Herbert christian wilhelm BERNHARD

Herbert christian wilhelm BERNHARD

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Herbert christian wilhelm BERNHARD
Beruf Kaufmann, Bilanzbuchhalter

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 27. Juli 1904 Hannover, Schöneworth 29 nach diesem Ort suchen [1]
Bestattung Stuttgart-Sillenbuch, alter Friedhof nach diesem Ort suchen
Taufe Hannover, Lutherkirche nach diesem Ort suchen
Tod 1. Februar 1964 Stuttgart, Veronika-Krkhs. nach diesem Ort suchen [2]
Wohnen
Heirat 15. September 1927 Barmen nach diesem Ort suchen [3]
Heirat 15. September 1927 Barmen, in der Wohnung nach diesem Ort suchen [4]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
15. September 1927
Barmen
adeline louise clara Hertha PILGRAM

Notizen zu dieser Person

1910-19 Städt. Bürgerschule zu Hannover
1919-21 Städt. Handelslehranstalten zu Hannover
1.4.1919 - 31.8.22 kaufmännischer Lehrling bei der H.W.Appel Feinkost AG Nahrungsmittel-Werke und -Großhandel, Hannover (um 7 Monate verkürzte Lehre), anschließend bis 20.2.1923 bei Appel kaufm. Angestellter.
1.3.1923-31.12.26 Buchhalter beim Ev. Johannesstift, Berlin-Spandau
1.1.1927-15.3.27 Volontär beim Deutschnationalen Handlungsgehilfenverband, Hamburg. Kehrte enttäuscht aus Hamburg zurück (ChriBe).
16.3.1927-30.6.38 Buchhaltungsleiter beim Ev. Johannesstift, Berlin-Spandau. (Endgehalt: RM 269,25 + 80,00 Kinderzulage + freie Wohnung). 1.11.1933 Eintritt in die SA (bis 16.1.39; in einer Liste der Standarte 14 - Spandau, Rathaus - vom 20.1.35 wird H.B. unter S.M.G.-Schützen aufgeführt); NSDAP 1.5.37 (Mitgl.Nr.4830646); SS 16.1.39 (314082). Herbst 1938-45 Buchhaltungsleiter ab 1941 Geschäftsführer der Anton Loibl GmbH, Berlin (A.L.= ehem. Fahrer von Adolf Hitler. Unternehmenszweck: Patent-Verwertung insbesondere die eines Patents betreffend Fahrrad-Tretrückstrahler). (Vielleicht vermittelte die Anstellung der Wirtschaftsprüfer der Anton Loibl GmbH Georg Niethammer). Dienstgrad: Untersturmführer (F(achführer) der Allgemeinen SS (20.4.39), im Rahmen des SS-Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft (Hauptabt. III B 3, bzw. Amt W u V Hauptabt. 3, später WVHA), Berlin-Schöneberg, Geisbergstr., ab 1940 in Berlin-Lichterfelde, Unter den Eichen 126-135 (etwa dreifaches Gehalt gegenüber Bezügen im Johannesstift, ca. 1000 RM). Ab 15.9.41 Mitglied der Waffen-SS (evtl. um der Einberufung zur Wehrmacht zu entgehen). 7.4.1942 Kommandierung zur Ers. Abt. d. SS-Verwaltungsdienste Dachau (Waffen-SS) als Schütze zur Grundausbildung. SS-Obersturmführer (F) 21.6.42. Ab 1.4.43-44 als Obersturmführer auch Buchhaltungsleiter und Geschäftsführer der Deutsche Versuchsanstalt für Ernährunng u. Verpflegung GmbH, Berlin;) ab 1943 in Feldberg/Mecklenburg. (Monatsgehalt: RM 1000 + RM 100 Aufwandsentschädigung + RM 80 Kindergeld). Revision von Gütern des SS. Reitunterricht. Sommer 1944-45 Buchhaltungsleiter der Freudenthaler Getränke GmbH, Freudenthal/Altvater (ehemals Eigentum des Deutschen Orden, Geschenk Konrad Henleins an die SS). (she. auch Walter Naasner: SS-Wirtschaft und SS-Verwaltung, Droste-Verlag 1998, S.159-160, 174-177, 204, 219, 241). Auszeichnungen: bronzenes SA-Sportabzeichen, Totenkopfring, Julleuchter, K.V.K.II.Kl.o.Schr.
Herbert B. ist auch während der Beschäftigung bei den SS-Firmen nicht aus der Kirche ausgetreten. Seinem Sohn Claus hat er von dessen Absicht, sich bei der Waffen-SS freiwillig zu melden, abgeraten; dies könne zu Gewissenskonflikten führen.
6.1945-47 Landhilfsarbeiter auf der Domäne Obergembeck über Arolsen/Waldeck. 1.10.1947-31.5.53 Leiter der Beschaffungsstelle (bis 30.5.49), Außenrevisor in der Treuhandstelle (ab 1.6.) des Landesverband der Inneren Mission und des Hilfswerks in Kurhesssen-Waldeck (eV), Kassel. 21.2.1948 Verhaftung in Kassel. Er wird in das Untersuchungslager Darmstadt der Amerikaner gebracht und über seine Tätigkeit bei der SS vernommen. Aufenthalt bis 8.5.48. Einstufung in Gruppe IV - als "Mitläufer". Bei seiner Rückkehr erzählt er vor allem begeistert von vielen alten Bekannten, die er dort getroffen habe. 1.7.1953-31.12.55 Chefbuchhalter und Prokurist (29.12.53) der Hans Glas GmbH, Maschinenfabrik, Dingolfing und Hans Glas-Isaria-Vertriebs-KG, Dingolfing/Bayern. (Die Anstellung vermittelte der Blutordenträger Max Sollmann, den Herbert im Kriege vermutlich bei Rechnungsprüfungen beim "Lebensborn" - den Sollmann leitete - oder bei der Abteilung "Rasse und Siedlung" kennenlernte). Eigene Kündigung nach Auseinandersetzung mit Hans Glas. 2.1.1956-15.1.57 Prüfungsassistent beim Wirtschaftsprüfer u. Steuerberater Andreas Rapp in Stuttgart; nach Kündigung (durch Rapp; vermutlich wegen HBs geringer "Flexibilität (ClaBe)) einige Monate arbeitslos. 5.1957-64 Buchhaltungsleiter beim Deutschen Bücherbund, Stuttgart.
Besonderes: Bei der Flucht im Mai 1945 (Freudenthal/Ostsudeten bis Barmen) durch Böhmen will er Frau, die zwei jüngsten Kinder und sich mit seiner Dienstpistole erschießen; Hertha kann ihn davon abhalten.
Um 1925 berurteilt: "Junger Mann mit zartem Gesicht, fast mädchenhafte Züge ... ausgesprochen feinfühlig ... ging bei uns aus und ein." (Karl Wiegand in: A.Paul Weber - Werkverzeichnis der Exlibris). HB war eher zurückhaltend, ruhig, selten aufbrausend, hilfsbereit (ClaBe), lerneifrig (Englisch) (ChriBe). SA-Sportabzeichen br., Totenkopfring, Julleuchter, Kriegsverdienstkreu^z II.Kl.o.Schw.
HB war schlank, mit zunehmendem Alter etwas voller, 1,72m groß, graugrüne Augen, brünette, mit Mitte 40 bereits graue bald weiße Haare. Er konnte mit der Zunge die Nasenspitze erreichen. Zum Spaß der Kinder konnte er vielfältige Grimassen schneiden; wenn er seine Schirmmütze absetzte, war für längere Zeit ein roter Streifen über die Stirn zu sehen.
Als junger Mensch war HB bei den "Fahrenden Gesellen"; Mitgliedschaften in SA, NSDAP, SS - siehe oben. Er las gern z.B. Fritz Reuter, Herrmann Löns, Hans Grimm u.a. So las er in der Johannesstift-Wohnung gelegentlich mit Mitarbeitern (z.B. Frl. Helene Joneleit aus Tilsit, die spätere Frau Fleck, Pfäffingen bei Tübingen, Dorfstr. 30 (1996)) und Kollegen (?) und der Haustochter Clara Duden aus Büchern vor. Lieblingsdevise: Lust und Liebe sind die Fittiche zu großen Taten. Spielt mit Freund und Kindern Skat und Rommé. Liest den Kindern vor z.B. aus Ludwig Richter. Der nicht verwirklichte jugendliche Berufswunsch Gärtner wird später zum Hobby; d.h. er war immer bestrebt, einen Garten zu haben.
Im Sommer 1962 hatte HB einen leichten Herzinfarkt, ab Herbst 1963 Bauchspeicheldrüsenkrebs (Todesursache).

Quellenangaben

1 StA. I Hannover (lt. Zweitschrift Heiratsurk. W-Barmen v. 8.10.1951)
2 StA. Stuttgart
 "... Herbert Christian Bernhard, evangelisch, wohnhaft in Stuttgart-Sillenbuch, Schweitzerstraße 1, ist am ... in Stuttgart verstorben. ..."
3 StA.I Barmen
 "Der Buchhalter Herbert Christian Wilhelm Bernhard wohnhaft in Berlin-Spandau geborem am 27. Juli 1904 in Hannover (Standesamt I Hannover Nr. 3818) und die Kindergärtnerin Adeline Luise Klara Herta Pilgram wohnhaft in Barmen geboren am 31. August 1901 in Barmen (Standesamt I Barmen Nr. 3297) haben am 15. September 1927 vor dem Standesamt Barmen die Ehe geschlossen." (keine Angaben zu beider Eltern).
4 Vereinigt. evang. Gemeinde Unterbarmen
 "Herbert Bernhard, geb. 27. Juli 1904 z. Hannover, ev, Buchhalter, Spandau Johannesstift, Eltern: Wilhelm Bernhard (lebt) u. Minna Neuhaus (lebt), Hannover; Hertha Pilgram, geb. 31. August 1901 zu Barmen, ev, Rudolfstr. 138, Eltern: Dr. Hugo Pilgram (tot) u. Luise Seidler (tot); Datum des Attests des Civilstands-Beamten über die vollzogenen Kopulation: 15. Sept. 1927; Proklamation I: 21. August, Proklamation II: 28. August; Tag d. kirchl. Trauung: 15. Sept. 1927 in der Wohnung, P. Calaminus"

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Titel Bernhard-Münch
Beschreibung Vorfahren der Familie Bernhard-Münch, Dezember 2016
Hochgeladen 2016-12-03 21:43:17.0
Einsender user's avatar Claus Bernhard
E-Mail bernhardc@freenet.de
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