Michael BLECHSCHMIDT

Michael BLECHSCHMIDT

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Michael BLECHSCHMIDT
Beruf Pfarrer Schney, Teil der Stadt Lichtenfels, Oberfranken, Bayern, BRD nach diesem Ort suchen
Religionszugehörigkeit ev.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 25. August 1588 Neustadt bei Coburg, Landkreis Coburg, Oberfranken, Bayern, BRD nach diesem Ort suchen
Bestattung 16. Oktober 1638 Neustadt bei Coburg, Landkreis Coburg, Oberfranken, Bayern, BRD nach diesem Ort suchen
Taufe 25. August 1588 Neustadt bei Coburg, Landkreis Coburg, Oberfranken, Bayern, BRD nach diesem Ort suchen
Tod 14. Oktober 1638 Neustadt bei Coburg, Landkreis Coburg, Oberfranken, Bayern, BRD nach diesem Ort suchen
Heirat 23. April 1615 Neustadt bei Coburg, Landkreis Coburg, Oberfranken, Bayern, BRD nach diesem Ort suchen
Heirat 16. Februar 1629 Neustadt bei Coburg, Landkreis Coburg, Oberfranken, Bayern, BRD nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
23. April 1615
Neustadt bei Coburg, Landkreis Coburg, Oberfranken, Bayern, BRD
Elisabeth KOHLHANS
Heirat Ehepartner Kinder
16. Februar 1629
Neustadt bei Coburg, Landkreis Coburg, Oberfranken, Bayern, BRD
Margaretha KÜHLMANN

Notizen zu dieser Person

04.04.1606 Ratsschule Coburg

1608 Gymnasium Coburg

Sommersemester 1607 immatrikuliert in Jena

1616 Siegel mit Namen Michael Blechschmidt (M B) und einem Mann in der Mitte in E 413 Georg Wunderlich erhalten.

22.01.1617 Ordination in Coburg

12.02.1617 Pfarrer in Schney, 27.09.1629 vom Bischof aus Schney verjagt

1633 Pfarrer in Neuhaus Schiernitz oder in Neuhaus bei Sonneberg

1635? oder 1638 Machten Kroaten aus Kronach einen Überfall auf Neuhaus und richteten den Pfarrer so her, dass er am 16. Oktober 1638 bei seinem Bruder in Neustadt, wo man ihn hingebracht hatte, den Verletzungen erlegen ist.

Die Familie Blechschmidt war eine sehr angesehene Neustädter Patrizierfamilie. Sie waren von Beruf größtenteils Gerber. Valentin Blechschmidt, der Ahnherr war auch Bürgermeister. Er hatte zwei Söhne Johann Caspar, der das väterliche Geschäft übernahm und Michael Blechschmidt, der Pfarrer wurde. Er hat wahrscheinlich in Jena studiert. Im Jahr 1615 verheiratete er sich mit Elisabeth Kohlhans und im Februar 1617 kam er als Pfarrer nach Schney bei Lichtenfels. Hier fand er von allem Anfang sehr schwierige Verhältnisse vor.
Schney stand unter der Lehensherrschaft des Bischofs von Bamberg, das Patronat über die Kirche hatte aber die lutherische Familie von Schaumberg. Seit einem Jahrhundert war Schney schon evangelisch, aber nun sucht der Bischof von Bamberg als Lehensherr Schney mit allen Mitteln wieder katholisch zu machen. Aber alle seine Versuche scheiterten an dem Widerstand des tapferen Pfarrers von Schney, der allen Aufforderungen des Bischofs zum Trotz nicht von seinem Posten gewichen ist. Aus jener Zeit existiert noch eine Anzahl von Briefen Blechschmiedts an die Schlossherrschaft, in denen er um Beistand gegen die Übergriffe der Bamberger bittet. Wiederholt hat er alles zur Flucht vorbereiten müssen, denn die Lichtenfelser Miliz des Bischofs brauchte nur über die Mainbrücke herüberzukommen.
Aber Michael Blechschmidt bleibt trotzt aller Drohungen und Bedrohungen tapfer auf seinem Posten. Er weicht auch nicht, als ihm seine Frau stirbt und ihm mit ein paar kleinen Kinderchen zurücklässt. Im Jahr 1629 heiratet er zum zweiten Mal. Bald darauf spitzen sich die Verhältnisse zu. Man erfährt, dass der Bischof von Bamberg einen Überfall auf Schney plant. Aber Blechschmidt bleibt und trotzt jedem bambergischen Befehl. Da fallen am 10. Sonntag nach Trinitatis 500 bambergische Musketiere aus Lichtenfels über Schney her und treiben den tapferen Pfarrer mit Gewalt aus Schney hinaus und setzen einen katholischen Pfarrer an seine Stelle.
Drei Jahre scheint Michael Blechschmidt ohne Amt gewesen zu sein. Erst 1633 finden wir ihn als Pfarrer in Neuhaus-Schiernitz bei Sonneberg wieder. Seine Hoffnung in Neuhaus eine ruhigere Stelle zu erhalten hat sich nicht erfüllt. Er war vom Regen in die Traufe gekommen. Die Lichtenfelser, die ihn hassten, konnten ihn hier oben zwar nicht mehr gefährlich werden, aber dafür war Kronach mit seinen Kroaten und seiner beutegierigen und fanatischen Bevölkerung in der Nähe.
Eines Tages machten sie einen Überfall auf Neuhaus und richteten den Pfarrer so her, dass er am 16. Oktober 1638 bei seinem Bruder in Neustadt, wo man ihn hingebracht hatte, den Verletzungen erlegen ist. Er hatte somit, um seines evangelischen Glaubens willen die Märtyrerkrone erhalten. Michael Blechschmidt hinterließ zwei Kinder, von denen die Tochter erst zwölf Jahre alt war, als man den Vater ermordete. Ein Jahr darauf verloren die beiden Kinder auch noch ihre Stiefmutter.
Schlimme Jahre mögen über die Pfarrwaisen gekommen sein. Die Tochter Anna Katharina Blechschmidt hat einen bescheidenen Leineweber Nikol Stegner, den Enkel des Jakob Stegners der auch von den Kronachern ermordet wurde, heiraten müssen.
Anna Katharinas Urgroßmutter ist ein Edelfräulein gewesen, denn Michael Blechschmidts Mutter Margaretha Schieferdecker war die Tochter des Faktors, heute würden wir Direktor sagen, der Steinacher Eisenwerke, Valentin Schieferdecker, der in Neustadt wohnte und 1565 auch zum regierenden Bürgermeister der Stadt gewählt wurde.

Quellenangaben

1 Eintrag im Buch "Ritterschaftliches Pfarrerbuch Franken": Seite 26 Kirchenbücher von Neustadt bei Coburg Ahnenforscher Emil Herold aus Neustadt bei Coburg Mitteilung: Gerhard Kist - GFF 2405, Röthenbach 2018

Identische Personen

In GEDBAS gibt es Kopien dieser Person, vermutlich von einem anderen Forscher hochgeladen. Diese Liste basiert auf den UID-Tags von GEDCOM.

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Beschreibung Kreile weltweit werden von mir ständig gesucht und ergänzt. Jeder der den Namen in seiner Forschung findet, wird gebeten, mich zu informieren. Nur durch die Hilfe von weiteren Forschern kann ich zu meinem Ziel kommen.
Hochgeladen 2023-10-13 13:40:18.0
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