Notizen zu dieser Person
Schüler der Klosterschule Blaubeuren, trat 1777 ins Theologische Stift Tübingen ein, wo er Schüler Gottlob Christian Storrs wurde. Dann wirkte zwei Jahre als Präzeptoratsvikar in Bebenhausen und fünf Jahre als Repetent am Tübinger Stift, bevorer 1793 seine erste Stelle als Diakon in Göppingen antrat. Ab 1794 wirkte er als Diakon in der Stuttgarter Leonhardskirche, ab 1800 in der Stuttgarter Hospitalkirche.
Anlässlich einer Trauerrede am Grab des Stuttgarter Schauspielers und Komikers Carl Friderich Weberling (1769–1812) kritisierte er 1812 Moral und Theaterleben in der Stadt so heftig, dass er von König Friedrich I. in das Dorf Öschingen bei Tübingen strafversetzt wurde, nachdem er es abgelehnt hatte, das Dekanatamt in Weinsberg zur übernehmen. 1819 wechselte Dann nach Mössingen, bevor ihn König Wilhelm I. 1824 nach Stuttgart zurückholte. Nach seiner Rückkehr war er zunächst erster Diakonus an der Stiftskirche und von 1825 bis zu seinem Tod Stadtpfarrer in der Stuttgarter Leonhardskirche. Eine im Jahr 1830 von ihm gehaltene Predigt bewegte die spätere Gründerin der Stuttgarter Diakonissenanstalt Charlotte Reihlen so sehr, dasssie sich dem Pietismus zuwandte.
Dann starb im Alter von 78 Jahren am 19. März 1837 in Stuttgart. Er wurde in Abteilung 5 auf dem Fangelsbachfriedhof in Stuttgart begraben.
Familie: Dann heiratete 1798 Luise Christiane Finner (1768–1817), eine Tochter von Conrad Heinrich Finner, Stadtschreiber und Amtmann in Weilheim, und Elisabethe Christiane Neußer. Aus der Ehe ging der Sohn Christian Heinrich Immanuel Dann (1800–1866) hervor, der als Pfarrer in Schwieberdingen wirkte.
Tierschutz: In seiner Zeit in Mössingen entdeckte Dann 1821 einen von Gewehrkugeln durchlöcherten Storch. Erbost über diese Tierquälerei verfasste er die im darauffolgenden Jahr erschienene Schrift: Bitte der armen Thiere, der unvernünftigen Geschöpfe, an ihre vernünftigen Mitgeschöpfe und Herrn, die Menschen, in der er nicht nur die sinnlose Quälerei von Haus-, Nutz- und Wildtieren sowie die Vernachlässigung und Misshandlung des Viehs, sondern auch Tierversuche und das Ausplündern derNatur durch Eierdiebstahl und Vogelfang anprangerte. Dann überschrieb seine Schrift mit Zitaten aus dem Alten Testament, die von Gottes barmherzigem Umgang mit den Tieren berichten. Er rief dazu auf, die Tiere als Gottes geliebte Kreatur und als Mitgeschöpfe zu achten. Ein Mensch, der Tiere quäle, könne auch Gott nicht lieben. Ferner sei dem sinnlosen Quälen von Tieren Einhalt zu gebieten, da die Grausamkeit gegenüber Tieren auch zu Grausamkeiten gegenüber Mitmenschen und zu einer Verrohung der Gesellschaft führe. Eine weitere Schrift über den Schutz der Tiere erschien zehn Jahre später. Dann berief sich in seinem Kampf gegen die Tierquälerei darauf, dass der Tierschutz eine biblische Forderung sei, was u. a. er mit der Bibelstelle „Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs, aber das Herz der Gottlosen ist unbarmherzig“ begründete.
Die Schriften Danns hatten auf seinen Freund, den Liederdichter und Pfarrer Albert Knapp, eine so starke Wirkung, dass dieser 1837, elf Monate nach Danns Tod, den ersten Tierschutzverein Deutschlands ins Leben rief.