Eduard* Amandus LIPPERT

Eduard* Amandus LIPPERT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Eduard* Amandus LIPPERT

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 8. Januar 1844 Hamburg nach diesem Ort suchen [1] [2]
Tod 19. November 1925 Hamburg nach diesem Ort suchen [3] [4]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Marie* Anne ZACHARIAS

Notizen zu dieser Person

Lippert, Ed. Amadeus, geb. 8.1.1844 Hamburg, Bürger seit 8.8.1873
in: Hamburger Bürgerbuch 1845 - 1875 [Abschrift]
© Genealogische Gesellschaft Hamburg e.V., 2012

Wikipedia-Artikel:
Eduard Amandus Lippert (* 8. Januar 1844 in Hamburg; † 19. November 1925 ebenda) war ein Hamburger Kaufmann, Finanzier und Politiker, der vielfältige Spuren im südlichen Afrika hinterlassen hat.

Leben
Lippert wuchs in Hamburg auf und machte dort eine kaufmännische Ausbildung. Nach mehrjährigen Tätigkeiten für Handelshäuser in London, New York und Hamburg, trat er Mitte der 1860er Jahre in die von seinem Vater gegründete und von seinem Bruder Ludwig geführte Firma David Lippert & Co. ein. Lippert war anfangs in Hamburg später in Port Elizabeth tätig. Nach Ausbruch des Deutsch-Französischer Krieges kehrte Lippert nach Deutschland zurück, um als freiwilliger Krankenpfleger am Krieg teilzunehmen. Nach dem Krieg war Lippert wieder in Hamburg tätig.[1] Das Geschäft war sehr angesehen und erreichte für die damalige Verhältnisse die große Summe eines Jahresumsatzes von 40 Millionen Mark im Export und fast die gleiche Summe für den Import in Südafrika.[2]

Lippert heiratet Maria Anna Zacharias (7. September 1854 - 18. Juni 1897) eine Schwester von Adolf Nicolaus Zacharias und Eduard Zacharias, die 1890 an Krebs erkrankte und später daran verstarb.[3]

Ende des Jahres 1882 machte die Firma David Lippert & Co. in Kapstadt große Verluste und wurde im Januar 1883 zahlungsunfähig. Die Firma wurde im folgenden Jahr aufgelöst. Eduard Lippert übernahm dabei die Geschäfte im südlichen Afrika, wohin er 1884 übersiedelte. Lippert nahm seinen Wohnsitz in Pretoria, war in den folgenden Jahren vor allem in Barberton tätig, wo er sehr erfolgreich, an der Finanzierung von Goldminen beteiligt war. Er erlangte 1887 von der Regierung der Südafrikanische Republik das Monopol für die Dynamitherstellung.[4] Dieses De-facto-Importmonopol war infolge der Intensivierung der bergbaulichen Aktivitäten im Transvaal sehr lukrativ und dementsprechend sehr umstritten. Gegen Lipperts Monopol arbeiteten die im Generalkartells deutscher und britischer Pulverfabriken zusammengeschlossenen Firmen, die Julius Scharlach mit der Wahrung ihrer Interessen betrauten. Ab 1893 wurden die Firmen des Kartells an dem Monopol beteiligt. Lippert verkaufte seine Anteile an der Gesellschaft, die das Monopol hielt, 1897. Er kehrte 1897 nach Hamburg zurück, wo er sich unterschiedlichen wohltätigen Aktivitäten zuwandte. Unter anderem spendete der Hamburger Sternwarte ein Teleskop, das dort unter dem Namen Lippert-Teleskop in Betrieb ist.

Lippert Concession
Lippert spielte eine Rolle bei der Entstehung von Südrhodesien. Ursprünglich als Konkurrent von Cecil Rhodes, der sich mit der Rudd Consession die Recht gesichert hatte Bodenschätze im Matabele-Königreich abzubauen, hatte Lippert über einen Agenten mit dem König Lobengula Verhandlungen über die Gewährung von Landrechten geführt. Rhodes war alarmiert, da seine Rechte dann weniger Wert gewesen wären. Rhodes verhandelte über Charles Rudd mit Lippert und sie einigten sich am 12. September 1891 darauf, dass Lippert, die ihm gewährten Rechte weitergeben werde.[5] Lippert reiste dann selbst zusammen mit seiner Frau Marie zu Lobengula, um die Verhandlungen abzuschließen.[6] Lobengula unterzeichnete die Lippert Concession, die beinhaltet, dass Lippert, gegen jährliche Zahlungen das Recht hatte, Landrechte im Namen des Königs" weiterzuverkaufen. Die Lippert Concessions wurde von Lippert vertragsgemäß am 11. Februar 1892 an die Britische Südafrika-Gesellschaft weitergeben.[5]

Sonstiges
Von 1879 bis 1883 gehörte Lippert der Hamburgischen Bürgerschaft an, er war Mitglied der Deputation für Handel und Schiffahrt.

Zu Ehren Lipperts wurde ein von der Hamburger Sternwarte entdeckter Asteroid nach ihm Lipperta benannt.

1890 kaufte Lippert eine Farm im Umland von Johannesburg, er baute auf einem Teil eine Villa Marienhof, die noch erhalten ist.[7] Auf dem restlichen Gelände ließ er Bäume anpflanzen und nannte die Gegend Sachsenwald, in Anlehnung an den Sachsenwald. Heute ist der Saxonwold ein eigener Vorort von Johannesburg.

Die Grabanlage von Marie und Eduard Lippert auf dem Friedhof Ohlsdorf ist wegen ihres besonderen Schmuckes mehrfach beschrieben, unter anderem steht die Skulptur Das Schicksal von Hugo Lederer seit 1952 dort, Grab Nr. U 23, 21-35 / V 23, 17-25.

Zum Andenken an seine Frau stiftete Lippert 1898 das Säuglingsheim Mariensruh in Groß Borstel, in dem sich heute eine Schule befindet.[8]

Quelle
Mitgliederverzeichnis der Hamburgischen Bürgerschaft 1859 bis 1959 - Kurzbiographien. Zusammengestellt und bearbeitet von Franz Th. Mönckeberg, gebundenes Schreibmaschinenmanuskript Nr. 986.

Einzelnachweise
↑ Nachruf nach Eduard Lipperts Tod: Anhang zum Jahresbericht der Hamburger Sternwarte 1925. Ouelle: http://www.hs.uni-hamburg.de/DE/Oef/Stw/schorr/lippert.htm
↑ Nachruf Ludwig Lippert: Hamburger Nachrichten 23. Juli 1918 Nr. 372, Abonnementausgabe
↑ http://www.hamburg.de/clp/frauenbiografien-schlagwortregister/clp1/hamburgde/onepage.php?BIOID=3517&ortsteil=10
↑ Ekkehard Böhm, Hamburger Großkaufleute in Südafrika zu Ende des 19. Jahrhunderts, in: ZVHG 59, 1973, S. 46
↑ a b Arthur Keppel-Jones: Rhodes and Rhodesia: The White Conquest of Zimbabwe, 1884-1902, 1983 ISBN 9780773505346, S.183
↑ Siehe auch: Zur Erinnerung an Marie Lippert: Ihre Reisebriefe und Skizzen aus Matabeleland, 21. September bis 23. Dezember 1891, Fischer & Wittig, 1897
↑ Quelle: http://www.parktownheritage.co.za/plaques.html
↑ Quelle: http://www.grossborstel.de/index.php/content/view/362/105/

http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Lippert abgerufen am 25.7.2013


biografischer Artikel in:
Hamburgische Biografie 5: Personenlexikon, Franklin Kopitzsch, Dirk Brietzke,
Wallstein Verlag GmbH, 2010 - 425 Seiten, S. 234 ff.

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Cecil Rhodes hatte sich von König Lobengula die Abbaurechte gesichert, jedoch nicht mehr. Er konnte graben, aber nicht siedeln, was die Voraussetzung für einen effektiven Bergbau gewesen wäre. Diese Rechte besaß ein deutscher Konkurrent, Eduard Lippert, ein Cousin Alfred Beits, der seit 1886 in Matabeleland geschäftlich aktiv war. 199 Lippert hatte sich von Lobengula eine Konzession erwirkt, die ihm erlaubte, für die nächsten hundert Jahre den Handel mit Land in Lobengulas Territorium abzuwickeln. Ohne ein Arrangement mit Lippert war ein geschäftliches Fortkommen in Matabeleland also nicht möglich. 200
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Rhodes versuchte zunächst, Lipperts Konzession als Fälschung hinzustellen; Beit sah sie für echt an und mahnte, sie werde auch vor britischen Gerichten Anerkennung finden.
201 Rhodes hingegen schaltete die englischen Behörden und das Kolonialamt ein; er versuchte Druck auszuüben, indem er die Verhaftung von Lipperts Mitarbeitern auf britischem Gebiet bewirkte. 202 Aber Lippert war ein unerschrockener Mann, der bei seiner Ankunft in Südafrika einst zu Fuß von Delagoa Bay nach Barberton gelaufen sein soll, d. h. rund 140 englische Meilen durch unvertraute Wildnis (ca. 225 km, Luftlinie).
203 Und er war überzeugt von seinem Recht. Eine gegenseitige persönliche Abneigung vertiefte zudem den Graben, Enttäuschung war im Spiel. Aus Lipperts Sicht war Rhodes bei gemeinsamen Geschäftsabsprachen in Bezug auf Matabeleland wortbrüchig geworden. Lippert soll daraufhin dem angetrunkenen Rhodes in einem Club vor Zeugen Unangenehmes gesagt haben.204
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War Lippert nicht erfolgreich darin, sich in dieser Angelegenheit über den Generalkonsul in Kapstadt die Rückendeckung der deutschen Regierung zu verschaffen,205 so scheiterte Rhodes mit dem Vorhaben, Lipperts Papiere zu diskreditieren. Eine finanzielle Lösung musste gefunden werden. Dabei stand Rhodes unter starkem Druck der britischen und auch der südafrikanischen Öffentlichkeit, die laut darüber diskutierten, wie berechtigt Rhodes’ Ansprüche auf Matabeleland seien, und wie klug es sei, sich bei so ambitionierten wirtschaftlichen Vorhaben wie der Erschließung des Landes lediglich auf eine Konzession zu stützen und auf Bodenschätze, die erst noch entdeckt werden mussten.206
...

Anmerkung 200 Über Eduard Lippert liegt bislang keine eigenständige Studie vor, zahlreiche Bücher zur Geschichte Südafrikas oder zur Gold- und Diamantenindustrie enthalten jedoch Informationen über ihn. Lippert wird dabei fast durchgehend einseitig und negativ beurteilt, vgl. vor allem Emden, Randlords, S. 327 ff. Frühe englischsprachige Werke zeichnen ihn (aus dem Kontext ihrer Entstehungszeit heraus) als den „bösen Deutschen“, der dem gerechten kolonialen Projekt der Briten durch seine Geschäfte wie durch seine Unterstützung der Regierung Krüger im Wege stand. Dabei wird, ohne Belege hierfür anzuführen, davon ausgegangen, Lippert habe die Rückendeckung der deutschen Regierung genossen. Neuere, auf deutschen Aktenbeständen basierende Studien wie von Rosenbach, Laufer und Böhm widerlegen dies. Das ungewöhnliche Leben Lipperts bedürfte einer umfassenderen Betrachtung und das aus der älteren Literatur immer noch nachwirkende Bild wohl einer Korrektur.

212 Marie Lipperts Briefe aus Matabeleland wurden nach ihrem frühen Tod 1897 (vgl. Bake, Marie Lippert) von ihrem Mann Eduard 1898 in einem Privatdruck mit der Auflage von 50 Exemplaren veröffentlicht. Ein Exemplar dieser Ausgabe war für die vorliegende Studie nicht greifbar. 1960 erschien eine englische Übersetzung, auf die zurückgegriffen werden musste. – ...

(aus: Alfred Beit - Hamburger und Diamantenkönig)

Nach Kählers Tod gehörte Hohenbuchen seinem Sohn, bis 1896 Eduard Amandus Lippert den Herrensitz samt Mühlen kaufte. Eduard Lippert hatte in Südafrika mit Gold- und Diamanten-schürfungen ein Vermögen gemacht. Er geriet dann ...
Das Gut gehörte Eduard Lippert von 1896 bis 1914.
in: Poppenbüttel: Porträt eines Stadtteils, 2003, Seite 109
books.google.de/books?isbn=3833401699

Quellenangaben

1 Nachruf nach Eduard Lipperts Tod im Anhang zum Jahresbericht der Hamburger Sternwarte 1925
2 http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Lippert
3 Nachruf nach Eduard Lipperts Tod im Anhang zum Jahresbericht der Hamburger Sternwarte 1925
4 http://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Lippert

Datenbank

Titel Hoffmann aus Hirschberg (Schlesien) und Württemberg sowie Nebenlinien
Beschreibung Vorfahren von Silvia-Theres Hoffmann (1947-2017), Ina-Kareen Hoffmann (1951-2011) und Ellen-Andrea Hoffmann (1954-2017)
Hochgeladen 2019-10-07 01:14:07.0
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