Oskar KILLISCH
♂ Oskar KILLISCH
Eigenschaften
Art | Wert | Datum | Ort | Quellenangaben |
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Name | Oskar KILLISCH | |||
Beruf | praktischer Arzt |
Ereignisse
Art | Datum | Ort | Quellenangaben |
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Geburt | 25. Februar 1832 | Bromberg, Provinz Posen ? nach diesem Ort suchen | |
Tod | 15. Januar 1886 | Besançon, Frankreich nach diesem Ort suchen |
Notizen zu dieser Person
Oskar Killisch, am 25.2.1832 in Bromberggeboren, war zehn Jahre jünger als sein Bruder Hermann. Er absolvierte von 1850 bis 1852 seinen Militärdienst in Bromberg, besuchte anschließend in Berlin das Köllnische Gymnasium, das er 1854 mit dem Abitur abschloss. Danach studierte er in Berlin zunächst Theologie, dann Medizin, und wurde 1859 promoviert. Nach bestandenem Staatsexamen wurde Oskar Killisch am 1.7.1861 als praktischer Arzt vereidigt. Er praktizierte zunächst in Alt Ruppin und Fehrbellin, kehrte aber 1862 nach Berlin zurück, wo er ab 1864 zusammen mit seinem Vater in der Oranienstraße 69 wohnte (Lüdemann). Zu dieser Zeit praktizierte Oskar Killisch nicht mehr als Arzt, sondern bestritt seinen Lebensunterhalt als Korrespondent verschiedener Zeitungen. In den Akten wird auch eine Bestrafung durch die Berliner Universität erwähnt, ohne dass Einzelheiten genannt werden. Etwa 1872 verließ er die preußische Hauptstadt undlebte danach in Wiesbaden, in Zürich und im französischen Besançon, wo er am 15.1.1886 starb.
Oskar Killisch hatte sich am 25.4.1864 von dem in Französisch Buchholz, unweit von Pankow, wohnenden Heinrich von Winterfeld adoptieren lassen, den er 1852 kennen gelernt hatte. Keine zwei Wochen später ging bei den preußischen Behörden das Gesuch des Adoptierenden ein, seinem Adoptivsohn Oskar den Adel und den Namen Winterfeld übertragen zu dürfen. Am 26.7.1864 empfahl der Abteilungsdirigent im Berliner Polizeipräsidium, Wilhelm Ernst Lüdemann, in einer elf Seiten umfassenden Stellungnahme die Ablehnung. Diesem Votum schloss sich der Oberpräsident der Provinz Brandenburg, Gustav von Jagow, am 9.8.1864 an. Am 13.4.1865 wurde dem Gesuchsteller mitgeteilt, dass „des Königs Majestät ... zu genehmigen nicht geruht“ hatten.
Nach dem Vorbild seines älteren Bruders Hermann ließ sich Oskar davon nicht beirren und verwendete fortan den Namen „Killisch von Winterfeld“ (in Frankreich „de Winterfeld“). Auch seine in Wiesbaden, Zürich und Besançon geborenen Kinder ließ er unter diesem Namen in die Zivilstandregister eintragen. Das ging so lange gut, bis der preußische Landrat Ulrich von Winterfeldt, Vorsitzender des Familienverbandes Winterfeldt und Mitglied des preußischen Herrenhauses, Wind von der Sache bekam. Dieser uckermärkische Gutsbesitzer nahm kein Blatt vorden Mund, als er am 19.12.1887 an das Heroldsamt schrieb:
Vor einer Reihe von Jahren hat ein gewisser Killisch in Berlin sich durch ein verkommenes Mitglied der Familie von Winterfeldt adoptieren lassen und bei dem Königlichen Heroldsamte die Erlaubniß nachgesucht, seinem Namen Killisch den adligen Namen von Winterfeldt zuzufügen, beziehentlich den Namen von Winterfeldt überhaupt anzunehmen. Dies ist demselben, wie mir bekannt, untersagt worden. Gleichwohl hat dieser Schwindler nicht nur im Inlande, sondern auch im Auslande den Namen von Winterfeld sich angemaßt und ist auch in Berlin bestraft.
Ulrichvon Winterfeld ruhte nun nicht eher, als alle Urkunden sowohl der Kinder als auch der Witwe des inzwischen verstorbenen Oskar Killisch entsprechend geändert worden waren. Dazu wurden nicht nur preußische, sondern auch schweizerische und französische Dienststellen und Gerichte bemüht. Allein in Wiesbaden ließ sich Ulrich von Winterfeldt dies 509,70 Mark kosten.
Datenbank
Titel | Pagenkop |
Beschreibung | Erweiterter Familienstammbaum der Familie Pagenkop ab ca.1550. Basis:" Pagenkop-Stipendium" Greifswald, beschrieben bei Gesterding sowie privater Stammbaum von 1820. Erweitert um historische, adlige und akademische Persönlichkeiten aus Schwedisch-Pommern.... z.B. Lilienthal, Balthasar, Mevius, Engelbrecht, Krusenstern, Bismarck uva. |
Hochgeladen | 2020-05-04 18:56:24.0 |
Einsender | Ernst Bähr |
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