Notizen zu dieser Person
Zitate aus dem Familienbuch Viernheim (Karl Müller, Horst Samstag, Ausgabe 2005):
Die Sippe "Dieter" 1590 /1660
Im Herbst 1590 wollte Jörg Dietter aus unserem Nachbarort Heddesheim um Otilia, die Witwe des Nickel Kreß aus Viernheim freien. Nach altem Brauch ging dem feierlichen Kirchgang eine "Eheberedung" voraus, bei der unter Mietwirkung beiderseitigen Freundschaft" die Vermögensverhältnisse der künftigen Eheleute geregelt wurden. So begab sich der Bräutigam hierher, begleitet vonseiner Freundschaft, dem "Ehrsamen Nickel, Dorfschultheiß zu Heddesheim", seinem "Vatter Petter Dietter", seinen Verwandten Thomas und Jörg Dietter und weitere 4 Heddesheimer Bürgern. Seiner Braut standen zur Seite: der "Ehrenhafft Sebastian Kirle, schultheiß zu Viernheim", ferner 2 hiesige Bürger und die beiden Vormünder ihres Kindes aus 1. Ehe. Unter dem 2. September 1590 ist die Eheberedung im Gerichtsbuch
eingetragen: Ist uff bewilligung Beider seiten freundschaft Abgered und gehandelt worden, das Kind solle 40 Gulden zum voraus bleiben. Jörg Dietter verpflichtet sich, "nach gehaltenem Kirchgang" in die Ehe ein Pferd oder 25 Gulden einzubringen, außerdem "ein Kuh, zwo Sew (Sau) und ein Braut Beth (Brautbett). Von seinem väterlichen Erbteil soll "ein morgen Ackers, nit denBesten, auch nit den geringsten, sein alleiniges Eigentum bleiben. Alles übrige Gut aber, einerlei woher es komme, soll als gemeinsames Gut der Eheleute in "ein Kindschaft und ein Erbschaft eingeschlossen werden. Jörg Dietter wird dann nochmals 1596 in der Bodenzinsliste genannt. Weiter verraten die alten Akten nichts mehr über das Ehepaar. Erst 1623 tritt wieder der Name "Dieter" auf, da "Hanrich Dietter" ein Haus erwirbt. Nach Lage der Verhältnisse dürfen wir mit sehr großer Wahrscheinlichkeit annehmen, daß dieser Heinrich Dietter ein Sohn der oben genannten Eheleute ist.
Manfred Werner
Schlang
