Hynrik III. MENTE

Hynrik III. MENTE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Hynrik III. MENTE
Beruf Bronze-, Glocken- und Stückgießermeister
Religionszugehörigkeit RK

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1475 Braunschweig-Sack nach diesem Ort suchen
Tod etwa 1531 Braunschweig-Altstadt nach diesem Ort suchen
Heirat etwa 1496 Lüneburg nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 1496
Lüneburg
Jutta ZYLSTORFF

Notizen zu dieser Person


�de Yünger�
Bürger (seit 1519), bekannter Bronzekünstler, Glocken- und
Stückgießermeister in der Altstadt zu Braunschweig.
Schöpfer der nicht nur in Goslar bekannten Ruhmetasche, des größten
Geschützes der Reichsstadtartillerie (neben der Braunschweiger Faulen
Mette des Urgroßvaters Bussenschütte eine der größten und legendärsten
Kanonen Deutschlands),
Arbeitet offenbar bis 1507/09 und bei Geschützen noch bis 1515 als
Geselle des Vaters mit, weshalb er erst spät urkundlich als eigene
Person hervortritt, obwohl er bereits Familienvater ist (laut Sack,
1848, a.a.O., p. 314, erst 1519 als Bürger angenommen; das späte Datum
wird mit der Übertragung des Immobilienerbes zusammenhängen). Die
Bezeichnung �der Jüngere� ist auf seinem ersten bekannten Werk aus dem
Jahre 1509 belegt, in welchem sein gleichnamiger Vater eines seiner
letzten bekannten Werke schafft und signiert (Glocke Kl. Winnigstedt).
In den Folgejahren erscheint er in Braunschweiger Kämmereiunterlagen
nur einmal mit einer konkreten Arbeit. Doch nicht nur für die Stadt
Braunschweig, sondern auch für die seit langem verbündete Reichsstadt
Goslar gießt er Geschütze. Bereits 1515 entstehen dort an großen
Karthaunen (Kanonen) die berühmte �Ruhmetasche� (s.u., Anhang), der
�Rammelsberg� sowie vermutlich �Gercke Kluck-dat-ut�, wie auch
weitere, kleinere Kanonen für die Goslarer Stadtartillerie. Seine
Arbeiten fallen mit dem letzten großen Ausbau der Stadtbefestigung
zusammen, der dem Zeitalter der großen Kanonen begegnen soll (Dicker
Zwinger 1517).
Am Ende der Hildesheimer Stiftsfehde 1523 hebt Hynrik den
Stadtbraunschweiger Büchsenbestand nach den Materialverlusten der
Schlacht vor Peine wieder an, indem er 30 Wagen- und sechs
Bürgerbüchsen gießt, teils aus vom Kämmerer Hans von Strobecke
gestellten Altbüchsen, teils aus eigenem Material. Für dieses und als
Lohn erhält er 126� Gulden.
Besitzer, seit Kauf 1511/12 von Hans Mermann, und Bewohner eines
Hauses mit großem Grundstück an der Stadtmauer in der Echternstraße,
Bauerschaft Hohes Tor der Braunschweiger Altstadt, Nr.-Ass. 678 (jetzt
Echternstraße 46, 1897 Mietskutscher Hagemann) oder Nr.-Ass. 679
(jetzt Echternstraße 47, 1897 Fleischermeister Honemann;
Das Anwesen geht 1531 auf Witwe und Kinder gemeinschaftlich über, die sich
1542 auseinandersetzen.
Der etwa zeitgleich mit Sohn Cordt in herzogliche Dienste getretene
Matthias Mentschütz, 1556 letzter der Kanzleisekretäre, wohl damals
und spätestems 1558 Botenmeister zu Wolfenbüttel (Samse, p. 215/No.
36), wird in Zusammenhang mit der Familie nicht erwähnt, sei aber hier
genannt, weil sein äußerst ungewöhnlicher Name an ein Kunstwort aus
Mente und Schütze (siehe entsprechende Funktionen von Cordt und
Vorfahren) denken lassen könnte.
Bekannte Werke (nach Mithoff, Schlotter, Hans Geismar, a.a.O., u.a.):
1509 - Bronzetaufbecken, Sixtuskirche, Northeim
1512 (ca.) - Schlagglocke, Jacobikirche, Peine (nicht bei Schlotter;
Mithoff, Künstl., 2. Aufl./p. 222, mit Verweis auf eine vor 1882
gedruckte Kirchenbeschreibung; vielleicht dem Vater zuzuordnen).
1515 - Kirchenglocke, Schmedenstedt bei Peine (Reliefabguß-Aufnahmen
bei Bildindex.de; Mithoff, ebd., und Kunstdenkm. Hannover, vol. III/p.
226; vielleicht dem Vater zuzuordnen).
1515 - Kirchenglocke, Altencelle (Mithoff, Kunstdenkm. Hann., vol.
IV/p. 14, und Künstl., p. 222; vielleicht dem Vater zuzuordnen).
1515 (laut H.-G. Griep [Tafel zum Flaschenzug des Sohns Cordt im
Goslarer Museum] um 1510) - die legendäre �Ruhmetasche�, sein
Hauptwerk und eines der größten Geschütze der deutschen Geschichte
(allein 263 Zentner Kupfer, laut Griep 270 moderne Tonnen), ferner der
�Rammelsberg� sowie vermutlich �Gercke Kluck-dat-ut�, alles große
Geschütze für die Stadt Goslar, unter ausführender Assistenz des
hiesigen Gießers Hinrich Engelhard gen. Engelhardt Gudt (s.u., Chronik
Hans Geismar).
1517 - eine Notschlange (für runf 16pfündige Geschosse) und eine halbe
Schlange (rund 2,5 m lang, Geschoss ca. 3pfündig) für die Stadt
Braunschweig (Datierung von Meier rekonstruiert).
1518 - Kirchenglocke, Magnikirche, Braunschweig.
1518 (1513?) - Kirchenglocke, Dom (Stiftskirche), Gandersheim.
1520 - Eine große Karthaune (svw. Kanone, rund 3 m lang), fünf halbe
Schlangen und drei Pfannen für die Pulvermühle für die Stadt
Braunschweig.
1521 - Kirchenglocke (�Kleine� Glocke), Greene, noch dort vorhanden
(�200 kg schwer, ohne Krone 5,2 cm hoch und 64 cm breit... mit
hängenden Blättern schön verziert..., Umschrift: >Anno D[o]mi[ni]
M-CCM-XXI IAR, Help Got, Maria, Sancte Anna<. Sie ist die Betglocke,
deren Geläut morgens, abends und mittags erklingt..., das
Sterbeglöcklein und läutet zusammen mit den beiden großen Glocken das
Sterbe- und das Begräbnisschauer�; Ehlers [Greene], a.a.O.).
1523 ff. - 40 Büchsen auf Streitwagen à 30 Zentner, 9 Pfd., und sechs
Bürgerbüchsen à 1,5 Zentner, 11 Pfd. Metallmasse für die Stadt
Braunschweig gegen 126� Gulden (Sack sowie Mithoff, Künstl., p. 222).
Ferner laut Schlotter: zahlreiche leider später zerstörte Glocken
sowie einige Geschütze für Kaiser Karl V. (mindestens eines ist laut
Hnr. Meier, p. 81, in dessen Zeug- oder �Geschützbuch� vertreten).
Weitere Hinweise betr. Heinrich [Hinrick] Mente[n]:
- DBA I 540,144, pp. 827,321, 827,325 (nach: Mithoff, Wilhelm,
Mittelalterliche Künstler und Werkmeister Niedersachsens und
Westfalens, 2. Aufl.; Hannover: ..., 1883; Allgemeine Deutsche
Biographie [ADB], Generalreg. 1912).
- Nagler, Georg Kaspar, Neues allgemeines Künstler-Lexikon oder
Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer,
Baumeister, Kupferstecher, Formschneider, Lithographen, Zeichner,
Medailleure, Elfenbeinarbeiter, etc...; München: ..., 1835 - 1852 [22
Bde.]. - Nach dem Internationalen Biographischen Index vom K. G. Saur
Verlag, (http://www.biblio.tu-bs.de/acwww25u/wbi).
Mitgeteilt von Herrn Gunnar Söffge, Goslar am 10.11. 2004

Datenbank

Titel
Beschreibung
Hochgeladen 2011-12-15 10:41:58.0
Einsender user's avatar Eike Schößler
E-Mail eike.schoessler@t-online.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person