Wichmann VON HAMALAND

Wichmann VON HAMALAND

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Wichmann VON HAMALAND

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt vor 930
Tod 14. Dezember 973
Heirat

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Litugard VON FLANDERN

Notizen zu dieser Person

Wichmann (Hamaland)

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Wichmann, (*unbekannt; † an einem 20. Juni zwischen 973 und 983, eigentlich Wichmann II.) war Graf im Hamaland und Gründer des Stiftes Elten. Wahrscheinlich war er auch Graf in Gent, Drenthe, im Salland und Vogt der Abtei von St. Omer.

Familie[Bearbeiten

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Wichmann war, obwohl in Lothringen begütert, von vornehmer sächsischer Abstammung. Seine familiäre Abstammung ist nicht gesichert, ein Graf Wichmann aus Hamaland, der als Vorfahre angesehen wird, erscheint erstmals 855 in einer Urkunde für das Kloster Werden. Weitere Familienmitglieder traten in karolingischer Zeit in Abwehrkämpfen gegen die Normannen in führenden Positionen auf. Wichmann selbst erscheint erstmals 952 in einer Urkunde, in der Otto I. dem Moritzkloster in Magdeburg Besitz in Deventer in der Grafschaft des Wichmann übertrug.[1] Vermutlich war Wichmann zu dieser Zeit bereits verheiratet, da eine seiner Töchter um 1015 etwa 65 Jahre alt gewesen ist.

Wichmanns Ehefrau war Liutgard, Tochter des Grafen Arnulf I. von Flandern. Diese Ehe steigerte die Bedeutung und das Ansehen Wichmanns beträchtlich, da die Grafen von Flandern mehrfach mit den Karolingern verwandt waren. Noch Wichmanns Enkel, Bischof Meinwerk von Paderborn, wurde in seiner Vita als „von königlichem Stamm“ bezeichnet. Aus der Ehe gingen drei, möglicherweise auch vier Kinder hervor:

  • Liutgard, erste Äbtissin von Elten
  • Adela
  • Wichmann († vor 968)
  • Meginhard († vor 968), fraglich

Wichmanns Ehefrau starb am 15. Oktober 962, wie sich aus Nekrologeinträgen für Liutgard der Stifte Elten und Essen und einer Schenkungsurkunde Wichmanns für eine Abtei bei Gent erschließen lässt. Möglicherweise hatte sich Liutgard in ein Frauenstift zurückgezogen, da der Essener Nekrologeintrag sie als „ancilla christi“ bezeichnet.

Gründung Eltens[Bearbeiten

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Vor dem Jahr 968 waren der oder die Söhne Wichmanns bereits als Kinder verstorben, so dass Wichmann ohne männlichen Erben war. Wichmann befand sich damit in der gleichen Lage wie wenige Jahre zuvor Gero, der nach dem Tod seiner Söhne das Stift Gernrode gegründet und diesem seinen Besitz übertragen hatte, um so den Memorialdienst für sein Geschlecht sicherzustellen, und wählte dieselbe Lösung, nämlich die Gründung eines Frauenstifts. Am 29. Juni 968 stellte Kaiser Otto I. auf Intervention der Kaiserin Adelheid und des Bischofs Theoderich von Metz dem bereits von Wichmann begüterten Stift umfangreiche Güter, die Wichmann bisher als Lehen besessen hatte. Ein Stiftspatron ist in der Urkunde nicht genannt, möglicherweise war die Gründung noch nicht abgeschlossen. Erst die nächste Urkunde Ottos I. für Elten vom 3. August 970 bezeichnet den Hl. Vitus als Stiftspatron. In dieser Urkunde, die Wichmann selbst in Italien erwirkte, bestätigte Otto die Schenkungen Wichmanns an das Stift mit 17 Höfen und weiterem Streubesitz in vier Grafschaften.

Abgeschlossen wurde die Gründung des Stifts Elten im Dezember 973. Wichmann und seine nun als Äbtissin bezeichnete Tochter suchten Otto II. in Nimwegen auf, wo sie von Otto die Bestätigung der Schenkungen Ottos I. an das Stift erwirkten. Darüber hinaus unterstellte Otto das Stift Elten nach dem Vorbild der Stifte Gandersheim, Quedlinburg und Essen seinem königlichen Schutz und verlieh ihm die Immunität. Die Stiftsdamen erhielten das Recht der freien Äbtissinnenwahl, die Äbtissin die freie Wahl des Vogtes. Wichmanns Familienstift war damit Reichsstift geworden.

Wichmanns Tod[Bearbeiten

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Nach Abschluss der Gründung Eltens trat Wichmann in das 974 von Erzbischof Gero von Köln gegründete Kloster St. Vitus in Gladbach ein.Dort verstarb er, wie aus dem Eintrage „Wicmannus conversus“ in einem Gladbacher Nekrolog hervorgeht, an einem 20. Juni. Da der Erbstreit zwischen seinen Töchtern bereits zu LebzeitenOttos II. (†983) ausbrach, muss er vor 983 gestorben sein.

Hamaland

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Verbreitung germanischer Stämme um 50 n. Chr.

Das Hamaland war eine Gaugrafschaft auf dem Gebiet der heutigen niederländischen Provinzen Overijssel und Gelderland. Der Begriff tritt im 9. Jahrhundert erstmals in schriftlichen Quellen auf. Der Name wird mit dem germanischen Stamm der Chamaven in Verbindung gebracht, der zuletzt im Ende des 4. Jahrhunderts erwähnt wird, obwohl zwischenden beiden Namen vier Jahrhunderte und vor allem die Völkerwanderung liegen.

Geografische Einordnung[Bearbeiten

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Die genaue Lage des Hamalands ist in der Forschung umstritten. Sicher ist, dass es sich entlang der Ufer der IJssel erstreckte, mit dem heutigen Deventer im Norden, wobei westlich des Flusses nur ein schmaler Streifen dazu gehörte. Die Westgrenze erreichte den Rhein etwa bei Velp (Ortsteil von Rheden bei Arnheim) und berührte dabeiden äußersten Osten der Betuwe; anschließend folgte die Grenze dem Fluss selbst bis in die Nähe von Emmerich. Von hier aus entsprach die Ostgrenze des Hamalandes der Grenze zwischen den Bistümern Utrecht und Münster, wie sie Ende des 8. Jahrhunderts festgelegt wurde und noch im 16. Jahrhundert Bestand hatte. Dadurch bekam die Grafschaft zwei Ausstülpungen nach Osten, die eine bei (und einschließlich) Lochem, die andere bei (und mit) Doetinchem. Dazwischen hatte das Hamaland seine schmalste Stelle bei Steenderen östlich und Eerbeek westlich der IJssel. Die Auffassung von Heidinga, der dabei auf andere Autoren zurückgreift, das Hamaland habe einst westlich die Veluwe und das Flethite umfasst, beruht auf einer Fehlinterpretation einer Urkunde aus dem Jahr 855, während die Angabe, das Hamaland habe sich im Osten bis ins Münsterland erstreckt (Wirtz aufgrund anderer Autoren) vermutlich eine zu großzügige Interpretation einer Chronik aus dem 12. Jahrhundert ist. Die Zugehörigkeit des Westmünsterlands um Vreden zum Hamaland ist damit umstritten.

Die Grafschaft Hamaland umfasste hingegen den älteren Gau Islo/Hisloa, den IJsselgau, im Norden undden Gau Leomericke (de Liemers) im Süden.Beide älteren Bezeichnungen wurden durch den Begriff Hamaland verdrängt.

Die Grafen von Hamaland[Bearbeiten

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9. und 10. Jahrhundert[Bearbeiten

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Die Grafen von Hamaland gehörten im 9. Jahrhundert der Familie der Meginharde an. Als erster Vertreter gilt Brunhari von Hamaland, der selbst aber nicht als Graf, sondern nur als Vater des Wracharis bezeugt ist. Dieser Wrachari von Hamaland ist 794 als Begünstiger Liudgers noch ohne Grafenwürde und dann 800 als Graf bezeugt, und zwar als Grundeigentümer zu Wichmond im IJsselgau genannt. Es folgt sein Sohn Meginhard I. von Hamaland, der nicht ausdrücklich als Graf bezeugt ist, aber vermutlich zwischen 841 und 847 Vogt des Klosters Werden war. 855 folgt Wichmann I. von Hamaland als Graf im Hamaland. Seine Verwandtschaft mit Wrachari und Meginhard ist anzunehmen, aber nicht nachgewiesen.

Auf Wichmann folgte Meginhard II. von Hamaland, der vor 881 starb; auch dessen Verwandtschaft, diesmal mit Wichmann, ist nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass Meginhards Sohn Everhard Saxo von Hamaland seinem Vater folgte. Everhard wurde 898 durch den Friesen Waldger ermordet, Sohn von Gerulf von Kennemerland, dem Stammvater der Familie der Gerulfinger, also Ahnherr des holländischen Grafenhauses. Everhard Saxo hinterließ zwei minderjährige Söhne, Meginhard IV., und Everhard, weswegen sein Bruder Meginhard III. die Nachfolge antrat. Später übernahm Saxos Sohn Meginhard IV. von Hamaland die Grafschaft seines Vaters.

Everhard, der andere Sohn Saxos, heiratete Amalrada, Schwester der heiligen Mathilde die 909 den Sachsenherzog Heinrich, den späteren deutschen König, heiratete. Mathilde und daher auch Amalrada sind sicherlich den Nachfahren Widukinds zuzurechnen, werden daher auch häufig einer sog. widukind-immedingischen Sippe einverleibt die jedoch bis jetzt nicht richtig fassbar gemacht werden konnte. Aus der Ehe Everhards mit Amalrada stammten zwei Söhne: Dietrich, 965-984 Bischof von Metz, und Everhard, von dem wir nur wissen, dass er einen Sohn hatte, ebenfalls Everhard, der 978 als zehnjähriger bei seinem Onkel Dietrich in Metz starb[1]

Meginhard IV. von Hamaland ist 921 als Graf bezeugt und verwaltete nicht nur Hamaland, sondern auch die Grafschaften Salland, Veluwe, Drenthe, Hunsingo und Fivelgo und wohl auch das Naardingerland südöstlich von Amsterdam. Er beteiligte sich 938/939 am Aufstand gegen König Otto I., der unter der Führung von Ottos Bruder Heinrich und Ottos Schwager Giselbert von Lothringen stand. Der Aufstand wurde niedergeschlagen, die Rebellen wurden bestraft, was üblicherweise durch Beschlagnahme des Besitzes, Absetzung und Einzug der Reichslehen erfolgte. So geschah es auch mit Meginhard von Hamaland. Er starb um 955 auf dem Elterberg, der Residenz seines Sohnes Wichmann, die dieser ein Jahrzehnt später zu einem Kanonissenstift umwidmete. Im Sterbebuch des Stifts wird Meginhard ohne Grafentitel geführt.

Liste der ersten Grafen von Hamaland[Bearbeiten

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Erstes Grafenhaus von Hamaland[Bearbeiten

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Zweites Grafenhaus von Hamaland[Bearbeiten

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Teilung der Grafschaft Hamaland in südliches Hamaland und Zutphen[Bearbeiten

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944 begnadigte Otto das hamaländische Grafenhaus, vielleicht auf Fürsprache seiner Tante Amalrada. Meginhard blieb zwar ohne Amt, aber seine zwei Söhne von verschiedenen Ehefrauen bekamen je einen Anteil seiner früheren Amtsbezirke: der ältere, Everhard, wurde Graf in Salland, Drenthe und Hunsingo/Fivelgo, der jüngere, Wichmann, in Hamaland, Veluwe und wahrscheinlich auchim Gooi. Beide bekamen auch je eine Burg aus dem beschlagnahmten väterlichen Besitz: Wichmann bekam Hoch-Elten,Everhard Zutphen.

Everhard hatte keine überlebenden Söhne; seine Erbtochter Averarda heiratete in den 950er JahrenGraf Gottfried von Verdun, der später den Beinamen „der Gefangene“ erhielt. Averarda starb am 11. August möglicherweise des Jahres 961 und hinterließ einen Sohn und eine Tochter. Gottfried heiratete im Jahr darauf Mathilde Billung, Witwe des Grafen Balduin III. von Flandern, Schwager Wichmanns 'von Elten', der um 947 Balduins Schwester Liutgard geheiratet hatte. Aus Wichmanns Ehe sind drei Kinder bekannt:Luitgart, Adela und Wichmann. Der Junge starb wohl 965 oder 966 im Alter von etwa sieben Jahren, wodurch die männliche Linie des Grafenhauses abbrach. Der Witwer Wichmann, obwohl erst etwa 35 Jahre alt, dachte nicht an eine zweite Ehe, sondern baute Eltenberg zum Stift Hoog-Elten um, das bereits 968 in Betrieb war. Das letzte Zeugnis von Wichmann datiert vom Dezember 973. Da Wichmann einen Großteil seines Vermögens dem Kloster stiftete, wo seine älteste Tochter Luitsart erste Äbtissin war, fühlte sich seine zweite Tochter Adela von Hamaland benachteiligt. Sie kämpfte jahrzehntelang um den Besitz, letztlich(996) mit Erfolg.

11. Jahrhundert[Bearbeiten

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Wichmanns Grafschaften gingen wahrscheinlich an seinen Schwiegersohn Immed IV. aus der Familie der Immedinger über, den ersten Ehemann Adelas, und anschließend an beider Sohn Dietrich, der im April vermutlich des Jahres 1017 oder 1018 verstarb und zwei Töchter hinterließ. Die ältere der beiden heiratete höchstwahrscheinlich Gottfried, den Sohn Gottfrieds 'des Gefangenen' vonVerdun und 1012–1023 Herzog von Niederlothringen, der 1023 kinderlos starb. Ihm folgte sowohl als Herzog als auch als Graf sein jüngerer Bruder Gotzelo I., der 1033 auch Herzog von Oberlothringen wurde, das er noch zu Lebzeiten an seinen Sohn Gottfried III. weitergab. Als Gottfried III. von König Heinrich III. die Nachfolge in Niederlothringen verweigert wurde, rebellierte er und wurde 1046 endgültig abgesetzt.

Die frei gewordenen Grafschaften wurden teilweise durch den SohnBavas, der jüngeren Tochter Dietrich von Hamalands, besetzt, die mit Gerhard Flamens verheiratet war und mindestens zwei Söhne hatte, Gerhard und Dietrich. Gerhard nahm sich die Veluwe, Teisterbant und die Betuwe, letztere aus dem Besitz der Familie Immeds stammend, wie der Hettergau und der Düffelgauauf der anderen Rheinseite südlich von Hamaland. Den Hettergau mit Geldern, wonach die Flamenses sich später das geldrische Grafenhaus nannten, und möglicherweise auch den Düffelgau, konnte Gerhard nach1063 ebenfalls übernehmen, ebenso wie zu einem nicht näher zu bestimmenden Zeitpunkt den südlichen Teil von Hamaland, wo 1083 Gerhard der Lange aus dem Hause Flamens bezeugt ist.

Dass Gerhard Flamens und seine Familie auf den Hettergau (und den Düffelgau) sowie das südliche Hamaland eine Zeit lang warten mussten, lag daran, dass sich bereits vor 1046 andere dort festgesetzt hatten. Das südliche Hamaland wurde vermutlich 1026 an Werner, einen Günstling des Königs Konrad II. (1024–1039), vergeben, nachdem Gotzelo I. sich 1024/25 gegen Konrads Thronbesteigung gewandt hatte. Die Versöhnung Gotzelos mit dem König Weihnachten 1025 war mit einigen Zugeständnissen verbunden: Werner – der schon früher im selben Jahr mit erheblichem Güterbesitz im südlichen Hamaland und Veluwe ausgestattet war – wurde als Lehnsgraf im südlichen Hamaland eingesetzt, in Hunsingo/Fivelgo wurde ein Halbbruder der Kaiserin Gisela von Schwaben eingesetzt. Erst nach Werners Tod konnte das südliche Hamaland von den Flamenses übernommen worden.

Im Hettergau (und vielleicht auch im Düffelgau) war dies anders. Auch da muss bereits vor 1046 ein Lehngrafs Gottfrieds des Bärtigen aktiv gewesen sein, Gottschalk, der auch Lehnsgraf des nördlichen Hamalands war. Wie Werner hatte auch Gottschalk sich von Gottfrieds Aufstand ferngehalten und konnte daher ebenfalls sein Amt behalten. Auch hier mussten die Flamenses daher auf den Tod des Amtsinhabers warten. Dies geschah 1063; 1067 ist Gerhard Flamens als Graf im Hettergau bezeugt.

Liste der weiteren Grafen von Hamaland[Bearbeiten

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Drittes Grafenhaus von Hamaland[Bearbeiten

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Haus der Immedinger[Bearbeiten

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nach 983-1010, Familienstreitigkeiten um den Besitz

Datenbank

Titel KELLER+WENDELER+2021
Beschreibung KELLER: Ründeroth; Gladenbach (Hessen) WENDELER: Lindlar DREYDOPPEL u.a.in Neuwied: BIRKELBACH uj KUCKELSBERG  in Elberfeld/Barmen,  Verbindung in Adelsfamilien über RETZ von MELGES (MALGASS) SEVENICH QUAD
Hochgeladen 2021-02-02 16:57:14.0
Einsender user's avatar Lothar Keller
E-Mail lothar.keller@infonetwork.de
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