Marie KÜHNEL

Marie KÜHNEL

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Marie KÜHNEL

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 6. Februar 1864 Schüttenitz, Leitmeritz, Böhmen heute Žitenice, Okres Litoměřice, Tschechien nach diesem Ort suchen
Tod
Heirat 15. Februar 1886 Kreibitz, Warnsdorf, Böhmen, Tschechoslowakei heute Chřibská, Ústecký kraj, Tschechien nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
15. Februar 1886
Kreibitz, Warnsdorf, Böhmen, Tschechoslowakei heute Chřibská, Ústecký kraj, Tschechien
Anton FRITSCHE

Notizen zu dieser Person

Zum Ort Schüttenitz Leitmeritz, Böhmen heute Žitenice, Okres Litoměřice, Tschechien:
Schittenz wurde im Jahre 1057 bei der Gründung des Kollegiatstiftes St. Stefan in Litoměřice durch Herzog Spytihněv II. erstmals erwähnt. Schon seit dieser Zeit wurden die Südhanglage für den Wein- und Obstbau genutzt. Vratislav II. machten das Dorf dem Kloster auf dem Vyšehrad zum Geschenk. Während der Hussitenkriege ergriff Jan Žižka Besitz von Žitenice. In der Mitte des 15. Jahrhunderts erwarben die Herren von Ruppau den Ort. Nächste Besitzer waren die Vřesovec von Vresovice. Während der Herrschaft Ferdinands I. erhielt das Kapitel aus dem Vyšehrad den unrechtmäßig verlorenen Besitz zurück. 1540 entstand eine Feste, die im 17. Jahrhundert zum Schloss umgebaut wurde. Um 1800 lebten in Schüttenitz etwa 900 Menschen. In Schüttenitz wohnte bis 1945 überwiegend eine deutsch sprechende Bevölkerung. In ihrer Mundart nannten diese ihr Dorf Schittenz. Heute ist Žitenice ist eine Gemeinde mit 1300 Einwohnern im Okres Litoměřice des Ústecký kraj in Tschechien.
Litoměřice (deutsch Leitmeritz) ist eine Stadt in Tschechien und Sitz des Bistums Leitmeritz. Die verkehrsgünstige Lage an einer Fährstelle über die Elbe und das verhältnismäßig milde Klima ermöglichten eine zeitige Besiedlung der Gegend, wovon etliche Bodenfunde zeugen. Im frühen Mittelalter war Leitmeritz Zentrum der slawischen Lutomericii, von denen sich auch der Name der Stadt ableitet. Bereits im 10. Jahrhundert wurde der Ort in den Herrschaftsbereich der Přemysliden integriert und zu einem befestigten Verwaltungsmittelpunkt im Norden Böhmens ausgebaut. Um 1057 errichtete Herzog Spytihněv II. die steinerne St.-Stephans-Kirche auf dem Burgberg und gründete ein ihr zugehöriges Kollegiatstift, das er mit zahlreichen Besitzungen, Einkünften (vor allem aus dem Elb-Zoll) und Rechten bedachte.Um 1225 wurde die Stadt formell gegründet und planmäßig um einen Marktplatz auf einem Hügel gegenüber dem Burgberg angelegt. Die ersten Bürger – dem Namen nach wahrscheinlich Deutsche – erhielten Autonomie und Freiheiten nach Magdeburger Recht, für das Leitmeritz zeitweise die Funktion eines Vororts in Böhmen innehatte. Anschließend begann die Erschließung der Umgebung, indem Siedler aus dem Rheinland und von der Unterelbe angeworben wurden.
In den Hussitenkriegen sympathisierte Leitmeritz anfangs mit König Sigismund. Die Hinrichtung von 17 Hussiten führte 1420 zur Belagerung der Stadt durch Jan Žižka. Um weiteren Auseinandersetzungen aus dem Weg zu gehen, aber auch um Veränderungen innerhalb der städtischen Bevölkerungsstruktur widerzuspiegeln – der tschechische Bevölkerungsanteil war ständig gestiegen und konnte sich letztlich gegen das deutsche Patriziat durchsetzen –, kam die Stadt verwaltungsmäßig zu den gemäßigten utraquistischen (eine Hussitische Gruppe) Prager Städten. Der deutsch-tschechische Gegensatz zeigte sich ebenso in einem kurzzeitigen Verzicht auf den Rechtszug nach Magdeburg und in der Forderung, die Deutschen von allen öffentlichen Ämtern auszuschließen, was Sigismund schließlich 1436 genehmigte.
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erholte sich Leitmeritz wirtschaftlich. Einnahmen brachte u. a. eine Maut, die für die Benutzung einer neu errichteten, hölzernen Elbbrücke erhoben wurde.
Die große Mehrheit der Bürgerschaft war in dieser Zeit utraquistisch eingestellt, wovon das Liederbuch der Literatenbruderschaft (1517) ein eindrucksvolles Frömmigkeitszeugnis gibt. Daneben gab es auch Katholiken und Juden. Das jüdische Viertel wurde allerdings 1541 geplündert und 1546 wurde Leitmeritz königlich privilegiert, Juden den Aufenthalt in der Stadt zu verbieten. Am Platz der jüdischen Schule errichteten die Stadtoberen ein städtisches Spital.
Um die Wende zum 17. Jahrhundert war die Mehrheit der Leitmeritzer Bevölkerung lutherisch. Zusammen mit den Utraquisten und Böhmischen Brüdern stand sie entschieden auf Seite der antihabsburgischen Opposition, was in die Teilnahme am Ständeaufstand 1618–1620 mündete. Die Niederlage der Protestanten in der Schlacht am Weißen Berg führte zum erneuten Verlust von zahlreichen Privilegien und städtischem Besitz. Viele Bürger wurden enteignet und, wenn sie den Übertritt zum Katholizismus ablehnten, aus der Stadt verwiesen.
Der Dreißigjährige Krieg brachte häufig wechselnde Besatzungen – u. a. schwedische und sächsische –, die alle mit Verheerungen einhergingen. Stadt und Umgebung erlitten dramatische Bevölkerungsverluste: 1640 gab es nur noch 52 Bürger in Leitmeritz, in den städtischen Dörfern der Umgebung lediglich acht Einwohner.
Nach dem Krieg setzte eine straffe Gegenreformation ein, deren wichtigster Träger, wie an vielen anderen Orten in Böhmen, die Jesuiten waren.
Die Bevölkerung nahm seit 1650 vor allem durch Zuwanderung wieder zu, auch wenn eine Pestepidemie 1680 einen Rückschlag brachte. Die Zahlenverhältnisse zwischen deutschen und tschechischen Einwohnern in Leitmeritz verschoben sich um die Wende zum 18. Jahrhundert immer mehr zugunsten der Deutschen, was sich u. a. darin widerspiegelte, dass die Ratsprotokolle ab 1738 in deutscher Sprache verfasst wurden.
In den kriegerischen Konflikten zwischen Preussen und Österreich im 18. Jahrhundert litt Leitmeritz mehrfach unter militärischer Besetzung und wurde in seiner wirtschaftlichen Entwicklung beeinträchtigt.
Die aufklärerischen Reformen Josephs II. verursachten tiefgreifende Änderungen in der Stadt. Bereits 1773 wurde der Jesuitenorden verboten.
1777 musste Leitmeritz seinen Grundbesitz veräußern, ab 1778 fungierten ausgebildete Beamte in der Stadtverwaltung, deren Autonomie eingeschränkt wurde. Die Rückkehr von protestantischen Glaubensflüchtlingen sowie die Einwanderung preußischer und sächsischer Bürger förderte die Verwaltung gezielt. Das Verbot für Juden, in den Mauern der Stadt zu übernachten, wurde aufgehoben.
Die revolutionären Ereignisse von 1848/49 schürten einerseits die großdeutsche Stimmung der deutsch-böhmischen Einwohnerschaft, was sich in der Gründung zahlreicher deutscher Vereine und Zeitungen widerspiegelte; Leitmeritz stellte einen Abgeordneten in der Frankfurter Paulskirche. Andererseits gewannen auch die tschechisch-national gesinnten Bewohner Einfluss auf das kulturelle Leben der Stadt. Diese Ausdrucksformen eines zunehmenden Gegeneinanderwirkens von Deutschen und Tschechen wiederholten sich 1898 anlässlich des Jubiläums der genannten Ereignisse.
Die mehrheitlich deutschböhmische Bevölkerung der Stadt antwortete am Ende des 1. Weltkrieges auf die Proklamation der Tschechoslowakischen Republik mit einer Selbstständigkeitserklärung der Deutschen in Böhmen, die in Leitmeritz eine Nationalversammlung bildeten. Am 11. Dezember 1918 beendete das rasche militärische Vorgehen der tschechoslowakischen Armee alle deutschen Ambitionen. Bei den Kommunalwahlen von 1919 errangen die deutschen bürgerlichen Parteien, die auch in der Folge den Bürgermeister stellten, die Mehrheit. Das deutsch-tschechische Verhältnis blieb weiterhin angespannt.
Nach dem Münchner Abkommen wurde Leitmeritz 1938 vom nationalsozialistischen Deutschen Reich annektiert. Mehr als 5.000 Tschechen und tschechoslowakische Einrichtungen verließen die Stadt.
Zwischen März 1944 und Mai 1945 gab es in der Nähe der Stadt das KZ-Außenlager Leitmeritz des Konzentrationslagers Flossenbürg. Es entstand eine unterirdische Rüstungsproduktion im etwa 2,5 Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums gelegenen Stollensystem eines aufgelassenen Kalksteinbergwerks. Etwa 4.500 der rund 18.000 KZ-Häftlinge starben.
Den Zweiten Weltkrieg überstand der Gebäudebestand der Stadt fast unbeschädigt. Auf Grund der Beneš-Dekrete wurden die meisten deutschböhmischen Einwohner der Stadt 1945 und in den Folgejahren enteignet und vertrieben.

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Titel Galler-Gallinat+2023
Beschreibung Endstand+Dezember+2023
Hochgeladen 2023-12-16 14:57:45.0
Einsender user's avatar Gerhard Richard Gallinat
E-Mail richard@gallinat-galler.de
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