Notizen zu dieser Person
Landrentmeister Amtmann
Herzoglich Braunschweig-Lüneburg-Calenbergischer (Hannöverscher)
Amtsschreiber (so 1619) zu Calenberg, Ackerhofbesitzer zu Hachenhausen
bei Gandersheim (so 1640/43/46), dann Amtmann (so 1646) zu Calenberg,
herzoglicher Landrentmeister und Halbspannhofbesitzer (um 1646) auf
dem zweiten Halbackerhof zu Basse bei Neustadt (Rübenberg).
Wird 1619 im Besitz des 1600 vom Herzog an seinen Vater Johann
verliehenen Rottzehnten zu Ackenhausen bestätigt, mit dem er schon
damals mitbelehnt war. 1640/43/46 als Obereigentümer und z.T. auch
Bewirtschafter eines früher der Gandersheimer Familie Brinkmann
gehörigen, auf seine Lebenszeit dienstfreien Ackerhofes genannt, der
1662 jedoch von der Äbtissin gekauft und bald dem von Campenschen
Rittergut dort einverleibt wird. Demnach ist er um 1660 verstorben.
Besitzt das väterliche Haus Am Plan in Gandersheim zunächst als Teil
der Erbengemeinschaft, dann 1646 allein; Schwester Elisabeth, Schwager
Pancraz und Neffe Heinrich Müller sind nämlich ebenfalls inzwischen
verstorben (für den Großneffen Pancraz II. Ulrich werden dessen Mutter
und Stiefvater eine kleine Entschädigung erhalten haben). Er verkauft
das Haus aber wohl kurz danach an den 1650 darin genannten
Reichsstiftssenior Michael Büttner.
Im Neustädter Erbregister 1620 (publ. Ehlich, a.a.O.) erscheint in
einem (laut Ehlichs Anmerkungen) zwischen 1640 und 1647/48
anzusetzenden Nachtrag auf dem zweiten Halbspännerhof zu Basse: �itzo
der Landrentmeister - Anthon Scharff�. Die folgende Notiz �ist der
semptlich Stünckel Stiefvater� bezieht sich aber sicherlich auf den
1620 genannten, 40jährigen Heinrich Hasselbrinck, Nachfolger des
1584/85 erwähnten, 60jährigen Tielke (Dieterich) Stünkel.
Etwa zeitgleich mit Anton sitzt ein weiterer Landrentmeister Christoff
Blume (siehe diese Datenbank) auf dem dritten Halbspannhof.
Bemerkenswerterweise ist dessen Frau als Mente-Nachkommin mit Tönnies
Scharff verwandt. Welcher von beiden der Landes-Rentmeister N.N. ist,
der auch mit dem ersten Ackerhof beliehen wird, ist derzeit unbekannt;
eher aber Blume, da wie dessen Halbspann- auch dieser Ackerhof zuvor
zu einer Familie Gogrefe (Hogrefe) gehörte. Alle drei Höfe gehören der
Landesherrschaft zu Obereigentum, die damit also ihre Amtleute und
Rentmeister begabt. Sein Hof weist allerdings 1620 als
Zwischenlehnsträger den Secretär Diricus Block auf; vielleicht hat
Anton ihn abgelöst (gibt es ein Verschwägerungsverhältnis?).
1639 bis 1647 wird er viermal in Privatsachen (Prozeßdokumente etc.)
genannt, 1649 erscheinen stattdessen seine Erben. Zu dieser Zeit ist
die später ganz geschleifte Burg Calenberg zerstört und wird erst ab
1656 noch einmal instandgesetzt. Ob sich der Amtmann damals in einem
Calenberger Wirtschaftsgebäude oder an einem Nachbarort aufhält,
womöglich in der Stadt Pattensen, ist unbekannt. Die Kirchenbücher von
Schulenburg, die wohl für das Amt Calenberg zuständig sind, liegen
erst ab 1681 vor. Vielleicht sind aber in Pattensen (Beginn 1589,
Lücke 1620 - Sept. 1733) frühere Spuren der Familie Scharff zu finden.
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Wahrscheinlich nicht identisch mit dem Soldaten (!) Antonius Scherf,
der am 10. 4. 1622 in Wolfenbüttel (Hauptkirche BMV) Margretha Brandes
heiratet (Schubert, Traureg. Braunschw.-Wolf., A 2, p. 20/Nr. 670).
Bei dem Beamten, der am 13. 12. 1666 die Lauterberger
Kontributionsliste von 1665 mit �Scherf� gegenzeichnet (Lüder,
a.a.O.), könnte es sich um einen Sohn handeln.
Mitgeteilt von Herrn Gunnar Söffge, Goslar am 10.11. 2004
Eike
Schößler
