Baltzer ELVERS

Baltzer ELVERS

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Baltzer ELVERS
Beruf Hufner in Geesthacht, Zeuge 1605: "Balzar Eluers 45 Jahr oldt hett betuget (...)"
Religionszugehörigkeit ev.-luth.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1560 Geesthacht, Amt Bergedorf, Hamburg-Lübeck (Freie Reichsstädte), Hlg. Römisches Reich nach diesem Ort suchen
Tod nach 1618 Geesthacht, Amt Bergedorf, Hamburg-Lübeck (Freie Reichsstädte), Hlg. Römisches Reich nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Auswertung der Quellen durch Andrée Sophie Peterburs aus Hamburg:

HUFNER IN GEESTHACHT
Baltzer Elvers war im Jahre 1598 einer der acht Hufner in Geesthacht. Quellen: Einnahmen der Kirchenkasse zu Geesthacht, Ao. 1598, in: Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte, Dritter Band, Jg. 8 (1885), S. 26. Weitere Quelle: Abgaben des Dorfes Geesthacht an das Fürstliche Amt Lauenburg 1618: "Ampt- und Landtbuch zur Lowenburgh" (Ao. 1618, fol. 103, 104): "Das dorff Geisthacht": Baltzer Elvers gibt "Vorbiddelgeltt" 8 ß, in: Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte, Dritter Band, Jg. 8 (1885), S. 164, siehe GenWiki: Die Hoffamilien in der ältesten Höfeliste Geesthachts im Amts- und Landbuch des Amtes Lauenburg von 1618.

ZEUGENVERNEHMUNG IM JAHRE 1605
Als Zeuge wurde er im Jahre 1605 in Bergedorf vernommen, s. StAHH, 415-2I, Amt Bergedorf, Pars II Sectio IX Nr. 1 a, 25.06.1605, ausgewertet von Andree Peterburs, siehe auch Andree Peterburs (2017): Das Ablager-Recht des Herzogs in der DorfschaftGeesthacht und die Abgaben Ablager- und Verbittelgeld, in: Lauenburgische Heimat, Zeitschrift des Heimatbund und Geschichtsvereins Herzogtum Lauenburg, Heft 204, Ratzeburg 2017, S. 77-81. Siehe auch meinen Beitrag in GenWiki: Sächsischer Bauermeister zu Geesthacht: "Balzar Eluers 45Jahr oldt hett betuget (...)." Der Zeuge Baltzer Elvers, 45 Jahre alt, zu Geesthacht, gab an, dass der Herzog von Sachsen-Lauenburg das Ablager im Hause von Lütke Ricken und dessen Vorfahren gehalten habe unddie Diener bei Lütke Ricken aus- und eingezogen seien. Weiter berichtete er, dass Lütke Ricke das Ablager und Verbittelgeld sammele und einfordere, von den Sachsen (Lauenburgern) des Herzogs Bauermeister genannt werde und er und seine Vorfahrenihre Schweine in der Mast im Herzogtum Sachsen-Lauenburg frei gehabt hätten. Ob Lütke Ricken oder dessen Vorfahren die Beschlagnahmung durchgeführt hätten, wisse er nicht und habe er nicht gehört. Nur der beiderstädtische Vogt zu Geesthacht habedas getan und ihm sei eine Gebühr von 1 ß (Schilling) gegeben worden.

KINDER VON BALTZER ELVERS
Baltzer Elvers hatte zwei Söhne, Carsten und Jurgen, und mindestens zwei Töchter und mindestens zwei Enkel, nämlich Hufner Carsten Elvers (Sohn von Carsten Elvers senior) und Kätner Carsten Elvers (Sohn von Jurgen Elvers), siehe Kaufvertrag vom 14.02.1680, Amtskontraktenbuch Band 2, Fol. 101 und siehe Amtsprotokoll Bergedorf, Band 3, 05.10.1680, Fol. 174. Siehe ferner Hochzeiten-Eidbuch des Amtes Bergedorf.

HISTORIE DES HOFES ELVERS IM 16. UND 17. JAHRHUNDERT
Er übernahm um 1595 den Hof zu Geesthacht von seinem Vater Benedict Elvers. Sein ältester Sohn Carsten Elvers wurde nachfolgender Besitzer der Hufe. Dessen Sohn Carsten Elvers, genannt Carsten Elvers der Jüngere, erhielt um 1655 den Hof, den ab 1683 der Sohn Carsten Elvers (junior Hubener/Hufner) weiterführte, siehe StAHH, 415-2I, Amt Bergedorf, Pars III Sectio X Vol. 1 Fasc. 1 b, Amtsprotokoll Bergedorf, Band 3, 05.10.1680, Fol. 174-175: Fol. 174 und 174 Rückseite: ,,Testis 4. Carsten Elffers 49. Jahr alt, daß solches solle geschehen seyn habe Er zum offteren von seinem Seel. Vater Carsten undt GrosVater Baltzer Elffers gehöret.“ Ebd. Fol. 175: ,,Testis 4. Carsten Elffers: von seinem S. Vater undt GrosVater habe Er vielmahl gehoret, daß Zeugen Elter Vater Benedict Elffers kein Holtzhandeler gewesen, undt alß wenig Spann oder Vieh gehabt, alß das auch wenig Holtz auß dem Sachßenwaldt in denen den Geesthachtern für daß Ablagerfrey vergonneten. 14: Tagen Holtz zu fällen u. heraus zu führen, von ihm heraus gebracht undt genoßen werden könne, dahero Er sich zum Ablager etwas zu geben gewegert, undt wie solches geschehen hatten die Sachßischen von deßen Ochßen /: so voran beym Mohr in der Weyde gegangen / Einen wegkgeholet, undt daßelbe zum Ablager geschlachtet." Siehe ferner KB Gh. ao. 1683, Tf. 1683: ,,Michel und Anna Maria Schmidts Sohnlein Hans 19 Aug. Gevattern: Carsten Reimers, Carsten Elvers junior Hubener, Maria Magdalena Elvers."

HAUS-, HOFMARKE ELVERS
Von den Haus- und Hofmarken der Hufner und Kätner in Geesthacht sind in den Bergedorfer Amtsprotokollen aus dem 17. Jahrhundert nur wenige zu finden. Von der Hufnerfamilie Elvers ist jedoch die Marke überliefert durch mehrere Unterschriften des Hufners Carsten Elvers (Carsten Elvers senior), des Hufners Baltzer Elvers Sohn.

Stand: Juli 2014, A. Peterburs, Hamburg.

Quellenangaben

1 1) Zeugenvernehmung 1605: StAHH, 415-2I, Amt Bergedorf, Pars II Sectio IX Nr. 1 a, 25.06.1605, ausgewertet von Andree Peterburs; 2) Andree Peterburs (2017): Das Ablager-Recht des Herzogs in der Dorfschaft Geesthacht und die Abgaben Ablager- und Verbittelgeld, in: Lauenburgische Heimat, Zeitschrift des Heimatbund und Geschichtsvereins Herzogtum Lauenburg, Heft 204, Ratzeburg 2017, S. 77-81; 3) Verbittelgeldregister, siehe GenWiki: Die Hoffamilien in der ältesten Höfeliste Geesthachts im Amts- und Landbuch des Amtes Lauenburg von 1618; 4) Zeugenaussage seines Enkels: Amtsprotokoll Bergedorf, Band 3, 05.10.1680, Fol. 174; 5) Richard Reinert (1981): Hochzeiten-Eidbuch des Amtes Bergedorf; 6) Einnahmen der Kirchenkasse zu Geesthacht,Ao. 1598, in: Mittheilungen des Vereins für Hamburgische Geschichte, Dritter Band, Jg. 8 (1885), S. 26.

Datenbank

Titel Niederdeutsche Sprache, OFB Geesthacht (1570 bis 1800), Genealogie und Prosopographie in ausgewählten historischen Dialektgebieten des niederdeutschen Sprachraumes
Beschreibung
Beiträge und Quellen zur Bevölkerungsgeschichte, Sozialgeschichte, Lokalgeschichte und zur Linguistik

von Andree Peterburs aus Hamburg

Si vis pacem, para bellum! Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor! (Cicero)

Moin! Ik seg nee tegen Unterwerfungspazifismus. Wy möögt nynich de Hopen up een betere Weld upgeven. God is good. He is dor för us de hele Tyd. He givt us Starkde un Höög. Oon Freeheid, so is allens nichts.
  
1 Vorwort
Die vorliegenden Beiträge und Quellen sind der Erforschung der niederdeutschen Sprache, der Bevölkerungsgeschichte und der Sozialgeschichte der Frühmoderne gewidmet.

Es gibt keine Ungleichwertigkeit von Menschen und Völkern! 
Die völkisch-rassistische Ideologie, die Blut-und-Boden-Ideologie, der Revanchismus und der Sozialdarwinismus sind sinnlos. 

Niederdeutsche Sprache 
Die niederdeutsche Sprache, deren älteste überlieferte Sprachstufe das Altsächsische darstellt, zählt zusammen mit dem Englischen und Friesischen zu den nordseegermanischen (ingwäonischen) Sprachen. Zur Zeit der Hanse war Mittelniederdeutsch im 12. bis 16. Jhdt. eine Weltsprache (lingua franca). Im 20. Jhdt. galt Niederdeutsch als Volks- und Alltagssprache. Heute ist die Sprache akut vom Aussterben bedroht. 

Forschungsgegenstand
Im Rahmen der Geschichtswissenschaft werden hier die Ergebnisse meiner wissenschaftlichen Recherchen (begonnen 2008) für weitere Forschungen zur Verfügung gestellt. Schwerpunkt: niederdeutscher Sprachraum, Beginn der Neuzeit bis einschließlich Zeitalter der Aufklärung. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen dabei die Menschen (Sprachträger), die die niederdeutsche Sprache (meist als Muttersprache) beherrschten.
Daneben bilden Forschungen zur niederdeutschen Sprache einen weiteren Schwerpunkt.
Das Ziel der Genealogie (Hilfswissenschaft) ist die Ermittlung wissenschaftlich valider Daten als Hilfsmittel zur Beantwortung geschichtswissenschaftlicher und sozial- und kulturanthropologischer Fragestellungen.

Ortsfamilienbuch/OFB Geesthacht (1570 bis 1800) und Genealogie und Prosopographie in ausgewählten historischen Dialektgebieten des niederdeutschen Sprachraumes

2.1 Genealogie und Prosopographie: Untersuchungsschwerpunkte
Nordniedersächsisch: Bergedorf/Hamburg, Kreis Hzgt. Lauenburg. Ostwestfälisch: Delbrück (Kreis Paderborn). Ostfälisch: Untereichsfeld. Niederpreußisch: Samland.

2.2 Hinweis zur Datierung historischer Ereignisse
Bei den Datumsangaben nach dem alten Stil habe ich auf eine Umrechnung in den neuen Stil verzichtet. Somit ist zu berücksichtigen, dass in dieser Datei alle Datumsangaben aus den protestantischen Gebieten mit Ausnahme des Herzogtums Preußen, das nicht zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörte, bis zum Jahre 1700 sich auf den Julianischen Kalender (alter Stil) beziehen.

2.3 Anmerkungen zu den Ortsangaben
Die Ortsnamen werden in ihrer heutigen Schreibweise wiedergegeben. Die Angabe zur territorialen Zugehörigkeit der Orte erfolgt in dieser Datei nach der historischen Zugehörigkeit. Beispiel: Der Ort Geesthacht war von 1420 bis 1867 als Exklave im Besitz der beiden Städte Hamburg und Lübeck (bis 1806 Freie Reichsstädte im HRR) und wurde vom beiderstädtischen Amt Bergedorf verwaltet.

2.4 Ortsfamilienbuch/OFB Geesthacht (1570 bis 1800)
von A. Peterburs (2010), abrufbar online in GEDBAS. 

2.5 Verwendete Archive
Bistumsarchiv Hildesheim, Erzbistumsarchiv Paderborn, Evangelisches Zentralarchiv in Berlin (EZA), Kreisarchiv Herzogtum Lauenburg, Landeskirchliches Archiv Bielefeld, Landeskirchliches Archiv Hannover, Staatsarchiv Hamburg.

3 Niederdeutsche Sprache
3.1 Sprachbeispiel: Das Vaterunser auf Altsächsisch (Heliand, 9. Jhd.) 
Fadar ûsa firiho barno, thu bist an them hôhon himila rîkea, geuuîhid sî thîn namo uuordo gehuuilico. Cuma thîn craftag rîki. Uuerða thîn uuilleo obar thesa uuerold alla, sô sama an erðo, sô thar uppa ist an them hôhon himilo rîkea. Gef ûs dago gehuuilikes râd, drohtin the gôdo, thîna hêlaga helpa, endi alât ûs, hebenes uuard, managoro mênsculdio, al sô uue ôðrum mannum dôan. Ne lât ûs farlêdean lêða uuihti sô forð an iro uuilleon, sô uui uuirðige sind, ac help ûs uuiðar allun ubilon dâdiun.
 
Heliand und Genesis, lines 1600-1612, Behaghel, O. (Hrsg.), 2. Aufl., Halle 1903.

3.2 Literaturempfehlung (Standardwerke)
Johan Hendrik Gallée, Heinrich Tiefenbach: Altsächsische Grammatik, 3. Aufl., Tübingen 1993.
Agathe Lasch (1914): Mittelniederdeutsche Grammatik, in: Sammlung kurzer Grammatiken germanischer Dialekte IX, Halle a. d. Saale 1914.

3.3 Neue Rechtschreibung der niederdeutschen Sprache
Siehe Peterburs, A. (2021): Die Rechtschreibung der niederdeutschen (sassischen) Sprache: Empfehlungen und neue Schreibregeln (Nie/Nige Skryvwise/Schryvwise), abrufbar unter https://hcommons.org/deposits/item/hc:40457/.

3.4 Lauenburgisches Platt im Kreis Herzogtum Lauenburg
Merkmale und Beispielsätze, siehe Peterburs, A. (2021): Die Rechtschreibung der niederdeutschen (sassischen) Sprache: Empfehlungen und neue Schreibregeln (Nie/Nige Skryvwise/Schryvwise), abrufbar unter https://hcommons.org/deposits/item/hc:40457/.

Beispielsätze:
Hai/Hei is tau låt/laot (vgl. englisch: he is too late). – Er ist zu spät.
Ik feul [fɔɪl] my gaud. – Ich fühle mich gut.
Ik heb/hef/hev (altsächsisch hebbiu, mnd. hebbe) dy leiv (as. liof, mnd. lēf). – Ich habe dich lieb.
Sai/Sei het in Hamborch/Hamborg läävd/läved. – Sie hat in Hamburg gelebt.
Wy blyvt/blivet tau Huus in disse Tyd. – Wir bleiben zu Hause in dieser Zeit.
De Kau het Wåter/Waoter bruukd/bruked. – Die Kuh hat Wasser gebraucht.
Snåke/Snaoke und Snigge slykt na/nå/nao de Beke. – Schlange und Schnecke schleichen zu dem Bach.
De Imme raupt luud: „Dat givt kein Unkruud!“ – Die Biene ruft laut: „Es gibt kein Unkraut!“
Dat Blad falt vun'n Boom hendål/hendaol. – Das Blatt fällt vom Baum herunter.
Set dy dål/daol up'n Staul! – Setze dich hin auf den Stuhl!

Hochgeladen 2024-02-18 22:36:51.0
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