Rudolph HORST (UP DER HORST)

Rudolph HORST (UP DER HORST)

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Rudolph HORST (UP DER HORST)
Beruf Colonus in Holperdorp (1577-1607)
Religionszugehörigkeit ev.-ref.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1550
Tod 1607 Lienen-Holperdorp, Grafschaft Tecklenburg, Westfalen, Hlg. Römisches Reich nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Historie des Hofes Horstmeyer in der Bauerschaft Holperdorp, Gemeinde Lienen:
Der Hofname Horst ist ein Lagename und bezeichnet die Lage des Hofes an einem Gehölz oder Horst. Bereits im Schatzungsregister der Grafschaft Tecklenburg aus dem Jahre 1577 wird als Hofbesitzer ein 'Rudolph vor der Horst' in Holperdorp genannt,der 2 Kühe und 5 Schafe hatte. Bis zur Aufhebung der Leibeigenschaft waren alle Besitzer des Hofes Eigenbehörige des Landesherrn, wobei den Hofbesitzern (Kolonen) das Anerbenrecht zugestanden wurde. Der Hof Horstmeyer ist nach der Erbenklassifizierung in 1/9 Erbe eingeordnet, siehe Friedrich E. Hunsche: Lienen am Teutoburger Wald, (Hrsg.) Gemeinde Lienen 1965. Die Namen der Besitzer und deren genealogischen Beziehungen sind aufgrund großer Lücken im Quellenmaterial nur lückenhaft bekannt. Dem Schatzungsregister von 1577 zufolge hatte Grete uff (up) der Horst eine Kuh, ein Rind und gab 9 Sch. und 3 Pf. Im selben Jahr hatte Rudolph vor der Horst zwei Kühe und 5 Schafe (Ehemann oder Sohn von Grete ?). Quellen: 1) Friedrich E. Hunsche: Lienen am Teutoburger Wald, (Hrsg.) Gemeinde Lienen 1965; 2) Christof Spannhoff: Quellen und Beiträge zur Orts-, Familien- und Hofesgeschichte Lienens.

Im Jahre 1607 starb Roleff up der Horst in Armut. Seine Frau zahlte für den Nachlass 2. Gl. an den Landesherrn (Gefälle: Abgabe des Eigenbehörigen bei Veränderungen des Besitzverhältnisses, wie etwa im Sterbefall), siehe Christof Spannhoff: Quellen und Beiträge zur Orts-, Familien- und Hofesgeschichte Lienens. Nach dem Abgabenregister ,,Brüche und Verfälle" von 1616 wurde ein Horst Roleff zur Zahlung einer Gebühr verurteilt wegen unehelichen Beischlafs: ,,(...) Horst Roleff abtragt gethaen, das er eine persoen Anna genandt, so In Niederdalhofes Leibzucht whonet beschlaffen, gibt für die vnpflicht vi ggl.", siehe Christof Spannhoff: Quellen und Beiträge zur Orts-, Familien- und Hofesgeschichte Lienens.

Im Viehregister von 1641 (fol. 20v.) ist ,,Roleff vff der Horst" als Hofbesitzer in Holperdorp verzeichnet, siehe Christof Spannhoff: Quellen und Beiträge zur Orts-, Familien- und Hofesgeschichte Lienens.

In der Viehliste von 1643 ist angegeben, dass Horst Roleff (= Roleff uff der Horst) 0 Pferde, 2 Kühe und ein Rind besitzt, siehe Schatzungs- und sonstige Höferegister der Grafschaft Tecklenburg 1494 bis 1831, bearbeitet von Wolfgang Leesch, Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster in Westfalen, 1974, S. S. 125.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg wird der Hof Horstmeyer bei der Grenzbeschreibung im ,,Lienener Rezess von 1656" (siehe Auswertung von Christof Spannhoff) als ,,Horstrolef" bezeichnet: ,,Über Horstrolefs Kamp hinder seinen hauße heer, Horstrolef ist tecklenburgisch."

Im Verzeichnis mühlenbannpflichtiger Einwohner von Lienen von 1723, StAM, Tecklenburg-Lingen, Nr. 350, fol. 62v. wird genannt: "Baurschafft Hinter Bergeß (Holperdorp) Nr. 9) Hastmeyer eigen dem König Man und Frau, 1 Kind über 10 Jahr". Quelle: Christof Spannhoff: Quellen und Beiträge zur Orts-, Familien- und Hofesgeschichte Lienens.

Dem Abgabenregister aus dem Jahre 1774 zufolge lebten auf dem Hof:
,,Kolon Jürgen Henrich Horstmeyer, Frau Cath. Elisabeth und 6 Kinder. Abgaben: 8 Tlr., 5 gGr., 2 1/2 Pf." Um das Jahr 1800 wurde der Hof wie folgt beschrieben: Wohnhaus 5 Fach groß, 1 Scheune 2 Fach.
Quelle: Friedrich E. Hunsche: Lienen am Teutoburger Wald, (Hrsg.) Gemeinde Lienen 1965.

Quellenangaben

1 1) Christof Spannhoff: Quellen und Beiträge zur Orts-, Familien- und Hofesgeschichte Lienens. 2) Friedrich E. Hunsche: Lienen am Teutoburger Wald, (Hrsg.) Gemeinde Lienen 1965; 3) Schatzungs- und sonstige Höferegister der Grafschaft Tecklenburg 1494 bis 1831, bearbeitet von Wolfgang Leesch, Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster in Westfalen, 1974.

Datenbank

Titel Niederdeutsche Sprache, OFB Geesthacht (1570 bis 1800), Genealogie und Prosopographie in ausgewählten historischen Dialektgebieten des niederdeutschen Sprachraumes
Beschreibung
Beiträge und Quellen zur Bevölkerungsgeschichte, Sozialgeschichte, Lokalgeschichte und zur Linguistik

von Andree Peterburs aus Hamburg

Si vis pacem, para bellum! Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor! (Cicero)

Moin! Ik seg nee tegen Unterwerfungspazifismus. Wy möögt nynich de Hopen up een betere Weld upgeven. God is good. He is dor för us de hele Tyd. He givt us Starkde un Höög. Oon Freeheid, so is allens nichts.
  
1 Vorwort
Die vorliegenden Beiträge und Quellen sind der Erforschung der niederdeutschen Sprache, der Bevölkerungsgeschichte und der Sozialgeschichte der Frühmoderne gewidmet.

Es gibt keine Ungleichwertigkeit von Menschen und Völkern! 
Die völkisch-rassistische Ideologie, die Blut-und-Boden-Ideologie, der Revanchismus und der Sozialdarwinismus sind sinnlos. 

Niederdeutsche Sprache 
Die niederdeutsche Sprache, deren älteste überlieferte Sprachstufe das Altsächsische darstellt, zählt zusammen mit dem Englischen und Friesischen zu den nordseegermanischen (ingwäonischen) Sprachen. Zur Zeit der Hanse war Mittelniederdeutsch im 12. bis 16. Jhdt. eine Weltsprache (lingua franca). Im 20. Jhdt. galt Niederdeutsch als Volks- und Alltagssprache. Heute ist die Sprache akut vom Aussterben bedroht. 

Forschungsgegenstand
Im Rahmen der Geschichtswissenschaft werden hier die Ergebnisse meiner wissenschaftlichen Recherchen (begonnen 2008) für weitere Forschungen zur Verfügung gestellt. Schwerpunkt: niederdeutscher Sprachraum, Beginn der Neuzeit bis einschließlich Zeitalter der Aufklärung. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen dabei die Menschen (Sprachträger), die die niederdeutsche Sprache (meist als Muttersprache) beherrschten.
Daneben bilden Forschungen zur niederdeutschen Sprache einen weiteren Schwerpunkt.
Das Ziel der Genealogie (Hilfswissenschaft) ist die Ermittlung wissenschaftlich valider Daten als Hilfsmittel zur Beantwortung geschichtswissenschaftlicher und sozial- und kulturanthropologischer Fragestellungen.

Ortsfamilienbuch/OFB Geesthacht (1570 bis 1800) und Genealogie und Prosopographie in ausgewählten historischen Dialektgebieten des niederdeutschen Sprachraumes

2.1 Genealogie und Prosopographie: Untersuchungsschwerpunkte
Nordniedersächsisch: Bergedorf/Hamburg, Kreis Hzgt. Lauenburg. Ostwestfälisch: Delbrück (Kreis Paderborn). Ostfälisch: Untereichsfeld. Niederpreußisch: Samland.

2.2 Hinweis zur Datierung historischer Ereignisse
Bei den Datumsangaben nach dem alten Stil habe ich auf eine Umrechnung in den neuen Stil verzichtet. Somit ist zu berücksichtigen, dass in dieser Datei alle Datumsangaben aus den protestantischen Gebieten mit Ausnahme des Herzogtums Preußen, das nicht zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörte, bis zum Jahre 1700 sich auf den Julianischen Kalender (alter Stil) beziehen.

2.3 Anmerkungen zu den Ortsangaben
Die Ortsnamen werden in ihrer heutigen Schreibweise wiedergegeben. Die Angabe zur territorialen Zugehörigkeit der Orte erfolgt in dieser Datei nach der historischen Zugehörigkeit. Beispiel: Der Ort Geesthacht war von 1420 bis 1867 als Exklave im Besitz der beiden Städte Hamburg und Lübeck (bis 1806 Freie Reichsstädte im HRR) und wurde vom beiderstädtischen Amt Bergedorf verwaltet.

2.4 Ortsfamilienbuch/OFB Geesthacht (1570 bis 1800)
von A. Peterburs (2010), abrufbar online in GEDBAS. 

2.5 Verwendete Archive
Bistumsarchiv Hildesheim, Erzbistumsarchiv Paderborn, Evangelisches Zentralarchiv in Berlin (EZA), Kreisarchiv Herzogtum Lauenburg, Landeskirchliches Archiv Bielefeld, Landeskirchliches Archiv Hannover, Staatsarchiv Hamburg.

3 Niederdeutsche Sprache
3.1 Sprachbeispiel: Das Vaterunser auf Altsächsisch (Heliand, 9. Jhd.) 
Fadar ûsa firiho barno, thu bist an them hôhon himila rîkea, geuuîhid sî thîn namo uuordo gehuuilico. Cuma thîn craftag rîki. Uuerða thîn uuilleo obar thesa uuerold alla, sô sama an erðo, sô thar uppa ist an them hôhon himilo rîkea. Gef ûs dago gehuuilikes râd, drohtin the gôdo, thîna hêlaga helpa, endi alât ûs, hebenes uuard, managoro mênsculdio, al sô uue ôðrum mannum dôan. Ne lât ûs farlêdean lêða uuihti sô forð an iro uuilleon, sô uui uuirðige sind, ac help ûs uuiðar allun ubilon dâdiun.
 
Heliand und Genesis, lines 1600-1612, Behaghel, O. (Hrsg.), 2. Aufl., Halle 1903.

3.2 Literaturempfehlung (Standardwerke)
Johan Hendrik Gallée, Heinrich Tiefenbach: Altsächsische Grammatik, 3. Aufl., Tübingen 1993.
Agathe Lasch (1914): Mittelniederdeutsche Grammatik, in: Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte IX, Halle a. d. Saale 1914.

3.3 Neue Rechtschreibung der niederdeutschen Sprache
Siehe Peterburs, A. (2021): Die Rechtschreibung der niederdeutschen (sassischen) Sprache: Empfehlungen und neue Schreibregeln (Nie/Nige Skryvwise/Schryvwise), abrufbar unter https://hcommons.org/deposits/item/hc:40457/.

3.4 Lauenburgisches Platt im Kreis Herzogtum Lauenburg
Merkmale und Beispielsätze, siehe Peterburs, A. (2021): Die Rechtschreibung der niederdeutschen (sassischen) Sprache: Empfehlungen und neue Schreibregeln (Nie/Nige Skryvwise/Schryvwise), abrufbar unter https://hcommons.org/deposits/item/hc:40457/.

Beispielsätze:
Hai/Hei is tau låt/laot (vgl. englisch: he is too late). – Er ist zu spät.
Ik feul [fɔɪl] my gaud. – Ich fühle mich gut.
Ik heb/hef/hev (altsächsisch hebbiu, mnd. hebbe) dy leiv (as. liof, mnd. lēf). – Ich habe dich lieb.
Sai/Sei het in Hamborch/Hamborg läävd/läved. – Sie hat in Hamburg gelebt.
Wy blyvt/blivet tau Huus in disse Tyd. – Wir bleiben zu Hause in dieser Zeit.
De Kau het Wåter/Waoter bruukd/bruked. – Die Kuh hat Wasser gebraucht.
Snåke/Snaoke und Snigge slykt na/nå/nao de Beke. – Schlange und Schnecke schleichen zu dem Bach.
De Imme raupt luud: „Dat givt kein Unkruud!“ – Die Biene ruft laut: „Es gibt kein Unkraut!“
Dat Blad falt vun'n Boom hendål/hendaol. – Das Blatt fällt vom Baum herunter.
Set dy dål/daol up'n Staul! – Setze dich hin auf den Stuhl!

Hochgeladen 2024-02-18 22:36:51.0
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