Notizen zu dieser Person
Nro. 41 ist ein Bauerhof
Samuel Bedau. Dieser nam die Schwester von seines Bruders Nicolaus Frau, des Gastwirth Pelzen Tochter. Er ist der unordentlichste und schlechteste Wirth im Dorfe und ein ganz unvernünftiger Trunckenbold. Sein Hof ist immer in Schulden. Der gastwirth hat ihm schon so ofte aus den Schulden gerißen, daß er alles, was er vor ihm bezahlt, auf mehr als 2000 Thlr rechnen kan. Allein es hilft alles nichts. Er trinckt immer wieder drauf loß, und seine Frau säuft Brantwein wie Waßer und gibt alles weg, um sich selbigen zu verschaffen. Die Tochter trinckt auch, und das soll die Uhrsach seyn, warum sie sizen geblieben ist. Der Gastwirth zog einmahl 3 Jahr herein und wirtschaftete auf den Hofe, riß ihn aus den Schulden und übergab ihm darauf seinem Bruder wieder in guten Umständen. Es wärete aber kein Jahr, so war Samuel wieder schuldig; sonst, wenn der Mann nüchtern ist, so hat und beweiset er mehr Verstand als andre. Er ist ein immerwärender Schuldner unsrer Kirche, die zum Unglück ihre meiste Pacht von ihm bekömt, aber nie ohne Execution erlangt. Der Sohn ist stille, wird aber von den Hofe nicht viel bekommen. 1761 verbrandte ihm auch die Scheune, und das zu einer Zeit, da er die Kirchenpacht von 1760 dazu schuldig war, die sich mit 1761 über 100 Thlr beläuft. Zur Collecte schickte er 1 Thlr.
Atzendorfer Chronik von Samuel Benedikt Carsted