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Adressbuch, Adressbuch Erlangen 1866, S. 48 u. S. 61 1866 AB Erlangen B 2.jpg1866 Adreßbuch_Erlangen.pdf
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Werker. [Werke?] Haus Nr. 553 u 553a Bär, Friedrich, Kunstmühlbesitzer [Grimmsches Wörterbuch: Mahlmühle nach neuerer art, mit den von der mechanik gebotenen verbesserungen; holländische, Wiener kunstmühle.] Bär, Fr., Kunstmühlbesitzer 553 |
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Internet, Kunstmühle an der Regnitzhttps://www.erlangen.de/Portaldata/1/Resources/090_kultur_erleben/stadtmuseum/Pressemappe_StadtLandFluss.pdf 8.9.2019
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In der Gründungszeit der Erlanger Neustadt entstand an der Einmündung der Schwabach in die Regnitz ein frühindustrielles Gewerbezentrum, das rechtlich zur Neustadt gehörte und später „Werker“ genannt wurde. Hier wurden zwischen 1688 und 1709 fünf „Fabriken“ errichtet, die die Wasserkraft nutzen: eine Walkmühle für die hugenottische Wollmanufaktur, eine Papiermühle, eine Mahlmühle mit Schneidsäge und zwei Eisenhämmer. Kunstmühlen Mit der Industrialisierung verbreitete sich eine neue Art von Mahlmühlen, die wegen ihrer raffinierten Technik als „Kunstmühlen“ bezeichnet wurden. Bei diesem „amerikanischen“ Mühlentyp ersetzten moderne Walzenstühle die alten Mahlgänge mit Mühlsteinen. Der vertikale Transport des Getreides erfolgte durch mechanische Vorrichtungen wie Elevatoren oder Becherwerke. Anstelle der alten Wasserräder wurden moderne Turbinen eingesetzt oder Dampfmaschinen und später Elektromotoren als Antriebskraft verwendet. Seit 1861 gab es durch den Umbau der Hülsenmühle eine weitere Kunstmühle auf den Werkern, die im Besitz der Familie Baer war. Beide Kunstmühlen bestanden bis 1918, als die Stadt das Viertel erwarb. Die Erlanger Stadtwerke bauten 1920/22 die Wasserkräfte der Baerschen Kunstmühle in ein Wasserkraftwerk um und erneuerten dabei auch das Stauwehr. In den 1960er Jahren installierte man die noch heute betriebenen Turbinen und Generatoren mit einer Leistung von 480 kW. Die Strommenge reicht aus, um die Hälfte der Straßenbeleuchtung Erlangens oder 1100 Haushalte zu versorgen. |