Philipp I. d. Großmütige VON HESSEN

Philipp I. d. Großmütige VON HESSEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Philipp I. d. Großmütige VON HESSEN
Beruf Landgraf von Hessen
Religionszugehörigkeit ev. reform.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 13. November 1504 Marburg/L,D,35037,HE nach diesem Ort suchen
Bestattung Martinskirche, 34117 Kassel, HE, D nach diesem Ort suchen
Tod 31. März 1567 Kassel, 34117, HE, D nach diesem Ort suchen
Heirat 11. Dezember 1523 Dresden, SA, D nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
11. Dezember 1523
Dresden, SA, D
Christine VON SACHSEN

Notizen zu dieser Person

Philipp I., genannt der Großmütige aus dem Haus Hessen (* 13. November 1504 in Marburg; † 31. März 1567 in Kassel) war von 1509/1518 bis 1567 Landgraf der Landgrafschaft Hessen und einer der bedeutendsten Landesfürsten und politischen Führer imZeitalter von Reformation und Renaissance im Deutschen Reich.

Philipp von Hessen wurde 1504 in Marburg geboren. Sein Vater war Landgraf Wilhelm II. (1469–1509), seine Mutter war Anna von Mecklenburg (1485–1525). Da er beim Tod des syphilitisch erkrankten Vaters 1509 noch minderjährig war, brach um die vormundschaftliche Regentschaft ein erbitterter Kampf zwischen der Landgräfin und der hessischen Ritterschaft aus. Philipp wurde Mit 13einhalb Jahren von Kaiser Maximilian I. für mündig erklärt und ergriff 1518 selbständig die Regierung, behielt jedoch seine Mutter und ihre Räte bei sich. Seit 1524 war Philipp Anhänger der protestantischen Lehre und wurde Zum Vorkämpfer der Reformation. 1526 hielt er zum Zwecke der Protestantisierung seines Herrschaftsgebietes die Homberger Synode Ab. Im gleichen Jahr erfolgte die Vereinigung mit Johann von Sachsen und anderen protestantischen Fürsten im Bündnis von Gotha und Torgau.

1527 gründete er die Universität Marburg als erste protestantische Hochschule der Welt und gleichzeitig das zugehörige Gymnasium Philippinum. Im Juni 1528 schloss er mit dem Mainzer Erzbischof Albrecht von Brandenburg den Vertrag von Hitzkirchen, in dem Kurmainz endgültig auf die geistliche Gerichtsbarkeit über Hessen verzichtete. 1529 gründete er die Hessische Stipendiatenanstalt. Im gleichen Jahr fand das Marburger Religionsgespräch zwischen den Reformatoren Martin Luther und UlrichZwingli statt, von Dem sich Philipp die Einigung des Protestantismus erhoffte. Er gehörte zu den fürstlichen Vertretern der protestantischen Minderheit (Protestation) am Reichstage zu Speyer.

Philipp wurde 1531 zum Mitgründer des Schmalkaldischen Bundes. 1534 gelang es ihm durch militärisches Vorgehen im von Habsburg verwalteten Württemberg, das mit seinem Sieg in der Schlachtbei Lauffen eine entscheidende Wende Nahm, den vertriebenen Herzog Ulrich von Württemberg in dessen Land zurückzuführen.

Anfang 1524 heiratete Philipp Christine von Sachsen (1505–1549). Noch zu Lebzeiten Christines schloss Philipp 1540 im Schloss Rotenburg eine zweite morganatische Ehe mit dem sächsischen Hoffräulein Margarethe von der Saale (1522–1566). Der Reformator Philipp Melanchthon war bei der Vermählung anwesend. Mit dieser Doppelehe handelte sich Philipp politisch weitreichende Schwierigkeiten ein, obwohl er durch Luther auf solche Konsequenzen hingewiesen wurde. (Die Reformatoren versuchten aber weiterhin, ihrem wichtigen Verbündeten so weit wie möglich den Rücken freizuhalten.) Nun musste Philipp, um der Strafe für Bigamie zu entgehen, dem katholischen Kaiser Karl V. im Regensburger Vertrag Zugeständnisse machen.

Im Schmalkaldischen Krieg unterwarf sich Philipp 1547 schließlich dem Kaiser und wurde Von Diesem fünf Jahre lang in den Niederlanden gefangen gesetzt. Während dieser Zeit wurde Die Landgrafschaft Hessen von Seinem ältesten Sohn Wilhelm regiert,dem Philipp dazu einen Regentschaftsrat beigeordnet hatte, bestehend aus seiner Gemahlin Christine, dem Kanzler Heinrich Lersner und den Räten Rudolf Schenk zu Schweinsberg, Wilhelm von Schachten und Simon Bing.

In seinen letzten 15 Lebensjahren kümmerte sich Philipp um die Verwaltung Hessens und fördert die Einigung der protestantischen Parteien. Darüber hinaus bemühte er sich um die Konsolidierung des nach dem Schmalkaldischen Krieg hoch verschuldetenLandes, unter anderem durch die Einführung einer Tranksteuer.

Durch den Ausbau des Steuerwesens wandelte er die Landgrafschaft Hessen vom mittelalterlichen Domänenstaat zum frühmodernen Finanzstaat: Neben den Einkünften aus den Domänen etablierten sich Steuern als neues Standbein der Staatsfinanzierung. Philipp forcierte vor allem die Einführung einer Vermögenssteuer, die sich an der Leistungsfähigkeit der Besteuerten orientierte.

Einige seiner Initiativen und Gründungen wie Konfirmationsunterricht, der Landeswohlfahrtsverband oder die Althessische Ritterschaft bestehen bis heute fort. Die Marburger Philipps-Universität wurde erst im Jahr 1934 nach ihrem Gründer benannt.

Nach seinem Tod wurde Hessen nach den altertümlichen Erbregeln des Hessischen Fürstenhauses unter seinen vier Söhnen aufgeteilt und büßte infolgedessen spürbar an reichspolitischem Gewicht ein: Hessen-Kassel mit etwa der Hälfte des Territoriumserhielt der älteste Sohn Landgraf Wilhelm IV., Hessen-Marburg Landgraf Ludwig IV., Hessen-Rheinfels Landgraf Philipp II. von Hessen-Rheinfels und Hessen-Darmstadt Landgraf Georg I..

Aus seiner am 11. Dezember 1523 in Dresden geschlossenen Ehe mit Christine von Sachsen (* 25. Dezember 1505; † 15. April 1549), Tochter von Herzog Georg von Sachsen hatte er folgende Nachkommen:

Agnes (1527–1555); verheiratet in erster Ehe 1541 mit Kurfürst Moritz von Sachsen (1521–1553), in zweiter Ehe 1555 mit Johann Friedrich II., Herzog von Sachsen-Gotha (1529–1595)
Anna (1529–1591), verheiratet mit Pfalzgraf Wolfgang von Zweibrücken (1526–1569)
Wilhelm IV. von Hessen-Kassel (1532–1592), verheiratet mit Sabine von Württemberg
Philipp Ludwig (1534–1535)
Barbara (1536–1597), verheiratet in erster Ehe 1555 mit Herzog Georg von Württemberg-Mömpelgard (1498–1558), in zweiter Ehe 1568 mit Daniel Graf von Waldeck (1530–1577)
Ludwig IV. von Hessen-Marburg (1537–1604), verheiratet in erster Ehe 1563 mit Hedwig von Württemberg, in zweiter Ehe 1591 mit Marie Gräfin von Mansfeld
Elisabeth (1539–1582), verheiratet mit Kurfürst Ludwig VI. von der Pfalz (1539–1583)
Philipp II. von Hessen-Rheinfels (1541–1583), verheiratet mit Anna Elisabeth von der Pfalz (1549–1609)
Christine (1543-1604), verheiratet mit Herzog Adolf von Holstein-Gottorf (1526–1586)
Georg I. von Hessen-Darmstadt (1547–1596), verheiratet in erster Ehe mit Magdalena zur Lippe (1552–1587), in zweiter Ehe mit Eleonore von Württemberg (1552–1618)
Der am 4. März 1540 in Rotenburg an der Fulda zur Linken Hand geschlossenen Ehe mit Margarethe von der Saale (* 1522, † 6. Juli 1566) entstammen die Grafen von Dietz:

Philipp (1541–1569)
Hermann (1542–1568)
Christoph Ernst (1543–1603)
Margarethe (1544–1608)
Albrecht (1546–1569)
Philipp Konrad (1547–1569)
Moritz (1553–1575)
Ernst (1554–1570)
Anna (1557–1558)

Quellenangaben

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Hessen)

Datenbank

Titel Ackermann-Ahnen
Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
Hochgeladen 2024-01-01 13:36:39.0
Einsender user's avatar Thomas Wolfgang Ackermann
E-Mail ackermann.fuldatal@googlemail.com
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