Blasius GEBELE

Blasius GEBELE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Blasius GEBELE
Beruf Ratsherr,Schiffherr

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1568 Wolfach nach diesem Ort suchen
Tod 13. November 1637 Wolfach nach diesem Ort suchen
Heirat 1592 Wolfach nach diesem Ort suchen
Heirat 16. Mai 1623 Wolfach nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
1592
Wolfach
Agathe KRAUSBECK
Heirat Ehepartner Kinder
16. Mai 1623
Wolfach
Elsa FINCK

Notizen zu dieser Person

"der Ältere". Hatte 10 Kinder, aus der 1.Ehe 9, aus der 2. Ehe 1 Kind. Schiffherr = Flößereiunternehmer.
Die GEBELE stammen aus einem alten schwarzwälder Bauerngeschlecht. Gebele-Höfe gibt es heute noch in den Gemeinden Kaltbrunn, Kinzigtal und
Schapbach. In Wolfach ist das Geschlecht GEBELE seit Beginn des 16.Jahrhundert ansässig. Der wolfacher Steuerrodel (=Steuerliste) von 1517 zählt 1517 bereits drei GÄBELIN auf. Auch hier gilt: Ausführliche Angaben über ihn und seine Nachkommen in Alfred Lederle: "Fürstenberger Beamte usw." in "Die Ortenau B.31-33".
Allgemeine Bemerkungen zum Geschlecht der GEBELE (nach Frank Schrader): (KK898): Georg GEBEL führte nach einem Stammbuchblatte 1594 im b.g.b. getheilten Schilde drei rechtsgekehrte Löwentatzen wechselnder Farbe; aus dem Stechhelme mit b.g. Wulste und Hs. gehen zwei g. Tatzen hervor, welche auf b. Schüssel einen g. Apfel halten. Er war um 1600 Landchreiber der Landgrafschaft Klettgau und führte als solcher nach einer alten Handzeichung in B. drei linksgekehrte Tatzen, auf dem Turnierhelme aber eine von zwei g. Tatzen gehaltene g. Schüssel mit r. Apfel. Ob Benedictus de GEBEL aus Ensisheim, zuerst Mönch in St.Blasien, 1639 bis +1641 der 65. Abt von Schutteren zum vorigen Geschlecht gehört, ist fraglich. Jakob GEBEL, Fürstenbergischer Landsasse, heirathete Anna Magdalena, Tochter des am 2.4.1638 als " VON WALDSTEIN"" in den Reichsadelstand erhobenen Simon FINCKH; sein Sohn Simon GEBELIN, Erbe von WALDSTEIN, wurde vom Grafen Friedrich Rudolf VON FUERSTENBERG -STÜHLINGEN am 25.7.1649 als "GEBELE VON WALDSTEIN" geadelt. Joachim GEBELE VON WALDSTEIN, Pfarrer in Kreenheinstetten, 1751 Hofkaplan in Heiligenberg. Joseph Anton GEBELE VON WALDSTEN, geb. in Haslach 2.2.1760, seit 1804 Pfarrer ni Honstetten, +26.6.1829. Der Rath und Obervogt VON GEBELE zu Ueberlingen war noch 1838 im Kinzigthale beguetert. Friesdrich Joseph Otto VON WALDSTEIN 1868 Großh. Bad. Lieutenant. Wappen (1649) In B. auf gr. Dreiberge ein natuerlicher Baum, darueber ein mit dreir. Lilien in der Richtig belegter g. Schräglinksbalken; H mit r. g. b. Wulste und b. g. bez. r. g.; Hd.: ein Pfauenschweif.
Die Familie Gebele. (Quelle Frank Schrader Familienbuch)
Die Familie Gebele ist ein Kinzigtäler Bauergeschlecht, das seit Beginn des 16.Jahrhunderts in Wolfach ansäsig ist. Der Wolfacher Steuerrodel von 1517 nennt drei "Gäbelin", die Höfe besitzen. In einer urkunde vom 8.August 1534 wird der Sailer Jörg Göbelin erwähnt. Blasius Gebele, gestorben 1637, war Rats- und Schiffsherr. Seine Flöße waren vermutlich an der Rheinschifffahrt beteiligt. In erster Ehe vermälte er sich mit Agathe Krausbeck, in zweiter am 16.Mai 1623 mit Elsa (Elsbeth) Finckh, der Tochter des Witticher Landschaffners Johann Jakob Finckh. Blasius Sohn' Sohn Johann Jakob Gebele heiratete um 1628 in Haslach Anna Magdalena Finckh (1608-38, aus Wittichen). Jakobs 2.Frau Lucia Hamlele stammt aus Haslach, deren Urgroßmutter Anna Dold wurde am 17.April 1615 in Haslach als Hexe verbrannt.
1633 wurde Jakob Gebele zum f.f.Landschaffner in Haslach bestellt und am1.Juli 1649 zum Oberamtmann. Zu seinen Ausgaben zählte die wirtschaftliche Verwaltung des Oberamtes Haslach und damit u.a. auch die Eintreibung der vielen Kriegsabgaben. Während des 30jährigen Krieges mußte er mehrfach mit seiner Familie und den anderen Einwohnern aus Haslach fliehen, da von 1632 bis 1647 die Stadt fünfzehnmal von schwedischen und kaiserlichen Truppen bestzt wurde. Am 26.Februar 1643 kamen die unter dem Befehl des französischen Generals Guâerbriant stehenden Truppen des Herzogs Bernhard von Weimar plündernd nach Haslach. Kurze Zeit später, am 6. und 7.März, schrieb Gebele zwei Brief an den Obervogt Christian Sandhaas in Neustadt, der mit einer Schwester von Gebeles erster Frau verheiratet war. Jakob berichtet darin: Die Soldaten hatten ihn "gleich wie Wüteriche genommen, ins Haus geführt, alles unter und über sich geworfen " und sein Geld genommen. Sie "tractierten" ihn, bis er 100 Taler für sein Leben versprach. Da er nicht genügend Geld in Haslach hatte, banden sie ihn an ein Pferd und schleppten ihn nach Hausach, wo sie seine "Hände auf den Rücken hart nd sehr schmerzhaft" fesselten und an einem Seil über den Kopf zogen, "welches 7 in 8 Stunden gewährt, unterdessen mit Degen also geschlagen, daß mein KOpf (ganz) erschupft und der Rücken ganz blo worden". Da ihm in Hausach niemand helfen konnte, denn die Bewohner waren entweder geflohen oder selber "barbarisch traktiert" worden, sah er "in solcher Not kein ander Mittel mehr als den Pod". Doch schickte "unser Herrgott fünf Canoftzkische Reiter" (Kanoffsky war der Kommandant von Freiburg) die ihm halfen und Geld liehen.
Gegen Mitternacht kehrte er nach Haslach zurück und um halb zwei Uhr zogen die noch verbliebenen Bewohner ais der Stadt. Er ging mit seinen Kindern nach Elzach und in der folgenden Nach mit den dortigen Bürgern weiter nach Schonach (damals Schonau genannt). "Was für ein armseliger und elender Zug, zu Mitternacht in finsteren Wäldern und großer Kälte" schreibt Gebele. "Alles der gnädigen Herrschaft und Bürgern Vieh, Wein und Frucht ist hin". erst nach 14 Wochen, am 3.Juni 1643, zogen die feindlichen Truppen ab und konnten die Haslacher wieder in ihre Stadt zurückkehren. Im August kamen die Schweden für 3 Wochen ins Tal, sodaß die Haslacher nach Offenburg flüchten mußten, wo Hans Reinhard von Schauenburg kaiserlicher Kommandant war. Im Oktober kehrten die Truppen des Marschall Guâebriant zurück ins Kinzigtal und die Bürger flohen nach Hornberg. (Jakobs Briefe befinden sich im f.f. Archiv in Donaueschingen.
Im Jahr 1622 erbaute Simon Finckh von Waldstein (1581-1641) die am östlichen Ortseingang von Haslach gelegene Au- bzw. Mühlen-Kapelle. Finckh war der Vater von Jakobs erster Frau, das Epitaph seiner Familie befindet sich eingemauert an der Südwand der Haslacher Friedhofskapelle. 1562 löste Jakob Gebele das nach dem Ausbruch der Pest im Jahre 1635 gemeinsam mit seiner Schwester Margarethe Dorothea Gebele, Simon Finckh von Waldsteins zweiter Frau, abgelegte Gelöbnis ein, die Mühlenkapelle zu erweitern. Die Glocke der Kapelle trägt die Aufschrift: "Melhior Edel in Strassburg goss mich heilige Maria bid Gott für uns Jakob Gebel 1652". Erst 1661 wurde die Kapelle durch Weihbischof Gabriel Haug aus Straßburg auf den Titel der "Unbefleckten Empfängnis Mariens" und zu Ehren des Brunnenheiligen Johannes Nepomuk geweiht. Früher befanden sich 3 Altäre in der Kapelle, die beiden Seitenaltäre verschwanden bei einer Renovation im 19.Jahrhundert. Der Hauptaltar stammt vermutlich aus der bekannten Werkstätte Schupp in Villingen. Das nicht erhaltenen Nepomukbildnisüber dem Eingang der Kapelle war von Johann Georg Hildtbrandt aus Wolfach gemalt worden.
Im Jahr 1973 mußte die Mühlenkapelle einer geplanten Straße weichen. Das Denkmalamt sicherte die wichtigsten Bauteile für einen eventuellen Wiederaufbau, der aber aus finanziellen Gründen in absehbarer zeit nicht realisierbar schien. Erst 1987 wurde dieWiederherstelllung der Kapelle in Angriff genommen und durch den Erlös der Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag Heinrich Hansjakobs finanziell unterstützt. Im September 1990 konnte der Freiburger Domkapitular Dr.Sauer die neue Kapellle einweiher. Die Einnahmen des Einweihungsfestes flossen ebenfalls in die Erneuerung. (Die Mühlenkapelle ist heute wieder Ausgangspunkt des 1643 rstmals erwähnten Storchentages am 22.Februar, bei dem unter Leitung des "Storchenvaters" die Haslacher Jugend durch die Stadt zieht und vor den Häusern der Bewohner Essbares heischt).
Jakob Gebele unsd seine zweite Frau Lucia Hamlele erwarben am 18.Juli 1655 für sich und ihre Erben von Gabriel Laba aus Villingen und dessen Frau Anna Maria Engasserin "(....) eine Hofstatt, gelegen auf dem Markt, einerseits Ludwig Cammerers sel.neu erbauet Behausung, andererseits und vorne auf der Marktgasse, hinten an Galle Hamlele stoßend, die dazugehörige s.v. (=mit Verlaub zu sagen) Mistlege, so von altem her hat zu dieser Hofstatt gehört, ist vor 6 Jahren halbieret worden, der hintere Teil bleibt bei der Hofstatt, der vordere Teil aber bei Ludwig Cammerers Behausung.
Bei dem Haus, das Jabkobs Sohn aus 1.Ehe, Simon Gebele von Waldstein (s.u.) erbte und das 1704 beim großen Stadtbrand vernichtet wurde, handelt es sich um das später so genannte "Hohe Haus" (heute Gasthaus zur Ratsstube). In den Kauf eingeschlossen waren auch die Allmendgärten außerhalb der Stadt zwischen Stadtgraben und dem Mühlenbacher Gässlein. Jakob brachte vermutlich an diesem Haus das in Stein gehauene Allianzwappen von ihm und seiner Frau Lucie Hamlele aus dem Jahr 1667 an, das sich jetzt an einem Wirtschaftsgebäude des früheren Wirtshauses "Kreuz" hinter der Stadtkirche in der Straße innerer Graben befindet. Darüber hinaus erwarb Jakob Gebele mehrere Häuser und Höfe in und um Haslach, u.a. den Gebelschen Hof im Erzbach (Zell a.H).
Gebele erhielt am 27.Juli 1642 einen in Straßburg vom kaiserlichen Hofpfalzgrafen Melchior Sebitzius (Dr.med und Stadtphysicus sowie Professor und Rektor der Strßburger Universität) ausgestellten Wappenbrief (Original im Besitz der Familie Gebele von Waldstein in Mannheim). Das Wappen zeigt in blau auf grünem Dreiberg einen gegabelten Ast, auf dem ein Fink sitzt - eine Verbindung des vielleicht schon früher geführten Wappens mit dem seiner ersten Frau. 1927 wurde im Stadtteil Eichenbach eine Straße nach Jakob Gebele genannt. In Haslach gab es früher einen Gebeles-Brunnen. Ein Portrait von Jakob Gebele befindet sich heute im Vorraum des Kur-und Verkehrsamtes im ehemaligen Kloster.
Gebeles Tochter Maria Agnes heiratete 1690 Adam Johann Schwab. Ihr Stiefbruder Simon Gebele aus Jakobs erster Ehe wurde durch das Testament seines Großvaters Simon Finckh von Waldstein vom 18.Februar 1647 zum Erben des Lehens Waldstein bestimmt. Der lehensherr Graf Friedrich Rudolf von Fürtsenberg verlieh Simon Gebele am 25.Juli 1649 den erblichen Adelstitel "von Waldstrein". Simon war von 1685 bis 1709 Oberamtmann zu Wolfach, scheint sich aber, zumindest nach Meinung von Philipp Moser, nicht immer genug für die Stadt eingesetzt zu haben.
(Das Geschlecht Gebele von Waldstein existiert noch heute u.a. in Mannheim).

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Hochgeladen 2006-02-10 17:29:17.0
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