Bertrada "die Jüngere" VON LAON

Bertrada "die Jüngere" VON LAON

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Bertrada "die Jüngere" VON LAON
Beruf Königin der Franken

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 725
Bestattung Kathedrale Saint-Denis, Paris, Region Ile-De-France, FRANKREICH nach diesem Ort suchen
Tod 12./13. Juli 783 Choisy-au-Bac, Département Oise, Region Hauts-de-France, Frankreich nach diesem Ort suchen
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Pippin III. "der Kurze" VON FRANKEN

Notizen zu dieser Person

mit Bertrada, Bertha die Jüngere, Berta, Berhta, Berthruda, Bertrada Mit Dem Großen Fuß (Karol. Sagen), Berthe Au Graund Pied, Berthe La Jeune, The White-Lady de Laon

Bertrada oder Bertha die Jüngere, Berta, Berhta, in anderen Sprachen auch Berthruda (* um 725; † 12./13. Juli[1] 783 in Choisy im heutigen Département Oise), war die Tochter des Grafen Heribert von Laon und Enkelin von Bertrada der Älteren, denStiftern der Abtei Prüm.

Grabmal von Pippin dem Jüngeren und seiner Ehefrau, Königin Bertrada der Jüngeren (franz.: Berthe), in der Basilika von St. Denis

Bertrada wurde in einer der einflussreichsten Familien Austriens geboren, welche in der Region der Eifel und in Laon eine Großzahl an Ländereien und Güter als ihr Eigen nennen konnte, unter anderem das Kloster Prüm, welches durch die Vermählungmit Pippin ins Vermächtnis der Karolinger kam.[2] Sie wurde 741 die Frau des fränkischen Königs Pippins des Jüngeren († 768), um 747 die Mutter Karls des Großen. Pippin und sie waren so nahe miteinander verwandt, dass das geltende Recht eine Eheschließung ausschloss; die Verbindung wurde erst 749,[3] nach der Geburt Karls des Großen, legalisiert. Zum Zeitpunkt der Eheschließung soll Bertrada um die 13 Jahre alt gewesen sein, Pippin doppelt so alt.[4] Da Bertrada das Leben eines Einzelkindes führte, konnten weder Brüder noch Schwestern ihr das Erbe ihres Vaters streitig machen, sodass das gesamte Erbe alleinig Betrada und somit auch Pippin zukam.[5]

Als Pippin 751 zum König gekrönt wurde, nahm sie den Titel regina (Königin) an. Ihr Name wurde ab 752 mehrmals neben Pippin in Schenkungsurkunden für das Hauskloster Prüm genannt.[1] Sie begleitete Pippin 754 auf seinem Italienzug.[1] In St. Denis erhält Pippin am 28. Juli 754 in einer zeremoniellen Salbung durch Papst Stephan II. die Königswürde. Gleichsam werden die beiden ältesten Söhne Karl und Karlmann gesalbt, sowie auch Bertrada, die dadurch nochmals zur Königin ernannt wird.[6]Angeblich soll Pippin die Absicht gehabt haben, sich von Bertrada scheiden zu lassen, dann aber 762 von Papst Paul I. davon abgebracht worden sein aufgrund des Verstoßes gegen seine eigens aufgestellten Eherechte.[7][1] 767 und 768 begleitete Bertrada Pippin bei seinen Aquitanien-Feldzügen.[1] Hartmann, Martina, Die Königin im frühen Mittelalter, Stuttgart 2009, S. 95.[8] 767 und 768 begleitete sie Pippin bei seinen Aquitanien-Feldzügen.[1]

Nach dem Tod Pippins 768 brach Streit zwischen ihren Söhnen Karl und Karlmann aus, aufgrund der im Testament Pippins niedergelegten Reichsteilung zwischen den Brüdern.[9][1] Durch einen ausgeklügelten Plan, wollte Bertrada langobardische Prinzessinnen mit fränkischen Adel verheiraten, sodass ein fränkisch-langobardischer Friede entstehen konnte.[10] 770 verbündete sie sich mit Herzog Tassilo III. von Bayern, reiste an den langobardischen Hof nach Italien, um die Heirat ihres Sohnes Karl mit einer Tochter des Desiderius, deren Name unbekannt ist und die fälschlicherweise Desiderata genannt wurde, einzufädeln und dadurch das durch Aufstände und Erbstreit geschwächte Frankenreich nach Süden abzusichern. Bertrada unterstützte unddrängte Karl sich in diesem Sinne von seiner ersten Gemahlin Himiltrud, mit der Karl bereits einen Sohn hatte, sich scheide zu lassen.[11] Dann reiste sie nach Rom weiter. Vermutlich um an den Apostelgräbern zu beten und Papst Stephan III. vonZugeständnissen zu berichten, die Desiderius ihr gemacht hatte.[12]

Ihre Friedenspolitik schlug jedoch fehl, da Karl sich nach Karlmanns Tod (4. Dezember 771) von Bertradas Einflussnahme löste. Er verstieß seine langobardische Gemahlin entgegen Bertradas Wunsch, was das Bündnis mit den Langobarden zerstörte undden Langobardenkönig Desiderius empörte.[13] Kar führte von nun an eine selbständigere Politik. Bertrada stand aber bis zu ihrem Tode in hohem Ansehen.[1]

Nachdem Karl seine Mutter verstoßen hatte, verschwindet Bertrada aus den Reichsannalen. Alleinig der Zeitpunkt und Ort von Bertradas Ableben und ihre Begräbnisstätte ist in den Annalen noch zu finden.[14] Sie starb schließlich am 12./13. Juli 783[15] in der Pfalz Choisy-au-Bac und wurde in „Cauciaco“ beigesetzt. Wenig später wurde ihr Leichnam zur "ecclesia sancti Dionysii martiris" (Kirche des heiligen Märtyrers Dionysius) in der Abtei von Saint Denis gebracht und an der Seite ihres Gatten endgültig bestattet.[16]
Nachkommen

Bertrada und Pippin hatten sechs Kinder.[8] Drei der gemeinsamen Kinder starben bereits als Kleinkinder. Dass Karl der älteste Nachkomme von Bertrada ist, ist bekannt, jedoch kann die Geburtenreihenfolge der nachfolgenden fünf Geschwister nichtexakt aufgeführt werden, da die zwei Geburtsdaten von Ruothaid und Adelheid nicht in den Quellen auftauchen.[17]

Karl der Große (*um 747; † 814)
Karlmann I. (* 751; † 771)
Gisela (* 757; † 810) wurde 788 Äbtissin von Chelles
Pippin (* 759; † 761)
Ruothaid, begraben in Abtei Sankt Arnulf in Metz
Adelheid, begraben in St. Arnulf in Metz

Sage

Stärker als auf ihrem tatsächlichen Leben beruht Bertradas Bekanntheit auf dem karolingischen Sagenkreis, in dem sie unter dem Namen "Bertha mit dem großen Fuß" (lateinisch: Regina pede aucae = die Königin mit dem Gänsefuß) mit der Göttin Perchta verschmolzen wurde. Auch die Legende um die heilige Genoveva von Brabant geht auf diese Erzählung zurück.

Die Berthasage blieb in rund 20 Fassungen erhalten, darunter:

die Chroniques Saintongeoise aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts
das Epos Berte aus grans piés von Adenet le Roi, das um 1275 entstand
ein franco-italienisches Versepos "Berta da li pe grandi"
in Volksbüchern und Prosaromanen
in Italien (Reali di Francia, um 1370),
in Frankreich,
in Flandern (Berte metten breden voeten)
und in Deutschland

In diesen Erzählungen wird sie teils als Tochter von Flore und Blanziflor (Flore und Blanscheflur) angegeben, fast immer aber als Braut im Wald ausgesetzt und gegen eine falsche Bertha ausgetauscht, bis die echte gefunden und wegen ihrer Füße, von denen einer größer ist als der andere, identifiziert werden kann.

Romantische Bearbeitungen des Stoffes gibt es von:

Friedrich de la Motte Fouqué in Karls des Großen Geburt und Jugendjahre, 1816
Karl Simrock in Bertha, die Spinnerin, 1845
Martina Kempff in Die Königsmacherin Roman über die Mutter Karls des Großen, München 2005

Quellenangaben

1 https://de.wikipedia.org/wiki/Bertrada_die_J%C3%BCngere

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