Philipp Richard FRITZE

Philipp Richard FRITZE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Philipp Richard FRITZE
Beruf Kaufmann in Trinidad de Cuba

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 30. November 1823 Rethmar, Sehnde, Deutschland nach diesem Ort suchen
Bestattung August 1883 Bremen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Tod 28. Juli 1883 Bremen, Freie Hansestadt, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 14. Juli 1853 Bremen, Deutschland nach diesem Ort suchen
Heirat 12. April 1859 Bremen, Deutschland nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
14. Juli 1853
Bremen, Deutschland
Johanna Dorothea Johanne (Hannchen) Rosette Victorine DUCKWITZ
Heirat Ehepartner Kinder
12. April 1859
Bremen, Deutschland
Johanne (Hannchen) Rosette Victorine BOYES

Notizen zu dieser Person

 


Quelle: Zusammengestellt von Maria von Pochhammer, geborene Fritze, nach den Notizen von Robert Eduard Fritze, dem 6. Kind von Philipp Richard Fritze.


 


PHILIPP RICHARD FRITZE, *30.11.1823 in Rethmar bei Sehnde/Hann. (Gut  Rethmar gepachtet 1821 – 1836)  + 28.04.1883 in Bremen, beerdigt 01.05.1883 auf dem Waller Friedhof.


Richard Fritze besuchte zu Rethmar die Dorfschule und kam, 10 Jahre alt, in die lateinische Schule nach Bremen.


8. 4. 1840 Konfirmation in Unser Lieben Frauen, Bremen (Pastor Pauli) (Die Maus)


4. 4. 1839 – 1843  tritt Philipp Richard Fritze seine 4-jährige kaufmännische Lehrzeit in der Firma W. A. & W. Fritze, Bremen (Teilhaber sein Onkel, Senator Wilhelm August Fritze; bedeutendes Überseegeschäft, Segelschiffsreederei) als jüngster Lehrling an. Am gleichen Tage wird sein älterer Vetter, Alexander Fritze, Associé des Hauses, August Münder der 4. Teilhaber.


Am 2. 12. 1843 reist RF per Brigg < Lesmona>,Kapitän Geerken, nach Trinidad de Cuba. Dort Angestellter der Agenten des Hauses Böving & Overbeck (das in Trinidad de Cuba die Interessen der Bremer Firma W. A. & W. Fritze wahrnahm und ab 1845 in Firma Conradi & Lehmkuhl geändert wurde), um sich in der Geschäftsniederlage und den Zuckerplantagen der Firma einzuarbeiten.


1844 übersteht er glücklich das gelbe Fieber.


1846 Agentur für das Bremer Haus.


1849 reist Richard Fritze nach 5-jähriger Abwesenheit von Bremen per Segler über Charleston, New York, Liverpool, London nach Bremen, Ankunft im Juni 1849. Anschließend mit der Mutter zur Kur in Marienbad. In Bremen wird mit dem Senator und Alexander Fritze der Entschluss gefasst, in Trinidad eine Commandite zu gründen. Richard Fritze verlangt einen Associé, der in Carl Traub, der schon als Supercargo verschiedene Reisen für die Firma gemacht hatte, gefunden wird.


Oktober 1849 Rückkehr von Richard Fritze nachTrinidad de Cuba.


1. 1. 1850 Gründung der Commandite (Kommanditgesellschaft) in Trinidad mit C. Traub als Associé: „R. Fritze, Traub & Co“; W. A. Fritze & Co. mit 60./80.000 $, Richard Fritze und Traub jeder mit ca. 5000 $ Kapitaleinlage, je 1/3 Anteil. Im Laufe des Jahres stirbt der Senator August Fritze in Marienbad an seinem Herzleiden.


1. 1. 1851 Aufkauf und Übernahme der Firma Conradi & Lehmkuhl  (mit ihr große Verbindlichkeiten und Außenstände, die später zur Erhöhung des Kommandit-Kapitals und zur Übernahme der Plantage „Buena Vista“ führen).


5. 4. 1852 Abreise Richard Fritzes nach Bremen, Ankunft Mitte Juni 1852. Engagement zweier Commis für Trinidad: Scholborg und Münder. Im Oktober 1852 reist Johannes Fritze zur Vertretungnach Trinidad.


4. 5. 1853 Erwerb des Bürgerrechts der Stadt Bremen mit Handlungsfreiheit.


14.07.1853 Hochzeit inBremen mit Johanna (Johanne) Dorothea , geb. DUCKWITZ (Visitenkarte), treffen gegen Jahresende in Kuba ein.*02.07.1834 in Bremen  +11./12.06.1854 in Trinidad de Cuba.


1853 Carl Adolph Fritze *28.02.1830 inRethmar +23.02.1855 in Trinidad de Cuba. (Brief Antonie Mecke aus Brooklyn an ihre Mutter Nanny Fritze, geb. Körber  in Bremen vom 12.8.1853) Reistzu seinem Bruder Richard nach Trinidad als Commis bei R. Fritze, Traub & Co.; erkrankte im Frühjahr 1854 am gelben Fieber, starb daran im Alter von fast 25 Jahren im Februar 1855. Den Tod seiner Schwägerin Johanne Fritze, geborene Duckwitz, im Juni 1854 hatte man ihm nicht mitteilen mögen. Er hatte am 1. Januar 1855 als Teilhaber in die Firmaeintreten sollen.


18. 4. 1854 Geburt des Sohnes Eduard (Name von Richards verstorbenen Vater). Erkrankung und Tod von Frau (11.6.1854) und Kind. Schwerster Kummer. Politische Aufregungen. Große Geschäftssorgen, schlechtes Geschäftsjahr (war schließlich nicht so schlimm wie erwartet), Cholera. Austritt von Traub zum 31. 12. 1854.


1.1.1855 die Firma heißt jetzt „R. Fritze & Co“. Carl Fritze, jüngerer Bruder von Alexander, kommt als Commis heraus, ebenso der junge John Boyes (*04.01.1837 +15.06.1856, Sohn von Urgroßvater James Boyes). Übernahme der Pflanzung „Buena Vista“ von Cantero (320 Neger; Ernte 4500 Kisten Zucker, 2500/3000 Fässer Muskowaden). In Trinidad gutes Zuckergeschäft. Glänzendes Geschäftsjahr. Nach den Aufzeichnungen von Richard Fritze steigerte sich das Kapital wie folgt:


Beginn am 1. 1. 1844       80.-


1850                               9.000.-


1851                             31.000.-


1854                             93.000.-


1855                           225.000.-


 


1856 Richards Fritzes Bruder Friedrich Wilhelm Constantin Fritze *26.04.1826 in Rethmar  +05.09.1857 (31 J.) in Trinidad de Cuba , gibt dem Wunsch seines Bruders nach und kommt nach Trinidad, von hier nach Europa. Kurz nach seiner Abreise erkrankt John Boyes am „ vomito“ und stirbt (+15.06.1856). Im Juli 1856 schifft sich Richard Fritze nach New York ein, kommt nach 4 Monaten zurück. Ende des Jahres kommt Alexander Fritze heraus, geht im Februar 1857 zurück.


1857 Nachricht aus Bremen vom Brand des FritzeschenPackhauses. In Trinidad ist Constantin Fritze Verwalter von „Buena Vista“, stirbt im Oktober 1857 am gelben Fieber. Gegen Ende des Jahres entschließt sich Richard Fritze, noch ein Jahr zu bleiben.


Ab 1. 1. 1858 führen Münder, Scholborg, Carl Fritze als aktive Teilhaber die Firma weiter, während W. A. Fritze & Co. und Richard Fritze mit je 200.000 $ Commanditäre bleiben. Das Trinidad-Haus heißt jetzt: Fritze & Co.


 Im Frühjahr 1858, nach dem die Plantage „Buena Vista“ in Gang gebracht ist und tüchtige Nachfolger herangebildet sind, um die Verwaltung der bedeutenden Kapitalien zu übernehmen,kehrt Richard Fritze für ganz nach Bremen zurück.


1859 Verlobung und Trauung am 12.04.1859 mit JOHANNE (Hannchen) Rosette Victorine BOYES *28.08.1840 in Lankenau/Bremen +13.02.1911 in Bremen(Sterbeanzeige), beerdigt 17.02.1911 in Bremen (70 Jahre alt), 8 Kinder.


November 1859 Einigung mit Freund Hermann Gerdes, Übernahme der Aktiva und Passiva der Firma George Duckwitz, Bremen, ihrer Schiffe, Packhäuser etc.


1. 1. 1860 Firma „Fritze & Gerdes“.


1. 4. 1862 Grundsteinlegung des Hauses Osterdeich (Bleicherstraße 36), erbaut von Heinrich Müller.


1862 erkrankt im März Alexander Fritze und stirbt. In Trinidad erfordert Carl Fritzes Gesundheit seine Rückkehr nach Europa. August Münder zieht sich aus der Bremer Firma zurück. Bleiben als einzige Teilhaber: Johannes Fritze und Ludwig Storck, welcher aber kränklich ist.


Im Juli 1863 tritt Richard Fritze endgültig als Commanditär aus dem Trinidad-Hause aus. Carl Fritze stirbt, Scholberg kränklich, tritt aus der Firma aus. Rudolf Münder leitet nun das Trinidad-Haus; Prokurist: August von Uslar. Dessen Prokura erlischt Dezember 1866.


1865 Richard Fritze Schaffer der Schaffermahlzeit,zusammen mit Joh. Albers und J. G. W. Finke.


1865 Richard Fritze 2. Vorsitzender des Aufsichtsrates des Norddeutschen Lloyd.


1871 Erwerb des Landgutes „Ottenholz“ aus dem Nachlass des Lloyddirektors Crüsemann.


1873 Verwaltungsrat A. G. „Weser“.


1877 „Clüverholz“ gekauft und mit„Ottenholz“ vereinigt zu „Untereichen“.


3. 9. 1880 Erster Schlaganfall, der Richard Fritzeam Schreiben hindert. Von diesem Monat an ist die Handschrift seines Schwagers Barnstorff in den Büchern zu finden. Es folgen noch zwei Schlaganfälle, seine Sprache war gelähmt, was für Frau und Kinder ein herzbrechender der Anblick wurde.


28. 4. 1883 Tod Richards Fritzes.


01.05.1883 Beerdigung auf dem Waller Friedhof.


1846 bis 1858 Kaufmann im Überseehandel auf Trinidad de Cuba (Im- & Export).


1860 bis 1882 Großkaufmann und Segelschiffsreeder zu Bremen(Importgeschäft – vorzüglich Westindien – für Rohrzucker, Melasse, Reis, Jute, Tabak, Kaffee, Klippfisch u. a.). Deutscher & österreichischer Konsul de Cuba. 1. Vorsitzender im Aufsichtsrat der Hannoverschen Wollkämmerei zu Döhren. 2. Vorsitzender im Aufsichts-(Verwaltung-) Rat des Norddeutschen Lloyd, A. G. „Weser“, „Hansa“. Mitglied der Bremer Handelskammer, zeitweilig Handelsrichter und Angehöriger der Bürgerschaft.



Richard Fritze, Auszüge aus Berichten seiner Kinder, zusammengestellt von Maria von Pochhammer, geborene Fritze.



Richard Fritze, der eine sehr bedeutende Persönlichkeit in Bremen darstellte und weitreichenden Einfluss auf das Kaufmannsleben hatte, wurde 1866 zum 2. Vorsitzenden des Verwaltungsrats (Aufsichtsrats) des Norddeutschen Lloyd (gegründet 1857) gewählt. Da H. H. Meyer, der 1. Vorsitzende des Verwaltungsrates und Gründer, meistensvon Bremen abwesend war (Reichstagsabgeordneter in Berlin), hatte Richard Fritze meistens die großen Sitzungen zu leiten, die Hauptarbeiten zu besorgen, Vorschläge zu prüfen etc. MitH. H. Meier stand er in gutem Einvernehmen. Im Verwaltungsrat besaß Richard Fritze, der einen ganz scharf geprägten Charakter hatte, eine unbedingte Führernatur war, vorwärts drängend, unternehmend und großzügig, dessen Wille unerschütterlich war, und der seine Pläne mit allem Nachdruck, aller Kraft durchzusetzen wusste, eine ganze Anzahl von Anhängern und Freunden, die ihn sehr verehrten und sich für seine Pläne einsetzten. Weit größer war aber die Zahl der Gegner und Neider. Hinzu kam der erhebliche politische Gegensatz; Richard Fritze war ein glühender Verehrer und Anhänger Bismarcks. Seine patriotische Gesinnung wird von allen, die ihn kannten, besonders betont. Im Verwaltungsrat hat er schwere Kämpfe auszufechten gehabt. Die Unbeugsamkeit seines Willens, die Strenge und das aktivistische Vorwärtsdrängen, das sich in seinen Reden, Plänen und der Absicht, den Lloyd zu vergrößern, Schiffe zu bauen, kundtat, war vielen zuwider, und nicht wenige beneideten auch wohl seine vermögende und allgemein bedeutende Stellung in der Bremer Gesellschaft. Richard Fritze war es, der am Osterdeich die großen Feste veranstaltete, Kaufleute und andere hervorragende Persönlichkeiten zu Besprechungen empfing, der im Vierergespann ausfuhr usw.



Missgunst war es vor allem, weswegen der Antrag, ihn zum preußischen Generalkonsul zu ernennen, abgelehnt ist. Die Wahl zum Senator hat er selbst abgelehnt.



Sehr früh, mit 60 Jahren, ist Richard Fritze gestorben. Die ewigen Kämpfe und auch das lange Tropenleben in der früheren Zeit haben den gesunden und kräftigen Mann wohl aufgerieben. Bedauerlicherweise ging mit ihm die bedeutende Firma ein.



Große Freude hatte Richard Fritze an der Jagd. Mit seinem Freunde Johann Hermann Holler (unser Urgroßvater mütterlicherseits) zusammen hatte er eine Pacht. Sie beide setzen sich für die Pferderennen ein. Die Begründung des ersten Bremer Rennplatzes, zunächst in Gröpelingen, dann in der Vahr, geht auf sie zurück. Längere Zeit hat Richard Fritze selbst Rennpferde unterhalten. Noch in späteren Jahren ritt er selbst die großen Jagden in Walsrode mit.



Während seiner Lehrzeit, die damals 4 Jahre dauerte, wohnte Richard, der damaligen Sitte gemäß, bei seinem Dienstherrn. Die jüngeren Brüder waren in Bremen auf der Schule (wohl Altes Gymnasium).



 



Nach dem Bericht seines Sohnes Robert, dessen früheste Kinderzeit ganz im Zeichen seines sehr geliebten Vaters gestanden hat, zur Ergänzungnoch einige Ausführungen seines älteren Sohnes Arnold:



„Mein Vater Richard Fritze hatte zu Haus Rethmar die Dorfschule besucht und kam, 10 Jahre alt, nach Bremen in die lateinische Schule, etwa 17 Jahre alt, ins Geschäft seines Onkels W. A. Fritze und wurde, 20 Jahre alt, schon als Vertrauensmann nach dessen Besitzungen auf Cuba gesandt, muss also schon damals einen festen Charakter gezeigthaben. Er war beseelt von bedeutendem Tätigkeitsdrang und Unternehmungsgeist, wie er ihn in seiner ganzen Lehrzeit entwickelt hat, energisch und zufassend, mit viel Temperament. Im Grunde vollerHumor und Liebenswürdigkeit im Umgang mit Menschen, konnte er, wenn ihm solche quer kamen, äußerst heftig, sogar jähzornig werden, war aber niemals nachtragend. Mir, der ihn vonfrühester Jugend an genau einzuschätzen wusste, hat er stets gewaltig imponiert, wie kaum je ein anderer. So herzlich, wie er gegen uns Kinder, und so streng, wie er – wohl mit gutem Grund – speziell gegen mich in meinen Schuljahren war, habe ich ihn doch stets nur verehren können.



In dem stattlichen Hause Bleicherstraße 36 machte er mit angeborenem Geschick ein großes Haus, sah dort auch gelegentlich hochgestellte Persönlichkeiten – ich erinnere zum Beispiel lebhaft noch den alten Reichskanzler Hohenlohe und andere.



Ein regelmäßiges Familienfest waren die Silvesterfeiern, bei denen es höchst vergnügt und scherzvoll zuging, und bei dem in jüngeren Jahren Johannes Fritze mit Frau Amalie und den beiden uns gleichaltrigen Kindern August und Lieschen, die regelmäßigen Gäste waren. Im Haus hielt mein Vater stramm Ordnung, wurde aber von den ganzen Leuten verehrt, wie auch von allen Außenstehenden ihm Respekt wie Vertrauen entgegengebracht wurde. Seine letzten beiden Lebensjahren nach seinem ersten Schlaganfall (1880; danach am Schreiben behindert) hat er bei seiner impulsiv eingestellten Natur sehr schwer getragen, was bei mir, der ihnen nur periodisch zu sehen bekam, fast herzsbrechendes Mitleid erregen konnte.“


 


 

Quellenangaben

1 Webseite der Familie Johns
Autor: Uwe Johns
 MyHeritage.de Familienstammbaum  Familienseite: Webseite der Familie Johns Familienstammbaum: Familienstammbaum 153863985
2 Geni Welt-Stammbaum
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 Der Geni Welt-Familien-Stammbaum ist auf www.Geni.com zu finden. Geni gehört und wird betrieben durch MyHeritage.
3 Geni Welt-Stammbaum
Angaben zur Veröffentlichung: MyHeritage
 Der Geni Welt-Familien-Stammbaum ist auf www.Geni.com zu finden. Geni gehört und wird betrieben durch MyHeritage.
4 Tölken Web Site
Autor: Christian Tölken
 

MyHeritage-Stammbaum

Familienseite: Tölken Web Site

Stammbaum: 195117941-10
5 Tölken Web Site
Autor: Christian Tölken
 

MyHeritage-Stammbaum

Familienseite: Tölken Web Site

Stammbaum: 195117941-10

Datenbank

Titel Familie Toelken
Beschreibung Bremer Familienverbindungen Europa und alle Welt.
Hochgeladen 2021-04-26 18:14:08.0
Einsender user's avatar Christian Tölken
E-Mail christiantoelken@web.de
Zeige alle Personen dieser Datenbank

Herunterladen

Der Einsender hat das Herunterladen der Datei nicht gestattet.

Kommentare

Ansichten für diese Person