Carsten ELVERS

Carsten ELVERS

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Carsten ELVERS
Beruf Kätner und Jurat in Geesthacht
Religionszugehörigkeit ev.-luth.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1630 Geesthacht, Amt Bergedorf, Hamburg-Lübeck (Freie Reichsstädte), Hlg. Römisches Reich nach diesem Ort suchen
Tod 27. Mai 1689 Geesthacht, Amt Bergedorf, Hamburg-Lübeck (Freie Reichsstädte), Hlg. Römisches Reich nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1650

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1650
Margaretha ... (SCHRÖDER ?)

Notizen zu dieser Person

Carsten Elvers, Kätner und Jurat in Geesthacht, war der Sohn von Jurgen Elvers zu Geesthacht (,,Jurgen Sohn", vgl. Amtsprotokoll Bergedorf, Band 3, Fol. 86, 21.02.1679) und erwarb laut Kaufvertrag vom 14.02.1680, Amtskontraktenbuch Band 2, Fol. 101, von seinem Vetter Carsten Elvers, Hufner und Jurat zu Geesthacht, neun Stücke Land für 80 Mark Lübisch.
Nach dem Tod seines Bruders Jochim Elvers im Jahre 1678 übernahm er die Vormundschaft über dessen nachgelassene drei Kinder (Baltzer, Ilsebe und Hein Elvers), vgl. Amtsprotokoll Bergedorf, Band 3, Fol. 46: ,,Carsten Elvers Jurgen Sohn, undt Albert Moling, sindt zu Seel. Jochim Elvers nachgelaßenen 3 Kindern, alß Baltzer, erster, undt Ilsebe undt Hein anderer Ehe Vormünder geworden, haben ihren eydt geleistet d. 6. April 1678."
Carsten Elvers hatte neben seinen Pflegekindern auch sechs eigene Kinder: Carsten, Elsebe, Baltzer, Jürgen, Beencke und Hein Elvers.

Im Zusammenhang eines Streits zwischen dem Pastor Georg Simonis zu Geesthacht einerseits und Carsten Elvers und seinen Söhnen andererseits kam es vor Gericht am 26.05.1687 zu einem Vergleich, s. Amtsprotokoll Bergedorf (1687, Fol. 362 u. 363): "Carsten Elvers Sen. u. seinen sämptlich Söhne, Carsten, Baltzer, und Jürgen Elvers..."
Die Söhne Jürgen, Beencke Elvers sowie die Tochter Elsebe (verheiratete Prentzling) stritten sich nach dem Tod ihres Bruders Hein Elvers mit dessen Witwe Margaretha um Rückzahlung des Kapitals, welches der Vater Carsten Elvers ihnen geliehen hatte. Amtsprotokoll Bergedorf Ao. 1697, Fol. 478 u. Fol. 479, vgl. auch Amtsprotokoll Bergedorf, Fol. 477 sowie Amtsprotokoll Bergedorf Ao. 1697, Fol. 507.
Margaretha Elvers (Hein Elvers Witwe) gab in den Verhandlungen an (Fol. 479), dass ihr verstorbener Mann "seines sehl. Vaters einziger erbe nicht war, sondern der Kinder in allem bei absterben des Vaters 5: alß nambl. 4 Söhne und 1 Tochter gewesen, so stünde sie sich nicht schuldig ... sich einzulassen..."
Carsten Elvers starb am 27.05.1689, s. KB Geesthacht, Sterberegister Ao. 1689 Nr. 7: "Carsten Elvers Sen. gewesener u. abgesetzter Kirchjurat 27. Maji."
Carsten Elvers Ehefrau Margaretha wird im Zusammenhang des Streits zwischen den Erben Hein Elvers erwähnt im Amtsprotokoll Bergedorf, 09.06.1699, Fol. 50, 51:
Streit zwischen "Margaretha Elvers an einem u. den Ihres Sehl. Sohns Hein Elvers nachgelassene Witwe Margaretha, itzo Jürgen Stoofs ehefraw anderen Theils..."

Auszug aus dem Kaufvertrag vom 14.02.1680, Amtskontraktenbuch Band 2, Fol. 101:
,,Zu wißen, wie daß heut untergesatzten dato zwischen Carsten Elvers Hoefenern Verkauffern eins: undt Carsten Elvers Kathenern Kauffern andern Theils, nachfolgender beständiger undt unwiederrufflicher Kauff getroffen undt geschlossen worden. Bester undt bestendigstermaßen Rechtens verkauffet hiemit undt Crafft dieses gedachter Carsten Elvers Hoefener zu Geesthacht von seinem daselbsten belegenen Guthe mit vorwißen undt bewilligung seiner Obrigkeit, an berührten Carsten Elvers Kathenern,alß seinen Vettern undt Gevattern Zwey Stück bey zwey Himpen Saat haltendt, hinter dem Katzberg, zwischen Hein Uhrbrock des Eltern undt Albert Mölings Lande belegen, zwey Blocke, bey zwey Himpen Saat, neben der Köppell zwischen dem Busch undt desVoigts Hein Uhrbrocks Lande, Ein Stück, bey zwey Himpen Saat, beym R(?)icken wege, hinter dem Burmesters Berg, zwischen dem wege undt des Verkauffers übrigen Zwey Stücken liegendt, (...)". ,, (...) umb undt für Achtzigk Marck Lübisch Kauffsumma,daran gestalt undt alß, daß der Kauffer Carsten Elvers dehm solche erkauffte Neun Stücke Geestlandt von dem Verkauffer albereit angewiesen, solch erkaufftes Landt hiefür für sich undt die Seinigen ohne jemandes Hinderung erbe, undt eigenthümblich zu gebrauchen, undt damit nach belieben zu schalten undt zu walten bemächtiget seynsoll."

VERURTEILT WEGEN UNERLAUBTEN AUSSCHENKENS UND BRAUENS VON BIER:
Am 27. Mai 1682 wurde er in Bergedorf verurteilt zu einer Geldstrafe, nachdem er ohne erworbene Konzessionen Bier unerlaubt gebraut und zudem nicht genehmigtes fremdes Bier ausgeschenkt hatte, vgl. Amtsprotokoll Bergedorf, Band 3, Fol. 250, 27.05.1682: ,,Carsten Elvers Kathener zu Geesthacht, der wieder das publicirte Mandat Biehr eingelegt undt verschenket, auch von frembden Biehr genommen, soll Straffe geben 5 Thlr."
Stand: Juli 2012, A. Peterburs, Hamburg.
Anmerkung zur Ehefrau von Carsten Elvers: Margaretha Elvers war möglicherweise eine geborene Schröder und vielleicht die Tochter von Ilsabe Schröder, die im Amtsprotokoll Bergedorf v. 18.01.1670 erwähnt wird. Ilsabe Schröder hatte dem Hufner HeinUhrbrock senior zu Geesthacht einen Kredit gegeben, den er auf Ostern 1670 an Carsten Elvers, Erbe Ilsabe Schröders, zurückzahlen sollte. Es ist möglich, dass es sich bei Ilsabe Schröder um die hinterbliebene Witwe von N. Schröder handelt. Auchist es möglich, dass Carsten Elvers, der Kätner, der Schwiegersohn von Ilsabe Schröder war. Siehe Amtsprotokoll Bergedorf v. 18.01.1670: "Hein Uhrbrock der Elter verpflichtet sich hiermit die an Carsten Elvers schuldige undt von S. [sel.] IlsabeSchröders herrührende 32 Thlr auf nechst kommenden Ostern unfehlbahr bey verpfandung seiner Guther zu bezahlen. Actum den 18. Jan. ao. 1670. Heyn Urbrock." Laut Reinert 1981 findet sich im Hochzeiten-Eidbuch des Amtes Bergedorf keine Eintragung zu Carsten Elvers. Dies kann nur bedeuten, dass die Trauung von Carsten Elvers nicht in Geesthacht stattfand und die Braut von Carsten Elvers, Margaretha, wohl nicht aus Geesthacht gebürtig war. Somit dürften, sofern Margaretha eine Tochter von Ilsabe Schröder war, N. und Ilsabe Schröder nicht in Geesthacht ansässig gewesen sein!

Quellenangaben

1 1) ,,Jurgen Sohn", s. StAHH, Amtsprotokoll Bergedorf, Band 3, Fol. 86, 21.02.1679; 2) Kaufvertrag vom 14.02.1680: Amtskontraktenbuch Band 2, Fol. 101; 3) Amtsprotokoll Bergedorf, Band 3, Fol. 46; 4) Amtsprotokoll Bergedorf 26.05.1687, Fol. 362 u.363; 5) Amtsprotokoll Bergedorf Ao. 1697, Fol. 478 u. Fol. 479, vgl. auch Amtsprotokoll Bergedorf, Fol. 477 sowie Amtsprotokoll Bergedorf Ao. 1697, Fol. 507; 6) KB Gh.; 7) Amtsprotokoll Bergedorf v. 18.01.1670.

Datenbank

Titel Niederdeutsche Sprache, OFB Geesthacht (1570 bis 1800), Genealogie und Prosopographie in ausgewählten historischen Dialektgebieten des niederdeutschen Sprachraumes
Beschreibung
Beiträge und Quellen zur Bevölkerungsgeschichte, Sozialgeschichte, Lokalgeschichte und zur Linguistik

von Andree Peterburs aus Hamburg

Si vis pacem, para bellum! Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor! (Cicero)

Moin! Ik seg nee tegen Unterwerfungspazifismus. Wy möögt nynich de Hopen up een betere Weld upgeven. God is good. He is dor för us de hele Tyd. He givt us Starkde un Höög. Oon Freeheid, so is allens nichts.
  
1 Vorwort
Die vorliegenden Beiträge und Quellen sind der Erforschung der niederdeutschen Sprache, der Bevölkerungsgeschichte und der Sozialgeschichte der Frühmoderne gewidmet.

Es gibt keine Ungleichwertigkeit von Menschen und Völkern! 
Die völkisch-rassistische Ideologie, die Blut-und-Boden-Ideologie, der Revanchismus und der Sozialdarwinismus sind sinnlos. 

Niederdeutsche Sprache 
Die niederdeutsche Sprache, deren älteste überlieferte Sprachstufe das Altsächsische darstellt, zählt zusammen mit dem Englischen und Friesischen zu den nordseegermanischen (ingwäonischen) Sprachen. Zur Zeit der Hanse war Mittelniederdeutsch im 12. bis 16. Jhdt. eine Weltsprache (lingua franca). Im 20. Jhdt. galt Niederdeutsch als Volks- und Alltagssprache. Heute ist die Sprache akut vom Aussterben bedroht. 

Forschungsgegenstand
Im Rahmen der Geschichtswissenschaft werden hier die Ergebnisse meiner wissenschaftlichen Recherchen (begonnen 2008) für weitere Forschungen zur Verfügung gestellt. Schwerpunkt: niederdeutscher Sprachraum, Beginn der Neuzeit bis einschließlich Zeitalter der Aufklärung. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen dabei die Menschen (Sprachträger), die die niederdeutsche Sprache (meist als Muttersprache) beherrschten.
Daneben bilden Forschungen zur niederdeutschen Sprache einen weiteren Schwerpunkt.
Das Ziel der Genealogie (Hilfswissenschaft) ist die Ermittlung wissenschaftlich valider Daten als Hilfsmittel zur Beantwortung geschichtswissenschaftlicher und sozial- und kulturanthropologischer Fragestellungen.

Ortsfamilienbuch/OFB Geesthacht (1570 bis 1800) und Genealogie und Prosopographie in ausgewählten historischen Dialektgebieten des niederdeutschen Sprachraumes

2.1 Genealogie und Prosopographie: Untersuchungsschwerpunkte
Nordniedersächsisch: Bergedorf/Hamburg, Kreis Hzgt. Lauenburg. Ostwestfälisch: Delbrück (Kreis Paderborn). Ostfälisch: Untereichsfeld. Niederpreußisch: Samland.

2.2 Hinweis zur Datierung historischer Ereignisse
Bei den Datumsangaben nach dem alten Stil habe ich auf eine Umrechnung in den neuen Stil verzichtet. Somit ist zu berücksichtigen, dass in dieser Datei alle Datumsangaben aus den protestantischen Gebieten mit Ausnahme des Herzogtums Preußen, das nicht zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörte, bis zum Jahre 1700 sich auf den Julianischen Kalender (alter Stil) beziehen.

2.3 Anmerkungen zu den Ortsangaben
Die Ortsnamen werden in ihrer heutigen Schreibweise wiedergegeben. Die Angabe zur territorialen Zugehörigkeit der Orte erfolgt in dieser Datei nach der historischen Zugehörigkeit. Beispiel: Der Ort Geesthacht war von 1420 bis 1867 als Exklave im Besitz der beiden Städte Hamburg und Lübeck (bis 1806 Freie Reichsstädte im HRR) und wurde vom beiderstädtischen Amt Bergedorf verwaltet.

2.4 Ortsfamilienbuch/OFB Geesthacht (1570 bis 1800)
von A. Peterburs (2010), abrufbar online in GEDBAS. 

2.5 Verwendete Archive
Bistumsarchiv Hildesheim, Erzbistumsarchiv Paderborn, Evangelisches Zentralarchiv in Berlin (EZA), Kreisarchiv Herzogtum Lauenburg, Landeskirchliches Archiv Bielefeld, Landeskirchliches Archiv Hannover, Staatsarchiv Hamburg.

3 Niederdeutsche Sprache
3.1 Sprachbeispiel: Das Vaterunser auf Altsächsisch (Heliand, 9. Jhd.) 
Fadar ûsa firiho barno, thu bist an them hôhon himila rîkea, geuuîhid sî thîn namo uuordo gehuuilico. Cuma thîn craftag rîki. Uuerða thîn uuilleo obar thesa uuerold alla, sô sama an erðo, sô thar uppa ist an them hôhon himilo rîkea. Gef ûs dago gehuuilikes râd, drohtin the gôdo, thîna hêlaga helpa, endi alât ûs, hebenes uuard, managoro mênsculdio, al sô uue ôðrum mannum dôan. Ne lât ûs farlêdean lêða uuihti sô forð an iro uuilleon, sô uui uuirðige sind, ac help ûs uuiðar allun ubilon dâdiun.
 
Heliand und Genesis, lines 1600-1612, Behaghel, O. (Hrsg.), 2. Aufl., Halle 1903.

3.2 Literaturempfehlung (Standardwerke)
Johan Hendrik Gallée, Heinrich Tiefenbach: Altsächsische Grammatik, 3. Aufl., Tübingen 1993.
Agathe Lasch (1914): Mittelniederdeutsche Grammatik, in: Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte IX, Halle a. d. Saale 1914.

3.3 Neue Rechtschreibung der niederdeutschen Sprache
Siehe Peterburs, A. (2021): Die Rechtschreibung der niederdeutschen (sassischen) Sprache: Empfehlungen und neue Schreibregeln (Nie/Nige Skryvwise/Schryvwise), abrufbar unter https://hcommons.org/deposits/item/hc:40457/.

3.4 Lauenburgisches Platt im Kreis Herzogtum Lauenburg
Merkmale und Beispielsätze, siehe Peterburs, A. (2021): Die Rechtschreibung der niederdeutschen (sassischen) Sprache: Empfehlungen und neue Schreibregeln (Nie/Nige Skryvwise/Schryvwise), abrufbar unter https://hcommons.org/deposits/item/hc:40457/.

Beispielsätze:
Hai/Hei is tau låt/laot (vgl. englisch: he is too late). – Er ist zu spät.
Ik feul [fɔɪl] my gaud. – Ich fühle mich gut.
Ik heb/hef/hev (altsächsisch hebbiu, mnd. hebbe) dy leiv (as. liof, mnd. lēf). – Ich habe dich lieb.
Sai/Sei het in Hamborch/Hamborg läävd/läved. – Sie hat in Hamburg gelebt.
Wy blyvt/blivet tau Huus in disse Tyd. – Wir bleiben zu Hause in dieser Zeit.
De Kau het Wåter/Waoter bruukd/bruked. – Die Kuh hat Wasser gebraucht.
Snåke/Snaoke und Snigge slykt na/nå/nao de Beke. – Schlange und Schnecke schleichen zu dem Bach.
De Imme raupt luud: „Dat givt kein Unkruud!“ – Die Biene ruft laut: „Es gibt kein Unkraut!“
Dat Blad falt vun'n Boom hendål/hendaol. – Das Blatt fällt vom Baum herunter.
Set dy dål/daol up'n Staul! – Setze dich hin auf den Stuhl!

Hochgeladen 2024-02-18 22:36:51.0
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