Notizen zu dieser Person
Bertilla von Spoleto Königin von Italien
------------------------- Markgräfin von Friaul
um 865/70- vor Dezember 915
Tochter des Herzogs Suppo II. von Spoleto aus dem Hause der SUPPONIDEN und der Berta von Piacenzia, Tochter von Graf Wifred
Brandenburg Erich: Tafel 1 Seite 2
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"Die Nachkommen Karls des Großen."
IV. 26. BERENGAR I., Markgraf von Friaul vor 875, König von Italien 888
----------------------------- Kaiser 915 XII.
* wohl zwischen 850 und 860, + 924 7. IV.
Gemahlinnen:
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a) vor 890 3. XI. (ca 880)
BERTILA, Tochter des Markgrafen Suppo von Spoleto
+ vor 915 XII.
b) Anna, oIo vor 915 XII., unbekannte Abstammung
+ nach 936 V.
Anmerkungen: Seite 113
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IV. 26. Berengar I.
Gemahlinnen:
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1. Bertila
oo vor 3.XI. 890, Schiaparelli n. 10, wahrscheinlich einige Jahre früher wegen der mutmaßlichen Geburtszeit ihrer Tochter. Gestorben nach 27.VII.910, Schiaparello n. 72, aber einige Zeit vor ihres Gatten Kaiserkrönung, da dessen zweite Gemahlin Anna in einer undatierten Urkunde (Sciaparelli n. 107) als Königin erscheint, also noch vor der Krönung vermählt gewesen sein muß. Die Urkunde von 916, Schiaparelli n. 113, in der Birtila als Kaiserin erscheint, ist wahrscheinlich gefälscht. Über Abstammung siehe Dümmler, Gesta Bereng. 27 und 101.
Werner Karl Ferdinand: Seite 452
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"Die Nachkommen Karls des Großen bis um das Jahr 1000 (1.-8. Generation)" in: Braunfels Wolfgang: Karl der Große Lebenswerk und Nachleben. Band IV
IV. 27.
Zu den Eheverbindungen zwischen UNRUOCHINGERN und SUPPONIDEN siehe Hlawitschka 300ff. und die Tafel 308.
Thiele, Andreas: Tafel 391
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"Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa"
BERENGAR I. VON FRIAUL
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* um 845, + 924 ermordet
Sohn des Markgrafen Eberhard
oo BERTILLA VON SPOLETO
+ 915 hingerichtet wegen angeblichen Ehebruchs
Tochter des Herzogs Suppo von Spoleto und Camerino
Hlawitschka, Eduard: Seite 105,112,133,162,168,288
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"Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962)"
Es ist offensichtlich, daß die Macht der bis ca. 915 in Parma gebietenden SUPPONIDEN durch den Giftmord König BERENGARS an seiner Gemahlin Bertilla (912-915), der Schwester Adelgis II., Wifreds II. und Bosos III., Einbußen erlitt [5 Vgl. Skizzen Boso III. und Wifred II.], doch wurde der Einfluß der Familie nicht so weit gebrochen, daß man eine Vertreibung der SUPPONIDEN aus der Grafschaft Parma behaupten und damit Pivanos Ansicht abtun könnte.
Adelgisus II. ist vornehmlich dadurch bekannt, daß er mit seinen beiden Brüdern Wifred II. und Boso III. nach dem Sturze Kaiser KARLS III. beim Kampf um die italienische Krone zwischen BERENGAR und WIDO (888-889) entschlossen auf die Seite des ersteren trat; 1.500 gepanzerte Reiter vermochten nach den Angaben der Gesta Berengarii diese Brüder, die tria fulmina belli Supponide, welche durch die Verheiratung ihrer Schwester Bertilla mit BERENGAR engstens mit ihrem Prätendenten verbunden waren, für den Kampf zu stellen.
Der beste Hinweis auf das Ansehen, das Anselm genoß, ist aber das Königsdiplom BERENGARS vom 27. Juli 910, in dem die Königin Bertilla bei BERENGAR pro quodam fideli nostro Anselmo glorioso comite nostroque et consilario ob fidei illus puritatem, quam sepe probavimus, die Schenkung des zur Grafschaft Verona gehörigen Fiskalgutes Duas Robores und Landes in Rovescello erwirkt.
In einer Urkunde König BERENGARS vom 19. September 913 ist dann von einem infideli nostro Bosonete die Rede. Da in diese Zeit gerade der Giftmord König BERENGARS an seiner Gemahlin Bertilla, Bosos Schwester, fällt und dazu um diese Zeit auch die Nachrichten über seinen Bruder Wifred II. aufhören, steht zu vermuten, daß die SUPPONIDEN den Mord an ihrer Schwester nicht unbeachtet hinnahmen, sondern mit einer Auflehnung beantworteten, die aber erfolglos blieb.
Eine nicht unwesentliche Rolle scheint Dido bei dem Versuch BERENGARS gespielt zu haben, im Jahre 906 (?) schon die Kaiserkrone zu erhalten. Im Auftrag BERENGARS und Bertillas besetzte er mit seinen Vasallen Güter der Kirche von Ravenna.
Nicht klar ist allerdings, ob Wifreds II. Einfluß bei BERENGAR auch über den Giftmord an seiner Schwester Bertilla (912-915) durch ihren Gemahl, den König, hinweg andauerte, oder ob der Ehebruch Bertillas und dessen harte Bestrafung [5 Gesta Berengarii, lib. II, v. 77ff., Seite 101:
-------- Pariter tria fulmina belli
Supponide coeunt, regi sotiabat amato
Quos tunc fida satis coniunx, peritura uenenis
Sed, postquam hausura est inimica hortamina Circes.] auch einschneidende Folgen für ihre Verwandtschaft brachte.
Zettler, Alfons: Seite 113
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"Geschichte des Herzogtums Schwaben."
Zumindest von den Umständen des bislang überaus rätselhaften Todes Burchards des Älteren läßt sich angesichts der Erkenntnisse über seine nach Italien und auf Verona/Friaul ausgerichtete Heiratspolitik ein schärfer konturiertes Bilde gewinnen. Vielleicht war es genau dieses politisch hochbrisante Ehe-Arrangement, das zur Opposition gegen den Markgrafen und schließlich zu dessen Ermordung durch die Hand eines (Grafen) Anselm führten. Denn zweifellos handelte es sich bei dem Kontrahenten oder Mörder Burchards im Jahre 911 um diesen Vasallen BERENGARS I., den der italienische König an die Stelle des abtrünnigen, 896 im belagerten Verona verstorbenen (Mark-)Grafen Waltfred gesetzt hatte. Graf Anselm verband mit seinem Herrn König BERENGAR und dessen erster Gemahlin Bertilla eine Compaternitas (Patenschaft, geistliche Verwandtschaft), und er war, wie gesagt, unter Mißachtung der Erbansprüche von Waltfreds Nachkommen in Verona eingesetzt worden, wo er bis 912/13 seines Amtes waltete.
880/90
oo 1. BERENGAR I. Markgraf von Friaul
840/45-7.4.924
Kinder:
Gisela
880/85-13.6.910
900
oo Adalbert I. Markgraf von Ivrea
- 923
Bertha Äbtissin von S. Salvatore Brescia
- 952
Literatur:
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Hlawitschka, Eduard: Franken, Alemannen, Bayern und Burgunder in Oberitalien (774-962), in Forschungen zur Oberrheinischen Landesgeschichte Band VIII Eberhard Albert Verlag Freiburg im Breisgau 1960 Seite 105,112,133,162,168,271,288,300,307 - Hlawitschka Eduard: Stirps Regia. Forschungen zum Königtum und Führungsschichten im frühen Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze. Festgabe zu seinem 60. Geburtstag. Verlag Peter Lang Frankfurt am Main - Bern - New York - Paris Seite 222,284 - Zettler, Alfons: Geschichte des Herzogtums Schwaben. Verlag W. Kohlhammer GmbH Stuttgart 2003 Seite 113 -