Werner III. VON MERODE

Werner III. VON MERODE

Eigenschaften

Art Wert Datum Ort Quellenangaben
Name Werner III. VON MERODE
Beruf königlicher Schultheiß

Ereignisse

Art Datum Ort Quellenangaben
Tod 16./17.03.1278 Aachen, Rheinland nach diesem Ort suchen

Ehepartner und Kinder

Heirat Ehepartner Kinder

Notizen zu dieser Person

Ließ in der Nacht vom 16. auf den 17.03.1278 gemeinsam mit seinen beiden Söhnen, Karsil und Werner von Merode, in der Jacobsstraße in Aachen sein Leben.

Sage vom wehrhaften Schmied von Aachen:
In der Gertrudisnacht des Jahres 1278, also in der Nacht vom 16. auf den 17. März, drang Graf Wilhelm von Jülich um neun Uhr abends mit drei Söhnen und mit 468 bewaffneten Reitern im Gefolge in die Stadt ein, um sie in Besitz zu nehmen. Er hatte Verbündete in Aachen, die ihm das nach Osten führende Kölntor öffneten. Weitere Verbündete sollten ihn mit einer bewaffneten Schar unterstützen.
Als der Graf mit seiner Schar den Markt erreichte, stießen sie in die Trompeten und riefen den Schlachtruf „Iulia nostra Domina!“ (Jülich ist unsere Herrin). Die erwarteten Unterstützer kamen aber nicht. Stattdessen wurden die Sturmglocken geläutet und riefen die Aachener zu den Waffen. Die bewaffneten Bürger stürzten sich in den Kampf mit den Eindringlingen, Frauen und Kinder bewarfen die Jülicher aus den Fenstern mit Steinen. Viele Ritter und viele Bürger kamen ums Leben.
Als Graf Wilhelm sah, dass seine Lage aussichtslos geworden war, wandte er sich zur Flucht in Richtung Jakobstor. Als er bis zum Weißfrauenkloster gekommen war, trat ihm ein Schmied in den Weg. Mit einer Eisenstange erschlug er zuerst den Grafen, dann dessen Söhne. Auch von den übrigen Begleitern des Grafen überlebte keiner den Kampf.

Historischer Hintergrund:
Der gewaltsame Tod des Wilhelms IV. am 16. März 1278 in Aachen ist historisch bezeugt. Sein Motiv, nach Aachen zu reiten, sowie Uhrzeit der Hergang der Ereignisse werden in der aktuellen Forschung jedoch anders beurteilt, als sie durch die Sage überliefert sind.
Wilhelm lag zwar in Fehde mit der Stadt Aachen, konnte aber kaum erwarten, eine allein dem König unterstellte Stadt, noch dazu den Krönungsort der Könige, ungestraft mit Gewalt in Besitz nehmen zu können. Zeitgenössische Quellen berichten davon, dass der Graf um die neunte Stunde nach Aachen kam, also zwischen 14 und 15 Uhr, und nicht um 21 Uhr. Da waren die Tore noch offen und brauchten nicht heimlich von Verbündeten geöffnet zu werden. Das wird auch durch eine andere Quelle gestützt, nach der der Trupp friedlich in die Stadt einritt.
Der Historiker Thomas R. Kraus rekonstruiert die Ereignisse anhand von Quellen folgendermaßen: Graf Wilhelm hatte von König Rudolf I., der einen Feldzug gegen König Ottokar II. von Böhmen vorbereitete, den Auftrag bekommen, dafür im Rheinland Truppen und Gelder eintreiben. Dafür ritt er auch mit einer Anzahl bereits gewonnener Kämpfer nach Aachen, wo er jedoch auf Widerstand stieß. Die Aachener beriefen sich dabei wohl auf ein Steuerprivileg, das König Richard von Cornwall ihnen 1257 gewährt und König Rudolf I. anlässlich seiner Krönung in Aachen 1273 erneuert hatte. Da die Aachener anscheinend auch nicht zu freiwilliger Unterstützung bereit waren, kam es zu einer Auseinandersetzung, die schließlich in einer Straßenschlacht eskalierte. In deren Verlauf wurden der Graf und seine Söhne Wilhelm und Roland getötet, aber nicht von einem Schmied, sondern von mehreren Aachener Bürgern, nach einigen Quellen von Metzgern.
Als Ort der Straßenschlacht wird in Quellen „inmitten der Stadt“ und „vor der Marienkirche“ angegeben. Demnach fand sie auf dem heutigen Fischmark statt, an dem das damalige Rathaus Aachens stand, in dem wohl vorher die Gespräche mit den Vertretern der Stadt stattgefunden hatten. Von dort konnte Graf Wilhelm sich auf dem Weg zum Jakobsmitteltor durch Rennbahn und Klappergasse zurückgezogen haben, bis er vor dem Weißfrauenkloster getöte wurde.
In einem am 20. September 1280 auf Schloss Schönau mit Wilhelms Witwe Richarda geschlossenen Sühnevertrag wurde die Stadt Aachen unter anderem zu einer Sühnezahlung von 15.000 Mark und zur Errichtung von vier Sühnealtären verpflichtet. Auch das wäre kaum zu erklären, wenn die Tötung Folge eines räuberischen Überfalls gewesen wäre. Am Ort des Geschehens wurde zunächst ein Sühnedenkmal errichtet, das in Teilen noch bis etwa 1800 bestand. 1909 wurde an der Stelle des ehemaligen Sühnedenkmals das Brunnendenkmal Wehrhafter Schmied errichtet.

Quellenangaben

1 http://www.freiherrvonpallandt.de/#_ftn12 Reiner Sauer "WIKIPEDIA" - Der Schmied vo Aachen.

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