Heinrich DIETTER

Heinrich DIETTER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Heinrich DIETTER
Religionszugehörigkeit kath.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1590 Heddesheim/ Baden nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1623 Heddesheim/ Baden nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1623
Heddesheim/ Baden
Barbara NN13

Notizen zu dieser Person

alias Hanrich Dietter
Zitate aus dem Familienbuch Viernheim (Karl Müller, Horst Samstag, Ausgabe 2005):
Hanrich Dietter und "sein ehelich haustfraw Barbara" waren noch junge Eheleute, als sie sich nach einem eigenen Haus umsahen. Da bot sich ihnen eine günstige Gelegenheit, weil der alte Kaspar Elsässer, der 1592 aus "Hasseln" nach Viernheim gekommen war und hier Margarete, die Witwe des Speirer geheiratet hatte, sich nun als kinderloser Witwer zur Ruhe setzen wollte. Besonders günstig erschien dem jungen Ehepaar diese Gelegenheit, weil zum Erwerb des Hauses kein Kapital nötig war. Freilich, geschenkt wurde ihnen ihre neue Heimstätte auch nicht. Dem Kaspar Elsässer war es darum zu tun, noch einen sorgenfreien Lebensabend zu genießen, zumal es für ihn als alleinstehenden alten Mann nun schwer war, seinen Lebensunterhalt zu erringen. Eine schlimme, unsichere Zeit war hereingebrochen. Vor 5 Jahren war drüben in Böhmen der gewaltige Krieg ausgebrochen, der dann 30 Jahre dauern und Deutschland verwüsten sollte. Die kaiserliche Truppen waren in der Kurpfalz eingedrungen und hatten auch in Viernheim so gehaust, daß es
den Ackerbauern als sie im Herbst die Felder für das kommende Jahr bestellen wollten, an Saatfrucht fehlte, sodaß die Gemeinde gezwungen war, von den Erben des "Herrn David Wormbser, Churfürstl. Pfälzischer gewesener Zollschreiber zu Mannheim" ein Darlehen von 2000 Gulden aufzunehmen "zu unseres Fleckens und gantzer Gemeind Nutzen", besonders zum Ankauf von Saatfrüchten. Eine schlimme Zeit zumal für alte Leute! Kaspar Elsässer hielt es für geraten, sich auf jüngere Schultern zu stützen. So schloss er am 21.08.1623 den Vertrag, der uns noch im Gerichtsbuch erhalten ist und nach welchem er dem Hanrich Dietter "die Hofstatt samt dem garten für Eigentümlich" übergibt, dazu seine Gemeind - Allmend auf Genußzeit, während seine 3 Äcker von Hch. Dietter mit Rüben und Frucht bebaut werden sollen, wovon der Fruchtertrag an Elsässer fällt. Eine Hypothek von 50 Gulden, welche auf dem Haus ruht, hat der Käufer zu übernehmen. Weiter hat Dietterdem Elsässer "Essen und Drinken, kalt und warm" zu geben, auch den Frondienst für ihn zu leisten. Als Wohnung behält sich Elsässer eine Kammer vor, zu der er jederzeit "freyen unverhinderten Zugang" haben soll. Ferner soll ihm Dietter "alle Jar ein hembt und ein Pahr schu geben und reichen", außerdem täglich "ein Echt moß Wein" (etwa 1 Schoppen), denn im Viernheim wurdedamals auch Weinbau getrieben. Die Kriegsverhältnisse beeinflußten den 7. Punkt des Vertrags: " So es sich begeben würdt, daß wir durch Krieghörr (Krieg heer) außer dem Dorff fliehen müßten,davor es gott gnediglich verhütten wölle, so soll der Hanrich ihm, Caspar, die Cost bestallen gleich seim gesündt" (die Kost geben wie seinem Gesinde). Elsässer scheint auch ein Liebhaberdes Käses gewesen zu sein, denn ausdrücklich will er "Kas zum brott haben, doch will er noch ein Weil gedult haben, biß er, Hanrich, ein Kuh bekompt ". Wir wissen nicht, wie lange sich Elsässer der vertraglich festgelegten Fürsorge Heinrich Ditters erfreuen durfte. Wenn er noch die Jahre 1630 - 36 erlebte, da die Schweden nach Viernheim kamen und die Franzosen den Ort inFlammen aufgehen ließen, wird ihm auch der 7. Punkt des Vertrags kaum viel genützt haben. Er mußte dann wohl auch auf seinen "Kas zum brott" verzichten. Heinrich Dieter und seine Frau Barbara gehören jedoch zu den wenigen glücklichen Ehepaare, die den 30 jährigen Krieg überlebten. Mehrmals tauchte auch ihr Namen in den Dokumenten jener Zeit auf. Die letzte Nachricht von ihnen gibt ihr Testament aus dem Jahre 1660, in welchem auch ihr Sohn Kaspar Dieter genannt wird, welcher der erste "Dieter" ist, der im Kirchenbuch erwähnt wird und der seinen FamiliennamenimMannesstamm bis in unsere heutige Zeit hinein weiter gab:

Gerichtsbuch Seiten 492,491,490,504: 1.)Testament: 01.06.1637 Seite 492: Heinrich Dietter und seine Frau Barbara setzen sich gegenseitig zu Erben ein, sie versprechen "ein Verntzel Fruchtin das Almosen, so balt sie die Frucht uft dem velt heim bringen, so wüll er Heinrich die frucht backen und den Armen Auftheilen." (dieses Testament ist durchgestrichen) 2.) Testament 1637,Seite 491 [ Monat und Tag fehlen! ]: Barbara, die Hausfrau des Hänrich Dütter, ist "schwachen leibs" deswegen vermacht sie "ihrem mahn alles, was sie bey einand errungen und erwunnen (=gewonnen) haben." Nach Heinrichs Tod sollen ihren "nechste freundt "10 Gld. gegeben werden, außerdem "in das Almosen 10 Gld." 3.) Testament 28.02.1660, Seite 490: Heinrich Dieder ist "schwachen leibs, aber noch bey gutem Verstand." Wer am längsten lebt (Heinrich oder Frau Barbara), soll "das bäste Stückn Weyde zum Vorauß haben","in das Almosen 2 Gld"." Was das Haus belangt hat Heinrich Dietert gesagt, daß er solches „meisten theil auß seinen mittel erbaut," weil aber "Barbara seine eheliche Hausfrau etwas darbey getan, sol Caspar Didert als sein Sohn "ihr 5 Gld." zur Hülf heraußen geben." Kaufvertrag: 21.08.1623, Seite 507 und 505, Hainrich Dietter und Frau Barbara erwerben ein Wohnhaus und Garten von Caspar Elsässer zu Eigentum und die Almendzum Genuß, wofür sie dem Elsässer die Schulden bezahlen, Wohnung, Essen, Trinken geben, den Gemeind - Frondienst übernehmen, ihm alle Jahr ein Hemd und ein Paar Schuh und täglich ein echtesMaß Wein; (punkt): "so es sich begeben würdt, daß wir durch Kriegshör außer dem Dorft fliehen müsten, davor es gott genediglich verhütten wölle, so soll der hanrich ihm, Caspar, die Costbestallen gleich seim gesündt (= Gesinde)."

Quellenangaben

1 Geburt:/ Heirat:/ Tod: Familienbuch Viernheim (Karl Müller, Horst Samstag, Ausgabe 2005) No. 1697

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Titel Stammbaum Manfred Werner Schlang - Heroldsbach
Beschreibung
Hochgeladen 2015-07-22 09:16:40.0
Einsender user's avatar Manfred Werner Schlang
E-Mail Manfred.Schlang@t-online.de
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