Carl Stephan Ludwig WESENFELD

Carl Stephan Ludwig WESENFELD

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Carl Stephan Ludwig WESENFELD
Beruf Apotheker
Beruf Fabrikbesitzer
Religionszugehörigkeit EV.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 18. Juni 1768 Schlagenthin b. Arnswalde Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Taufe 28. Juni 1768 Stargard/Pommern Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Tod 15. Februar 1844 Barmen, Wuppertal Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Heirat 16. Juni 1799 Schwelm Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen
Heirat 28. August 1813 Barmen, Wuppertal Information über diesen Ort im GOV nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
16. Juni 1799
Schwelm
Anna Sophia Lisette PETERSEN
Heirat Ehepartner Kinder
28. August 1813
Barmen, Wuppertal
Johanna Ernestine Clara JELLINGHAUS

Quellenangaben

1 Die Vorfahren der Geschwister Stephanie, Thorwald und Leonie Erbslöh
 Albert Andreas Erbslöh Die Vorfahren der Geschwister Stephanie, Thorwald und Leonie Erbslöh",
2 Familien-Chronik Dörry - Teilbereich Familie Wesenfeld
 Familien-Chronik Dörry - Teilbereich Familie Wesenfeld
3 Paten des Carl Stephan Ludwig Wesenfeld
 zu Paten waren zur Taufe am 28. Juni in Stargard i/Pommern, vollzogen durch den Oheim Pfarrer Cornelius Jakob Wesenfeld, gebeten worden: Paten: 1.: Carl Adolph von Jargow, Erbherr auf Rakow und Schlagenthien, Hauptmann, 2: Carl Friedrich Schmidt, Pächter zu Rietzig, 3.: Stadt-Secretär Kuntze aus Arnswalde, 4.: Martin Gottlieb Schmidt, Amtmann zu Schultzendorff, 5.: Sophia Bones, geb. Westphalin(?), 6.: des Hofpredigers Bones zu Schlagenthin Eheliebste, 7.: des Oberbürgermeisters zu Arnswalde H. Gerbet Gemahlin, 8.: Frau Stadtsecretär Kuntze zu Arnswalde, geb. Benickendorff.
4 Lebensbeschreibung Carl Stephan Ludwig Wesenfeld
 Carl - so war sein Rufname - wurde zu Schlagenthin bei Arnswalde in der Neumark am 18. Juni 1768 geboren und am 28. Juni in Stargard i/Pomm. von dem Oheim, Pfarrer Cornelius Jakob Wesenfeld, getauft. Der Knabe wuchs auf dem vom Vater verwalteten Hofe auf, mußte dann aber das Los der Gutskinder auf dem Lande teilen und eine auswärtige Schule besuchen. In Landsberg war der 7 Jahre ältere Bruder Gymnasiast; für Stargard hätte der Umstand gesprochen, daß dort noch drei der Oheime wohnten. Von etwa 1780 ab wird Küstrin in Betracht gekommen sein. In Berlin lebte und lehrte noch bis 1784 der Großohm Carl Ludwig Wesenfeld, des Vaters Pate, als Professor am Joachimthalischen Gymnasium. Genaueres wissen wir nicht. Jedenfalls ersehen wir aus einem Kirchenzeugnis am 13.09.1787, daß Carl sich vor seinem 19. Jahr gewisse Zeit in Berlin aufgehalten hat und sich für den Apothekerberuf vorbereitete. Des Professor Wesenfeld Gattin, geborene Heinius, wird ihn wohl damals beherbergt haben. Carl trat bei dem preußischen Militär ein und brachte es dort zum "Feldapotheker". Als solcher kam er mit den Truppen in den Westen. Nach dem Frieden von Campo formio am 17.Oktober 1797 wurden die im Bergischen und Märkischen noch verbliebenen preußischen Truppenteile größtenteils entlassen. Da wird sich auch Carl vom Militär haben lösen können. Er kam nach Schwelm in der Grafschaft Mark und wurde Geschäftsführer in der Apotheke der Witwe Petersen, Maria Catharina, geb. Wülfing. Der sicherlich von seinen Verwandten in Geldern, welche dem Collegium medicum für die preußischen Westprovinzen dort nahestanden, bestens empfohlene junge "Feldapotheker" Wesenfeld führte etwa zwei oder drei Jahre lang das Geschäft der Witwe, sah sich aber dann nach einem eigenen selbständigen Betriebe um. Er fand, was er suchte, in Barmen-Wupperfeld, worüber folgendes zu lesen ist. "Die in Wupperfeld auf den Apotheker Herrn Wesenfeld mit gnädigstem Privilegio übertragene Scheidische Apotheke ist am 9ten dieses von Consilii Medici wegen visitirt, und bey dieser Untersuchung so befunden worden, daß dieselbe dem Publikum andurch bestens darf empfohlen werden. Düsseldorf den 11ten Dez. 1799. Vor. Consilii Medici wegen, Kayser, actuarius." Carl Stephan Ludwig Wesenfeld hatte demnach im Jahre 1799 die Konzession der heute Löwenapotheke genannten Apotheke erworben, wozu er seine Ersparnisse verwandte. Möglicherweise ist ihm dabei auch die Witwe Petersen behilflich gewesen, um deren Tochter Carl freite. Carls Bewerbung um die Hand der Tochter der Witwe Petersen Anna Sophia Lisette Petersen war von Erfolg gekrönt. Etwa ein halbes Jahr nach der Übernahme der Löwenapotheke führte er seine Braut heim und ließ sich mit ihr in der lutherischen Gemeinde Schwelm am 16.Juni 1799 trauen. Das Kirchenbuch meldet dazu, daß der Bräutigam reformierter Konfession sei. Eine solche Ehe zwischen Reformierten und Lutheranern sah man damals noch als eine "Mischehe" an, denn eine jede der beiden evangelischen Konfessionen grenzte sich von der anderen noch säuberlich ab. In der Praxis hatte das freilich bei dem vorhandenen Verständnis füreinander keine weiteren üblen Folgen, zumal wenn, wie in unserem Falle, bei der Eheschließung ausgemacht war, daß die etwaigen Söhne in der Konfession des Vaters, Töchter aber in der der Mutter getauft und unterrichtet werden sollten. Lisette war als Tochter des Rektors Johann Wilhelm Petersen und seiner Gattin Maria Catharina, geb. Wülfing, in Iserlohn geboren und dort am 22. Februar 1777 getauft. Sie war bei ihrer Vermählung 22 Jahre alt, während ihr Gatte 31 Lenze zählte. Mit 8 Jahren hatte Lisette ihren Vater durch den Tod verloren und war mit Mutter und Geschwistern nach Schwelm übergesiedelt. Carl und Lisette, die drei Kinder hatten, von denen das dritte bei Geburt verstarb, wohnten in der Apotheke selber, Wülfinger Rotte No. 414. Hier verlebten sie dreizehn glückliche Jahre. Im Mai 1811 verlor Lisette ihre noch nicht 60jährige Mutter in Schwelm, und auch ein anderes Ereignis trat ein, welches die Eltern tief bewegte. Der hoffnungsvolle elfjährige einzige Sohn Carl wurde ihnen am 3. Mai 1812 durch den Tod entrissen. Auch Lisettens Kräfte begannen zu versagen, nur ein halbes Jahr später, am 2. Oktober 1812 morgens 7 Uhr, folgte sie, im 36ten Jahr ihres Lebens stehend, ihrem Söhnlein in die Ewigkeit nach. Allein stand der Witwer mit seinem 9jährigen Töchterlein. Er entschloß sich nach der Trauerzeit zu einer Wiederverheiratung, und da waren es die dauernd engen und freundschaftlichen Beziehungen zu den Petersens, welche ihm die Wege dazu ebneten. Der Schwager Gottlieb Petersen hatte eine Lüdenscheiderin geheiratet. Dort in Lüdenscheid lebte des Kollegen und Nachfolgers des Schwiegervaters Petersen im Rektorat in Iserlohn, des Konrektors Diedrich Hermann Rosier, Witwe. Diese ungefähr im Alter der verstorbenen Lisette stehende Dame lernte Carl Wesenfeld kennen. Sie hieß Johanna Ernestine Clara Jellinghaus und war in Lippstadt, wenige Monate nach dem Tode ihres Vaters, am 3. April 1779, geboren. Sie wurde Carls zweite Ehefrau und brachte den aus ihrer ersten Ehe stammenden kleinen Gustav mit. Die Trauung Carl's und Johanna's fand in Barmen am 28. August 1813 statt. Als Trauzeugen führt das Gemarker Kirchenbuch an: Heinrich Johann Schneewind, Carl Petersen, Theodor Dünnweg und Phillip Kayser. Einige Jahre nach seiner zweiten Verheiratung beschäftigte sich Carl Wesenfeld mit dem Plane, der Apotheke eine freiere und geeignetere Lage zu geben und gleichzeitig eine geräumigere Wohnung zu gewinnen. Laut Akt vor Notar Leopold Alhaus v. 10. Okt.1816 kaufte er zu diesen Zwecken für 2000 Reichstaler courant einen Platz nebst zu einem Hausbau bereits gelegten Fundamenten "auf privatpfächtigem Grunde" der Majorennen der Witwe Peter von Carnap geb. Wülfing, womit er eine Erbpachtpflicht von 27 Reichsthaler 26 ½ Stüb. jährlich übernahm. (Laut notariellem Akt v. 26.06.1851 löste Carls Sohn später die Erbpacht ab.) Carl errichtete das noch heute (1929) bestehende Apothekengebäude mit reichlichen Wohnräumen im ersten Stock, Stallung und Einfahrt, und behielt noch ein hübsches Stück Garten dabei. Vermutlich waren es auch zum Teil Rosiersche Gelder, von Johanna mit in die Ehe gebracht, welche zum Bau der Apotheke verwandt wurden. Carl ließ den jungen Rosier zum Apotheker ausbilden und übergab ihm i. J. 1829 die Führung und später auch das Grundstück der Apotheke. Carl und Johanna bekamen 2 Söhne und 2 Töchter, von denen erstere im Bekenntnis des Vaters, letztere in dem der Mutter getauft wurden. Es war ein kühner Schritt, den Carl wagte, indem er sich 1829 entschloß, den Apothekerberuf mit dem Kaufmannsstande zu vertauschen. Mit dem Schwager Carl Gottlieb Petersen in Schwelm und einem Herrn Carl Vockeroth zusammen begründete er eine Schwefelsäure-Fabrik auf dem Grunde des Clever Gutes im sogen. Clever Tal in Oberbarmen am Ufer der Wupper. Die Schwefelsäure wird durch Destillation von Eisenvitriolerz gewonnen. Bekanntlich lieferten die "Roten Berge" am Schwelmer Brunnen u. a. dieses Material. Man verwandte große Thonretorten zur Destillation des Erzes und fing den Dampf auf. Dieser wird dickflüssig wie Öl, daher auch der Name Vitriolöl. Seit Jahrhunderten war die Stadt Nordhausen die Versorgerin des Marktes mit diesem Artikel. Kommt das Vitriolöl an die Luft, so entwickelt es sogen. englische Schwefelsäure. Da nun die Schwefelsäure sehr teuer war, begannen die Engländer damals schon bald, sie aus Schwefel in Verbindung mit Salpetersäure darzustellen. Dieses Verfahren verbilligte den Preis bedeutend; man konnte mit der Zeit einen Zentner für dasselbe Geld erhalten, welches man früher für ein paar Pfund hatte zahlen müssen. Konnte in der ersten Zeit die Fabrik im Clevertal guten Fortgang versprechen, so mußte sie auf die Dauer unter dem neuen Vorgehen der Engländer leiden. Kostspielige Anlagen, Bauten und Maschinen wurden notwendig, um den technischen Fortschritten gerecht zu werden und wenn es auch Carl Wesenfeld gelang, 12000 Reichsthaler zu 4 ½ % bei dem Rentner Peter de Weerth in Elberfeld (Akt. v. 7.11.1831) gegen Verpfändung seines ganzen Immobiliarbesitzes (Fabrikgebäude, die zwei Wohnhäuser und das ganze Gut auf dem Clev, wie auch Apotheke mit Remise und Hofplatz) aufzunehmen, genügten offenbar die Mittel nicht. Auch waren Carl und sein Schwager Petersen von Hause aus keine Kaufleute. Es drohte dem Unternehmen eine ernste Krisis. Mit dem 1. Januar 1836 schied C. Vockeroth aus der Firma. Da entschlossen sich die Inhaber, Carls Sohn, Carl Ludwig Wesenfeld jun., der gerade in Düsseldorf seinen militärischen Dienst vollendet hatte, und dem eine gediegene kaufmännische Ausbildung zur Seite stand, zur Mitarbeit heranzuziehen. Dieser jungen Kraft sollte es gelingen, die Krise abzuwenden und das Unternehmen in die Höhe zu bringen. Am 1.Januar 1840 wurde Wesenfeld jun. nach erfolgreicher Mitwirkung zum Teilhaber aufgenommen. Carl Wesenfeld verfolgte mit Weitblick und Tatkraft sein Ziel, und es ist ihm als besonderes Verdienst anzurechnen, daß er Barmen einen neuen Industriezweig schenkte, den der Fabrikation chemischer Produkte. So hat u. a. Friedrich Bayer, der erfolgreiche Gründer der Farbenfabriken Friedrich Bayer & Co. in Barmen und Elberfeld, durch seine Tätigkeit in der Clevertaler Fabrik, in welcher er als Lehrling begann, emporstieg und endlich die Stelle eines Direktors bekleidete, Kraft und Anregung für seine große spätere Schöpfung empfangen. Außerhalb der geschäftlichen Tätigkeit beteiligte sich Carl Wesenfeld auch an dem kirchlichen Leben Barmens. Den Traditionen seiner Familie getreu hielt er sich zur reformierten Gemeinde Gemarke. Auf dem im Jahre 1793 angelegten Gottesacker dieser Gemeinde kaufte er am 1. Juni 1812 eine Erbbegräbnisstätte. 1823 wurde er Ältester und im folgenden Jahr Scholarch. Zweifellos hat er auch der im Jahre 1820 ins Leben gerufenen Repräsentation der Gemeinde angehört, da es Sitte war, die verdienten abgegangenen Presbyter in diese Körperschaft aufzunehmen. Carls Tage neigten sich ihrem Ende zu. Stiller wurde es im Hause auf dem Clev, nachdem die Töchter ihren Männern gefolgt waren. Vier Enkelkinder durfte er noch begrüßen und im Juni 1843 auch die Hochzeit seines Sohnes und Erben mit einer Tochter aus der befreundeten Familie Schniewind erleben. Am 15.Februar 1844 beschloß Carl Stephan Ludwig Wesenfeld in Barmen sein 75jähriges, bewegtes, an Sorgen und Mühen, aber auch an Segen reiches Leben.
5 Geschichte der Familie Wesenfeld
 von E.W. Röhrig, Wuppertal-Barmen - 1934

Datenbank

Titel Gesamtfamilie Dörry, Doerry, Dörrien samt Nebenlinien und etlichen Mütterlinien und Namensvarianten.
Beschreibung Enthält u.a. folgende Geschlechterfolgen:
Geschlecht Dörry mit Namensvarianten und etlicher Mütterlinien, Quellen: eigene Forschungen (inkl. verschiedener Familienmitglieder);
Geschlecht Dörrien mit Namensvarianten, Quellen: Die Dörriens, 1910;
Genealogien Hildesheimer Ratsgeschlechter, 1988;
Roth's Leichenpredigten;
Geschlecht Kypke mit Namensvarianten, Quellen: Kurze Geschichte der Familie Kypke,1904;
verschiedene Pfarrerbücher;
Geschlecht Tappe(n) mit Namensvarianten, Quellen: Tappen'sches Familienbuch, 1888;
Geschlecht Malsy mit Namensvarianten, Quellen: eigene Forschungen (inkl. verschiedener Familienangehörigen);
Hochgeladen 2024-02-25 10:27:21.0
Einsender user's avatar Rainer Dörry
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