Ludwig KAISER VON FRANKEN

Ludwig KAISER VON FRANKEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Ludwig KAISER VON FRANKEN
title König und Mitkaiser

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 16. April 778 Casseneuil nach diesem Ort suchen
Tod 20. Juni 840 Ingelheim nach diesem Ort suchen
Heirat 798
Heirat Februar 819

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
798
Irmingard VON HESPENGAU
Heirat Ehepartner Kinder
Februar 819
Judith WELF

Notizen zu dieser Person

Ludwig I., genannt Ludwig der Fromme, frz. Louis le Pieux (* Juni/August 778 in Chasseneuil bei Poitiers; † 20. Juni 840 in Ingelheim am Rhein), war König des Fränkischen Reiches (in Aquitanien seit 781, im Gesamtreich seit 814) und Kaiser (813–840). Er war Sohn und Nachfolger Karls des Großen und führte dessen Reformpolitik zunächst erfolgreich weiter. In Auseinandersetzungen mit seinen eigenen Söhnen zweimal vorübergehend abgesetzt (830, 833/34), gelang es Ludwig dem Frommen jedoch nicht, ein überlebensfähiges fränkisches Großreich zu schaffen – drei Jahre nach seinem Tod wurde das Frankenreich im Vertrag von Verdun (843) aufgeteilt. Während Karl der Große sich auf seinem Spanienfeldzug befand, gebar seine Frau Hildegard, die er in der Pfalz Chasseneuil bei Poitiers zurückgelassen hatte, im Juni/August 778 Zwillinge. Nach Karls Rückkehr wurden sie auf die Namen Ludwig und Lothar getauft. Die karolingischen Königsnamen Karl, Karlmann und Pippin waren bereits an Karls zuvor geborene Kinder vergeben, und so entschied man sich für den Rückgriff auf die Namen der beiden bedeutendsten merowingischen Könige Chlodwig I. und Chlothar I. Der kleine Lothar starb schon 779, aber Ludwig – der spätere Ludwig der Fromme – überlebte. Am Ostersonntag, dem 15. April 781, wurde Ludwig durch Papst Hadrian I. in Rom zum Unterkönig von Aquitanien, sein älterer Bruder Pippin zumUnterkönig von Italien gesalbt. Trotz ihres geringen Alters von vierbzw. drei Jahren wurden die beiden Brüder zu ihrer weiteren Erziehungin die jeweiligen Unterkönigreiche geschickt. Bei seinem Aufbruch hatLudwig seine 783 verstorbene Mutter Hildegard wohl zum letzten Mal gesehen. Um die Erziehung des Knaben kümmerten sich von nun an ein Hofmeister und weitere Helfer, die Karl seinem Sohn Ludwig mitgab. Mit der Errichtung des Unterkönigtums Aquitanien verfolgte Karl in erster Liniedefensive Zwecke, so musste Ludwig beispielsweise 812/13 einen Aufstand der Basken niederschlagen. 801/803 gelang ihm mit Wilhelm von Aquitanien und dessen Sohn Berà die Eroberung des von den Mauren besetztenBarcelona. Die Kultivierung des Landes und der Ausbau der kirchlichenStruktur waren weitere wichtige Aufgaben Ludwigs in Aquitanien. Auf einer Synode im Jahr 813 ließ der König den Michaelstag anstelle eines Festes des germanischen Gottes Wotan festlegen.[1] Der Erzengel Michaelwurde so zum Schutzpatron des sich langsam bildenden Heiligen Römischen Reiches und später Deutschlands Wenn es bei Karls Reichsteilungsplan (Divisio Regnorum) von 806 geblieben wäre, hätte Ludwig allenfalls eine spätere Erweiterung seines Unterkönigtums auf Septimanien, die Provence und Burgund erhoffen können.Jedoch verstarben Ludwigs ältere Brüder Pippin und Karl der Jüngere überraschend 810 bzw. 811. Ludwig blieb damit als einziger legitimer Sohn und Erbe übrig. Doch offenbar bestanden bei Karl und Teilen seines Hofes zunächst Vorbehalte gegenüber einer künftigen Alleinherrschaft Ludwigs. 812 wurde erst der Sohn des verstorbenen Pippin, Bernhard, zumUnterkönig in Italien bestellt. Schließlich wurde am 11. September 813Ludwig der Fromme in Aachen während einer eigens einberufenen Reichsversammlung von seinem Vater zum Mitkaiser gekrönt. Ludwigs Biograph Thegan berichtet als einziger, dass Ludwig sich dabei selbst die Krone aufgesetzt habe, was allenfalls mit Gebrechlichkeit Karls zu erklären wäre. Die heutige Forschung schenkt jedoch den Reichsannalen mehr Glauben, denen zufolge Karl der Große persönlich seinem Sohn Ludwig die Krone aufs Haupt gesetzt hat.[2] Die Krönung Ludwigs zum Mitkaiser entsprach oströmisch-byzantinischemBrauch. Nur durch die Aufnahme des römischen Rechtsinstituts „Mitkaisertum“ war es möglich, Ludwig den Kaisertitel zu übertragen, ohne ihn sogleich an der Herrschaft im Gesamtreich partizipieren zu lassen. So kehrte Ludwig nach dem Erhebungsakt nach Aquitanien zurück und nahm weiter seine Aufgaben als Unterkönig wahr. Nach dem Tod seines Vaters Karl am 28. Januar 814 zog er dann unverzüglich nach Aachen und trat dieHerrschaft im Gesamtreich an. Da er bereits Kaiser war, erübrigte sich814 ein weiterer Erhebungsakt, von welchem die Quellen auch nichts berichten.[3] Zwar wurde Ludwig der Fromme 816 (wohl am 5. Oktober) in Reims von Papst Stephan IV. gesalbt und nochmals gekrönt, doch hatte dieser Akt keine konstitutive Bedeutung, sondern sollte die Sakralität von Ludwigs Herrschaft betonen Ludwigs Herrschaftsübernahme verlief mühelos, aber nicht bruchlos. Ludwig brachte sein eigenes Personal aus Aquitanien mit und besetzte damit den Hofstaat größtenteils neu. Seine unverheirateten, aber nicht entsprechend lebenden Schwestern verwies er vom Hof. Seine illegitimen Halbbrüder Hugo, Drogo und Theoderich behielt er zunächst in seiner unmittelbaren Umgebung, zwang sie aber nach Rebellion seines Neffen Bernhard von Italien 818 in den Dienst der Kirche: Drogo wurde 823 Bischof von Metz, Hugo 822/23 Abt von Saint-Quentin und der offenbar früh verstorbene Theoderich wurde vielleicht Abt von Moyenmoutier, doch ist diesnicht sicher.[5] Die ersten Jahre der Herrschaft Ludwigs des Frommen waren, ganz in derTradition seines Vaters, von einem großen Reformwillen geprägt: Zahlreiche Kapitularien wurden herausgegeben, missi dominici (Königsboten)legten teilweise erschreckende Missstände im Reich offen (Amtsmissbrauch, Rechtsbeugung usw., was Ludwig dann abstellte) und auf verschiedenen Synoden wurde das Kirchenrecht reformiert. So wurden beispielsweiseim Jahr 816 durch den Beschluss einer großen Aachener Reichssynode die benediktinischen Regeln für alle im Frankenreich lebenden Mönche verbindlich, ebenso wurde mit der Institutio canonicorum Aquisgranensis („Aachener Kanoniker-Vorschrift“) für den gesamten nichtmonastischen Klerus eine einzige Norm in Liturgie und Lebensführung für verbindlich erklärt.[6] Die monastische Reformbewegung führte auch zu Konflikten, in die Ludwig eingriff, so im Kloster Fulda, wo 817 auf die im SupplexLibellus vorgetragene Bitte des Konvents hin Abt Ratgar abgesetzt undder Konvent zur Durchführung der Reform für ein Jahr unter kommissarische Leitung zweier Mönche „aus dem Westen“, d. h. wohl aus dem Umkreisdes Reformabtes Benedikts von Aniane, gestellt wurde.[7] Eine weitere wesentliche Reform betraf das Prozessrecht: einige Formendes Gottesurteils wurden abgeschafft, dafür wurde der Zeugenbeweis eingeführt.[8] Stark war der Einfluss kirchlicher Berater, wie des AbtsBenedikt von Aniane, den Ludwig aus Aquitanien mitgebracht hatte und dem er in der Nähe Aachens das Kloster Inda (auch: Inden, die spätere Reichsabtei Kornelimünster) erbauen ließ, oder Markwards, des Abts vonPrüm. Daneben ist insbesondere sein ehemaliger Milchbruder, ErzbischofEbo von Reims, zu nennen, der allerdings später eine führende Rolle bei der Entmachtung Ludwigs 833 spielte. Vor seiner ersten Ehe hatte Ludwig bereits aus einer Verbindung um dasJahr 793 zwei Kinder: Alpheidis (Elpheid, Alpais) (* wohl 794, † 23. Juli eines unbekannten Jahres, wohl nach dem 29. Mai 852), als Witwe Äbtissin von Saint-Pierre-le-Bas in Reims, ∞ um 806 Graf Beggo († 28. Oktober 816) (Matfriede) Arnulf (* wohl 794, † nach März/April 841), Graf von Sens Erste Ehe: Ludwig heiratete 794 Irmingard (780–818), Tochter des Grafen Ingram. Lothar I. (795–855), Kaiser Pippin I. (803–838), König von Aquitanien Rotrud, * wohl 800 Hildegard, * wohl 802/804, † nach Oktober 841, wohl am 23. August860, Äbtissin von Notre-Dame (wohl Notre-Dame de Laon) Ludwig „der Deutsche“ (806–876), König des ostfränkischen Reiches Eine seiner beiden Töchter von Irmingard heiratete Ratger, Graf von Limoges, oder Gerhard Graf von Auvergne, (Ramnulfiden) die wohl beide am25. Juni 841 starben. Zweite Ehe: Ludwig heiratete 819 Judith (795–843), Tochter des GrafenWelf. Gisela (820–874), heiratete um 836 Eberhard, Markgraf von Friaul (Unruochinger) († 16. Dezember 864); beide wurden in der Abtei Cysoingbegraben Karl II. „der Kahle“ (823–877), König des westfränkischen Reiches,Kaiser

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