Matthias EBERLER

Matthias EBERLER

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Matthias EBERLER
Beruf Tuchherr, 1393 Bürger von Basel
Religionszugehörigkeit jüdisch, später konvertiert

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 1370 Villingen nach diesem Ort suchen
Tod 6. Juni 1437 Basel nach diesem Ort suchen
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Anna VON KILCHEN

Notizen zu dieser Person

Am 16. November 1393 nun also hatte Mathis Eberler, der Slosser, durch seine Teilname an dem freilich unblutig verlaufenen Streifzuge der Basler, gegen Muttenz nebst noch 572 andern Männern unentgeltlich das hiesige Bürgerrecht erworben. Die Veranlassung des von den Baslern unter so großer Machtentfaltung in Szene gesetzten Kriegszuges nach Muttenz war ein Überfall gewesen, den kurz vorher die Brüder Heinrich und Diethelm von Krenkingen gegen das seit einigen Jahren als Pfand der tiefverschuldeten Münche von Münchenstein im Besitze des Basler Ratsherrn Junker Henman Murnhart befindliche Dorf unternommen hatten. Außer Mathis Eberler hatten bei demselben Anlasse noch drei Eberlin das Basler Bürgerrecht erworben, von denen aber nur einer ausdrücklich als Jude gekennzeichnet wird, nämlich «Swartz Eberlin », Jecklins von Thann Sohn; 19) die beiden anderen waren daher wohl gleich Mathis Eberler damals schon Christen. Von jenen zwei anderen scheint wenigstens Henmann Eberlin, der Goldschmied - wie wir aus einer Notiz des Urteilbuches wissen, Bruder eines Bertschman, Bertschin oder Berchtold Eberlin, ebenfalls eines Goldschmiedes und aus Baden gebürtig, der schon 1391 durch Kauf das Basler Bürgerrecht erworben hatte - ein naher Verwandter unseres Mathis gewesen zu sein;20) er ist höchst wahrscheinlich identisch mit einem Johannes Eberlin, der später Priester wurde und Kaplan des St. Mathisaltares im Münster, und der gleichfalls als Bruder des vorhingenannt en Bertschman bezeichnet wird. 21) Gleichwie Mathis Eberler nach seinem ursprünglichen Berufe - oder wohl eher dem seines Vaters ? - in der ersten Zeit fast durchweg als «Mathis Slosser» bezeichnet wird, so findet sich auch der genannte Priester Johannes etwa als « Hans Slosser » aufgeführt. 22) Die weiteren Personen des Namens Eberlin, die in Basel etwa noch vorkommen, muß ich, da ich vorderhand keine direkten Beweise für ihre Zusammengehörigkeit zu der von mir hier behandelten Familie habe, einstweilen unberücksichtigt lassen.
Kehren wir zu Mathis Eberler zurück. Noch 1397 wird er im Urteilsbuche als «Mathis Eberler der slosser» bezeichnet; doch schon wenige Jahre später verläßt er die Schmiedenzunft, der er bisher angehört hatte, und tritt in die Schlüsselzunft über. Im Eintrittsbuch der Zunft lesen wir: «Meister Mathis Slosser empfing die zunft dinnstag noch St. Gallusdag (d. h. am 20. Oktober) 1404 jor und sol der zunft 35 fl. an dz gezelt und 4 fl. an die zunft und ein mal meisten sesschern oder 4 gulden vir dz mal.» 1412 sodann wird Meister Mathis Schlosser, der Watman Sechser und schon 1414 - vorderhand freilich nur für ein Jahr - Ratsherr der Zunft, die er dann von 1420-1425 als Meister und von 1426-1428 ein zweites Mal als Ratsherr im Rate vertritt; weiter war er von 1420-1428 als sogenannter Siebenerherr Mitglied des über der Stadt Umgeld, Schatz und Einkommen gesetzten Finanzkollegiums. Von 1427 bis 1429 und wieder 1436 war er endlich auch Mitglied des Stadtgerichts. Auch auf militärischem Gebiete zeichnete er sich aus: als am 11. Juli 1424 die Basler im Verein mit den elsässischen Reichsstädten auf das Hülfsgesuch hin der mit verbündeten Herzogin Katharina von Burgund gegen ihnen den in der Nähe von Altkirch stehenden und das dortige Gebiet verwüstenden Prinzen von Orange auszogen, da zog Mathis Eberler als Pannerherr mit ins Feld.23) Schon 1410 war er übrigens, anläßlich der damals eingeführten Neueinteilung der ganzen Stadt in vier Militärbezirke oder Quartiere, als «Offizier» dem zweiten Haufen zugeteilt worden, der sich aus der waffenfähigen Mannschaft des St. Leonhardkirchspiels zusammensetzte und der sich bei Alarm bei dem Richtbrunnen vor dem Gerberzunfthaus besammeln sollte um das Panner, das dazumal Oberstzunftmeister Henman Buchbart empfohlen war.24) Endlich mag noch beigefügt werden, daß er auch am 12. Dezember 1428 während des abenteuerlichen, zwischen dem Spanier Johann von Merlo und Heinrich von Ramstein auf dem Münsterplatze unter großem Andrange der Bürgerschaft und des umliegenden Adels ausgefochtenen Zweikampfes das Stadtpanner hielt.
Mathis Eberler, der, wie wir aus einer Notiz des Urteilbuches erfahren, am 6. Juni 1437 starb,26) war, mindestens 1404 verheiratet mit Anna, der Witwe des Henman Schlegel, genannt Grünenzweig von Ettingen, des Schlossers, 27) und wahrscheinlich Tochter des Schlossers Henman von Kilchen und dessen Ehefrau Katharina, die schon 1395 als Besitzer des Studershofes genannt werden, welche Liegenschaft dann, wie wir gesehen haben, Mathis Eberler im Jahre 1408 zu seinem eigenen an dieselbe stoßenden Hause noch hinzugekauft hat; noch 1448 ist sie am Leben. Eberler verließ von ihr, so viel wir wissen, vier Kinder: zwei Söhne und zwei Töchter; von letzteren war die eine, Anna, die Ehefrau des reichen Henman von Tunsel, der von 1428-1433 Oberstzunftmeister war, die andere, Katharina, scheint unverheiratet geblieben zu sein und bei ihrer Schwester von Tunsel gewohnt zu haben. Von den Söhnen wird der ältere, Mathis, 1421 zum ersten Male genannt und zwar im Steuerregister dieses Jahres, er muß daher damals schon verheiratet gewesen sein.28) Seine Ehefrau war Anna, die Tochter des Webers Hans Stör und einer Spitzenberg. Gleich seinem Vater wird er als Watman bezeichnet, doch machte er seine Amterkarriere nicht gleich diesem im Schlüsscl, bei welcher Zunft er also noch im Steuerrodel von 1421i aufgeftihrt wird, sondern zu Weinleuten, woselbst er schon 1430 - also noch zu Lebzeiten seines Vaters - Meister und 1440 Ratsherr wurde, welche Stelle er bis zu seinem wohl noch im Jahre 1447 erfolgten Tode bekleidete. 29) Als Nachfolger seines Vaters war er dann auch von 1430-1447 Mitglied des wichtigen Siebener Kollegiums, endlich von 1441-1443 und wieder 1447 des Stadtgerichts. Schon 1424 hatte er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Heinrich an einem der Hussitenzüge teilgenommen, über den wir aber leider nichts näheres erfahren;30) 1445 sodann, im sogenannten St. Jakoberkriege, d. h. den kämpfen, die die Stadt sofort nach dem Frieden mit Frankreich gegen den umliegenden österreichisch gesinnten und landesverräterischen Adel führte, ergriff er ein zweites Mal die Waffen. Das wichtigste Ereignis dieses Krieges war bekanntlich die am 14. September 1445 erfolgte Übergabe des Steins von Rheinfelden an die Basler und die mit den selben verbündeten Eidgenossen, die nun nach Abzug der österreichischen Besatzung aus der Festung eine neue aus ihren Truppen dareinlegten, zu deren Oberbefehlshaber oder Hauptmann eben unser Mathis Eberler ernannt wurde.31)

Historisches Familienlexikon der Schweiz
Peter Sinner

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man‎Matthias "gen.Schlosser" Eberler‏‎
Geb. ‎ca. 1360 in Villingen,, Baden, CHE
Gest. ‎1437 in Basel, Basel, BS, CHE‎, Alter ungefähr 77 Jahre
Beruf: Tuchherr
Naturalisiert (‎1393 in Basel, Basel, BS, CHE)

Verheiratet / Verbunden mit:

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woman‎Anna von Kilch‏‎
Geb. ‎ca. 1365 in Basel, Basel, BS, CHE‎
Kinder:

1. reports
man‎Matthias Eberler‏‎
verheiratet mit ‎Anna Stör‎
Geb. ‎ca. 1390
Gest. ‎1447‎, Alter ungefähr 57 Jahre
Beruf: Tuchherr

2. reports
man‎Heinrich "gen. Grünenzwig" Eberler‏‎
verheiratet mit ‎Elisabeth Schlierbach‎
Geb. ‎ca. 1395 in Basel, Basel, BS, CHE
Gest. ‎vor 1448 in Basel, Basel, BS, CHE‎
Beruf: Weinmann, Gerichtsherr
1424 Teilnehmer an einem Hussitenzug
1426 Stubenmeister zum Schlüssel und Sechser
1429 Beseher der Tuchscherer
1442/43 des Stadtgerichts


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Titel Vorfahren+Martin+Stand+30.04.2023
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Hochgeladen 2023-04-30 11:16:00.0
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