Notizen zu dieser Person
Beim Tod seines Vaters 12 Jahre alt, wuchs er bei dem Prokurist der Firma Ravene, Paul Harder, auf. Geschäftlich wurde sein Erbe vonm diesem Beirat unter Führung von Adolf von Hansemann, Direktor der "Diskontogesellschaft" verwaltet. 1887 übernahm Louis Ferdinand August Ravene die Führung des Geschäftes und heiratete ein Jahr später 1888 in Berlin Martha Helene Wilhelmine Ende, Tochter des der Familie verbundenen Architekten Hermann Ende. Ravene baute durch Fusionen und Gründung von Aktiengesellschaften seinen Einfluß auf den deutschland- bzw. europaweiten Stahlhandel bis in die 1930iger Jahre aus. Als zweiten Familienbesitz kaufte er 1892 Schloß und Park Marquardt am Schleinitzsee. Dr.Ravene war im 1.Weltkrieg an der Ostfront und ab 1915 inBern Gesandter der Handelsabteilung, er wird Geheimer Kommerzienrath, ab 1917 königl.Schwedischer Generalkonsul, sitzt im Zentralausschuß der Reichsbank, ist im "Ältestenrat" der Kaufmannschaft von Berlin sowie Vizepräsident derBerliner Handelskammer und erhält viele Verdienstorden für seine Tätigkeit. Neben seinen geschäftlichen Aktivitäten ist er vielfältig kulturell interessiert. Er schreibt zwei Theaterstücke, die auch aufgeführt werden: "Zeitgenossen" und "FraterMartin" in Bern. Für den bekannten Violonisten Hubermann kaufte er die "Schreiber"-Stradivari.
Erst im Herbst 1824 geben die Franzosen, die nach dem ersten Weltkrieg das Rheinland besetzt hatten, die Burg wieder für Ravene frei. Er zieht sich in den 20iger Jahren mehr und mehr aus dem Geschäft zurück, nutzt die Burg aber weiter als Sommersitz und nimmt in vielfältiger Weise am Leben in Cochem teil. Er unterstützt die Wiederherstellung des barocken Marktbrunnens in Cochem, unterstützt Cochemer Vereine wie die Schützengesellschaft mit Pokalen und Preisen und nimmt auch sonst regenAnteil am Leben der Stadt.
Nachdem seine erste Frau 1932 gestorben war, heiratete er 1934 in zweiter Ehe Elisabeth Cäcilie von Alten. 1943 verkauft Ravene die Burg an das Reichsjustizministerium. Er stirbt 1944 in Potsdam und wird in der Familiengruft der Kirche in Marquardt begraben. Die Kirche war ein Geschenk der Familie Ravene an die Gemeinde anläßlich des 125-jährigen Bestehens.