Claus Friedrich MEYER

Claus Friedrich MEYER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Claus Friedrich MEYER

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 22. September 1810 Bützflether Moor, Krs. Stade, Niedersachsen, Germany nach diesem Ort suchen
Tod 24. Juli 1835 Himmelpforten, Niedersachsen, Germany nach diesem Ort suchen
Heirat September 1832 heimlich verlobt/später ein Paar, obwohl Anna mit seinem Vater verheiratet war nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
September 1832
heimlich verlobt/später ein Paar, obwohl Anna mit seinem Vater verheiratet war
Anna Sophie SPRECKELS

Notizen zu dieser Person

er ermordete zusammen mit Anna Sophie Spreckels (seiner Stiefmutter) seinen Vater

im Frühsommer 1831 zum Wehrdienst eingezogen

Auszug aus dem Buch "Abels Blut":
Claus Meyer ist 20 Jahre alt und dient im Januar 1830 als Knecht bei seinem Onkel Jacob Bösch in der Moorsiedlung Neuland. Einerseits ist dies für ihn so was wie eine Flucht von dem elterlichen Bauernhof im Bützflether Moor, in dem der Streit mitseiner Stiefmutter, die er verächtlich „Schrödersche“, nennt, an der Tagesordnung ist. Andererseits liebt und verehrt er seinen Vater Cord, der ihn, seit er aus der Schule war, immer wieder auf abenteuerliche Diebestouren in die Umgebung mitgenommen hat. Claus ist im Gegensatz zum Vater, der bereits um die fünfzig ist, wendig und geschickt bei Einbruch in fremde Häuser. Cord gehört zu einer kleinen Räuberbande, die gelegentlich die Gegend des Kehdinger Moores unsicher macht. Zwar plagtClaus deswegen das schlechte Gewissen, doch er entschuldigt es damit, dass es ja die „Schrödersche“ war, die seinen Vater zu diesen Taten verführt hat, weil es um die Wirtschaft des Hofes so schlecht steht. Cord will die Landwirtschaft nicht recht gelingen. Er ist ein „Taugenichts“, als Viehdieb berüchtigt in der ganzen Gegend.

In jungen Jahren fuhr Cord in der warmen Jahreszeit regelmäßig zur See, diente u.a. auf Walfängern und erlernte dort das Schlachterhandwerk…und anderes mehr. Um ihn an den väterlichen Hof zu binden, wurde ihm auf Wunsch von Cords Vater Simon dieblutjunge Abel vom benachbarten Bösch-Hof zur Heirat angeboten - Claus’ Mutter. Sie starb mit nur 30 Jahren, auch weil Cord sie schlug und quälte. Da war Claus erst sieben Jahre alt. Cord heiratete innerhalb von vier Wochen erneut – die Schrödersche. Während die älteren Brüder das Haus verlassen und sich als Knechte verdingen, ist Claus der Stiefmutter ausgesetzt, die dem Vater mehrere Kinder gebärt, davon ein Junge, - Johann und damit ein möglicher Anwärter auf den Hof!

Claus plagen in Neuland Alpträume: Vor drei Jahren war er an einen Einbruch in Hörne bei Stade beteiligt, bei der eine alte Frau von Cord gequält und fast getötet wurde. Wie so oft hatte er hier hatte er als Jüngster und Geschicktester das Fenster geöffnet und fühlt sich schuldig an der grausamen Tat, an der sein Vater direkt beteiligt war.

Jacob Bösch, Claus’Onkel und jüngerer Bruder von Abel, ahnt die Verstrickung seines Neffen in die dunkle Machenschaften von Cord. Er hasst Cord dafür, dass er seine Schwester Abel in den Tod trieb und nun auch ihren Sohn mit sich in die Tiefe reißen will. Er versucht Claus wiederholt auf den rechten Weg zu führen.

Doch das misslingt. Wiederholt nimmt Cord den Sohn mit und Claus genießt die Anerkennung seines Vaters. Claus hofft auf die Übernahme des Hof, wenn er nur geduldig seinem Vater folgt. Immerhin ist er der Jüngste aus erster Ehe und SchwiegervaterBösch hatte seinerzeit Land und Geld in die marode Wirtschaft gesteckt.

Cord ist ein Taugenichts, das hat der alte Bösch gewusst. Im Grunde wissen das alle, auch Claus, der es jedoch verdrängt und dem die schrecklichen Bilder in die Träume folgen.

Dann passiert es: Ende Januar 1830 überfällt Cord, frustriert durch ausbleibende Erfolge bei Einbrüchen auf dem Deich in Barnkrug einen Schiffer und ermordet ihn. Claus ist Zeuge.

Um die Tat zu vertuschen, schleppen sie den Toten kilometerweit und legen ihn so in den Schnee, dass er zunächst nicht gefunden wird. Erst im Frühjahr wird die Leiche gefunden und Cord hat wieder einmal die Polizei im Haus.

Die Schrödersche erfährt von ihrer Schwester, die in Blumenthal mit dem Lehrer Jacob Wohlers verheiratet ist, vom Verkauf des Hagenahschen Hofes. Um den Fahndungsdruck und wachsender Feindseligkeit im Dorf zu entgehen, beschließt er kurz entschlossen den Umzug nach Blumenthal, etwa 20 Kilometer entfernt und in einem anderen Gerichtsbezirk.

Doch woher soll er die Anzahlung für den Hof nehmen?

Er animiert Claus, für ihn den Hof des Nachbarn Jagemann anzuzünden, da dieser schon eine der seltenen Brandversicherungen hat.

Jagemann brennt ab und an ihm verkauft Cord seine Hofstelle auf Abbruch. Cord bekommt den Zuschlag und zieht im Mai 1830 nach Blumenthal um.

Im Sommer, Cord ist längst am neuen Wohnort, geht es wieder auf Diebestouren. Diesmal gilt es, Schulden zu tilgen, die Cord bei seinem Kumpan Claus Jenz hat. Darum macht Claus widerwillig mit, ist ihm doch der Hof sicher versprochen. Und kann, weil er sich bereit erklärt, fortan alleine einzubrechen, weitere Grausamkeiten verhindern.

Doch das makellose Bild des Vaters hat längst Risse bekommen. Der Verlust des Hofes im Moor, seit Jahrhunderten Familienbesitz und Eigentum ist verloren, der neue Hof ist eine lediglich Meierstelle, mit gutsherrlichen Abgaben, die Cord nicht leisten kann.

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Jacob Bösch, Claus Meyers Onkel und jüngerer Bruder von Abel, ahnt die Verstrickung seines Neffen in die dunkle Machenschaften von Cord Meyer. Er hasst Cord dafür, dass er seine Schwester Abel in den Tod trieb und nun auch ihren Sohn mit sich indie Tiefe reißen will. Er versucht Claus wiederholt auf den rechten Weg zu führen.

Doch das misslingt. Wiederholt nimmt Cord den Sohn mit und Claus genießt die Anerkennung seines Vaters. Claus hofft auf die Übernahme des Hof, wenn er nur geduldig seinem Vater folgt. Immerhin ist er der Jüngste aus erster Ehe und SchwiegervaterBösch hatte seinerzeit Land und Geld in die marode Wirtschaft gesteckt.

Cord ist ein Taugenichts, das hat der alte Bösch gewusst. Im Grunde wissen das alle, auch Claus, der es jedoch verdrängt und dem die schrecklichen Bilder in die Träume folgen.

Im September 1830 wirft Jacob Bösch das Handtuch und entlässt seinen Neffen Claus, der auf den Hof seines Vaters Cord in Blumenthal wechselt. Es ist ein endgültiger Abschied auch von den Böschens, auf dessen Schutz und Fürsprache er sich bis dahin verlassen konnte. In Blumenthal dagegen regieren die Schröder-Frauen und Claus hat einen schlechten Stand. Johann, Sohn aus zweiter Ehe, wird von den Frauen schon als künftiger Hofnachfolger gehandelt.

Die fälligen Abgaben an den Gutsherren drücken. Claus geht wieder mit dem Vater auf Diebestour, um nicht seine letzte Gunst zu verlieren.

Gleich die erste Tour, die wieder in Cords alte Heimat führt, endet in einer Tragödie. Wieder ist Cord mit seinen Kumpanen Claus Jenz und Peter Schröder unterwegs. Und wieder mit äußerster Grausamkeit. In Grauerort richtet Cord eine alte Frau regelrecht hin. Wie immer mit dem Tau, ohne Blutvergießen. Und wieder ist Claus Zeuge. Die Tat führt zu weitgehenden Ermittlungen, selbst eine Belohnung wird ausgesetzt.

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Claus flieht regelrecht aus dem Dunstkreis seines Vaters und geht in die nahe Stadt Stade, wo er Anna kennen und lieben lernt. Eine lebensfrohe junge Frau, die als Dienstmagd in einem Bürgerhaus dient und in Claus einen möglichen Bräutigam sieht.Er verschleiert in seiner Angst, doch noch des Mordes überführt zu werden, seine wahre Identität. Es sind diese Geheimnisse, die Claus um seine Person macht, die Anna magisch anziehen und in ihr Verderben führen sollen. Hinzu kommt, dass er Geldin der Tasche hat und Anna glauben lässt, in ihn einen potenziellen Hofnachfolger zu sehen. Für die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Anna ist er eine „gute Partie“ und sie hofft durch ihn das Leben einer Bäuerin zu führen.

Claus begreift, dass er, um Anna als Braut vorzuführen und den Meierhof zu übernehmen – falls Cord doch noch, wie er zu jenem Zeitpunkt denken muss, gefasst und hingerichtet wird – ein erstklassiges Zeugnis haben muss. Von einem mehrfachen Mörderund vielfachen Dieb würde es ein solches Zeugnis nie geben bzw. nichts gelten. Ein gutes Führungszeugnis aber erhält man, wenn man als Soldat gedient und sich dort bewährt hat. Dann stehen alle Wege offen.

Er folgt Annas Rat und lässt sich im Januar 1831 anwerben und geht im Mai nach Stade in den Militärdienst. Für Cord ein harter Schlag! Hat er doch keinen Zugriff mehr auf seinen Sohn. Er versucht es nun allein, was prompt misslingt. Bei einem Einbruch in der Nachbarschaft wird er verletzt und fast entdeckt. Es ist das Ende seiner Dieberei.

Was Claus nicht ahnen kann ist der Umstand, dass Anna durch ihren Vormund und Onkel unerwartet aus der Stadt geholt wird und ins Alte Land vermittelt wird. Unerreichbar weit entfernt von Claus. Dennoch glaubt er daran, nach Beendigung seiner Dienstzeit alle guten Voraussetzungen zu erfüllen, um in absehbarer Zeit den väterlichen Hof zu übernehmen - mit Anna als seine Braut!

Cord hat, als sein Sohn ihm von einer möglichen Braut erzählte, die mögliche Braut heimlich ausspioniert und hinsichtlich einer „guten Partie“ überprüft. Er findet heraus, dass sie im Grunde aus der Nachbarschaft stammt und sich als Braut seinesSohnes, obwohl arm, günstig für seine Integration in Blumenthal auswirken würde.

Doch die Dinge entwickeln sich anders. Im Sommer 1832, kurz vor dem Ende der Dienstzeit von Claus, stirbt überraschend die verhasste Stiefmutter. Claus freut sich, wäre doch nun für ihn der Weg für die Übernahme des Hofes frei. Doch was er nichtweiß - der Vater will noch einmal heiraten!

Durch großzügige Versprechungen – er räumt der armen und zudem blinden Mutter Trine ein Altenteil bei sich ein – gelingt es Cord, Anna als Braut zu bekommen. Es ist ihre Schönheit, die den Alten anzieht. Und sie seinem Sohn wegnimmt. Er will sieallein besitzen und denkt nicht daran, den Hof in jüngere Hände zu legen. Cord hegt den Plan, es in seiner neuen Heimat noch einmal zum Amt und Würden zu bringen. Vielleicht sogar Dorfrichter zu werden, oder Deichgraf. Wenn man schon zu alt für Diebereien war, konnte man auf andere Art und Weise es zu etwas bringen.

Anna hat keine Wahl. Vormund und Mutter legen die Eheschließung für sie fest. Ende September 1832 wird sie aus dem Alten Land, wo sie dient, abgeholt.

Anna, die Claus aus den Augen verloren hat, versucht in ihrer Verzweiflung in der Eheanbahnung ihren „Preis“ hochzuhandeln, in dem sie neben einem üppigen Altenteil das Häuslingshaus des Hofes für sich fordert. Cord willigt scheinbar ein, legt den Vertrag aber nicht wie vorgeschrieben zur Genehmigung beim Gutsherren vor. Kurz vor der Hochzeit geht Anna persönlich mit dem Vertrag zum Gutsherren, dem Stader Landdrosten. Dieser moniert wie erwartet das hohe Altenteil und fordert eine Nachbesserung. Diese findet statt, erneut treffen sich die Parteien – das kleine Haus aber bleibt Anna versprochen.

Claus hat in der Stader Garnison nicht die geringste Ahnung, was der Vater veranstaltet und gerade im Begriff ist, durch die Einräumung eines hohen Altenteils dem Nachfolger, also ihn, für ein Leben lang hoch zu belasten. Immerhin sind Anna und Claus fast gleichaltrig, während Cord Mitte fünfzig ist – für damalige Verhältnisse also „alt“. Würde der Vater in ein paar Jahren sterben, müsste er als Nachfolger des Vaters junge Witwe ein Leben lang versorgen…

Vor allem aber weiß Claus nicht, dass der Vater ihm bewusst die Braut nimmt!

Erst bei der Hochzeit bemerkt Claus, der für die Feier Urlaub bekommt, was sich in Blumenthal abspielt. Das lange getrennte Paar findet wieder zusammen und die Tragödie nimmt ihren Verlauf. Anna verweigert sich ihren angetrauten Ehemann und hältes mit Claus. Das über Jahre gewachsene gute Verhältnis zwischen Vater und Sohn zerbricht endgültig. Hass und Brutalität bestimmen den Alltag.

Hinzu kommt, dass Anna schwanger von Claus wird. Im Frühjahr 1833 werden die Verhältnisse derart unerträglich, dass Claus und Anna den Alten erwürgen.

Schnell fliegt die Tat auf, sie werden verhaftet. Im nahen Himmelpforten, dem Gerichtsort, werden sie langen Verhören unterzogen.

Peter Schröder und Claus Jenz, Cords alte Kumpanen, fürchten, durch eine Aussage von Claus ebenfalls ihrer Taten angeklagt zu werden. Sie setzen Claus unter Druck, zu schweigen und versprechen ihm dafür die Freiheit. Währenddessen gebiert Anna imGefängnis ihr gemeinsames Kind und bald darauf erfolgt das Todesurteil sowohl für sie als auch Claus.

Als Claus erkennt, dass er betrogen wurde und nicht befreit wird, versucht er sich das Leben zu nehmen. In letzter Not verrät er Cords Kumpanen, doch es ist zu spät. Im Sommer 1835, nach endlosen 2 ½ Jahren Hoffen und Bangen, treten Anna und Claus gemeinsam ihren Weg in den Tod an. Beide werden vor Himmelpforten vor Tausenden von Zuschauern enthauptet. Claus Jenz und Peter Schröder beobachten zufrieden, wie der letzte Zeuge ihrer Taten stirbt und verscharrt wird.

Ihre gemeinsamen Morde bleiben für immer ungesühnt.

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Tausende hatten sich am Freitag, dem 24. Juli 1835, zusammengefunden, um zu sehen,
wie dem jungen Paar der Kopf abgeschlagen wurde. Es war eine der letzten öffentlichen Hinrichtungen im Königreich Hannover, die erste und zugleich letzte im Amt Himmelpforten.

Quellenangaben

1 Dietrich Alsdorf schrieb die beiden Bücher "Anna aus Blumenthal" und "Abels Blut" http://www.dietrich-alsdorf.de/anna-aus-blumenthal.html http://www.dietrich-alsdorf.de/abels-blut.html Buch "Anna aus Blumenthal" von Dietrich Alsdorf; Gerichtsakte mit zahlreichen Protokollen und Schriften von Justizkanzlei und Amt; enthält auch alle Urteile - Staatsarchiv Stade Rep.70 Nr. 7

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Titel Familie_Ahnen von Claudia Stock
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Hochgeladen 2018-02-18 18:13:04.0
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