Chlodwig I. VON MEROWINGEN

Chlodwig I. VON MEROWINGEN

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Chlodwig I. VON MEROWINGEN
Beruf König der Franken (Norden) [1]

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Geburt etwa 466 [2]
Tod 27. November 511 bei Paris nach diesem Ort suchen [3]
Heirat etwa 494 [4]

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder
etwa 494
Chrodechild VON BURGUND

Notizen zu dieser Person

Chlodwig I. (auch Chlodowech, französisch und englisch Clovis, lateinisch Chlodovechus; * 466; ニ 27. November 511 bei Paris) war ein fränkischer König aus der Dynastie der Merowinger. Er unterwarf alle anderen fränkischen Teilkönigreiche sowie weitere germanische Stämme gewaltsam. Daher wird er als Begründer des Frankenreichs angesehen, zu dessen Hauptstadt er Paris machte. Sein Übertritt zum Katholizismus statt ヨ wie bei den Germanen bis dahin üblich ヨ zur arianischen Form des Christentums war eine wichtige Weichenstellung für den weiteren Verlauf der mittelalterlichen Geschichte. Als Herrscher in einer Umbruchszeit knüpfte er einerseits an spätantike römische Traditionen an, andererseits leitete er Entwicklungen ein, die zur Herausbildung der mittelalterlichen Verhältnisse beitrugen. Chlodwig war ein Sohn des merowingischen Königs Childerich I. und dessen thüringischer Gemahlin Basena (Basina). Er folgte seinem Vater, der noch in römischen Diensten gestanden hatte, 482 als トKleinkönigモ der Salfranken auf den Thron. Damals gabes noch andere fränkische regna (Herrschaftsgebiete) in diesem Raum, etwa in Cambrai. Chlodwig herrschte zu dieser Zeit etwa über den Raum der ehemaligen weströmischen Provinz Belgica II in den heutigen südlichen Niederlanden und dem nördlichenBelgien (Toxandrien um die Provinzhauptstadt Tournai). 486 besiegte er trotz fehlender Unterstützung seines Vetters Chararich, dafür aber mit Hilfe seines Verwandten Ragnachar, Syagrius, den letzten römischen Heerführer in Gallien, bei Soissons. Dieser Sieg erweiterte die merowingische Herrschaft umden gröᅬten Teil des Gebietes nördlich der Loire. So konnte Chlodwig die von Seinem Vater übernommene Machtstellung im nördlichenGallien erheblich ausbauen. Viel Beachtung findet in der Forschung[1] der Bericht des Geschichtsschreibers Gregor von Tours über die Beuteverteilung nach dem Sieg bei Soissons. Demnach hatten die Franken bei der Plünderung einer Kirche einen groᅬen und kostbaren Krug erbeutet. Der Bischof, dessen Kirche der Krug gehörte, bat Chlodwig um Rückgabe. Der König stimmte grundsätzlich zu, wies aber darauf hin, dass er dies nicht eigenmächtig entscheiden konnte, da die Beute öffentlich durch das Los verteilt werden musste.Bei der Heeresversammlung bat er die versammelten Krieger, ihm den Krug zu überlassen, scheiterte aber am Widerstand eines einzigen einfachen Kriegers, der auf Verlosung bestand und den Krug demonstrativ zerschlug. Chlodwig musste dies hinnehmen. Erst im folgenden Jahr rächte er sich, wiederum auf einer Heeresversammlung, indem er den Mann unter dem Vorwand, er habe seine Ausrüstung vernachlässigt, vor dem versammelten Heer erschlug. Der Vorfall zeigt, dass sich damals noch jeder waffenfähige freie Franke dem König öffentlich mit Erfolg widersetzen konnte, indem er sich auf geltendes Recht berief (Widerstandsrecht). In der Schlacht von Zülpich im Jahre 496 besiegten die Franken unter Chlodwig die Alamannen zum ersten Mal, 506 zum zweiten und entscheidenden Mal. Chlodwig einte die Franken unter seiner Herrschaft. Er schaltete Sigibert von Köln und Ragnachar sowie weitere Rivalen nacheinander aus und beseitigte sie. Die Chronologie dieser Vorgängeist unsicher. Nach seiner Hochzeit (wohl 492/494) mit der burgundischen Prinzessin Chrodechild und dem Sieg über die Alamannen (wohl 496) in der Schlacht bei Zülpich, in der er angeblich den Christengott angerufen hatte, konvertierte er zum katholischen Glauben. Zu Weihnachten wurde er von Remigius von Reims in der Kathedralkirche von Reims getauft. Das Jahr der Taufe ist allerdings umstritten. Am wahrscheinlichsten sind die Jahre 497, 498 oder 499, aber auch 507 kommt in Betracht. Die Taufe wird von Drei Quellen überliefert: einem Glückwunschschreiben des Bischofs Avitus von Vienne, einem Brief des Bischofs Remigius von Reims und der Frankengeschichte Gregors von Tours. In den Quellen werden zwei Motive für den Übertritt Chlodwigs zum Christentum genannt. Das eine war der christliche Königsgedanke. Der König war in seinem Amt auch durch seine vermeintliche Abstammung von Den heidnischen Göttern legitimiert. Diese Abstammungslegitimation und damit die Verbindung zu seinen heidnischen Vorfahren musste er aufgeben, als er Christ wurde. Stattdessen wurde Dem König verheiᅬen, er werde einst im Himmel mit seinen Nachkommen herrschen. Damit wurde ein christliches Königtum begründet, was auch die Pflicht des Königs zur Mission einschloss. Das zweite Motiv war dasjenige des stärkeren Gottes (Sieghelfermotiv). Das Bekenntnis zum Christentum sollte dem König den Beistand Gottes in der Schlacht sichern. Indiesem Sinneberichtet Gregor von Tours, dass Chlodwig sich für das Christentum entschied, nachdem der christliche Gott ihm in der Schlacht von Zülpich die erbetene Hilfe gewährt hatte, während er vonseinen bisherigen Göttern solchen Beistand vergeblich erhoffte. Eine Rolle spielte auch der Einfluss seiner katholischen Frau. Auch innenpolitische Erwägungen sprachen für den Übertritt,da damit Spannungen zwischen der christlich-romanischen Mehrheitsbevölkerung und den heidnischen Franken beseitigt wurden. Groᅬe Bedeutung hatte die Taufe Chlodwigs für die weitere Geschichte Europas, da das Fränkische Reich, aus dem Jahrhunderte später Frankreich und Deutschland hervorgehen sollten, mit seinem Übertritt zum katholischen Glauben christianisiert wurde. Anders als in der römischen Antike, wo die Taufe die Zuwendung eines Einzelnen zum Christentum bedeutete, fanden im germanischen Bereich sowie später im Frühmittelalter Taufen oft im Stammesverband, also kollektiv statt. So befragte Chlodwig nach dem Bericht Gregors von Tours vor seiner Taufe die Groᅬen und das Volk. Als diese zustimmten, lieᅬ er sich mit angeblich 3.000 Franken taufen. Allerdings wird sich der Christianisierungsprozess der Franken tatsächlich sehr langsam vollzogen haben. Zahlreiche heidnische Bräuche hielten sich noch einige Zeit; so berichtet der oströmische Geschichtsschreiber Prokop (Bella 6,25) von Heidnischen Menschenopfern der Franken bei einem Kriegszug nach Italien 539. Anders als die Könige der anderen germanischen Nachfolgestaaten auf dem Boden des früheren Weströmischen Reichs, insbesondere der West- und Ostgoten, aber auch der Burgunder und Vandalen,die den christlichen Glauben in der Form des Arianismus annahmen, bekannte sich Chlodwig zum katholischen Glauben, das heiᅬt zum athanasischen Glauben der römischen Kirche im Gegensatz zudem im 4. Jahrhundert von Der Kirche verworfenen Glauben der Arianer. Kirchengeschichtlich war dies der Anfang vom Ende Des Arianismus. Die arianischen Westgotenkönige konvertierten gegenEnde Des 6. Jahrhunderts zum Katholizismus, nachdem die Reiche der arianischen Vandalen, Burgunder und Ostgoten in den Jahrzehnten um 550 untergegangen waren. Chlodwig verlangte jedoch vom Bischof von Rom angeblich einen Preis für seine Bekehrung. Es soll vertraglich festgelegt worden sein, dass die Besetzung aller geistlichen Ämter von Einer fränkischen Synode Unter dem Vorsitz des Königs bestimmt werden sollte und die Geistlichen dem König steuerpflichtig waren. Dabei handelte es sich um eine Kirchenordnung in der Art des germanischen Eigenkirchenwesens, also eine stark vom Willen des Königs abhängige Kirche mit einer gewissen Eigenständigkeit gegenüber Rom. Auf diese Tradition beriefen sich die französischen Könige im Spätmittelalter, die im Sinne des Gallikanismus für die katholischen Kirche Frankreichs eine Sonderstellung forderten. Daher nehmen manche Gelehrte an, dass es sich bei der angeblichen Einigung zwischen Chlodwig und dem Papst um eine spätere Erfindung im Interesse des Gallikanismus handelt. Chlodwigs Sieg über das westgotische Königreich von Tolosa (Toulouse) in der Schlacht von Vouillé (507) brachte den gröᅬten Teil Galliens unter seine Herrschaft, nur die heutige Provence blieb noch bis in die 530er Jahre gotisch. Weitere Erfolge machten Chlodwig schlieᅬlich zum Herrscher von Fast ganz Gallien, nur der Vorstoᅬ ans Mittelmeer wurde Von Den Ostgoten unter Theoderich dem Groᅬen vereitelt. Chlodwig legte gröᅬten Wert auf die Anerkennung seiner Position durch den oströmischen Kaiser, der noch immer als nomineller Oberherr auch des Westens galt; sie wurde Ihm 508 von Kaiser Anastasios I. durch die Ernennung zum Ehrenkonsul gewährt. Nicht ganz auszuschlieᅬen ist auch die u. a. von Bruno Krusch vertretene Möglichkeit, dass ihm quasi-"kaiserliche" Würden verliehen wurden. Chlodwig und seine Nachfolger übernahmen bewusst zentrale Elemente der spätrömischen Verwaltung und Herrschaftsrepräsentation. 509 eroberte Chlodwig das rheinfränkische Reich und vereinigte damit wieder die seit Jahrzehnten getrennten gröᅬten Einzelgruppen der Franken. Chlodwig starb 511 und wurde Im sacrarium der Apostelkirche in Paris, der späteren Kirche Sainte-Geneviève begraben. Nach Chlodwigs Tod teilten seine vier Söhne das Reich untereinander auf. Es waren Theuderich, der Sohn seiner ersten Ehefrau, einer vornehmen Fränkin, sowie Chlodomer, Childebert und Chlothar, die drei Söhne Chrodechilds. Diese begründeten neue Reiche mit Königssitzen in Reims, Orléans, Paris und Soissons.

Quellenangaben

1 Familiengeschichte
Autor: Ackermann, Thomas Wolfg.
Angaben zur Veröffentlichung: Gedbas
Kurztitel: Gedbas Ackermann
2 Familiengeschichte
Autor: Ackermann, Thomas Wolfg.
Angaben zur Veröffentlichung: Gedbas
Kurztitel: Gedbas Ackermann
3 Familiengeschichte
Autor: Ackermann, Thomas Wolfg.
Angaben zur Veröffentlichung: Gedbas
Kurztitel: Gedbas Ackermann
4 Familiengeschichte
Autor: Ackermann, Thomas Wolfg.
Angaben zur Veröffentlichung: Gedbas
Kurztitel: Gedbas Ackermann

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Titel Vorfahren von Guta Thumb von Neuburg
Beschreibung Diese Daten schließen sich an die Vorfahren von Klara Moersch an (weiterer Datensatz). Zur Unterscheidung wird der Startname Guta (M) Thumb von Neuburg gesetzt. Die angegebenen Vorfahren wurden soweit als möglich mit verschiedenen Quellen ermittelt. Fehler sind immer möglich. Bitte ggfs. Feedback.
Hochgeladen 2017-04-20 07:47:04.0
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