Balduin IX. VON FLANDERN

Balduin IX. VON FLANDERN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Balduin IX. VON FLANDERN
Beruf Kaiser des Lateinischen Reiches von Konstantinopel

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 1172
Tod 1205 Tarnowo, BG nach diesem Ort suchen
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Marie DE CHAMPAGNE

Notizen zu dieser Person

Balduin (* Juli 1171; † nach dem 20. Juli 1205 in Tarnowo, Bulgarien) war als Balduin IX. Graf von Flandern, als Balduin VI. Graf von Hennegau und als Balduin I. erster Kaiser des Lateinischen Kaiserreiches. Er war einer der Anführer des ViertenKreuzzuges (1202–1204), der am 13. April 1204 zur Eroberung Konstantinopels und weiter Teile des Byzantinischen Reiches und zur Gründung des Lateinischen Kaiserreiches führte.

Balduin war der Sohn von Balduin V. von Hennegau und der Gräfin Margarete I. von Flandern, Schwester des Philipp von Elsass. Als Philipp 1191 kinderlos starb, folgten ihm Balduins Eltern (der Vater als Balduin VIII.) in der Grafschaft Flandern nach. Nachdem Tod seiner Mutter 1194 wurde Balduin selber Graf von Flandern und nachdem Tod des Vaters 1195 Graf von Hennegau.

Balduin heiratete im Jahr 1186 Marie von Champagne, Tochter des Grafen Heinrich I. von Champagne.

Balduin nahm Besitz von Einem stark verkleinerten Flandern, da sein Onkel einen großen Teil, darunter auch das Artois, an Balduins Schwester Elisabeth (auch Isabella genannt) bei ihrer Heirat mit König Philipp II. von Frankreich als Mitgift vergeben hatte, weitere bedeutende Stücke an seine eigene Frau. Als Elisabeth 1190 starb, behielt König Philipp II. die Mitgift die später Elisabeths Sohn erhalten sollte. Balduin erkannte dies nicht an.

Zunächst aber verbündete er sich 1185 mit König Philipp II. gegen Richard Löwenherz und nahm an den Kämpfen um Issoudun und Aumale teil. Im Jahr 1197 vollzog Balduin allerdings einen Seitenwechsel und verband sich in Les Andelys mit Richard Löwenherz gegen Philipp II. August. Ursache dafür war sein Anspruch auf die Provinz Artois, die nach dem Tod seiner Schwester Elisabeth an die Krone überging, was Balduin nicht anerkannte. Im Juli 1197 begann er eine Invasion im Artois; da Philipp II. August seine Anstrengungen auf den Kampf gegen Richard Löwenherz konzentrierte, konnte Balduin bis 1199 Lillers, Aire und Saint-Omer erobern. Mit dem römisch-deutschen König Otto IV. gewann er 1198 einen weiteren Verbündeten. Seine Eroberungen bekam Balduin 1200 im Frieden von Péronne bestätigt.

Einen Monat nach dem Friedensschluss mit Philipp, am 23. Februar 1200, nahm Balduin das Kreuz. Er verbrachte die nächsten beiden Jahre mit den Vorbereitungen und brach am 14. April 1202 zum Vierten Kreuzzug auf.

Um den Hennegau in geordnetem Zustand zu hinterlassen, gab er zwei bemerkenswerte Chartas heraus. Die eine enthielt ein detailliertes Strafgesetzbuch und scheint auf einer heute verlorenen Charta seines Vaters zu basieren. Die andere legte einegenaue Nachfolgeregelung fest. Beide Chartas sind wesentlicher Teil der gesetzgebenden Tradition in diesem Teil Europas geworden.

Balduin ließ eine zweijährige Tochter und seine schwangere Ehefrau Marie zurück, die von 1202 bis 1203 Regentin in Flandern und Hennegau war und ihrem Mann, nach der Geburt der zweiten Tochter, Anfang 1203 mit einer flämischen Flotte hinterher reiste. Beide erwarteten eine Rückkehr in wenigen Jahren, tatsächlich aber sahen sie ihre Heimat und ihre Töchter nicht wieder.

Nachfolger Maries als Regenten wurden ab 1203 Balduins jüngerer Bruder Philipp von Namur in Flandern, sowie Balduins Onkel Wilhelm von Thy (ein unehelicher Sohn des Grafen Balduin IV. von Hennegau) im Hennegau.

In der Zwischenzeit waren die Kreuzfahrer bis Konstantinopel gelangt, hatten die Stadt eingenommen und geplündert sowie die Entscheidung getroffen, ein Lateinisches Kaiserreich zu errichten.

Die Kaiserkrone wurde Enrico Dandolo angeboten, dem Dogen von Venedig, der sie ablehnte. Zur Wahl standen nun Balduin und Bonifatius von Montferrat. Am 9. Mai 1204 wurde Balduin gewählt, am 16. Mai gekrönt. Er war jung, galant, fromm und tugendhaft, einer der wenigen, die ihre Gelübde Streng beachteten und der populärste unter den Anführern des Kreuzzugs.

Balduins Ehefrau Marie war, in Unkenntnis der Ereignisse, ins Heilige Land nach Akkon gesegelt. Dort erfuhr sie seine Wahl zum Kaiser, starb aber im August 1204 an einer Krankheit.

Das Lateinische Kaiserreich wurde Nach feudalen Prinzipien organisiert: Der Kaiser stand über den Fürsten, die Teile des eroberten Landes als Lehen erhielten. Sein eigenes Territorium sollte aus der Stadt Konstantinopel, den benachbarten Gebieten in Europa und Asien, sowie einigen entlegenen Distrikten und Inseln wie Lemnos, Lesbos, Chios und Tenos bestehen, die noch erobert werden sollten. Auch war der Widerstand der Griechen in Thrakien zu brechen und Thessaloniki zu sichern. Bei dieser Unternehmung im Sommer 1204 stieß Balduin mit Bonifatius zusammen, dem unterlegenen Kandidaten bei der Kaiserwahl, dem als König von Salonika ein großes Territorium in Makedonien versprochen worden war. Er hoffte jedoch, sich vom Kaiser unabhängig zu machenund keine Huldigungen für sein Reich abzugeben. Er opponierte deshalb gegen Balduins Plan, gegen Thessaloniki zu marschieren. Der Gegensatz zwischen Flamen und Lombarden vergrößerte den Streit. Balduin bestand darauf, nach Thessaloniki zu gehen, Bonifatius hingegen belagerte Adrianopel, wo Balduin einen Statthalter eingesetzt hatte – Bürgerkrieg schien unvermeidlich. EnricoDandolo und Ludwig I. von Blois, brachten schließlich eine Übereinkunft zustande, nach der Bonifatius Thessaloniki als Lehen vom Kaiser nahm und gleichzeitig Befehlshaber der Truppen wurde, welche die noch nicht unterworfenen Teile Griechenlands erobern sollten.

Im folgenden Winter (1204/1205) führten die Kreuzfahrer Krieg in Bithynien, an dem auch Heinrich, Balduins Bruder, teilnahm. Im Februar 1205 rebellierten die Griechen in Thrakien, wobei sie Unterstützung vom Zaren der Bulgaren Kalojan erhofften,dessen Bündnisangebote Balduin zurückgewiesen hatte. Sie verjagten die Garnison von Adrianopel, worauf Balduin, Enrico Dandolo, Ludwig von Blois und Gottfried von Villehardouin (der spätere Chronist) die Stadt belagerten. Der Bulgarenzar sandtezum Entsatz eine Armee, die der der Kreuzfahrer zahlenmäßig weit überlegen war. Die fränkischen Ritter wurden am 14. April 1205 geschlagen; Ludwig von Blois fiel, Kaiser Balduin wurde Gefangen genommen (siehe Schlacht von Adrianopel (1205)) undin die bulgarische Hauptstadt Tarnowo gebracht, wo er in dem heute nach ihn benannten Balduin-Turm der Festung Zarewez festgehalten wurde.

Eine Zeit lang war sein Schicksal unklar, und sein Bruder Heinrich übernahm die Regentschaft. Mitte Juli schrieb Zar Kalojan an Papst Innozenz III., dass Balduin in der Gefangenschaft gestorben sei.

Sein Bruder Heinrich wurde Im August zum Kaiser gekrönt.

In Flandern war weiterhin umstritten, ob Balduin wirklich gestorben war. Sein Bruder Philipp von Namur blieb Regent. Schließlich wurden beide Töchter, Johanna und Margarete II. Gräfinnen von Flandern.

Quellenangaben

1 http://de.wikipedia.org/wiki/Balduin_I._(Lateinisches_Kaiserreich)

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Titel Ackermann-Ahnen
Beschreibung Familienforschung Europa Schwerpunkte Hessen, Niedersachsen Hugenotten + Waldenser Europäisches Mittelalter
Hochgeladen 2024-01-01 13:36:39.0
Einsender user's avatar Thomas Wolfgang Ackermann
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