Ludwig I. VON FRANKEN

Ludwig I. VON FRANKEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Ludwig I. VON FRANKEN
Religionszugehörigkeit RK.

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 778 Pfalz Chasseneuil nach diesem Ort suchen
Bestattung 840 Abtei St. Arnulf in Metz nach diesem Ort suchen
Taufe 778 unbekannt nach diesem Ort suchen
Tod 20. Juli 840 Pfalz Ingelheim/Rhein nach diesem Ort suchen
Heirat 794 unbekannt nach diesem Ort suchen
Heirat Februar 819 unbekannt nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
794
unbekannt
Irmingard VON HESPENGAU
Heirat Ehepartner Kinder
Februar 819
unbekannt
Judith VON WELF

Notizen zu dieser Person

Er war König des Fränkischen Reiches (in Aquitanien seit 781, im Gesamtreich seit 814) und Kaiser (813–840), und führte die Reformpolitik seines Vaters zunächst erfolgreich weiter. In Auseinandersetzungen mit seinen eigenen Söhnen zweimal vorübergehend abgesetzt 830, 833/34), gelang es ihm jedoch nicht, ein überlebensfähiges fränkisches Großreich zu schaffen – drei Jahre nach seinem Tod wurde das Frankenreich im Vertrag von Verdun 843 aufgeteilt. Seine Herrschaftsübernahme verlief mühelos, aber nicht bruchlos. Er brachte sein eigenes Personal aus Aquitanien mit und besetzte damit den Hofstaat größtenteils neu. Seine unverheirateten, aber nicht entsprechend lebenden Schwestern verwies er vom Hof. Seine illegitimen Halbbrüder Hugo, Drogo und Theoderich behielt er zunächst in seiner unmittelbaren Umgebung, zwang sie aber nach Rebellion seines Neffen Bernhard von Italien 818 in den Dienst der Kirche: Drogo wurde 823 Bischof von Metz, Hugo 822/23 Abt von Saint-Quentin und der offenbar früh verstorbene Theoderich wurde vielleicht Abt von Moyenmoutier, doch ist dies nicht sicher. Die ersten Jahre seiner Herrschaft waren, ganz in der Tradition seines Vaters, von einem großen Reformwillen geprägt: Zahlreiche Kapitularien wurden herausgegeben, missi dominici Königsboten legten teilweise erschreckende Missstände im Reich offen Amtsmissbrauch, Rechtsbeugung usw., was er dann abstellte, und auf verschiedenen Synoden wurde das Kirchenrecht reformiert. So wurden beispielsweise im Jahr 816 durch den Beschluss einer großen Aachener Reichssynode die benediktinischen Regeln für alle im Frankenreich lebenden Mönche verbindlich, ebenso wurde mit der Institutio canonicorum Aquisgranensis Aachener Kanoniker-Vorschrift für den gesamten nichtmonastischen Klerus eine einzige Norm in Liturgie und Lebensführung für verbindlich erklärt. Die monastische Reformbewegung führte auch zu Konflikten, in die er eingriff, so im Kloster Fulda, wo 817 auf die im Supplex Libellus vorgetragene Bitte des Konvents hin Abt Ratgar abgesetzt und der Konvent zur Durchführung der Reform für ein Jahr unter kommissarische Leitung zweier Mönche aus dem Westen, d. h. wohl aus dem Umkreis des Reformabtes Benedikts von Aniane, gestellt wurde. Eine weitere wesentliche Reform betraf das Prozessrecht: einige Formen des Gottesurteils wurden abgeschafft, dafür wurde der Zeugenbeweis eingeführt. Stark war der Einfluss kirchlicher Berater, wie des Abts Benedikt von Aniane, den er aus Aquitanien mitgebracht hatte und dem er in der Nähe Aachens das Kloster Inda auch: Inden, die spätere Reichsabtei Kornelimünster erbauen ließ, oder Markwards, des Abts von Prüm. Daneben ist insbesondere sein ehemaliger Milchbruder, Erzbischof Ebo von Reims, zu nennen, der allerdings später eine führende Rolle bei der Entmachtung Ludwigs 833 spielte. Als er ausgerechnet während der Fastenzeit 830 zu einem nicht akut notwendigen Feldzug gegen die Bretonen aufrief, der von den innenpolitischen Schwierigkeiten ablenken sollte, kam es im April 830 zum offenen Aufstand, d. h. führende Große am Hof des Königs stellen sich aus Loyalität gegen ihn – im Bewusstsein, ihn damit vor schlechten Ratgebern zu schützen und die Reichseinheit zu retten. Sein Sohn Lothar wurde aus Italien zurückgeholt und wieder zum Mitregenten gemacht, er in leichter Haft gehalten, und die Kaiserin Judith, die des Ehebruchs mit Bernhard von Septimanien bezichtigt wurde, in ein Kloster bei Poitiers verbannt. Sein Regime enttäuschte jedoch rasch, denn dieloyalen Rebellen schienen in erster Linie doch nur ihre eigenen Machtinteressen zu verfolgen. So kam es auf der Reichsversammlung von Nimwegen im Oktober 830 wieder zum Umschwung zugunsten seinerseits. Er wurde wieder in seine Herrschaft eingesetzt, die Häupter der Verschwörung in der Folgezeit verhaftet oder verbannt, seine Ehefrau nach Aachen zurückgeholt, Lothar dagegen 831 erneut nach Italien geschickt. Dessen aufständische Brüder Ludwig der Deutsche und Pippin konnten von ihm 832 zur Unterwerfung gezwungen werden. Damit begann ein neuer Akt des Familiendramas, denn nun verbündeten sich alle seine drei Söhne aus erster Ehe, die eine Schmälerung ihrer Reichsteile zugunsten ihres Halbbruders Karls des Kahlen befürchteten. Wiederum zog er gegen seine Söhne zu Felde. Ende Juni 833 standen sich die Parteien auf dem Rotfeld bei Colmar gegenüber, bis durch Druck und Versprechungen alle Getreuen und Soldaten von ihm abgefallen waren und er am 30. Juni gezwungen war, sich zu ergeben und faktisch abzudanken. Das Colmarer Rotfeld wurde aufgrund der von seinen Söhnen und Getreuen gebrochenen Eide bald nur noch als Lügenfeld bezeichnet. Er wurde ins Kloster Saint-Médard bei Soissons verbannt, wo er sich einer demütigenden öffentlichen Buße unterwerfen musste; dabei bekam er ein Sündenregister überreicht, musste seine Waffen ablegen und ein Büßergewand anziehen. Seine Ehefrau wurde diesmal nach Tortona in Italien verbannt, ihr Sohn Karl der Kahle in strenge Haft ins Kloster Prüm überführt. Abermals kam es zu einem Umschwung, diesmal wohl maßgeblich ausgelöst durch die unwürdige Behandlung des alten Kaisers. Als Anfang 834 seine Söhne Pippin, von Westen kommend, und Ludwig der Deutsche, aus dem Osten kommend, gegen ihren Bruder Lothar vorrückten, fand dieser keine Unterstützung mehr und konnte sich nur noch nach Italien absetzen. Am 1. März 834 wurde er in der Abteikirche von Saint-Denis feierlich mit Waffen und Krone geschmückt und wieder als Kaiser anerkannt. Lothars Macht wurde auf Italien beschränkt, seine Ehefrau aber von dort wieder nach Aachen zurückgeholt.

Quellenangaben

1 aus Wikipedia

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Titel Stand 2023-06-12
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Hochgeladen 2023-06-12 20:12:23.0
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