Johannes LÖSEL

Johannes LÖSEL

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Johannes LÖSEL
Beruf Richter 1609 Dobern (auch: Hochdobern; Dobrná), bei Tetschen-Bodenbach, Nordböhmen nach diesem Ort suchen

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Wohnen 1600 Habendorf (Ovesná), Nordböhmen nach diesem Ort suchen
Wohnen 1608 Dobern (auch: Hochdobern; Dobrná), bei Tetschen-Bodenbach, Nordböhmen nach diesem Ort suchen
Hochzeit 2. Dezember 1600 Bensen (Benešov nad Ploučnicí), Nordböhmen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Dorothea

Notizen zu dieser Person

Wohnort bzw. Herkunftsort im Hochzeitseintrag im KB Bensen: Habendorf. Die Braut ist, wie damals im Bensener KB üblich, nicht angegeben. - Nach 1606 keinerlei Einträge mehr zu seiner Familie unter Habendorf; falls nicht an der damals grassierenden Pest gestorben (KB Lücke 1606-1608), ist er wohl identisch mit dem ab 1608 in Dobern bezeugten Johannes Lösel, 1609 als Richter genannt, Ehefrau Dorothea. - Wohl er: am 6.3.1602 ist Hans Lösel Pate eines Kindes des Gregor Kunert von Dobern zusammen mit der Valentin Lortzin und des Richters (= Lorenz Kern) Tochter - vgl. die Taufpaten des 1601 geborenen ersten Kindes des Hans Lösel von Habendorf! - Problem bei seinem dritten Kind 1605: falls es sich nicht um einen Irrtum (Abschreibfehler beim Jahr) des Bensener KB-Schreibers handelt, gab es im Jahr 1606 zwei Johannes Lösel in Habendorf. Am 17.1.1605 läßt ein Hans Lösel von Habendorf einen Sohn Hans taufen; Paten sind "Bendix" (= Benedikt), Nachname fehlt (Platz dafür wurde im Eintrag freigelassen); Valentin Lortz (er lebte in Dobern); die Simon Thutin. Am 7.5.1605 läßt ebenfalls ein Hans Lösel von Habendorf eine Tochter Dorothea taufen; Paten sind des Richters Sohn; die Veit Krebsin (sie lebte in Dobern); die Urban Riedelin. Möglicherweise war einer der beiden Täuflinge eine Kind des aus Ebersdorf stammenden Johannes Lösel, der am 22.4.1603 ohne Angabe der Braut in Bensen geheiratet hatte und von dem keinerlei Taufeinträge von Kindern in Ebersdorf eingetragen sind. Er könnte nach der Hochzeit daher in Habendorf gewohnt haben (bis ca. 1606; nach der KB-Lücke gibt es ab 1608 keine Familie Hans Lösel mehr in Habendorf). Da Simon Thute (vermutlich in Bensen) und Valentin Lortz/Lorentz unter den Taufpaten der Kinder des aus Habendorf stammenden Hans Lösel waren (1601 und 1602), ist wahrscheinlich eher der 1605 geborene Hans dessen Sohn. - Johannes Lösel ist erstmals als Richter von Dobern im KB Bensen bezeugt am 31.4.1609 (Aufn. 288), wo er als "Hanß" Lösel, Richter, Pate eines Kindes des "Matz" Behme von Dobern ist. Seine Frau hieß 1609 Dorothea, denn in Aufn. 289 des ältesten KB von Bensen ist am 23.7.1609 Frau "Orhte Richterin zu Dobra" Taufpatin eines Kindes des Matthäus Riedel von Dobern. Am 6.6.1608 war sie als Dorothea "Hanß" Loselin ebenfalls Taufpatin bei einem Kind des Matthäus Prosche von Dobern (Aufn. 282). - Sicher er: am 6.9.1620 ist Hans Lösel, Richter (ohne Ortsangabe) Taufpate eines Kindes des Matthäus Schwartzer zu Parlosa (ältestes KB von Güntersdorf, Aufn. 6). - Erstmals im Zusammenhang mit Dobern wird der Name Hans Lösel im Bensener KB am 6.3.1602 genannt, s. o.: Hans Lösel, die Valentin Lortzin (= Lorenzin) und des Richters (= Lorenz Kern) Tochter sind Paten der Tochter Anna des Gregor Kunert von Dobern. Wie oben ausgeführt, handelt es sich hier aber sicher um den damals noch in Habendorf ansässigen Hans Lösel von Habendorf, der am 2.12.1600 in Bensen geheiratet hatte (ohne Angabe der Braut), denn bei dessen am 12.10.1601 in Bensen getauften Tochter (ohne Angabe des Vornamens) sind Paten Lorenz Kern (der damals Richter von Dobern war), die Hans Paudlerin und die Valentin Lorentzin - Lorenz Kerns Tochter und die Valentin Lorentzin tauchen aber zusammen mit Hans Lösel auch bei der oben angeführten Doberner Taufe auf! Letztmals in Bezug auf Habendorf wird Hans Lösel am 19.1.1606 als Taufpate eines Kindes des Bartholomäus Behme von Habendorf erwähnt; seine Frau ist als die Hans Löselin am 14.12.1605 Patin eines Kindes des Jakob Behme von Habendorf. Möglicherweise auch sie: am 22.6.1603 ist die Hans Löselin Patin eines Kindes des Georg Teusigk von Dobern. Nach dem 19.1.1606 gibt es keinerlei Nennung von Hans Lösel oder seinen Familienangehörigen in Habendorf mehr; stattdessen aber erscheint (nach einer, vielleicht durch die damalige Pestzeit bedingten, KB-Lücke nach dem 10.8.1606 bis zum 10.1.1608) erstmals 1608 das Ehepaar Hans und Dorothea Lösel in Dobern. Der Doberner Richter Lorenz Kern war im Juni 1606 gestorben; seine Witwe Gertrud heiratete 1609 Veit Krebs von Dobern. Hans Lösel wird erstmals bei der oben erwähnten Patenschaft seiner Frau am 31.4.1609 als Richter bezeichnet; das Ehepaar lebte aber schon 1608 in Dobern, vermutlich auch schon als Richter. Davor keinerlei Kinder dieses Paares in Dobern geboren, auch keinerlei Erwähnung des Namens Lösel in oder in Bezug auf Dobern seit Beginn der Bensener KB-Aufzeichnungen 1581 bis zu den oben erwähnten Taufpatenschaften 1602 und 1603; 1608 ff. kein Sohn Georg unter den in Dobern geborenen Kindern des Richterehepaares Lösel, obwohl am 18.8.1622 Georg Lösel, Richterssohn daselbst, Pate eines Kindes des Matthäus Theusich von Dobern ist, der Richter Hans Lösel also einen Sohn Georg hatte, der mindestens vor 1610 geboren sein muß. These: nach dem Tod des bisherigen Richters Lorenz Kern 1606 wurde neuer Richter Johannes Lösel, der bis dahin nicht in Dobern ansässig war und bereits verheiratet aus einem anderen Ort zuzog. Der Name Lösel war in der Gegend verbreitet; es gab um 1600 mehrere Familien dieses Namens im Ort Güntersdorf (der zur benachbarten Pfarrei Güntersdorf gehörte), in Ebersdorf, in Habendorf (beide Pfr. Bensen), in der Nachbarpfarrei Höflitz etc. Woher könnte Hans Lösel gekommen sein? Beim 1609 geborenen Sohn Christoph des Richters Hans Lösel ist eine aus Zautig stammende Frau Patin; Zautig gehörte zur Pfr. Höflitz. Dies ist jedoch der einzige Bezug zu dieser Pfarrei, viel stärker ist der Bezug zu Habendorf, da bei den Kindern des dortigen Hans Lösel Doberner Paten auftauchen, darunter beim ersten Kind 1601 Lorenz Kern. Hypothese: Der 1600 heiratende Hans Lösel aus Habendorf war mit einer Tochter des Doberner Richters Lorenz Kern verheiratet (Dorothea). Bis 1606 lebte er in Habendorf und war wegen seiner Frau öfters bei Doberner Kindern Pate. Nach dem Tod seines Schwiegervaters zog er nach Dobern und übernahm vielleicht sogar dessen Hof. Er wurde als Richter Nachfolger seines Schwiegervaters. Bei seinem Sohn Georg handelt es sich um den 1602 in Habendorf geborenen Sohn; der am 17.1.1605 in Bensen getaufte Sohn Hans des Hans Lösel von Habendorf, dessen Taufpate Valentin Lortz aus Dobern stammte, ist identisch mit dem später in Parlosa (Pfr. Güntersdorf) lebenden Hans/Johannes Lösel, bei dessen Nachkommen Lösel aus Dobern Taufpaten sind, nie aber Lösel aus Güntersdorf (s. Notiz unter Johannes Lösel von Parlosa). - Problem, schon einmal oben geschildert: es gab noch einen zweiten Hans Lösel, der aus Ebersdorf stammte und am 22.4.1603 ohne Angabe der Braut in Bensen heiratete. Keinerlei Kinder in Ebersdorf geboren; möglicherweise identisch mit einem zweiten Hans Lösel von Habendorf, der am 7.5.1605 eine Tochter Dorothea taufen läßt; auch hier unter den Paten jemand aus Dobern (die "Veits" Krebsin). Falls der KB-Schreiber sich nicht vertan hat und in Wirklichkeit eines der beiden 1605 in Habendorf geborenen Kinder des Hans Lösel in einem anderen Jahr geboren ist, gab es 1605 zwei gleichnamige Familienväter Hans Lösel in Habendorf, beide mit Bezug zu Dobern; es ist damit unklar, welches Kind 1605 zu welchem Vater gehörte. Meine Vermutung: da der Richter Lorenz Kern schon bei dem 1601 geborenen Kind Pate ist, dürfte der 1600 heiratende Habendorfer Hans Lösel mit ihm verwandt gewesen und später als Richter sein Nachfolger geworden sein. Der 1603 heiratende Ebersdorfer zog nach der Hochzeit entweder auch nach Habendorf (vielleicht stammte seine Frau von dort) oder in eine andere Pfarrei; 1606 grassierte die Pest; falls der Ebersdorfer Hans Lösel identisch war mit einem der beiden Habendorfer Hans Lösel 1605, könnte er in der Zeit bis 1608 gestorben sein, was erklären würde, daß nach dem angenommenen Wegzug des anderen Hans Lösel nach Dobern ab 1608 kein Hans Lösel in Habendorf mehr genannt wird. - Weitere Patenschaften des Richters Hans/Johannes Lösel: am 28.7.1609 bei einem Kind des Simon Kriese von Dobern, am 22.10.1611 bei einem Kind des Matthäus ("Matz") Riedel von Dobern, am Freitag nach Dienstag Septuagesimae 1614 bei einem Kind des Christoph Kern von Habendorf, am Dienstag nach Matthäi 1614 bei einem Kind des "Gürgen" Neumann von Dobern, am 5.12.1616 bei einem Kind des Urban Lorentz von Dobern, am 24.3.1618 bei einem Kind des Matthäus Riedel von Dobern, am Dienstag nach 23. Trinitatis 1622 bei einem Kind des Georg Theusich von Dobern." - Nachtrag vom 18.1.2020: Inzwischen wurde ein Hochzeitseintrag im KB Bensen vom 9.11.1694 gefunden, der die bisherigen Annahmen stützt: es heiratet der ehrbare Junggeselle Georg, des Christoph Löselß, Gärtners zu Parlosa eheleiblicher Sohn, die tug. Jungfrau Katharina, des seligen Georg Lösels, gewesenen Richters in Dobern nachgelassene eheleibliche Tochter. "NB Diese copulirte sein in 3. gliede der Blutßfreindtschafft, habe die nöttige Dispensation von Jhro HochP. Genaden erhalten". Demnach gemeinsame Urgroßeltern!

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Titel König und Bauer
Beschreibung Nordböhmen zwischen Aussig und Böhmisch Leipa, nördlich bis das Rumburger Gebiet.
Hochgeladen 2024-05-24 14:57:44.0
Einsender user's avatar Heike Neumair
E-Mail wolf-heike@gmx.net
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