor! (Cicero)

Moin! Ik seg nee tegen Unterwerfungspazifismus. Wy möögt nynich de Hopen up een betere Weld upgeven. God is good. He is dor för us de hele Tyd. He givt us Starkde un Höög. Oon Freeheid, so is allens nichts.
  
1 Vorwort
Die vorliegenden Beiträge und Quellen sind der Erforschung der niederdeutschen Sprache, der Bevölkerungsgeschichte und der Sozialgeschichte der Frühmoderne gewidmet.

Es gibt keine Ungleichwertigkeit von Menschen und Völkern! 
Die völkisch-rassistische Ideologie, die Blut-und-Boden-Ideologie, der Revanchismus und der Sozialdarwinismus sind sinnlos. 

Niederdeutsche Sprache 
Die niederdeutsche Sprache, deren älteste überlieferte Sprachstufe das Altsächsische darstellt, zählt zusammen mit dem Englischen und Friesischen zu den nordseegermanischen (ingwäonischen) Sprachen. Zur Zeit der Hanse war Mittelniederdeutsch im 12. bis 16. Jhdt. eine Weltsprache (lingua franca). Im 20. Jhdt. galt Niederdeutsch als Volks- und Alltagssprache. Heute ist die Sprache akut vom Aussterben bedroht. 

Forschungsgegenstand
Im Rahmen der Geschichtswissenschaft werden hier die Ergebnisse meiner wissenschaftlichen Recherchen (begonnen 2008) für weitere Forschungen zur Verfügung gestellt. Schwerpunkt: niederdeutscher Sprachraum, Beginn der Neuzeit bis einschließlich Zeitalter der Aufklärung. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen dabei die Menschen (Sprachträger), die die niederdeutsche Sprache (meist als Muttersprache) beherrschten.
Daneben bilden Forschungen zur niederdeutschen Sprache einen weiteren Schwerpunkt.
Das Ziel der Genealogie (Hilfswissenschaft) ist die Ermittlung wissenschaftlich valider Daten als Hilfsmittel zur Beantwortung geschichtswissenschaftlicher und sozial- und kulturanthropologischer Fragestellungen.

Ortsfamilienbuch/OFB Geesthacht (1570 bis 1800) und Genealogie und Prosopographie in ausgewählten historischen Dialektgebieten des niederdeutschen Sprachraumes

2.1 Genealogie und Prosopographie: Untersuchungsschwerpunkte
Nordniedersächsisch: Bergedorf/Hamburg, Kreis Hzgt. Lauenburg. Ostwestfälisch: Delbrück (Kreis Paderborn). Ostfälisch: Untereichsfeld. Niederpreußisch: Samland.

2.2 Hinweis zur Datierung historischer Ereignisse
Bei den Datumsangaben nach dem alten Stil habe ich auf eine Umrechnung in den neuen Stil verzichtet. Somit ist zu berücksichtigen, dass in dieser Datei alle Datumsangaben aus den protestantischen Gebieten mit Ausnahme des Herzogtums Preußen, das nicht zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörte, bis zum Jahre 1700 sich auf den Julianischen Kalender (alter Stil) beziehen.

2.3 Anmerkungen zu den Ortsangaben
Die Ortsnamen werden in ihrer heutigen Schreibweise wiedergegeben. Die Angabe zur territorialen Zugehörigkeit der Orte erfolgt in dieser Datei nach der historischen Zugehörigkeit. Beispiel: Der Ort Geesthacht war von 1420 bis 1867 als Exklave im Besitz der beiden Städte Hamburg und Lübeck (bis 1806 Freie Reichsstädte im HRR) und wurde vom beiderstädtischen Amt Bergedorf verwaltet.

2.4 Ortsfamilienbuch/OFB Geesthacht (1570 bis 1800)
von A. Peterburs (2010), abrufbar online in GEDBAS. 

2.5 Verwendete Archive
Bistumsarchiv Hildesheim, Erzbistumsarchiv Paderborn, Evangelisches Zentralarchiv in Berlin (EZA), Kreisarchiv Herzogtum Lauenburg, Landeskirchliches Archiv Bielefeld, Landeskirchliches Archiv Hannover, Staatsarchiv Hamburg.

3 Niederdeutsche Sprache
3.1 Sprachbeispiel: Das Vaterunser auf Altsächsisch (Heliand, 9. Jhd.) 
Fadar ûsa firiho barno, thu bist an them hôhon himila rîkea, geuuîhid sî thîn namo uuordo gehuuilico. Cuma thîn craftag rîki. Uuerða thîn uuilleo obar thesa uuerold alla, sô sama an erðo, sô thar uppa ist an them hôhon himilo rîkea. Gef ûs dago gehuuilikes râd, drohtin the gôdo, thîna hêlaga helpa, endi alât ûs, hebenes uuard, managoro mênsculdio, al sô uue ôðrum mannum dôan. Ne lât ûs farlêdean lêða uuihti sô forð an iro uuilleon, sô uui uuirðige sind, ac help ûs uuiðar allun ubilon dâdiun.
 
Heliand und Genesis, lines 1600-1612, Behaghel, O. (Hrsg.), 2. Aufl., Halle 1903.

3.2 Literaturempfehlung (Standardwerke)
Johan Hendrik Gallée, Heinrich Tiefenbach: Altsächsische Grammatik, 3. Aufl., Tübingen 1993.
Agathe Lasch (1914): Mittelniederdeutsche Grammatik, in: Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte IX, Halle a. d. Saale 1914.

3.3 Neue Rechtschreibung der niederdeutschen Sprache
Siehe Peterburs, A. (2021): Die Rechtschreibung der niederdeutschen (sassischen) Sprache: Empfehlungen und neue Schreibregeln (Nie/Nige Skryvwise/Schryvwise), abrufbar unter https://hcommons.org/deposits/item/hc:40457/.

3.4 Lauenburgisches Platt im Kreis Herzogtum Lauenburg
Merkmale und Beispielsätze, siehe Peterburs, A. (2021): Die Rechtschreibung der niederdeutschen (sassischen) Sprache: Empfehlungen und neue Schreibregeln (Nie/Nige Skryvwise/Schryvwise), abrufbar unter https://hcommons.org/deposits/item/hc:40457/.

Beispielsätze:
Hai/Hei is tau låt/laot (vgl. englisch: he is too late). – Er ist zu spät.
Ik feul [fɔɪl] my gaud. – Ich fühle mich gut.
Ik heb/hef/hev (altsächsisch hebbiu, mnd. hebbe) dy leiv (as. liof, mnd. lēf). – Ich habe dich lieb.
Sai/Sei het in Hamborch/Hamborg läävd/läved. – Sie hat in Hamburg gelebt.
Wy blyvt/blivet tau Huus in disse Tyd. – Wir bleiben zu Hause in dieser Zeit.
De Kau het Wåter/Waoter bruukd/bruked. – Die Kuh hat Wasser gebraucht.
Snåke/Snaoke und Snigge slykt na/nå/nao de Beke. – Schlange und Schnecke schleichen zu dem Bach.
De Imme raupt luud: „Dat givt kein Unkruud!“ – Die Biene ruft laut: „Es gibt kein Unkraut!“
Dat Blad falt vun'n Boom hendål/hendaol. – Das Blatt fällt vom Baum herunter.
Set dy dål/daol up'n Staul! – Setze dich hin auf den Stuhl!

Hochgeladen 2024-02-18 22:36:51.0
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