Kilian STISSER

Kilian STISSER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Kilian STISSER
Ausbildung Immatrikulation ab 1. Mai 1582 Helmstedt Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Ausbildung Student ab 14. Januar 1585 Wittenberg Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Ausbildung Kanzler ab 1589 Halle a.d. Saale Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Beruf Kanzler ab 1610 Halle a.d. Saale Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Beruf Stadtsyndicus ab 1594 Halle a.d. Saale Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Religionszugehörigkeit EV.
title Dr. jur.utr. ab 4. Oktober 1591 Helmstedt Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
title Reichsadel ab 17. Januar 1602 Prag Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
title Dr. jur. ab 1610 Halle a.d. Saale Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 23. März 1562 Quedlinburg Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Tod 9. Januar 1620 Halle a.d. Saale Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Heirat 20. Januar 1589 Helmstedt Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
20. Januar 1589
Helmstedt
Margarethe HEIL

Quellenangaben

1 Das mitteldeutsche Geschlecht Stisser von 1480 bis zur Gegenwart
 von Karl-Wilhelm Just, 1965, C.A.Starke-Verlag Seite 30 ff
2 LP-Stiss05 - Epitaph Chilian Stisser
 Übersetzung des lateinischen Textes aus dem Epitaph Chilian Stisser, * 23.03.1562 in Eisleben oder Qued­linburg oder Helmstedt, + Halle an der Saale 09.01.1620, Grabmal im Dom, Schüler zu Ilfeld, immatr. 01.05.1582 an der Universität zu Helmstedt als "Quedlinburgiensis", 14.01.1585 Univ. Wittenberg als "Isslebiensis", Dr. jur. utr. 04.10.1591 in Helmstedt, 1594 Stadtsyndikus zu Halle, Erzbischöfl. Magdeburg. Geheimer Rat und Kanz­ler, Gräfl. Mansfeld. Rat, Herr auf Neukirchen und Niet­leben bei Halle, Reichsadel 17.01.1602 durch Kaiser Rudolf II. zu Prag " für den erzstiftischen magdeburgi­schen Rat und Vicekanzler...", um 1610 Fürstl. Mag­deburg. Geheimer Rat und Kanzler zu Halle. "... Zwar wurde dem Kanzler Chilian Stisser schon mit Adelsdiplom vom 17.Januar 1602 durch Kaiser Rudolf II. für sich und seine Nachkom­men der Adel verliehen. Die Urkunde ist erhalten und sagt wörtlich: "So haben Wir demnach mit wolbedachtem mueth guetem Rath, und Rechten wissen, bemeltem Doctor Kilian Sties­ser diese besondere gnad gethan, und Vreyhait gegeben, und Ine mit allen und Jeden seines ehelichen Leibs Erben, und deroselben Erbens Erben, Mann- und Frawen Persohnen in ewigkeit in den Standt und Gradt des Adels ... geadelt, und Sy der Schar, gemeinschafft und gesell­schafft des Adels zugefüegt, zugesellet und vergleichet allermaßen und gestalt, als ob Sy von Iren Anen, Vatter, Mutter und geschlechten bayderseits recht Edlgeboren, Rittermäßig Lehn- und Torniergenoßleut wehren. Und zu mehrer gezeugnus und gedechtnus solcher unser gnaden und erhebung in den Standt und Gradt des Adels haben Wir Ime sein anererbt Wappen und Clainot nachfolgend.-maßen verendert gezieret und gebessert und Ime und seinen ehelichen Leibs Erben und deroselben Erbens Erben Mann- und Frawen Personen hinfüro in ewigkeit also zu führen und zu gebrauchen gnedglich gegönt und erlaubt... Trotz der verliehenen Standeserhöhung hat die Familie Stisser das Adels-Prädikat "von" niemals geführt. Dies ist nach Euler keineswegs eine seltene Erscheinung, sondern gerade bei Gelehrten- und Beamtengeschlechtern vor allem im süd- und mitteldeutschen Raum sehr häufig. Das "von" gehörte damals noch keineswegs unbedingt zum Adel, und die Beamtengeschlechter fühlten sich nur dann als adelig, wenn es ihnen gelang, entsprechenden Grundbesitz, adlige Heiraten und Lebensführungen in ihren geadelten Geschlechtern zu entwickeln. Und gerade diese Kennzeichen waren den Stisser versagt als das Geschlecht durch die Folgen des 30-jährigen Krieges verarmte." (Q 16) "Sowohl durch die väterliche, aber noch mehr durch die mütterliche Familie hatte Kilian Stisser eine intensive Verbindung zum Umkreis Martin Luthers und der Reforma­tion: Der Vater Kilians, Balthasar, war Kanzler bei den Grafen von Mansfeld in Eisleben, dem Geburts- und Ster­beort Martin Luthers. Kilians Großvater mütterlicher­seits, Kilian Goldstein, von dem der Enkel den Vornamen hat, der dann in der Familiengeschichte bis zur Gegen­wart immer wieder auftaucht, war Freund und Mitarbeiter Martin Luthers, Wittenberger Professor, Sächsisch-Weima­rer Kanzler, unter den Visitatoren des Kursächsischen Kreises und endlich Syndikus in Halle an der Seite des Reformators von Halle, Justus Jonas. Luther hat Kilian, seinen "guten Freund", einen in Christus geheiligten Mann genannt. In Halle hat Kilian Goldstein 24 Jahre hindurch dem reformatorischen Werk gedient als Syndikus und sich besonders um das Schulwe­sen der Stadt verdient gemacht. Auch die mancherlei Wechselfälle im Hin und Her der Glaubensauseinander­setzungen hat er mitgetragen. Zweimal mußte er die Stadt verlassen, zweimal kehrte nach kurzer Zeit zurück. Auf seiner letzten Reise nach Eisleben hat Martin Luther bei einem Zwischenaufenthalt in Halle sich in die Bibel Goldsteins eingetragen mit einer kurzen Auslegung des Römerbrief-Wortes "Der Gerechte wird seines Glaubens leben". Bereits in jungen Jahren hatte Kilian Stissers Vater die Bekanntschaft Goldsteins gemacht und seine Unterstützung erfahren. Kilian Stisser selbst folgt später dem Großvater Goldstein im Amt des Syndikus der Stadt Halle. Ein gut unterrichteter Zeitgenosse, der Professor Case­lius in Helmstedt, nennt Quedlinburg als Kilians Ge­burtsort. Er berichtet auch, daß die Eltern den Sohn schon früh für die Wissenschaften bestimmt hätten und ihn nach einer gewissen Zeit der Vorbereitung auf die Ilfelder Klosterschule schickten. In dem Ilfelder Schü­lerverzeichnis findet sich in der Tat in dem Jahr 1580 sein Name. Da die Schüler in der Regel drei Jahre in der Klosterschule blieben, wird Kilian frühestens 1577, spätestens 1579 dort aufgenommen worden sein. ... Die Krönung bestand in dem "studium trilingue", der gleichmäßigen Beherrschung der lateinischen, griechi­schen und hebräischen Sprache. Wie gut Kilian sprachlich gebildet war, beweisen die griechischen Gedichte, die er bei besonderen Anlässen verfaßte, und die auch in einer kleinen gedruckten Sammlung herausgegeben wurden. ... Kilian hat sich wie sein Vater dem Studium der Rechtsgelehrsamkeit zugewendet. Unter dem Lehrer Andreas Cludius, der auch als Rechtsbeistand beim Reichsgericht in Speyer geschätzt war, promovierte Kilian am 4.10.1591 zum Dr. jur. Noch in seinen ersten Studienjahren war das geistige Leben in Helmstedt bestimmt durch die lutherische ortho­doxe Theologie, getragen von den Professoren Pfaffrath und Hoffman, sowie von Basilius Sattler, dem Leiter des Braunschweigischen Konsistoriums. Nach seiner Promovierung tritt Kilian in die Dienste des Mansfelder Grafen Bruno, bei dem er die Geschäfte eins Kanzlers führt. 1594 wird er Syndikus der Stadt Halle, wie einst sein Großvater Kilian Goldstein, 1598 wird er von dem evangelischen Domkapital in Magdeburg in das Amt eines Vicekanzlers für das Erzstift Magdeburg berufen. ... Nach den stürmischen Jahren der Einführung der Re­formation unter Justus Jonas und Kilian Goldstein in Halle waren, als Kilian Stisser Stadtsyndikus war, ruhi­ge Zeiten friedlichen Aufbaus und Ausbaus der lutheri­schen Kirche unter den nun folgenden lutherischen Erzbi­schöfen und Administratoren aus dem Haus Brandenburg gekommen. Im Jahre 1598 wurde Kilian Stisser vom lutherischen Domkapitel als Rat und Vizekanzler vereidigt. Das Domkapitel führte zunächst allein die Regierung, da der "postulierte Erzbischof" Christian Wilhelm noch unmündig war. Gleichwohl war es die Aufgabe Kilians im Jahre 1599 auf einem vom Domkapitel ausgeschriebenen Landtag in Halle den jungen Landesherrn öffentlich zu proklamieren. In Regierungsangelegenheiten war Kilian häufig in Magdeburg, besaß dort auch ein Haus in der Nähe der Alexiuskapelle. Seinem Sohne Ernst verschaffte er in Magdeburg Kanonikerstellen an den Kapellen B. Vir­ginis und St. Gangolfi sowie an der Nicolai-Stiftskirche. Nach der Erhebung in den Adelsstand erwarb Kilian Lehen und Landgüter. Der eine Besitz war Nietleben, eine Stunde von Halle westlich jenseits der Saale auf "der Heide gelegen, heute längst Stadtteil von Halle. Das andere Gut war Neukirchen, südlich von Halle. In Nietle­ben sorgte Kilian für einen eigenen Schulmeister, zu dessen Unterhalt ein Kapital von 300 Talern belegt wurde. Für die Erziehung, Bildung und Ausbildung seiner Kinder suchte und gewann Kilian zwei tüchtige Lehrer. Wie sich der Vater auch ganz persönlich um das Studium seiner Söhne bekümmerte, zeigt ein Brief des Professors B. Meißner aus Wittenberg vom 5.Juli 1616. Dem Vater war zu Ohren gekommen, daß sein Sohn Ernst, der in Witten­berg studierte, zu "bummeln" begonnen hätte. Er schreibt dem Sohn daraufhin anscheinend einen deutlichen Brief. Dieser wendet sich an seinen Lehrer, der dann beim Vater für den Sohn um gut Wetter bittet. Meißner schreibt, Ernst hätte sein Studium nicht gänzlich vernachlässigt, wenn es auch manchmal ernstlicher hätte betrieben werden können. Der Vater schreibt an den Rand des Briefes: NB! und Ecce! - Siehe! Siehe! Zum hebräischen Unterricht sei er regelmäßig gekommen. Der Kanzler Kilian wurde auf dem Stadtgottesacker in Halle auf dem mit dem Wappen versehenen Erbbegräbnis der Familie begraben. Es ist im Zweiten Weltkrieg zer­stört worden, wahrscheinlich auch die Grabplatte, auf der das Bild des Kanzlers in Stein abgebildet war. Es zeigte Kilian Stisser mit Perücke und Spitzbart, in spanisch-ritterlicher Kleidung mit Kragen, kurzer Man­tille, Pluderhosen und Stulpenstiefeln, die Hand am Degenknauf. Der Stein trägt das Stisserwappen und die Umschrift (aus dem Lateinischen übersetzt): " Des Kanzlers Kilian Stissers Gebeine und Asche deckt dieser Grabstein, den besseren Teil hat der Himmel. Das ist genug. O Gast, mehr frage nicht. Seine Gelehrsamkeit, Tüchtigkeit und sein Glauben sind der Welt bekannt. Er lebte 57 Jahre und starb im Jahre des Heils 1620." Im Dom zu Halle, der Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit, die seit 1589 als Residenzkirche diente, setzten Witwe und Kinder dem Verstorbenen ein Epitaph, das sich noch heute dort befindet. Die Inschrift am Fuße des Epitaphs in goldenen Buchstaben auf schwarzem Grund lautet (aus dem Lateinischen übersetzt): "Kanzler Kilian Stisser, der hochberühmte Rechtsberater, bewies zuerst dem Mansfelder Grafen Bruno, dann dieser Stadt in den Rats­kollegien Treue und Fleiß in höchstem Maß. Schließlich ist er zu den bedeutendsten Ehren gekommen durch verschieden sehr mühevolle Gesandtschaften zu dem verewigten Kaiser Rudolf II., zu Reichstagen, zu Kurfürsten und Fürsten. Für Frieden und Wohl des Erzstifts hat er sich 22 Jahre hindurch eingesetzt und Gesetze wie Siegel des vortrefflichen Fürsten Christian Wilhelm völlig uneigennützig verwaltet. Er hat mehr Ruhm und Anerkennung als Jahre angesammelt. Seine um das Vaterland verdiente Seele gab er Gott zurück unter dem Gebet aller Guten im Jahre des Heils 1620, am 9. Januar, seines Alters 58 Jahre. Deine hochbetrübte Witwe und ihre Kinder haben ihm dies (Epitaph) gesetzt."
3 Genealogische Tabelle des Geschlechts Stisser, 3
 Genealogische Tabellen oder Geschlechts Register sowohl derer vornehmsten im Saal-Creyse mit Ritter-Gütern angesessenen Adelichen Familien als auch derer vornehmsten alten und neuen, theils abgestorbenen, Adelichen, Patricien und Bürgerlichen Geschlechter zu Halle aus alten wahrhafften Dokumenten, Monumenten, Lehns=Registern, Lehn"Briefen, Actis publicis, Gerichts- und Kirchen=Büchern, Parentationen, Leich=Predigten und anderen Hülsmitteln mit großer Mühe und Fleiß zusammen gesucht, In ordentliche Tabellen verfasset, und mit Beyfügung der Wapen, so viel deren zu erlangen gewesen" Herausgegeben von Johann Christoph von Dreyhaupt, Halle, gedruckt und verlegt durch Emanuel Schneider 1750.

Datenbank

Titel Gesamtfamilie Dörry, Doerry, Dörrien samt Nebenlinien und etlichen Mütterlinien und Namensvarianten.
Beschreibung Enthält u.a. folgende Geschlechterfolgen:
Geschlecht Dörry mit Namensvarianten und etlicher Mütterlinien, Quellen: eigene Forschungen (inkl. verschiedener Familienmitglieder);
Geschlecht Dörrien mit Namensvarianten, Quellen: Die Dörriens, 1910;
Genealogien Hildesheimer Ratsgeschlechter, 1988;
Roth's Leichenpredigten;
Geschlecht Kypke mit Namensvarianten, Quellen: Kurze Geschichte der Familie Kypke,1904;
verschiedene Pfarrerbücher;
Geschlecht Tappe(n) mit Namensvarianten, Quellen: Tappen'sches Familienbuch, 1888;
Geschlecht Malsy mit Namensvarianten, Quellen: eigene Forschungen (inkl. verschiedener Familienangehörigen);
Hochgeladen 2024-02-25 10:27:21.0
Einsender user's avatar Rainer Dörry
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