Notizen zu dieser Person
er wurde von seiner 3. Frau Anna Sophie Spreckels & seinem Sohn aus erster Ehe ermordet
Im Jahre 1831 erfüllte sich der Kötner Cord Meyer aus dem Bützflether Moor
einen Lebenstraum. Es gelang ihm, einen Bauernhof auf der Geest zu kaufen.
Am Stellberg in Blumenthal. Ein großer und alter Hof, mit Scheune und Häuslingshaus.
Dort hatte Marten Hagenah aufgegeben, seinen vom Vater übernommen Hof zur erneuten Bemeierung an die Gutsherrschaft zu Laumühlen zurückgegeben.
Bewegte Geschichte eines Hofes:
1803 von Marten Hagenah übernommen bis zum Verkauf an Bartold Witt und Johannes Horwege.
Hinter Cord Meyer steht die Bemerkung: "Ermordet von seinem Sohn und Ehefrau 1833"
Cord Meyer konnte nicht schreiben. Für die notwendige Unterschrift unter den Meierbrief schrieb ihm
der Schreiber seinen Namen in Bleistift vor und Meyer malte mit der Feder nach.
Cord Meyer, schon Mitte fünfzig, war im Moor geboren worden. Schon seine Eltern waren “Moorbewohner”, wie es damals hieß. Das harte, entbehrungsreiche Leben im Moor hatte ihn geprägt, hatten ihm schon zwei Töchter und seine erste junge Ehefrau gekostet.
Cord Meyer war kein unbeschriebenes Blatt. Viehdiebstähle wurden ihm angelastet. Dafür saß er im Gefängnis.
Nun endlich gelang ihm der Sprung auf die Geest. Mit hohem wirtschaftlichen Risiko. Das Geld für die Hofübernahme musste er sich überall zusammenleihen. Bei Verwandten, bei Kreditgebern. Und von Anfang an hatte er finanzielle Schwierigkeiten.
Unheil zog herauf, als Sohn Claus im Frühsommer 1831 zum Wehrdienst eingezogen wurde und ein Jahr später seine zweite Frau plötzlich starb.
Der Verlust von gleich zwei Arbeitskräften auf dem großen Hof wog schwer, obwohl Claus rechtzeitig zur Ernte 1832 wieder zu Hause war. Es galt, noch zwei minderjährige Kinder zu versorgen.
Cord Meyer musste sich nach einer neuen Bäuerin umsehen
Mit Cord Meyer zog auch Jacob Wohlers mit seiner Familie an den Stellberg. Jacobs Frau Margarethe war die Schwester von Cathrine, der zweiten Frau des Moorbauern, die, wie oben erwähnt, im Sommer 1832 starb.
Beide, sowohl Jacob Wohlers, der die Stelle des Blumenthaler Dorflehrers annahm, noch Cord Meyer konnten ahnen, dass es mit der Kate der Wohlers, aber auch mit seinem Hof eine besondere Bewandtnis hatte.
Es war das Elternhaus von Anna, das Haus ihres Vaters Behrend Spreckels, der es bereits vor Jahrzehnten gekauft hatte, dort seine Familie begründete. Als dort am Stellberg sein erster Sohn Claus Anno 1790 geboren wurde, pflanzte er an jener Stelle, wo die Hebamme die Nachgeburt vergrub, eine Eiche.
War sie gesegnet, stand sie auf einem besonders günstigen Platz? Sie gedieh zu einem der schönsten Bäume der ganzen Gegend - und lebte bis 1999!
Auf seinem Hof am Stellberg unterhielt Behrend Spreckels seine Dorfschule. 16 Jahre ging das, bis er 1804 vom Dachboden fiel und sich sein Bein brach. Eine Behinderung, die in den wirtschaftlichen Ruin führte. Die Dorfschaft entzog ihm die Schule, verweigerte eine Pension.
Drüben, im später Cord Meyerschen Hof, der zu jenem frühen Zeitpunkt der des Dorfrichters Hagenah war, wurde dies beschlossen.
Behrernd Spreckels musste seinen Hof, seine Existenz, verkaufen und musste mit seiner Familie aufs verfrühte, spärliche Altenteil in der Heide. Sein Ältester musste sofort vom Hof, verdingte sich als Knecht in Kehdingen.