Notizen zu dieser Person
Unehelich geboren abends um 4 Uhr. Als Eltern sind angegeben: Friedrich Anton Martin Kastellitz (nachträglich wurde zu ihm eingetragen: Nagelschmiedgeselle, vide pag. 142 Nr. 40); Eva Johanna Christiana Sachs in der Ziegelbrennerei. Paten: Meister Georg Karl Christoph Dolde, Strumpfwirker dahier; Jungfrau Friederika Christiana Susanna Dolde dahier; Georg Adam Salomon Grimm, Strumpfwirkergeselle. Kirchentaufe. Nachträglich eingetragen: Vater ist der Nagelschmiedsgeselle Friedrich Anton Martin Kastellitz. - Rufname Franz. War lt. Tagebuch-Exzerpt des Adolf Kastellitz um 1872 beim Militär. Nach Beendigung des Militärdienstes schlugen ihm seine Mutter und sein Bruder Adolf vor, vorläufig zu ihnen nach Krötenhof zu ziehen. Nachdem er dann bei ihnen wohnte, veranlaßten sie ihn und dann auch seinen Bruder Richard, bei Karl Sachs als Ziegler in Krötenhof zu arbeiten. Als dieser später durch einen Unglücksfall starb, war das Werk zunächst ohne Leitung. Adolf schreibt: "da wir 3 Brüder aber die wichtichsten Facharbeiten ausführten ging die Sache trotzdem seinen Gang. Eines Tages kamen die 4 Werksbesitzer, 2 Maurer u. 2 Zimmermeister, die in Hof wohnten, heraus riefen Franz heran und frugen ihm ob er nicht den Meisterposten übernehmen wolle. Der war natürlich paff! u. da er überhaupt ein ernster, wortkarger Mensch war so daß wir ihn zu Hause nur den "Murmler" nannten so murmelte er auch diesmal etwas in seinen Bart, was die Herren für Zustimmung hielten u. so wurde er vor aller Mannschaft als Meister erklärt". - Später arbeitete er in Sachsen, wo auch seine Kinder geboren wurden. - Adolf beschreibt sein Aussehen so: "Franz war daß ganze Ebenbild seines Vater, groß u. stark mit schwarzen üppigen Vollbart u. braunen Augen u. ein großer Freund von Gesang [...] Er war ernst und sehr solide, verfügte aber auch über einen guten Humor."- Er heiratete während der Militärzeit von Adolf Kastellitz und hatte, als Adolf vom Militär entlassen war, die Leitung der Krötenhofer Ziegelei niedergelegt und war zu seinem Schwager nach Großkamsdorf gezogen, wo er im Kalkwerk arbeiten wollte. Da er sich jedoch nicht mit Wöckel vertrug, wanderte er nach Amerika aus (seine Frau blieb bei Wöckel, wo sie lt. Adolfs Tagebuch bald die gesamten Ersparnisse der Familie verbraucht hatte, da sie selbst nicht arbeitete). Es gelang Franz jedoch nicht, in Amerika Fuß zu fassen, so daß er schließlich wieder heimkehrte und, wie auch Richard, bei Adolf arbeitete, der ihm auch das Rückreisegeld geschickt hatte. Schließlich wurde er Ziegelmeister (wo, ist im Tagebuch nicht angegeben, lt. Traueintrag der Tochter Emma lebte er aber 1882 als Ziegelmeister in Plauen) und besaß außerdem eine kleine Ziegelei in "Roschach" (?) bei Oelsnitz, die er Adolf nach dessen mißglücktem Versuch, eine Ziegelei in Dinkelscherben zu leiten, abtrat. - Vor der Eheschließung von Franz und Marie wurde lt. Protokoll vom 18.7.1880 des katholischen Pfarramts Hof vereinbart, daß ihre Kinder katholisch werden sollten. Diese Auskunft sowie alle Daten zu den Kindern erhielt ich von Frau Franziska Purle, bei der ich mich an dieser Stelle nach vielen Jahren noch einmal herzlich dafür bedanken möchte!