Theophana SKLERINA

Theophana SKLERINA

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Theophana SKLERINA

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt 959 Konstantinopel nach diesem Ort suchen
Tod 15. Juni 991 Nijmegen nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Otto II VON SACHSEN

Notizen zu dieser Person

Theophanu (HRR)
Otto II. und seine Gemahlin Theophanu, von Christus gekrönt und gesegnet; Relieftafel aus Elfenbein, etwa 982/983, Mailand (?), heute Musée de Cluny, Paris
Heiratsurkunde von Theophanu und Otto
Statue der Theophanu vor der Marktkirche in Eschwege
Büste der Theophanu am Rathausturm, Köln

Theophanu (lateinisch und griechisch Theophano Θεοφανώ oder Theophania Θεοφάνια; * ca. 960, nach manchen Angaben 955,[1] im Oströmischen Reich; † 15. Juni 991 in Nimwegen) war die Nichte des oströmischen Kaisers Johannes I. Tzimiskes und wurde als Frau Kaiser Ottos II. Mitkaiserin des römisch-deutschen Reiches für elf Jahre und Kaiserin für sieben Jahre. Sie war eine der einflussreichsten Herrscherinnen des Mittelalters und steht in der Herrscherfolge des Kaiserreichs zwischen Otto II.und Otto III.

Der Name stammt aus dem byzantinischen Griechisch: Theophaneia (mittelgriechisch Θεοφάνεια) bedeutet „Gotteserscheinung“ (Theophanie).

Inhaltsverzeichnis

1 Leben und Wirken
2 Regentschaft der Kaiserinnen (985–994)
3 Kunsthistorischer Einfluss
4 Grabstätte St. Pantaleon in Köln
5 Anmerkungen
6 Quellen
7 Literatur
8 Weblinks

Leben und Wirken

Weder Geburtsort und -tag noch die Eltern der Theophanu sind schriftlich überliefert; insbesondere enthält die Heiratsurkunde entgegen den Gepflogenheiten der Zeit keine Angaben zu den Eltern der Braut, die lediglich als Nichte des oströmischenKaisers Johannes I. Tzimiskes (* 925; † 976; reg. 969–976) bezeichnet wird. Sie war die Tochter des patrikios (Feldherrn) Konstantin Skleros (* um 920; † nach 989), der ein Schwager des Kaisers Johannes Tzimiskes war, da seine Schwester Maria dessen erste Gattin war. Theophanus Mutter, Sophia Phokas, war die Tochter des Generals und Kuropalates Leo Phokas, des Bruders von Kaiser Nikephoros II. Der Kaiser Johannes Tzimiskes selbst stammte aus dem armenischen Fürstenhaus der Kurkuas (armenisch Gurgen).[2]

Otto der Große hatte bereits zwei Gesandtschaften vergeblich mit dem Ziel nach Konstantinopel entsandt, um eine byzantinische Prinzessin als Gemahlin für seinen Sohn zu gewinnen. Erst nachdem es in Byzanz zu einer Palastrevolte kam, durch die Johannes I. Tsimiskes zum Kaiser wurde, kam es zu erneuten Verhandlungen. Die dritte Gesandtschaft unter Führung des Kölner Erzbischofs Gero hatte zwar Erfolg, brachte aber statt der von den Ottonen gewünschten Anna (* 963, Tochter des verstorbenen Kaisers Romanos II.) Theophanu nach Italien, die Nichte des abgesetzten Kaisers Nikephoros und Schwagerstochter des amtierenden Kaisers Johannes Tsimiskes. Es gab Stimmen, die wegen der nicht purpurnen Abstammung der Braut deren Heimsendung empfahlen – ein Rat, dem Otto mit Rücksicht auf die Beziehungen zu Byzanz wohl kaum folgen konnte.[3]

So wurde Theophanu am 14. April 972 in Rom mit Otto II. vermählt. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:

Sophia, Äbtissin von Gandersheim und Essen (* Sommer/Herbst 975 (?); † 30. Januar 1039)
Adelheid, Äbtissin von Quedlinburg (* 977; † 14. Januar 1044)
Mathilde, spätere Ehefrau von Pfalzgraf Ezzo (* Sommer 979; † 4. November 1025 auf Gut Aeccheze, heute Echtz)
Kaiser Otto III. (* Juni oder Juli 980 im Reichswald nahe Kessel bei Kleve; † 23. oder 24. Januar 1002 in Castel Paterno bei Faleria, Italien)
vermutlich eine Zwillingsschwester Ottos III., für die Otto II. direkt nach der Geburt eine Totenmesse abhalten ließ.

Der Heiratsurkunde der Theophanu ist zu entnehmen, dass sie bei ihrer Heirat in Rom von Papst Johannes XIII. zur Kaiserin gekrönt wurde. In den Urkunden Ottos II. wird Theophanu oft erwähnt (etwa in einem Viertel aller Urkunden), was ihr bevorzugtes und einflussreiches Interesse an den Angelegenheiten des Reiches bezeugt. Sie war zu ihrer Zeit sicherlich die reichste Frau des Kaiserreichs.
Regentschaft der Kaiserinnen (985–994)

Nachdem Otto II. am 7. Dezember 983 überraschend an einer wohl falsch behandelten Malaria-Erkrankung gestorben war, rief Willigis, der Erzbischof von Mainz, Theophanu und Adelheid, die Mutter Ottos II., aus Italien nach Deutschland. Auf dem Reichstag in Rara (Rohr bei Meiningen) übergab 984 Heinrich von Bayern, als nächster männlicher Verwandter der herrschenden Dynastie, der deshalb wohl Ansprüche auf die Vormundschaft und Regentschaft erhob und Otto III. deshalb von seiner Mutter entführte, den schon zum König gekrönten, aber unmündigen dreijährigen Otto III. an Theophanu.

Im Mai 985 wurde Theophanu in Frankfurt am Main endgültig die Herrschaft zugesprochen, es bahnte sich die Erblichkeit der Krone im Reich an. Mit den zur gleichen Zeit in Konstantinopel regierenden Kaisern Basileios II. und Konstantinos VIII. warTheophanu nicht blutsverwandt (entsprechende Behauptungen in der älteren Literatur entbehren jeder sachlichen Grundlage). Theophanu war bis zu ihrem Tod 991, auf dem Höhepunkt ihrer Macht, Regentin des ostfränkisch-deutschen Reiches.

Sie festigte zusammen mit ihrer Schwiegermutter Adelheid die Reichsherrschaft insbesondere in Lothringen und Italien, aber auch an der slawischen Ostgrenze (986 erschienen nach mehreren Feldzügen der Kaiserin die Slawenfürsten Böhmens und Polensin Frieden zum Hoftag zu Quedlinburg). Durch ihre kluge Machtpolitik gelang es ihr, ihrem Sohn Otto III. den Kaiserthron zu sichern.

Theophanu ließ offizielle Dokumente in Ausübung ihrer Regierungsgewalt ausstellen und durchbrach damit die politischen Wirkungsmöglichkeiten der Kaiserinnen des Heiligen Römischen Reiches des 10. und 11. Jahrhunderts. In der Ravennater Urkunde vom 1. April 990 signierte sie in byzantinischer Tradition als Kaiser (nicht als Kaiserin, siehe: Kaiserin Eirene und Kaiserin Theodora, die beide an Stelle ihrer Söhne regierten), eindrucksvoll als Theophanius gratia divina imperator augustus („Theophanius, durch göttliche Gnade erhabener Kaiser“). Die Jahre in der Urkunde wurden nach ihr gezählt, wie bei einem männlichen Kaiser, beginnend mit dem Jahre 972.

Kaiserin Theophanu starb nach kurzer Krankheit am 15. Juni 991 in Nimwegen und wurde auf ihrem Witwensitz in Köln in der Abteikirche St. Pantaleon bestattet. Nach dem Tode Theophanus konnte ihre Schwiegermutter, Kaiserin Adelheid, ohne Schwierigkeiten die Regentschaft für den Enkel Otto III. bis Ende 994 weiterführen.
Kunsthistorischer Einfluss

Gerade in der Zeit um 1000 orientierte sich die Kunst im Reich an byzantinischen Vorbildern der Buchmalerei und Goldschmiedekunst; Theophanu brachte aus Konstantinopel ein Gefolge an Künstlern, Architekten und Kunsthandwerkern mit, durch die sich u. a. der Einfluss der byzantinischen Künste im Reich verbreitete. Weiterhin lässt sich die Verbreitung des Nikolausbrauchtums auf Theophanu zurückführen.
Grabstätte St. Pantaleon in Köln
Sarkophag von Kaiserin Theophanu, St. Pantaleon, Köln

Theophanu wurde auf eigenen Wunsch im Westwerk von St. Pantaleon in Köln beigesetzt (ihr Schutzpatron war der heilige Pantaleon). Ihre letzte Ruhestätte fand sie (nach mehreren Umbettungen) in dem von Sepp Hürten neu gestalteten Sarkophag aus weißem Naxos-Marmor, in den am 28. Dezember 1962 ein Bleibehälter mit den wenigen sterblichen Überresten der Kaiserin eingebettet wurde.

An der Stirnseite des Sarkophages ist, in Anlehnung an das oben abgebildete Elfenbeinrelief aus dem 10. Jahrhundert, ein das Herrscherpaar krönender und segnender Christus zu sehen, außerdem die Hagia Sophia (Konstantinopel) sowie Sankt Pantaleon (Köln), als Symbol der geeinten Kirche zu Ottos II. und Theophanus Zeiten und dem heutigen Wunsch nach Einigkeit. Der Sarkophag wird von folgender Schrift umgeben: Domina Theophanu, Imperatrix, uxor et mater Imperatoris, quae basilicam sanctiPantaleonis summo honore coluit et rebus propriis munificenter cumulavit, hic sepulcrum sibi constitui iussit („Kaiserin Theophanu, Gattin eines Kaisers und Mutter eines Kaisers, die dieser Kirche des hl. Pantaleon besondere Gunst erwies und sieaus ihrem Besitz großzügig beschenkte, ließ sich an dieser Stelle bestatten“).

Seit 1989 findet jährlich am 15. Juni, dem Todestag Theophanus, am Sarkophag der Kaiserin eine Eucharistiefeier für die Einheit der Christen in Ost und West statt, deren kirchliche Einheit 1054 auseinanderbrach. Erst 1965 wurden die gegenseitigen Exkommunikationen durch Papst Paul VI. (Rom) und den Patriarchen Athinagoras (Konstantinopel) aufgehoben.

Um St. Pantaleon gibt es Bestrebungen zur Heiligsprechung Theophanus.

Quellenangaben

1 http://www.gedbas.de/person/show/1147123402

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Titel Ahnen Simons, Beck, Birk, Locher, Jedlitschka
Beschreibung Ahnen der Familien Simons, Beck, Birk, Locher, Jedlitschka Bitte kontaktieren Sie mich, sollten Sie Fehler & Ergänzungen feststellen.
Hochgeladen 2018-08-22 10:11:12.0
Einsender user's avatar Jochen Beck
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