Theophanu VON BYZANZ

Theophanu VON BYZANZ

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Theophanu VON BYZANZ

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 955 im oströmischen Reich nach diesem Ort suchen
Bestattung Köln Abteikirche St. Pantaleon nach diesem Ort suchen
Tod 15. Juni 991 Nimwegen nach diesem Ort suchen
Heirat 14. April 972 Rom nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
14. April 972
Rom
Otto II. der Rote

Notizen zu dieser Person

Theophano Sklerina Deutsche Königin ------------------------- Römische Kaiserin 956-15.6.991 Nymwegen
Begraben: Köln, St. Pantaleon
Tochter des Konstantin Skleros und der Sophia Phokas; Nichte des Kaisers Johannes I. Tzimiskes
Lexikon des Mittelalters: Band VIII Spalte 664 ******************** Theophanu, Kaiserin --------------- * ca. 960, + 15. Juni 991 Nimwegen
Begraben: Köln, St. Pantaleon
Nichte des byzantinischen Kaisers Johannes I. Tzimiskes
Anstelle der Porphyrogenneta Anna, wie nach der Brautwerbung Erzbischof Geros von Köln erwartet, heiratete sie am 14. April 972 in Rom den Sohn OTTOS I. und Mit-Kaiser OTTO II. und wurde zur Kaiserin gekrönt. Eine Prachturkunde besiegelte die reiche Morgengabe, die Fürstentümer Capua und Benevent (seinerzeit der Tochter Hugos von Arles an Byzanz mitgegeben) brachte sie als Mitgift ein.
Kinder: --------- Sophia (* 975) Adelheid (* 977) Mathilde (+ 978) ungenannt (+ 979) OTTO III. (* 980)
Bis zum Tode OTTOS II. (7. Dezember 983) trat sie nur als "consors regni" bzw. "coimperatrix" an der Seite ihres Gatten in Erscheinung, anhand ihrer wachsenden Interventionen in den Diplomen ist allerdings eine wohl nicht von ihr betriebene, langsame Verdrängung der SchwiegermutterAdelheidvom Hof zu beobachten. Ohne Wissen vom Tod OTTOS II. wurde am Weihnachtsfest 983 OTTO III.in Aachen gekrönt; Theophanu und Adelheid hielten sich bis Ende April 984 in Pavia auf und trafen erst Mitte Juni in Deutschland ein. Während dieser Zeit suchte der Herzog von Bayern, Heinrich der Zänker, gestützt auf sein Recht als Vormund und wohl noch auf rudimentäre Mitherrschaftsansprüche, das Königtum dem geschäftsunfähigen Kind streitig zu machen. Erzbischof Willigis von Mainz setzte noch 984/85 die Regentschaft Theophanus für ihren Sohn, die höchstens auf einer vagen Rechtsbasis beruhte, durch. Die bereitwillige Unterstützung durch Willigis (Erzkanzler) und Bischof Hildebold von Worms (Kanzler) leitete ein institutionalisiert enges Verhältnis des Reichsepiskopat zur Königsherrschaft ein. Indem Theophanu ihre Schwiegermutter schrittweise aus dem Regentschaftsrat verdrängte, ihr 987 das Wittum uneingeschränkt bestätigte, vollendete sie die Individualsukzession. Indem sie ferner 984 den Abt Unger von Memleben zum gleichzeitigen Bischof von Posen einsetzte, bahnte sie die spätere Ostpolitik ihres Sohnes an zum Nachteil der sächsischen Adelsopposition, die zusammen mit Heinrich den Zänker dem Böhmen-Herzog zuneigte. Und durch schnelle Anerkennung Hugos Capet als König Frankreichs festigte sie die immer noch unsichere Zuordnung Lotharingiens dem Reich. Obwohl nach ihrem Tod die Regentschaft für drei Jahre auf Adelheid überging, ließ sich der von Theophanu eingeschlagene Weg nicht mehr ändern.
Literatur: ----------- JDG O II., Bd. 1, 1902, 1967 [K. Uhlirz] und O. III., Bd. 2, 1954 [M. Uhlirz] - Byzantium and the Low Countries in the Tenth Century, hg. V.D. van Aalst-K. N. Ciggar, 1985 - Ksn. Th., Begegnungen des Ostens und Westens um die Wende des ersten Jt., hg. A. v. Euw-P. Schreiner, 2 Bde, 1991 - G. Wolf, Ksn. Th., Prinzessin aus der Fremde, des Westreichs große Ksn, 1991 - O. Engels, Th., Die w. Ksn. aus dem Osten (Die Begegnung des Westens mit dem Osten, hg. Ders.-P. Schreiner, 1993) 13-16 - The Empress Th., hg. A. Davids, 1995 - Propyläen Gesch. Dtl.s I, 1994, 546-581 [J. Fried] - G. Althoff, Otto III, 1966, 37-72.

Althoff Gerd: Seite 367 *********** "Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung"
K 21
Me: 15.6. Theophanu imp(eratrix) ODDONIS II. + 91 Gemahlin OTTOS II.
(Es.) Im Merseburger Necrolog war Theophanu bereits vor der Einschreibung der Ergänzunsschicht verzeichnet. Vom Schreiber der Ergänzungsschicht wurde ihrem Namen angefügt: Oddonis imp. II. Das beweist, daß Theophanu auch in der Vorlage der Ergänzungsschicht gestanden hat Allg. vgl. Hofmeister, Studien zu Theophanu, S. 223-262; Kirchner, Kaiserinnen, S. 20ff.; Biogr. Wörterbuch 3, Sp. 1868ff.; FW K 42.

Theophano erhielt eine auch für byzantinische Verhältnisse der Zeit hervorragende Ausbildung. Sie beherrschte neben ihrer griechischen Muttersprache fließend Latein, später erlernte sie rasch Deutsch. Die antiken Meister waren ihr ebenso bekannt wie die Dichter und Denker ihrer Zeit. Darüber hinaus verfügte sie über eine erstaunliche Auffassungsgabe, sie wußte Menschen sicher und richtig einzuschätzen und entwickelte viel Sinn für das Wesentliche. Aufgrund ihrer Bildung ragte sie am kaiserlichen Hof im Deutschen Reich hoch aus ihrer Umgebung heraus. Sicher erkannte man ihre Begabung früh, so daß die Bemühungen ihrer Ausbildung von vornherein auf eine hochgestellte politische Aufgabe abzielten. Theophano heiratete also nach dem Willen ihres Onkels und ihres Schwiegervaters als 16-jährige am 14.4.972 in Rom OTTO II. Das Brautpaar lernte sich erst wenige Tage vor der Heirat in Italien kennen. Dennoch keimte recht bald in ihnen die Liebe auf, die die beiden eng aneinander band. Besonders für Theophano bedeutete diese Liebe viel, war sie doch als Ausländerin mit nur wenigen byzantinischen Bedienten eine Fremde im Reich, und schon bald erkannte sie, dass ihr keineswegs von allen am kaiserlichen Hof Respekt und Anerkennung entgegengebracht wurde. Besonders angespannt gestaltete sich ihr Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter Adelheid, das sich schon bald so sehr trübte, dass Adelheid vom Hof entfernt werden mußte. In der Affäre stand OTTO II. ganz auf der Seite seiner Frau. Allerdings lag die Ursache der Mißstimmungen eindeutig bei der Mutter des Kaisers, die glaubte, den Respekt, den ihr verstorbener Gatte genossen hatte, für sich einfordern zu können, ohne ähnliche charakterliche Eigenschaften aufzuweisen. Die Eifersucht der verblühten Schönheit auf die jugendliche Theophano spielte eine ebenso große Rolle in diesem Streit wie die auch in diesem Falle unangebrachte Besserwisserei der Älteren gegenüber der nachfolgenden Generation. Der Verlauf der familiären Auseinandersetzungen zwischen den beiden zeigt aber eindeutig, dass auch Theophano eine kluge Frau war. Adelheid räumte letztlich das Feld und ging als Regentin nach Italien. Die Ehe des Kaiserpaares blieb dadurch zunächst von weiteren Belastungen frei, bis das Engagement des Kaisers in Italien zu einer Aussöhnung mit seiner Mutter und dann zu politischen Verwicklungen mit Byzanz führte. Der Tod ihres Mannes traf Theophano nicht so sehr, wie es noch vielleicht drei Jahre zuvor gewesen wäre, zu sehr hatten sich die beiden während ihres zweiten Italienaufenthalts aufgrund des neuerlichen Einflusses Adelheids am Hofe und der auf Konfrontation abzielenden Politik OTTOS II. gegenüber Byzanz menschlich voneinander entfernt. Bereits einige Tage nach dem Tod OTTOS II. unterzeichnete Theophano eine Urkunde mit Theophano Imperator. Am 24.12.983 krönten der Erzkanzler des Reiches, Erzbischof Willigis von Mainz, und der Erzbischof Johannes von Ravenna den dreieinhalbjährigen Knaben in Aachen zum deutschen und italienischen König, ohne zu wissen, daß der Vater zu diesem Zeitpunkt bereits gestorben war, und gaben ihn in die Obhut des Erzbischofs Warin von Köln. Im Februar des Jahres 984 erhielt Kaiserin Theophano in Paris die Nachricht, dass ihr Sohn von Heinrich dem Zänker unter Mithilfe des Kölner Erzbischofs entführt wurde. Das bedeutet offene Rebellion im Reich. Theophano kehrte unverzüglich in das Reich zurück. Im Mai versuchte Heinrich der Zänker in Quedlinburg, sich als König des Deutschen Reiches ausrufen zu lassen. Doch damit überspannte er den Bogen seiner Möglichkeiten. Der Reichstag vom Worms im Juni 984 zwang den Zänker, Theophanos Sohn zurückzugeben. Die entscheidende Unterstützung erhielt Theophano in den Zeiten dieser problematischen Angelegenheit von Erzbischof Willigis von Mainz, der mit seiner Reichstreue und Zuverlässigkeit sowie seiner klugen Politik als Reichsverwalter während der Abwesenheit der Kaiserin die Voraussetzungen schuf, daß Theophano sich überhaupt als Regentin durchsetzen konnte. Heinrich der Zänker erhielt trotz seines mehrmaligen Verrats 985 einen Teil seines ursprünglichen Herzogtums Bayern zurück und versank fortan in Vergessenheit. Inzwischen aber entbrannte der Krieg mit den westfränkischen KAROLINGERN. Zunächst erlitt Frankreich eine militärische Niederlage im Elsaß, womit die Auseinandersetzung jedoch noch nicht beendet war. 986 starb König Lothar von Frankreich, der Krieg bekam einen Aufschub. Aber der Sohn König Lothars, Ludwig V., starb bereits ein Jahr nach seinem Regierungsantritt unter mysteriösen Begleitumständen. Am 3. Juli 987 wurde Hugo Capet als erster Vertreter des Hauses KAPETINGEN zum französischen König gekrönt. In der Friedensurkunde, die zur gleichen Zeit mit dem Reich ausgetauscht wurde, verzichtete Frankreich unwiderruflich auf den Besitz von Lothringen. Theophanos kluge Politik hatte Früchte getragen. Die Kaiserin starb im Alter von 31 Jahren am 15.6.991 in Nymwegen, möglicherweise an kapetingischen Gift. Ihr früher Tod muß hinsichtlich der Entwicklung des jungen Deutschen Reiches als nationales Unglück angesehen werden. Theophano war eine Realistin, und so gestaltete sie unterstützt von Reichskanzler Willigis auch ihre Politik realistisch, an den vorhandenen Möglichkeiten orientiert. Die schwärmerische Verklärung ihres Sohnes OTTO III. für den Gedanken der Wiederbelebung des Römischen Weltreiches hätte sich niemals so entfalten können, wenn es Theophanovergönnt gewesen wäre, die Erziehung ihres Sohnes abzuschließen und ihn zu Beginn seiner Regierung hilfreich zu unterstützen. Die Kaiserin Theophano wurde in der Stiftskirche St. Panteleon in Köln beigesetzt.
Black-Veldtrup Mechthild: Seite 159-161,165,167-169 ********************* "Kaiserin Agnes"
Die Provinzen Capua und Benevent, die Theophanu mit in die Ehe brachte, waren Grenzprovinzen zwischen dem byzantinischen und dem römischen Kaiserreich. Benevent - und das war mit Sicherheit kein Zufall - war denn auch der Ort, an dem Theophanu von Bischof Theoderich von Metz empfangen und zur Hochzeit nach Rom geleitet wurde. Theophanu erhielt bereits in der aus dem Jahre 972 datierenden Heiratsurkunde in Italien die Provinz Istrien, diesseits der Alpen die Provinzen Walcheren und Wichelen mit der Abtei Nivelles sowie die Höfe Boppard, Thiel, Herford, Tilleda und Nordhausen, von denen mindestens letzterer vorher der Königin Mathilde gehört hatte. Aber das war noch nicht alles: Im Jahre 974 erhielt sie eine Urkunde, in der ihr Eschwege, Frieda, Mühlhausen, Tutinsoda und Schlotheim zugesprochen wurden; für 978 und 979 sind weitere Schenkungen in Pöhlde und Belecke überliefert. Anlaß für eine Aufstockung des Dotalgutes der Königin schien unter anderem Schwangerschaften und Geburten gewesen zu sein. Eine der für Theophanu nach 972 ausgestellten Schenkungsurkunden OTTOS II. kann in Verbindung mit der Geburt ihrer dritten Tochter gebracht werden: Am 17. März 978 schenkte OTTO seiner Frau Pöhlde, am 25. März stellte er eine Schenkungsurkunde für das Damenstift Meschede aus, in der Theophanu intervenierte und die Mathilde Uhlirz in Zusammenhang mit der bevorstehenden Geburt ihrer dritten Tochter des Paares, Mathilde, gebracht hat. Ihren Forschungen zufolge intervenierte die Kaiserin in fünf weiteren Diplomen für Nonnenklöster, und dies jeweils anläßlich einer Schwangerschaft oder einer ihrer Geburten. Nur in dem genannten Fall allerdings ist in einem solchen Zusammenhang auch eine Schenkung an Theophanu ergangen bzw. überliefert. Ein weiterer Anlaß zur Erhöhung des Dotalgutes einer Königin war das bevorstehende Ausscheiden einer Tochter aus dem Familienverband. In diesen Zusammenhang ist wohl auch eine Schenkung OTTOS II. an Theophanu einzuordnen: Am 27. Oktober 979 erhielt die Kaiserin den Ort Belecke verbrieft; am selben Tag stellte OTTO II. auf Theophanus Intervention dem Stift Gandersheim eine Schenkungsurkunde aus, die ausdrücklich als Anlaß für diese Schenkung die Übergabe einer Tochter des Kaiserpaares, Sophia, an das Stift zur Erziehung nennt.
14.4.972 oo OTTO II. König des Deutschen Reiches 955-7.12.983
Kinder:
Sophie Äbtissin von Gandersheim und Essen Herbst 975-27.1.1039
Adelheid Äbtissin von Quedlinburg (999-1045) ca 5.977-14.1.1043
Mathilde Sommer 978-4.11.1025
991 oo Ezzo Pfalzgraf von Lothringen 955-21.5.1034
Tochter Sommer 979- vor 8.10.980
OTTO III. Ende 6./Anfang 7.980-23.1.1002
Literatur: ----------- Adelheid Kaiserin und Heilige 931 bis 999 Info Verlag Karlsruhe 1999 - Althoff Gerd: Adels- und Königsfamilien im Spiegel ihrer Memorialüberlieferung. Studien zum Totengedenken der Billunger und Ottonen. Wilhelm Fink Verlag München 1984, Seite 140,157,161,211,367 K 21 - Althoff Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Berlin Köln 2000 - Althoff, Gerd, Otto III., Primus Verlag, Darmstadt 1997, Seite 17,40,47-51,53-74,96 - Beumann, Helmut: Die Ottonen. Verlag W. Kohlhammer Stuttgart Berlin Köln, Seite 109,117,120,127,130-135,137,145,147 - Black-Veldtrup, Mechthild: Kaiserin Agnes (1043-1077) Quellenkritische Studien, Böhlau Verlag Köln 1995, Seite 7-382 - Die Begegnung des Westens mit dem Osten, hg. von Odilo Engels und Peter Schreiner, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993, Seite 13,17-19,20,21-24,25,26-30,32,34-36,125, 389,392 - Die Salier und das Reich, hg. Stefan Weinfurter, Jan Thorbecke Verlag 1991, Band I Seite 26,103,106,113/Band II Seite 222,480 - Ennen, Edith: Frauen im Mittelalter. Verlag C.H. Beck München 1994, Seite 63-67,75,79,232 - Faber Gustav: Der Traum vom Süden. Die Ottonen und Salier. C. Bertelmanns Verlag 1983 Seite 14,110-115,132,134-147,149,158,229 - Ferdinandy Michael de: Der heilige Kaiser. Otto III. und seine Ahnen. Rainer Wunderlich Verlag Tübingen 1969 Seite 260,271,290, 292,296,298,312,314,316,346,265,454 - Glocker Winfrid: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Böhlau Verlag Köln Wien 1989 - Goez Elke: Beatrix von Canossa und Tuszien. Eine Untersuchung zur Geschichte des 11. Jahrhunderts, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1995, Seite 72,91 - Horst, Eberhard: Geliebte Theophanu. Deutsche Kaiserin aus Byzanz, Rohwolt Taschenbuch Verlag GmbH 1997 - Höfer, Manfred: Die Kaiser und Könige der Deutschen, Bechtle Verlag Esslingen 1994, Seite 38-41- Kaiserin Theophanu. Begegnung des Ostens und Westens um die Wende des ersten Jahrtausends. Gedenkschrift des Kölner Schnütgen-Museums zum 1000. Todesjahr der Kaiserin. Herausgegeben von Anton von Euw und Peter Schreiner Band I und II Köln 1991 - Laudage, Johannes: Otto der Große. Eine Biographie. Verlag Friedrich Pustet Regensburg 2001 Seite 169,276-278,283 - Ludat, Herbert: An Elbe und Oder um das Jahr 1000. Skizzen zur Politik des Ottonenreiches und der slavischen Mächte in Mitteleuropa, Böhlau Verlag Weimar Köln Wien 1995, Seite 25,42,74,87,153,160,326,350,409,440 - Plischke, Jörg: Die Heiratspolitik der Liudolfinger, Inaugural-Dissertation Universität Greifswald 1909 - Riche Pierre: Die Karolinger. Eine Familie formt Europa. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1991 Seite 318,324,326,409,413 - Schneidmüller, Bernd/Weinfurter Stefan/Hg.): Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?, Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997, Seite 56-362A - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan (Hrsg.): Ottonische Neuanfänge. Symposium zur Ausstellung "Otto der Große, Magdeburg und Europa" Verlag Philipp von Zabern Mainz 2001 - Schneidmüller Bernd/Weinfurter Stefan: Otto III. Heinrich II. Eine Wende? Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1997 Seite 56,101,105,183,208,217,219A,240A,245,270,285,290,293, 296-301,305,309,312,317,328,357,362A - Schnith Karl: Frauen des Mittelalters in Lebensbildern. Verlag Styria Graz Wien Köln 1997 - Schulze Hans K.: Das Reich und die Deutschen. Hegemoniales Kaisertum. Ottonen und Salier. Siedler Verlag, Seite 9,138,211-213,250,253-257,259, 266,274,295,300 - Schwennicke Detlev: Europäische Stammtafeln Neue Folge Band I. 1, Vittorio Klostermann GmbH Frankfurt am Main 1998 Tafel 10 - Thietmar von Merseburg: Chronik Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1992 - Uhlirz, Karl: Jahrbücher des Deutschen Reiches unter Otto II. und Otto III. 1. und 2. Band. Verlag Duncker & Humblot Berlin 1967 - Weinfurter, Stefan: Heinrich II. (1002-1024) Herrscher am Ende der Zeiten, Verlag Friedrich Puset Regensburg 1999, Seite 21,45,56,97,99,171,197,232 - Wies Ernst W.: Karl der Große. Kaiser und Heiliger. Bechtle Verlag Esslingen 1986 Seite 272 - Wies, Ernst W.: Otto der Große, Bechtle Esslingen 1989, Seite 259,262,281,285 - Wolf, Gunther: Kaiserin Theophanu. Prinzessin aus der Fremde - des Westreichs Große Kaiserin, Böhlau Verlag Köln/Weimar/Wien 1991 - Wolfram Herwig: Kaiser Konrad II. Kaiser dreier Reiche. Verlag C.H. Beck München 2000 Seite 47,77,153,159,177,219,226 -
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Quelle: Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Otto II. und seine Gemahlin Theophanu, von Christus gekrönt und gesegnet; Relieftafel aus Elfenbein, etwa 982/983, Mailand (?), Museum Cluny, Paris
Theophánu, auch Theopháno (gr.: Te?fa??) oder Theophánia (* ca. 955 oder früher im; † 15. Juni 991 in Nimwegen), byzantinische Prinzessin, wurde die Frau Kaiser Ottos II. und Mitkaiserin des Heiligen Römischen Reiches für 11 Jahre und Kaiserin für 7 Jahre. Sie war eine der einflussreichsten Herrscherinnen des Mittelalters und steht in der Herrscherfolge des Kaiserreichs zwischen Otto II. und Otto III.
Der Name Theophanu bedeutet aus dem Griechischen Gotteserscheinung (Theophanie).
Leben und Wirken
Theophanu war vermutlich die Tochter des Konstantin Skleros und seiner Gattin Sophia Phokas , somit Nichte des oströmischen Kaisers Johannes I. Tzimiskes . Durch Vermittlung des Kölner Erzbischofs Gero wurde sie am 14. April 972 zur Gemahlin Ottos II. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:
Adelheid , Äbtissin von Quedlinburg
Sophia , Äbtissin von Gandersheim und Essen
Mathilde , spätere Ehefrau von Pfalzgraf Ezzo
Kaiser Otto III.
vermutlich eine Zwillingsschwester Ottos III., für die Otto II. direkt nach der Geburt eine Totenmesse abhalten ließ.
Der Heiratsurkunde der Theophanu ist zu entnehmen, dass sie bei ihrer Heirat in Rom vom Papst zur Kaiserin gekrönt wurde. In den Urkunden Ottos II. wird Theophanu oft erwähnt (etwa in einem Viertel aller Urkunden), was ihr bevorzugtes und einflussreiches Interesse an den Angelegenheiten des Reiches bezeugt. Sie war zu ihrer Zeit sicherlich die reichste Frau des Kaiserreichs.
Nachdem Otto II. am 7. Dezember 983 überraschend an Malaria starb, rief Willigis , der Erzbischof von Mainz , Theophanu und Adelheid , Ottos II. Mutter, aus Italien nach Deutschland. In Rara (Rohr bei Meiningen) übergab 984 Heinrich von Bayern (der Zänker), der nächste männliche Verwandte der herrschenden Dynastie, der deshalb Ansprüche auf die Vormundschaft und Regentschaft erhob, den schon zum König gekrönten unmündigen dreijährigen Otto III. an Theophanu. Im Mai 985 wurde Theophanu in Frankfurt am Main endgültig die Herrschaft zugesprochen, es bahnte sich die Erblichkeit der Krone im Reich an. Zur gleichen Zeit regierten Theophanus Brüder in Konstantinopel , das Kaisertum von Ost und West lagen für einen Moment der Weltgeschichte in den Händen einer Herrscherfamilie. Theophanu war bis zu ihrem Tod 991, dem Höhepunkt ihrer Macht, Regentin des Heiligen Römischen Reichs .
Sie festigte zusammen mit ihrer Schwiegermutter Adelheid die Reichsherrschaft insbesondere in Lothringen und Italien , aber auch an der slawischen Ostgrenze (986 erschienen nach mehreren Feldzügen der Kaiserin die Slawenfürsten Böhmens und Polens in Frieden zum Hoftag zu Quedlinburg ). Durch ihre kluge Machtpolitik gelang es ihr, ihrem Sohn Otto III. den Kaiserthron zu sichern.
Theophanu lässt offizielle Dokumente in Ausübung ihrer Regierungsgewalt ausstellen und durchbricht damit die politischen Wirkungsmöglichkeiten der Kaiserinnen des Heiligen Römischen Reiches des 10. und 11. Jahrhunderts. In der Ravennater Urkunde vom 1. April 990 signierte sie in byzantinischer Tradition als Kaiser (nicht als Kaiserin, siehe Kaiserin Eirene und Kaiserin Theodora, die beide an Stelle ihrer Söhne regierten), eindrucksvoll als Theophanius gratia divina imperator augustus - Theophanius, durch göttliche Gnade erhabener Kaiser.
Die Kaiserin Theophanu stirbt nach kurzer Krankheit am 15. Juni 991 in Nimwegen und wird auf ihrem Witwensitz in Köln in der Abteikirche St. Pantaleon bestattet. Nach dem Tode Theophanus konnte ihre Schwiegermutter, die Kaiserin Adelheid, ohne Schwierigkeiten die Regentschaft für den Enkel Otto III. bis Ende 994 weiterführen.
Gerade in der Zeit um 1000 orientiert sich die Kunst im Reich an byzantinischen Vorbildern (Buchmalerei, Goldschmiedekunst ); Theophanu brachte aus Konstantinopel ein Gefolge aus Künstlern, Architekten und Kunsthandwerkern mit, durch die sich u. a. der Einfluss der byzantinischen Künste im Reich verbreitete. Weiterhin lässt sich die Verbreitung des Nikolausbrauchtums auf Theophanu zurückführen.

Grabstätte St. Pantaleon in Köln
Sarkophag von Kaiserin Theophanu
Theophanu wurde auf eigenen Wunsch im Westwerk von St. Pantaleon (Köln) beigesetzt (einer ihrer Lieblingsheiligen war der heilige Pantaleon ). Ihre letzte Ruhestätte fand sie (nach mehreren Umbettungen) in dem von Sepp Hürten neu gestalteten Sarkophag aus weißem Naxos -Marmor, in den am 28. 12. 1962 ein Bleibehälter mit den wenigen sterblichen Überresten der Kaiserin eingebettet wurde. An der Stirnseite des Sarkophages ist in Anlehnung an das oben abgebildete Elfenbeinrelief des 10. Jahrhunderts ein das Herrscherpaar krönender und segnender Christus zu sehen mit der Hagia Sofia aus Konstantinopel und Sankt Pantaleon aus Köln als Symbol der geeinten Kirche zu Ottos II. und Theophanus Zeiten, verbunden aber auch mit dem heutigen Wunsch nach Einigkeit. Der Sarkophag wird von folgender Schrift umgeben: Domina Theophanu, Imperatrix, uxor et mater Imperatoris, quae basilicam sancti Pantaleonis gummo honore coluit et rebus propriis munificenter cumulavit, hic sepulcrum sibi constitui iussit (Kaiserin Theophanu, Gattin eines Kaisers und Mutter eines Kaisers, die dieser Kirche des hl. Pantaleon besondere Gunst erwies und sie aus ihrem Besitz großzügig beschenkte, ließ sich an dieser Stelle bestatten).
Seit 1989 findet jährlich am 15. Juni, dem Todestag Theophanus, am Sarkophag der Kaiserin eine Eucharistiefeier für die Einheit der Christen in Ost und West statt, deren kirchliche Einheit 1053 auseinanderbrach. Erst 1965 wurden die gegenseitigen Exkommunikationen durch Papst Paul VI. (Rom) und dem Patriarchen Athenagoras (Konstantinopel [Istanbul]) aufgehoben.

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Hochgeladen 2023-10-30 12:31:02.0
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