Conrad SEIPEL

Conrad SEIPEL

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Conrad SEIPEL

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt err. 1585
Tod vor 1640

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Zuordnung zum Sohn durch Nennung in den Urkunden des Bartholomäusstifts zu Frankfurt. 1640 heißt es dort:
"1 achtel Korn und 3 Sim: gefalt daselbst
auch ad praesentias (="zum gegenwärtigen Zeitpunkt"), geben Conrad
Seypelß Erben (Anmerkung: Caspar Seippel filius, wohnt zu Mühlheim)
Soll geben de A (=Anno) 1641 den vierten Theil das ist
1 Sim: 3 sechst: und de A 1642 den
halben Theil, daß ist 3 Sim: 2 sechst: zu-
sammen 1 achtel: 1 Sim: 1 sechst:"
1653 heißt es dort:
"1 3/4 achtel Item 1 achtel 3 sim von Conrad Seipel, modo eius filiy (jetzt sein Sohn) zu Mühlheimb wohnhaft, wirt nuch außgeschätzt werden: Nebenbemerkung: ausgeschätzt"
Caspar Seipel aus Mühlheim ist also eindeutig als Sohn des Bieberers Conrad Seipel genannt. Conrad Seipel muss vor 1640 verstorben sein, da dann sein Sohn bereits an seine Stelle tritt.
Conrad Seipel wird im April 1607 (mit Schlagschwert) und 1609 ("der junge") in Steinheim gemustert. Er 1609 ist 24 Jahre alt (Geburtsjahr danach errechnet) und mit einem Schlachtschwert bewaffnet.
1618 wird er in einer Urkunde des Karmeliterklosters Frankfurt über dessen Besitz in Bieber als Besitzer eines benachbarten Grundstücks "auf den Frankfurter Weg" genannt.
Conrad Seipel aus Bieber wird außerdem mehrmals im Gerichtsbuch Steinheim erwähnt: 1619 als Zeuge in einem Ehevertrag, 1624 als Hofnachbar einer halben Hofreite, evtl. gemeinsam mit Caspar Müller, 1625 als Geschworener und Nachbar eines halben Hausteils, 1626 als Zeuge in einem Ehevertrag und als Inhaber des benachbarten Pfarrhofs, "Stiftsgut genannt".
Er muss zu den nur 26 Personen aus Bieber bzw. den 44 Personen aus Mühlheim gehören, die den für unsere Region veheerenden Abschnitt des 30jährigen Kriegs bis in das Jahr 1638 überlebt haben.
In Bieber gab es einen älteren Conrad Seipel (geboren errechnet 1549, verstorben 1609/1610) welcher sein Vater sein könnte. Dann wäre Magdalena Seipel seine Schwester und er hätte einen Bruder. Vom Alter bei der Musterung 1609 könnte dies Ditrich (25 Jahre), Johann (35), Michel (29) oder Peter (35) gewesen sein. In Bieber wird bereits 1435 ein Kotz Seipel als Nachbar genannt. Im 16. Jahrhundert erscheint der Familienname in den Quellen durchgängig. Conrad Seipel, welcher als Conrads Vater in Frage kommt, wird 1601 als Markmeister (der Biebermark) genannt. Da nach dem Weistum der Biebermark aus dem Jahr 1385 nur Märker sein durfte, wer eines Märkers Kind war, stammen seine Vorfahren sicher über viele Generationen aus einem der zwölf Markorte. Es ist anzunehmen, dass dieses Recht in der väterlichen Linie vererbt wurde.
Mit dem Gerichtsschöffen Cuntze Sibold bzw. Contz Sybolt wird bereits im Jahre 1394 bzw. 1403 in Mainaschaff eventuell ein Träger dieses Familiennamens erwähnt. 1483 erscheint der Familienname Sypeln in Klein-Auheim (Staatsarchiv Würzburg, Mainzer Ukunden).
Hans Ramge führt den Familiennamen Seipel/Seibel/Sippel auf die Kurzform "eines der vielen Rufnamen, die in althochdeutscher Zeit mit dem ersten Namensbestandteil 'Sieg-' und einem zweiten, der mit 'b' anfing, gebildet wurden, z. b.'Sieg-bald'. In Hessen entstand aus der Kurzform 'Sieb' der Familiennamen 'Seip' u. ä. In Verbindung mit der Koseendung '-el' wurde die Form 'siebel' gebildet" (...)
In Süd- und Mittelhessen wurde, wie im größten Teil des süd- und mitteldeutschen Sprachgebiets, das lange 'i' durch einen Lautwandelprozess (der sog. neuhochdeutschen Diphtongierung) zu 'ei' verändert, und so entstand die heutige Namensform 'Seibel'. Sie entspricht zugleich der hochdeutschen Sprachform".

Quellenangaben

1 Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, Bestand: Bartholomäusstift, Urkunden und Akten; Nr. 4408 (Jahr 1640) sowie Nr. 4410 (Jahr 1653), Bestand Karmeliterkloster: Urkunden und Akten 285 Seite 13r, Auswertung durch Nadja Burkart und Martin Jäger; Musterungsliste Amt Steinheim 1607 und 1609, Staatsarchiv Würzburg, Mainzer Regierungsarchiv, Militär K 217/17, Blätter 11 und 43-67, Abschrift Günter Hahn, Obertshausen; Gerichtsbuch Starkenburg, Staatsarchiv Darmstadt, C 4 Steinheim 1, Blätter 69-70r, 72-72r, 76r-77, 79-79r; Abschrift Günter Hahn, Obertshausen; Hans Ramge: "Hessische Familiennamen", 2017, Seite 206-208 und 314. Siehe auch: Jäger, Martin: "Funde zu alten Familien in Bieber in Archiven Frankfurter Stifte und Klöster" in: "Hessische Genealogie", Hessische Familiengeschichtliche Vereinigung e. V. (Herausgeber), Heft 3, 2020, Seite 5-10.

Datenbank

Titel Vorfahren Martin Jäger (väterlich)
Beschreibung Es handelt sich um eine stark verkleinerte Version meiner Datenbank. Ich habe alle Geschwister meiner väterlichen Vorfahren und deren Nachkommen entfernt. Auch habe ich bei den Anmerkungen und Quellenangaben Kürzungen vorgenommen. Ich erteile gerne umfangreich Auskunft. Ich habe Familiennamen und manchmal auch Vornamen in der Schreibweise vereinheitlicht. War kein Geburtsdatum in den Quellen angegeben, habe ich das Taufdatum als Geburtsdatum angenommen. Zum Beginn meiner Familienforschung vor ca. 25 Jahren habe ich noch keine Quellen notiert. Dies ist noch nicht in allen Fällen nachgetragen.
Hochgeladen 2022-05-13 20:27:58.0
Einsender user's avatar Martin Jäger
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