Am 15.1.2016 stellte die Abteilung ihre neueste Herausgabe vor, das Buch von Dieter Forst, 1188 Kirchensitze des Pfarrers Leopold Goes. Der Autor Dieter Forst hat darin zwei dicke Bücher aus dem Gemeindearchiv der ev. Kirche Ründeroth ausgewertet, dievom damaligen Pfarrer angelegt wurden. Sie nennen die Besitzer der Kirchensitze, deren Kauf dazu diente, die Kirche zu vergrößern und zu modernisieren. Ein systematisches Unternehmen, dassich über 100 Jahre hinzog und darum viele Aufzeichnungen zur Familien-, Orts – und Baugeschichte erhält – zumal es von den nachfolgenden Pfarrern fortgesetzt wurde. Der jetzigePfarrer Schartenberg begrüßte die Geladenen in der ev. Kirche zu Ründeroth, die kaum noch etwas von den Um- und Anbauten des 18. Jahrhunderts zeigt.
Der Autor schreibt dazu: Im Jahre 1775 ließ der bekannte Ründerother Pfarrer, Lehrer und Wissenschaftler JohannLeopold Goes die evangelische Kirche in Ründeroth teilweise abreißen und zu einer großen Hallenkirche umbauen. Sein Ziel war offenbar, dort möglichst viele Sitzplätze zu schaffen. Nach dem Umbau gab es dann tatsächlich 1188 Kirchensitze.
Die Finanzierung des Umbaues startete er bereits 1772, als er in einem dicken Buch jeden einzelnen der 1188 Sitzplätze aufführte. Diese Sitze verkaufte er an die Mitglieder der Kirchengemeinde. Die Käufer wurden in dem Buch als Eigentümer eingetragen. Bei Erbschaftoder Verkauf wurden die neuen Eigentümer entsprechend ergänzt.
Das Buch wurde von den nachfolgenden Pfarrern fortgeführt. Später wurdenin einem zweiten Band die Sitzeigentümer durchgehend weiter erfasst, bis zur letzten Aktualisierung im Jahre 1872. Diese beiden Kirchenbücher sind für die regionale Sozialgeschichte und auch über Oberberg hinaus einmalige Dokumente.