Carl Otto LANGEN

Carl Otto LANGEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Carl Otto LANGEN

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 11. März 1820 Solingen nach diesem Ort suchen
Tod 16. Oktober 1900 Mönchengladbach nach diesem Ort suchen
Heirat 24. August 1849
Heirat 3. Januar 1867

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
24. August 1849
Louise SCHUMACHER
Heirat Ehepartner Kinder
3. Januar 1867
Sophie HORN

Notizen zu dieser Person

BIOGRAPHIE: Gedichte und Aufzeichnungen von

BIOGRAPHIE: Carl Otto Langen (dem Älteren), geb. 1820, gest. 1900

BIOGRAPHIE: Auszug: Ansprache an meine Kinder bei der Feier meines 80. Geburtstages

BIOGRAPHIE: am 12. März 1899


BIOGRAPHIE: .......Die Schlußzeit meines Erdenlebens fällt zusammen mit dem Ende des entschwindenden und dem
Anfang eines neuen Jahrhunderts. - Unwillkürlich richtet sich mein Blick auf die durchlebte Zeit, auf das
zur Neige gehende Jahrhundert; es war eine Zeit gewaltigen Fortschritts im Guten wie im Bösen, eine Zeit
reich an blutigen Kriegen und Revolutionen; aber auch reich an Werken des Friedens, eine Zeit reich an
wissenschaftlichen Entdeckungen und Erfindungen, reich Erfolgen auf dem Gebiete der Kunst, des
Handels und der Industrie; eine Zeit, welche das Dichterwort illustriert: ,,Das Alte sinkt in Staub, und
neues Leben blüht aus den Ruinen!" Ich weise hin auf die gestürzten Throne, auf die Beseitigung der
absoluten Regierungsformen, auf die Entfernung des Papstes als weltlichen Fürsten, auf das Absterben der
Völker romanischer Rasse, auf das Zurückdrängen des Mohammedanismus durch die Bildung neuer
christlicher Staaten an der unteren Donau, auf die Stellung und Suprematie Englands in Ägypten, auf die
Wiedervereinigung der deutschen Stämme zu einem großen mächtigen Ganzen unter dem Zepter der
Hohenzollern. In Rußland ist die Leibeigenschaft aufgehoben, in Amerika die Sklaverei beseitigt, Afrika ist
in europäischen Besitz übergegangen, die chinesische Mauer ist durchbrochen, und das Wort vom Krieg
wird in aller Welt verkündigt. Länder und Völker sind einander näher gerückt, gewaltige Dampfer
durchkreuzen mit immer größerer Geschwindigkeit die Meere, eine Menge schnaubender Walrösser fliegt
auf einem, den Boden der Erde überspannenden

BIOGRAPHIE: Schienennetze alltäglich von Stadt zu Stadt, von Land zu Land; in wenigen Stunden vermittelt der
Telegraph den Verkehr zwischen den entferntesten Ländern, auf weiteste Entfernung ist eine mündliche
Unterhaltung ermöglicht; auf Stahlrädern mit luftgefüllten Gummireifen versehen, eilen die Menschen
dahin mit Vogelgeschwindigkeit in ihren Berufsgeschäften; mit großem Kapitalaufwand werden Betriebe
eingerichtet zur Herstellung elektrischer Kraft und elektrischem Licht; die alten Lichtspender: Öllampen,
Talgkerzen sind verschwunden; Petroleum, Leuchtgas und elektrisches Licht an deren Stelle getreten.

BIOGRAPHIE: Auch für die nötige geistige Ausbildung ist nach allen Richtungen hin umfassend gesorgt; ebenso ist auf
dem früher ganz vernachlässigten Gebiete der inneren Mission Großes

BIOGRAPHIE: geleistet worden, teils auf freiwilligem Wege, teils durch Bildung von Vereinen, teils auf dem Wege der
Gesetzbildung; aber die Triebfeder dieses Fortschrittes ist mehr egoistischer als idealer Natur.

BIOGRAPHIE: Glücklicher, besser, zufriedener ist die Menschheit nicht geworden; ein fortgesetzt sich steigerndes Jagen
und Rennen nach Genuß, Wohlleben, Reichtum hat sich der Menschheit bemächtigt; die große Mehrzahl
eilt dahin auf dem Wege, der zum Verderben führt; ohne nach dem zu fragen, was allein not tut.

BIOGRAPHIE: Und wie am Schluß des vorigen Jahrhunderts durch eine blutige Revolution der Bürgerstand von dem
Drucke des Adels und der Geistlichkeit sich frei machte, so ringt jetzt der Arbeiterstand nicht nur nach
Gleichberechtigung, sondern mach Praeponderanz, nach Herrschaft, er würde vor keinem noch so
bedenklichem und gefährlichem Mittel zurückschrecken, wenn es gilt, seine Ziele zu erreichen; aber noch
fehlt es an der nötigen einheitlichen Organisation, welche die Grundbedingung des Gelingens und Erfolges
ist. Unter solchen Verhältnissen ist sicher die Frage berechtigt: ,,Was wird das kommende Jahrhundert uns
bringen?" Verborgen in der Zeiten Schoße ruhen noch der Zukunft dunkle Lose! Menschlicher Scharfblick
vermag nicht den Schleier zu durchdringen, welcher uns die Zukunft verhüllt; aber die Heilige Schrift
fordert uns auf zu achten, auf ,,die Zeichen der Zeit".

BIOGRAPHIE: Alle die am Schlusse dieses Jahrhunderts vorhandenen ungelösten Konflikte, seien sie politischer, sozialer,
religiöser, wissenschaftlicher oder kommerzieller Natur, gehen auf das kommende Jahrhundert über; sie
werden zunehmen an Zahl und Schärfe, der Kampf wird mit Aufwendung aller vorhandenen geistigen und
pekuniären Mittel, wenn auch oft im Geheimen, fortgeführt werden, überall ist Zündstoff die Menge
vorhanden, blickt nur auf die Zustände in Frankreich, Österreich, Belgien, Spanien, Portugal und dem
Orient; die Welt ist einem offenem Pulverfaß zu vergleichen, nur ein Funke braucht von ungefähr hinein zu
fallen und die Explosion würde einen Brand verursachen, wie die Welt noch keinen gesehen.



BIOGRAPHIE: Ob auch das scheidende Jahrhundert mit einem: Friedenswerke - einer von Rußland in Vorschlag
gebrachten Abrüstungskonferenz sämtlicher Mächte abschließen wird; ob man auch das kommende
Jahrhundert mit einem Friedenswerke, einer Welt- Kunst- und Industrieausstellung in Paris, zu der alle Vö
lker der Welt geladen, zu eröffnen gedenkt, und ob die Welt ruft: ,,Friede! Friede!" es ist dennoch nicht
Friede. - Unter der Asche glimmt das Feuer, die gewaltigen stehenden Heere werden allerwärts vergrößert,
die Kriegsflotten vermehrt; im fernen Westen herrscht blutiger Krieg und im fernen Osten fällt das 9
Millionen Einwohner zählende Buddhareich in Trümmer; der römische Klerus liebäuge1t mit dem
Sozialismus und bereitet in kleineren Kämpfen die Arbeiterbataillone vor zu dem großen Kampfe, durch
den die neue Weltordnung herbeigeführt werden soll. - Wo aber das Aas ist, sammeln sich die Adler.

BIOGRAPHIE: Als der Messias kurz vor seinem Ende dem um ihn versammelten Volke der Juden die Strafgerichte Gottes,
den Untergang des jüdischen Reiches, die Verwüstung Jerusalems, die Zerstörung des Tempels vorher verkü
ndigte, da wies er im prophetischem Geiste die Jahrhunderte durchschauend hin auf die Entwicklung der
Dinge in unseren Tagen.

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Hochgeladen 2008-01-26 12:08:28.0
Einsender Michael Schrader
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